Zitat von Rudolf
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"ich darum bitten, ab jetzt nur noch zu dem thema zuschreiben!"
im ernst, mir ging es um den unteren mittelton. stimmwiedergabe, klavier, harmonische schwebungen?
stereo benötigt ... blah blah. oberhalb der schröderfrequenz braucht man eine bündelnde richtstrahlcharakteristik, um sich gegen den hoffentlich frequenzneutralen diffusschall durchzusetzen. unterhalb der s.freq. ist das aussichtslos - so ist sie definiert.
ich entschuldige mich für das wort "modendichte". was von mir gemeint war ist, dass im tiefton das schallfeld bis auf wenige ausnahmen durch ein völlig wirres muster von hochs und tiefs geprägt wird. das ist - jeder der schon mal gemessen hat kann sich an seine enttäuschung erinnern, kaum zu erfassen. nur 20cm veränderte mikroposition machen ein komplett anderes bild. im umkehrschluss, der hier erlaubt ist, machen 20cm veränderte position der schallquelle wiederum ein neues bild. was will man in diesem wust mit richtstrahlen? sicher können vereinzelte raummoden ausgeblendet werden, am undurchschaubaren chaos knapp daneben ändert es nichts.
dazu würde ich gern auf eine systematische untersuchung durch hifi-selbstbau verweisen, habe den link aber nicht mehr parat.
im mittelton heisst sich durchsetzen - stereo a la studio braucht das, das verhältnis von direktschall zu gesamtschall richtung direktschall zu verschieben. ein mittel der wahl ist bündelung.
an dieser stelle der argumentation kann man das diskutieren anfangen. ein kardioid bündelt weniger nach vorn, dafür aber nach hinten sehr stark, fast wie wandeinbau, dafür aber doch wieder mehr nach vorn als wandeinbau. dipole bündeln prima nach vorn, machen aber nach hinten raus reichlich diffuses. kardioide haben 6db (?) mehr wirkungsgrad nach vorn, was hinten fehlt wird vorne zugunsten des direktschalls draufgepackt. insofern ist keineswegs entschieden, was besser läuft!
dann ist noch mangels einigung die frage unbeantwortet, ob richtstrahlen ab welcher frequenz?! die standards sehen bündelung ab 250hz vor, und zwar mit gar nicht mal knappen 8db (+/-2db). keineswegs wird eine verschärfte bündelung obenrum akzeptiert, geschweige empfohlen! der waveguide-hype ist insofern bestenfalls die halbe miete, wenn nicht sogar schädlich. diese 8db, oder gar nur 6db am toleranzlimit lassen sich mit althergebrachten konstruktionen der allgemein käuflichen art mit vernünftig bemessenen wohraumeinbauten nicht erzielen. 2x48cm teller pro seite (...) für den mittelton - nie und nimmer!
tja, was nun? wenn das thema "bündelung wegen stereo" so ernst genommen wird, wie hier so ausschweifend gepredigt, dann sehe ich ein problem. aber nichts ist unmöglich. selbst mit einfachen mitteln, wie etwa dem seitwärtseinbau des tieftöners (sic!) und einer auch analogelektrisch realisierbaren beweichung bündelt eine kleine kiste ab 250hz wie gewünscht. man muss nur wissen, was man wollen soll.
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