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    LineArray

    Zitat von krabat Beitrag anzeigen
    ...
    auffällig ist eine frequenzgrenze, nämlich bei 300hz, an der sich ein übergang von dipolig (resp. "super"kardioid) zu kardioid abzeichnet (ohne abb). wie weiter unten im thread erläutert ist der übergang zu beseitigen, indem mehr dämpfung eingebracht wird.
    Arbeitest Du im Moment mit vom Verstärker angesteuerten getrennten
    Schallquellen ?

    Verstehe ich Dich richtig, dass es zu höheren Frequenzen hin
    (>300Hz bei Deinem Testling) "eher dipolig" wird ?

    Das liegt dann oft auch an der inhärenten Bündelung der vorderen
    Schallquelle. Man benötigt eine angepasste Tiefpass Funktion
    für die rückwärtige Schallquelle, um die Richtcharakteristik stabil
    zu halten, wenn die vordere anfängt zu bündeln.

    Die Kunst dabei ist, gleichzeitig die Gruppenlaufzeit zwischen
    vorderer Schallquelle und hinterer einigermaßen konstant zu halten
    (d.h. angepasst an die Dipol Pfadlänge).

    Wenn das nicht gelingt, so ist das ein weiterer Grund, warum die
    Richtcharakteristik frequenzabhängig "wegschmieren" kann.

    Wenn die Richtcharakteristik einigermaßen stabil über der Frequenz ist,
    kann man sie durch Einpegeln der rückwärtigen Schallquelle besser
    zw. Kardioid und "Superkardioid" variieren.

    Bei der üblichen "Resistance Box" stößt man mit diesen Wünschen nach
    weitgehend isoliert einstellbaren Parametern natürlich an ihre Grenzen:

    Um die Tiefpasswirkung der Resistance Box für die hintere Schallquelle zu
    tieferen Frequenzen zu verschieben, kann man höchstens das Volumen
    vergrößern, wenn man den hinteren "Fließwiderstand" nicht erhöhen kann
    oder will.

    Evt. kann man dann sogar wieder etwas weniger Fließwiderstand einstellen.

    Wenn die Dipol Pfadlänge schon der gewünschten entspricht, müsste diese
    Volumen-Vergrößerung natürlich ohne Vergrößerung der Dipol-Pfadlänge
    erfolgen.

    Und man sollte überprüfen, ob die Dipol Pfadlänge in Bezug auf den gew.
    Übertragungsbereich groß genug eingestellt ist: Hub sparen.

    Am oberen Ende ist spätestens bei D=lambda/3 Schluss mit Kardioid *,
    viel mehr als 2,5 Oktaven von der Wellenlänge abwärts halte ich als
    Bandbreite bei vernünftiger Effizienz für schwierig:

    Sonst wird es eine Materialschlacht ums Verschiebevolumen.



    * man kann dann nach oben höchstens mit passender "gewöhnlicher" Bündelung,
    weiterabeiten.
    Zuletzt geändert von LineArray; 30.10.2013, 22:17.

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    • Gast-Avatar
      krabat

      Zitat von lanime Beitrag anzeigen
      ... Meine brauchen zwar noch etwas Feinarbeit ...
      ich weiss nicht, ob du verschiedene gesichtspunkte noch ausblendest. ich gebe nicht auf, möchte aber den aufwand (klirr, verstärker, gefummel) nocheinmal gegen den ertrag vergleichen. die vieleicht etwas profane alternative ist eine ähnlich kleine reflexbox.

      welchen gewinn bringt kardioid relativ dazu? und zwar in bezug auf:

      - die sowieso vorhandene bodenreflektion, die trotz 2cm teppich bis 1khz +/-3db welligkeit erzeugt
      - die richtstrahlwirkung, die auch bei reflex durch wandnahe aufstellung generiert wird, die zwar wellig ist, aber siehe oben
      - die notwendige beschränkung des maximal möglichen vorteils auf ca eineinhalb oktaven

      für den vergleich sollte ein kardiooid vorhanden sein. der "meilenstein" ist geschafft. übrigens: glückwunsch zu deinem muster! hast du schon einmal ein so hübsches richtsonogramm gesehen? ich gehöre nun (leider?) nicht zu den leuten, die sich jeden artefakt aus ihrer hand schönreden wollen. mal seh'n.

      Kommentar

      • lanime
        Registrierter Benutzer
        • 03.11.2010
        • 789

        Schönreden möchte ich da auch nichts und es bleiben auch noch
        die von dir angesprochenen Punkte zu untersuchen.

        Aber für einen halbwegs objektiven Vergleich muss ja erstmal
        so ein Teil zur Verfügung stehen - und dafür reicht mein Muster
        erstmal ganz sicher aus.
        - Natürlich ist das Sonogramm ein sehr hübsches Bildchen, etwas
        vergleichshören mit meinen "konventionellen" Teilen und dann
        perfektionieren - oder verwerfen

        Jedenfalls ist es ein paar Versuche wert.

        Grüße
        lanime

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        • yoogie
          Registrierter Benutzer
          • 16.03.2009
          • 5829

          OT Stichwort Muster: Ist das WG eigentlich schon in Haan?
          Viele Grüße aus dem Bergischen Land
          Jörg

          Ab jetzt auch wieder Yamaha, ohne Kickstarter und breitem Lenker

          Kommentar

          • lanime
            Registrierter Benutzer
            • 03.11.2010
            • 789

            ....seit Dienstag bei der Post, sollte bald in Haan eintreffen.

            Kommentar

            • yoogie
              Registrierter Benutzer
              • 16.03.2009
              • 5829



              Danke, dann gibt es sicher bald Neuigkeiten. OT Ende

              hier weitermachen
              Viele Grüße aus dem Bergischen Land
              Jörg

              Ab jetzt auch wieder Yamaha, ohne Kickstarter und breitem Lenker

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              • Gast-Avatar
                krabat

                Zitat von LineArray Beitrag anzeigen
                Arbeitest Du im Moment mit vom Verstärker angesteuerten getrennten Schallquellen?
                nein, die habe ich nur simuliert. die ergebnisse sind so la la. für die wandnahe aufstellung gibt's schöne wellen mit entsprechend verwirrten angaben zur bündelung. dann habe ich bei mir gedacht, dass ein digitaler equalizer die wellen so ausgleichen könnte, dass die bündelung wieder gerade wird. das ist noch märchenstunde.

                ein gewinn an pegel(reserven) steht dabei nicht in aussicht. lediglich das gefummel an der mechanik wird gespart. die crux ist meiner ansicht nach der versuch, durch allein destruktive interferenz bündelung zu erreichen. standard ist konstruktive interferenz auf achse und destruktive abseits im wechselspiel mit netto null. man könnte auf einer 42 x 30 cm^2 schallwand auch 5 stck. 13er und einen koax-m/h-töner unterbringen. das erreicht das ziel nicht ganz, macht aber merklich weniger kopfzerbrechen.


                Zitat von LineArray Beitrag anzeigen
                Die Kunst dabei ist, gleichzeitig die Gruppenlaufzeit ...
                ... Materialschlacht ums Verschiebevolumen.
                eben, alles nicht so einfach. die resistive funktioniert als entweder kardioid oder superkardioid je nach dämpfung. wie dem lanime schon geschrieben (s/u) soll das "prinzip" zunächst seine überlegenheit nach maß und zahl zeigen. erst dann kann im sinne eines kompromisses abgewogen werden, ob sich die kardiologie lohnt. hart aber herzlich (sic!).

                ps: wenn die kardioiden einfach so mit >6ms hörabstand (n. S.Linkwitz) zu allen raumwänden aufgestellt werden könnten, dann haben sie unbedingt ihre vorteile. das wären dann aber >1m abstand etwa zur rückwand, und das ist für mich nicht mehr akzeptabel. man könnte den spruch des "spanplatte natur"-möbelhauses abgewandelt fragen: "hörst du noch stereo, oder lebst du schon?"
                Zuletzt geändert von krabat; 31.10.2013, 14:54.

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                • Gast-Avatar
                  krabat

                  Zitat von krabat Beitrag anzeigen
                  die ergebnisse sind so la la.
                  nun also die längst fällige vergleicherei. reflex versus superkardioid, gleiche schallwandgröße, 20cm treiber.

                  abb#1: reflex 50cm wandabstand (grün 00°, türkis 60°, blau 90°) und 30cm wandabstand (rot, orange, pink).
                  abb#2: superkardioid wie oben.

                  diskussion der wirren kurvenschar:

                  zunächst einmal muss für die messung ein hinreichend langes gate gewählt werden. hier per ground plane ermöglicht. das habe ich dummerweise zuvor vernachlässigt.

                  dann ergibt sich für die reflex eine bündelung, die den simulationen per spiegelquellen halbwegs entspricht. bei 30cm wandabstand ist alles eine schiere katastrophe. bei 50cm wandabstand wird die bündelung ab etwa 600hz nennenswert. auffällig sind die kerben bei 150hz (00°), 250hz (60°) und 300hz (90°). da wandert die erste reflektion von der wand mit ...

                  wandabstand 50cm, die superkardioide bündelt auch. aber schon ab 250hz, und halbwegs gleichmäßig. die mitwandernde erste reflektion hält sich zurück. bei 30cm wandabstand ruscht das ganze auf 350hz hoch - und wird richtig schlecht.

                  man beachte den pegelunterschied. die reflex ist 10..15db lauter! das heisst, die superkardioide braucht die 10..30fache verstärkerleistung. so sehen dann auch die verzerrungen aus. reflex abb#3, superkardioid abb#4, un-superkardioid mit mehr dämpfung abb#5, grün hd2, rot hd3, pink hd4.

                  wie man an den mitteltonverzerrungen sieht, ist der im kardioid verbaute treiber von haus aus ein sahnestückchen der spitzenobersuperklasse. hier bleibt davon nichts übrig. der reflexte ist eintopf mit hyperstraffer aufhängung gegen anschlagen im rauen p/a-einsatz. das kostet geschmeidigkeit, aber er benimmt sich, solange er vom reflexgehäuse kontrolliert wird. die un-superkardioide weist groteske hd3-verzerrungen auf, weil das dämpfungsmaterial nicht will.

                  ich hoffe das motiviert, einmal auf die eigenen daten zu schauen. bei mir hapert es noch gehörig.
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                  • lanime
                    Registrierter Benutzer
                    • 03.11.2010
                    • 789

                    die un-superkardioide weist groteske hd3-verzerrungen auf, weil das dämpfungsmaterial nicht will.
                    ...und wie viel davon führst du auf dein vermutlich "windiges" testgehäuse
                    zurück?
                    Bei mir schaut's ähnlich aus, aber da liegt es wirklich an der zusammengeschusterten Obstkiste. Werde dem TT am Wochenende etwas
                    steiferes gönnen und dann nachmessen.

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                    • lanime
                      Registrierter Benutzer
                      • 03.11.2010
                      • 789

                      So, ein etwas steiferes Gehäuse, macht dann im Vergleich zum
                      selben Treiber in 25L CB gar keine soooo schlechte Figur,
                      muss mir das am WE noch etwas genauer ansehen evtl. auch noch
                      am Gehäuse etwas ändern.

                      Offenes Gehäuse:


                      25Liter closed:


                      Grüße lanime
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                        krabat

                        Zitat von lanime Beitrag anzeigen
                        So, ein etwas steiferes Gehäuse, macht dann im Vergleich zum selben Treiber in 25L CB gar keine soooo schlechte Figur ...
                        der prächtige anstieg von hd3 um 100hz ist wie ich finde unübersehbar. und dann steigere man den pegel auf das, was man mit geschlossenen kisten - meint auch reflex, lässig aus dem ärmel schüttelt. ein immer lauter gedrehter ton auf der klirrspitze wird viel viel viel eher durch den klirr unangenehm als durch den durchdringenden ton selbst, ganz im gegensatz zu geschlossenen. das wäre mein punkt an dieser stelle, rein praktisch gedacht und - empfunden.

                        nun könnte man die kardioide auf den tonbereich beschränken, wo sie nur wenig mehr klirrt. aber wo bleibt dann die nützlichkeit? ich will die 100hz haben, damit ein subwoofer zur ergänzung genügt. mein verdacht richtet sich gegen das dämpfungsmateral. das gehäuse war auch mein erster kandiat, weil noch zweifelnd mit der sorgfalt zurückhaltend aufgebaut. es ist aber das fluffeln in der dämpfung, so bei mir.

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                          LineArray

                          Dipol / Kardioid (Cardiod) vs. Monopol im Bass- Mittelton

                          Zitat von krabat Beitrag anzeigen

                          ... wie dem lanime schon geschrieben (s/u) soll das "prinzip" zunächst seine überlegenheit nach maß und zahl zeigen. erst dann kann im sinne eines kompromisses abgewogen werden, ob sich die kardiologie lohnt. hart aber herzlich (sic!).
                          Hallo Krabat, lanime, alle zusammen,

                          ihr zeigt ja hier ziemlich Durchhaltevermögen beim Experimentieren, Hut ab !

                          Links:

                          [1] www.linkwitzlab.com/spl_max1.xls

                          [2] http://www.musicanddesign.com/Dipole...n_baffles.html
                          > siehe u.a. Figur 3

                          Verschiebevolumen: Monopol vs. Dipol:

                          Bezüglich des obigen Zitats:

                          Wenn man sich die Kosten/Nutzen Relationen von Dipolen u. Kardioiden vor Augen
                          führen will, so ist dafür kein Experimentieren notwendig:

                          Die "Kosten" im Hinblick auf das benötigte lineare Verschiebevolumen
                          - und damit den max. linearen Hub bei gegebener Membranfläche - sind bekannt.

                          Der "Nutzen" besteht darin, mit einer Struktur/Bauform, die sehr viel kleiner
                          als ein Viertel der Wellenlänge in Richtung ihrer größten Ausehnung sein kann,
                          eine deutliche Richtwirkung zu erreichen und das potentiell mit einer über
                          einen weiten Frequenzbereich sehr gleichförmigen Abstrahlcharakteristik
                          (vergl. [2]).

                          Für Superkardioide und Kardioide kann man m.E. durchaus den Dipol als
                          "pessimistische" Abschätzung hernehmen (bei Xmax Angaben von Chassis wird
                          ohnehin manchmal geschönt ...), wenn es um das Verschiebevolumen geht.

                          Benötigte Verschiebevolumen von Monopol und Dipol bei jeweils gegebener
                          Dipol Pfadlänge können u.a. mit [1] abgeschätzt und verglichen werden.

                          Bei einem Vergleich Monopol vs. Dipol gibt es eine Freqenz Feq, bei der beide
                          mit gleichem Verschiebevolumen auch jeweils den gleichen Schalldruck auf Achse
                          erzeugen (Raumeffekte erstmal außen vor gelassen).

                          Dieser Gleichstand zw. Dipol und Monopol tritt ein, wenn die wirksame
                          Dipol-Pfadlänge etwa das 0.17 fache der vom Dipol abgestrahlten Wellenlänge
                          beträgt.

                          Bei höherer Frequenz (kleineren Wellenlängen) erzeugt der Dipol höheren
                          Schalldruck als ein Monopol, bei niedrigerer Frequenz (größeren Wellenlängen)
                          jedoch geringeren Schaldruck bei jeweils gleichem Verschiebevolumen.

                          Unterhalb Feq benötigt der Dipol für jede Oktave, die es tiefer herunter
                          gehen soll den 8 fachen Hub, der Monopol jedoch "nur" jeweils den 4 fachen.

                          Unterhalb Feq "kostet" also jede Okave beim Dipol eine Verdopplung des zu
                          installierenden Verschiebevolumens gegenüber einer geschlossenen Box.

                          Will man unterhalb Feq bei vergleichbar geringen Verzerrungen wie bei der
                          geschlossenen Box denselben Schalldruck erzeugen, dann muss man das benötigte
                          Verschiebevolumen beim Dipol/Kardioid mit entsprechend geringen Verzerrungen
                          bereitgestellt werden.

                          Ich habe zur Abschätzung für angestrebte untere Grenzfrequenzen
                          0.5 x Feq, 0.33 x Feq, 0.25 x Feq die Tabellen 1, 2 , 3 siehe unten
                          eingestellt (grobe Abschätzungen ohne Gewähr):

                          Der Aussagegehalt ist nicht anders als in [1], jedoch kann man sich auf einen
                          Blick die Auswirkungen verschiedenener Auslegungen auf die nutzbare Bandbreite
                          (untere Grenzfrequenz) und mögliche Dimensionierungen der Pfadlänge ansehen.

                          Konstruktionen wie offene Schallwand, Resistance Box u. dergl. nutzen dabei
                          vorder und Rückseite der Membran zur Schallabstrahlung.

                          Wird der Dipol oder Kardioid aus getrennten Schallquellen (vergl. PA Bereich)
                          aufgebaut (Membran nur "1-seitig" genutzt), dann verdoppelt sich das
                          benötigte Verschiebelolumen
                          - welches treiberseitig installiert werden muss -
                          bei tiefen Frequenzen nochmals gegenüber dem Monopol.

                          Dafür können bei offenen Dipol-Konstruktionen wie z.B. Linkwitz W-Frame oder
                          Ridthaler "Ripol" (welche die Membranen 2-seitig nutzen) nicht allzu
                          große Dipol-Pfadlängen realisiert werden, da störende lambda/4 Resonanzen im
                          Gehäuse die nutzbare Bandbreite zu höheren Frequenzen begrenzen.
                          Angehängte Dateien
                          Zuletzt geändert von LineArray; 03.11.2013, 17:19.

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                          • Gast-Avatar
                            LineArray

                            Kardioid: Nutzbare höchste Frequenz unter "Constant Directivity" Gesichtspunkten

                            Bündelungsfreie Membranen und Schallwände (reiner Kardioid):

                            Mit einem "zugedrückten Auge" kann (D/Lambda min) etwa 0.33 (vergl. [2]) werden
                            (Dipol Pfadlänge entspricht dann ca. 1/3 der abgestrahlten Wellenlänge) damit
                            die Abstrahlcharakteristik noch konstant bleibt. Geht man auf 0.25 so ist
                            diese Bedingung noch nahezu in Perfektion erfüllt.

                            Wenn man eine Bündelung der Schallwand und der Membran der vorderen Teilschallquelle
                            hingegen gezielt mit einplant, dann kann man einen Kardioid-Aufbau auch zu höheren
                            Frquenzen ( D / Lambda min > 0.33 ) betreiben und sprunghafte Änderungen
                            im Bündelungsmaß vermeiden: Man nutzt dann für hohe Frequenzen gezielt die
                            inhärente Bündelung der vorderen Teil-Schallquelle.


                            Vergleich "Resistance Box" mit Reflexgehäuse

                            Wenn man Monopol und Dipol vergleicht, dann wird man den Monopol deshalb durch ein
                            geschlossenes Gehäuse darstellen, weil die so gefundenen Unterschiede im benötigten
                            Verschiebevolumen rein abstrahlungsbedingt sind.

                            Ein BR-Gehäuse kann an seiner Abstimmfrequenz fb das jeweils benötige Verschiebevolumen
                            mit reduziertem Membranhub aufbringen. Je nach Abstimmung und Gehäusegüte Qb kann das
                            Verschiebevolumen des Treibers z.B. auf 1/4 oder noch weniger gegenüber dem insgesamt
                            wirksamen (inkl. Port) reduziert sein:

                            Hat man den Anspruch, mit einer Resistance Box als Kardioid den gleichen Schalldruck
                            wie eine als Monopol betriebene BR-Box an ihrer Abstimmfrequenz abzustrahlen, dann
                            kann das oben tabellierte Verschiebevolumen bei 0.5 x Feq leicht vom 2-fachen
                            auf z.B. das 8-fache anwachsen.

                            Dies hat jedoch nichts mit einem Vergleich "Kardioid/Dipol vs. Monopol" zu tun:

                            Im PA-Bereich werden z.B. Kardioide auch aus getrennt angesteuerten
                            (z.B. via Loudspeaker Management System eingestelltem rel. Pegel und Delay)
                            und aufgestellten BR-Boxen als vorderer und rückwärtiger Teil-Schallquelle aufgebaut.

                            Diese profitieren natürlich genauso von der Reduktion des treiberseitig benötigten
                            Verschiebevolumens wie eine BR-Box, die als Monopol betrieben wird.

                            Der Vergleich "Kardioid" vs. "Bassreflex" ist also quasi ein "unzulässiger"
                            Vergleich über Kategoriegrenzen hinweg:

                            Bei der Frage "wie bekomme ich den größten Schalldruck bei tiefen Frequenzen
                            aus einem gegebenen Chassis mit gegebenem Verschiebevolumen" wird ein Reflexgehäuse
                            immer das Mittel der Wahl sein, geeignete TSP und BR-Abstimmung vorausgesetzt.

                            Bei einer Resistance Box muss man vielmehr vorher die Frage stellen "Wie stelle ich
                            das benötigte verzerrungsarme Verschiebevolumen bereit ?"

                            Das wirkt sich natürlich bereits auf die Auswahl der Chassis aus: Membranfläche,
                            Auslegung des Antriebssystems und der Aufhängungen für verzerrungsarmen Hub, TSP ...
                            Soll es ein größeres Chassis sein oder lieber mehrere kleine ? usw. usw.

                            Im PA-Bereich sind durch Stacking von Subwoofern zu Arrays die wirksamen
                            Dimensionen von Schallwänden und Membranflächen der vorderen Teil-Schallquellen
                            oft schon so groß, dass selbst bei sehr tiefen Frequenzen die rückwärtige
                            Schallquelle des Kardioids mit deutlich verringertem Pegel gefahren werden kann,
                            um eine hohe Rückwärtsdämpfung zu erreichen.

                            Der "Kardioid Zuschlag" beim insgesamt bereitzustellenden Verschiebevolumen
                            fällt dann entsprechend geringer aus.


                            Verzerrungen am Fließwiderstand der Resistance Box

                            Damit der als rückwärtige Schallquelle fungierende Fließwiderstand verzerungsarm
                            arbeitet, darf das poröse Material

                            - sich nicht unter dem Wechseldruck bewegen

                            - muß die wirksame Porengröße unabhängig vom Hub bleiben
                            (kein Zusammenpressen oder Aufweiten, kein "Flattern" mit Spaltbildung u. dergl.).

                            Mögliche Ansätze sind z.B.

                            - Steifere Gewebe (Teppichboden), die Ihrerseits auf perforierten oder
                            geschlitzten Gehäusewänden innig aufgeklebt sind.

                            - Stofflagen, die zwischen perforierten Metallblechen oder Gestricken
                            fixiert sind (Strukturen können zur Versteifung gekrümmt sein ..)

                            - Metallfilz oder andere Poröse Strukturen aus dem Filterbereich, die
                            durch geeignete Fixierung an Deformation und Mitschwingen gehindert werden.

                            In den Aufbau solcher Dinger wird speziell für große Verschiebevolumina schon
                            ein bisserl. Know How investiert.

                            Auch bekannte Hersteller wie z.B. MEG binden nicht jedem auf die Nase, wie sie
                            den Fließwiderstand aufbauen, sondern bleiben bewusst vage, wenn sie z.B. in
                            HiFi Zeitschriften danach gefragt werden ...
                            Zuletzt geändert von LineArray; 03.11.2013, 16:46.

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                            • Fosti
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                              • 18.01.2005
                              • 3175

                              Ergebnisse zu Versuchen mit einem aktiv angesteuerten Kardioid aus 3 WS17E (2 nach vorne, einer nach hinten, Tiefe der Box: 54cm). Die Polardiagramme beruhen auf Messwerten(keine Simulation!!!) a) nur vorne bzw. hinten b) mit frequenzabhängigem Delay per DSP: 60Hz mit 4,17ms, 82Hz mit 3,05ms, 100 Hz mit 2,5ms:
                              (EDIT: 0° ist hinten, 180° ist vorn)
                              Angehängte Dateien
                              Zuletzt geändert von Fosti; 03.11.2013, 17:33.
                              Ich stimme ansonsten dafür, deinen Nick in "Cato" zu ändern; derjenige, der im Senat immer mit "...im übrigen bin ich der Meinung, dass MEG gehört werden muss!" geschlossen hat . (copyright by mechanic)

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                              • Fosti
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                                • 18.01.2005
                                • 3175

                                Zur Messung:
                                (EDIT: 0° ist hinten, 180° ist vorn)
                                Angehängte Dateien
                                Zuletzt geändert von Fosti; 03.11.2013, 17:33.
                                Ich stimme ansonsten dafür, deinen Nick in "Cato" zu ändern; derjenige, der im Senat immer mit "...im übrigen bin ich der Meinung, dass MEG gehört werden muss!" geschlossen hat . (copyright by mechanic)

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