Ende dieses Monats, pünktlich zur High-End-Ausstellung in Frankfurt, wird in der Zeitschrift „image hifi“ ein Test der VOX 252 erscheinen. Der Autor des Test, Udo Ratai rief mich deswegen neulich an und sagte, dass er nur einen kleinen Fehler bemängeln musste: eine nicht korrekte Phasenbeziehung bei der Übernahme zwischen dem Tieftöner und den Mitteltönern. Das sei bei allen Boxen mit seitlichem Tieftöner, die erkennt, der Fall.
Sofort läutete bei mir die Alarmglocke, weil genau das Volker, Cylob und später auch We-Ha bemängelt hatten. Volker und Cylob waren deswegen auch schon bei uns. Ich konnte damals den Fehler allerdings nicht eindeutig hören. Bei dieser Gelegenheit kam dann zwar das Glied zur Pegelabsenkung im Bereich 100 Hz heraus, was aber ein ganz anderes Problem löst (naher Wandabstand). Udo Ratai schickte mir noch Messungen der VOX, die in dem Hörraum gemacht wurden. Dort sah man, dass bei 300 Hz im Winkel von 45° (zum seitlichen Tieftöner hin) eine Pegelsenke von 4-5 dB vorhanden ist. Bei Verpolung des Tieftöners war dagegen eine leichte Überhöhung in diesem Bereich vorhanden. Sofort habe ich diese Messung in unserem Hörraum wiederholt und konnte das nicht bestätigen (nur eine ganz leichte Tendenz). Kurz entschlossen packte ich das Messgerät (Neutrik) ins Auto und fuhr nach München. Dort konnte ich mich dann davon überzeugen, dass die Pegelsenke tatsächlich in diesem Raum vorhanden ist. Der Raum unterscheidet sich von unserem Hörraum u. a. dadurch, dass alle Wände mit Holz verschalt sind. Zusammen mit viel Textilien und anderen schallschluckenden Materialien (Möbel, Bücher etc.) findet man dort auch im unteren Mitteltonbereich wenig Reflexionen vor. Dadurch lassen sich Phasenbeziehungen gut messen und auch sehr gut hören. Wenn ich den Kopf zwischen TT und MT im Winkel von 45° hielt, hörte ich sogar noch in wenigen Metern Abstand deutlich Phasenunterschiede zwischen dem linken und dem rechten Ohr, vor allem, wenn man ein Rauschsignal mit dem Frequenzbereich von 300 Hz auf die Box gab. Das macht sich so bemerkbar, dass man den Schall nicht in der Mitte an der Box ortet, sondern irgendwo aus dem Raum. Außerdem hat man ein unangenehmes Druckgefühl im Ohr (so als ob ein Ohr verstopft wäre).
Mit dieser Erkenntnis bin ich nach Haus gefahren und wusste, was zu tun ist. Wir gehen bei der Weichenentwicklung immer so vor, dass wir das Mikrofon im Messraum in ca. 3 m Abstand in Ohrhöhe aufstellen und einen möglichst ausgeglichenen Frequenzgang anstreben. Zur Kontrolle verpolen wir dann die benachbarten Chassis. Dann muss sich ein möglichst tiefer Einbruch im Übernahmebereich ergeben (Auslöschung). Wenn das der Fall ist, stimmen die Phasenbeziehungen. So haben wir die VOX 252 auch entwickelt. Selbstverständlich haben wir auch das Mikro seitlich aufgestellt und feststellen müssen, dass der Frequenzgang im Übernahmebereich stark vom horizontalen Winkel abhängt. Das liegt an den unterschiedlichen Laufzeiten des Schalls bei seitlichem Tieftöner im Verhältnis zu den Mitteltönern auf der Front. Wir waren zufrieden, dass von vorn alles OK ist. Man winkelt ja schließlich die Boxen zu Hörort an.
Folgendes Richtdiagramm zeigt, dass bei 300 Hz im Winkel von 45° bereits der Pegel deutlich absinkt. Die Mitteltöner bündeln hier noch nicht so stark, so dass die Ursache nur eine Phasenauslöschung mit dem Tieftöner sein kann. Nach links gibt es diese Auslöschung nicht, was diese Annahme bestätigt.
Bei der Optimierung sind wir jetzt anders vorgegangen: Wir haben das Mikro in einem Winkel von 45° aufgestellt und versucht, die Weiche so zu verändern, dass sich unter diesen Bedingungen ein gerader Frequenzgang ergibt. Natürlich haben wir ständig kontrolliert, dass unter 0° der Frequenzgang sich nicht verschlechtert. Diese Bedingung ist ja nach wie vor viel wichtiger. Letztendlich ist es gelungen, diese beiden Forderungen unter einen Hut zu bringen. Dazu haben wir den Überlappungsbreich durch eine 18 dB-Trennung des TT und durch eine leicht höhere Trennfrequenz der MT verkleinert. Die 18 dB-Trennung verschiebt außerdem die Phase so günstig, dass im Bereich von 0° bis 45° keine Auslöschung mehr zu sehen ist:
Die Änderung der Weiche ist zum Glück nicht sehr groß: nur eine zusätzliche Spule und 3 geänderte Bauteilewerte (Schaltung der Weiche siehe Bauvorschlag "VOX 252" unter der Rubrik "Home-HiFi").
Jetzt wird man sich fragen, ob es sich lohnt, eine vorhandene VOX umzubauen. Wie gesagt, hängt das ganz entscheidend vom Hörraum ab. In weniger bedämpften Räumen wird man das wohl kaum hören.
Um die Entscheidung zu erleichtern sind wir auf eure Hilfe angewiesen: Wir schicken kostenlos fünf Besitzern der VOX 252 (oder 251), die uns ein E-Mail schreiben (technik@visaton.com), die geänderten Weichenbauteile für ein Paar zu. Nur die ersten fünf Anforderungen werden berücksichtigt. Bitte Adresse nicht vergessen! Wir bitten dann darum, dass wir innerhalb einer Woche einen kurzen Bericht bekommen (z.B. hier in diesem Thread), ob die Änderung hörbar ist und sich auch positiv bemerkbar macht.
Keine Panik, wenn nach Versenden des E-Mails die Fehlermeldung kommt, dass es nicht zugestellt werden kann. Das ist bei uns leider öfters am Wochenende der Fall. Es kommt dann trotzdem an.
Sofort läutete bei mir die Alarmglocke, weil genau das Volker, Cylob und später auch We-Ha bemängelt hatten. Volker und Cylob waren deswegen auch schon bei uns. Ich konnte damals den Fehler allerdings nicht eindeutig hören. Bei dieser Gelegenheit kam dann zwar das Glied zur Pegelabsenkung im Bereich 100 Hz heraus, was aber ein ganz anderes Problem löst (naher Wandabstand). Udo Ratai schickte mir noch Messungen der VOX, die in dem Hörraum gemacht wurden. Dort sah man, dass bei 300 Hz im Winkel von 45° (zum seitlichen Tieftöner hin) eine Pegelsenke von 4-5 dB vorhanden ist. Bei Verpolung des Tieftöners war dagegen eine leichte Überhöhung in diesem Bereich vorhanden. Sofort habe ich diese Messung in unserem Hörraum wiederholt und konnte das nicht bestätigen (nur eine ganz leichte Tendenz). Kurz entschlossen packte ich das Messgerät (Neutrik) ins Auto und fuhr nach München. Dort konnte ich mich dann davon überzeugen, dass die Pegelsenke tatsächlich in diesem Raum vorhanden ist. Der Raum unterscheidet sich von unserem Hörraum u. a. dadurch, dass alle Wände mit Holz verschalt sind. Zusammen mit viel Textilien und anderen schallschluckenden Materialien (Möbel, Bücher etc.) findet man dort auch im unteren Mitteltonbereich wenig Reflexionen vor. Dadurch lassen sich Phasenbeziehungen gut messen und auch sehr gut hören. Wenn ich den Kopf zwischen TT und MT im Winkel von 45° hielt, hörte ich sogar noch in wenigen Metern Abstand deutlich Phasenunterschiede zwischen dem linken und dem rechten Ohr, vor allem, wenn man ein Rauschsignal mit dem Frequenzbereich von 300 Hz auf die Box gab. Das macht sich so bemerkbar, dass man den Schall nicht in der Mitte an der Box ortet, sondern irgendwo aus dem Raum. Außerdem hat man ein unangenehmes Druckgefühl im Ohr (so als ob ein Ohr verstopft wäre).
Mit dieser Erkenntnis bin ich nach Haus gefahren und wusste, was zu tun ist. Wir gehen bei der Weichenentwicklung immer so vor, dass wir das Mikrofon im Messraum in ca. 3 m Abstand in Ohrhöhe aufstellen und einen möglichst ausgeglichenen Frequenzgang anstreben. Zur Kontrolle verpolen wir dann die benachbarten Chassis. Dann muss sich ein möglichst tiefer Einbruch im Übernahmebereich ergeben (Auslöschung). Wenn das der Fall ist, stimmen die Phasenbeziehungen. So haben wir die VOX 252 auch entwickelt. Selbstverständlich haben wir auch das Mikro seitlich aufgestellt und feststellen müssen, dass der Frequenzgang im Übernahmebereich stark vom horizontalen Winkel abhängt. Das liegt an den unterschiedlichen Laufzeiten des Schalls bei seitlichem Tieftöner im Verhältnis zu den Mitteltönern auf der Front. Wir waren zufrieden, dass von vorn alles OK ist. Man winkelt ja schließlich die Boxen zu Hörort an.
Folgendes Richtdiagramm zeigt, dass bei 300 Hz im Winkel von 45° bereits der Pegel deutlich absinkt. Die Mitteltöner bündeln hier noch nicht so stark, so dass die Ursache nur eine Phasenauslöschung mit dem Tieftöner sein kann. Nach links gibt es diese Auslöschung nicht, was diese Annahme bestätigt.
Bei der Optimierung sind wir jetzt anders vorgegangen: Wir haben das Mikro in einem Winkel von 45° aufgestellt und versucht, die Weiche so zu verändern, dass sich unter diesen Bedingungen ein gerader Frequenzgang ergibt. Natürlich haben wir ständig kontrolliert, dass unter 0° der Frequenzgang sich nicht verschlechtert. Diese Bedingung ist ja nach wie vor viel wichtiger. Letztendlich ist es gelungen, diese beiden Forderungen unter einen Hut zu bringen. Dazu haben wir den Überlappungsbreich durch eine 18 dB-Trennung des TT und durch eine leicht höhere Trennfrequenz der MT verkleinert. Die 18 dB-Trennung verschiebt außerdem die Phase so günstig, dass im Bereich von 0° bis 45° keine Auslöschung mehr zu sehen ist:
Die Änderung der Weiche ist zum Glück nicht sehr groß: nur eine zusätzliche Spule und 3 geänderte Bauteilewerte (Schaltung der Weiche siehe Bauvorschlag "VOX 252" unter der Rubrik "Home-HiFi").
Jetzt wird man sich fragen, ob es sich lohnt, eine vorhandene VOX umzubauen. Wie gesagt, hängt das ganz entscheidend vom Hörraum ab. In weniger bedämpften Räumen wird man das wohl kaum hören.
Um die Entscheidung zu erleichtern sind wir auf eure Hilfe angewiesen: Wir schicken kostenlos fünf Besitzern der VOX 252 (oder 251), die uns ein E-Mail schreiben (technik@visaton.com), die geänderten Weichenbauteile für ein Paar zu. Nur die ersten fünf Anforderungen werden berücksichtigt. Bitte Adresse nicht vergessen! Wir bitten dann darum, dass wir innerhalb einer Woche einen kurzen Bericht bekommen (z.B. hier in diesem Thread), ob die Änderung hörbar ist und sich auch positiv bemerkbar macht.
Keine Panik, wenn nach Versenden des E-Mails die Fehlermeldung kommt, dass es nicht zugestellt werden kann. Das ist bei uns leider öfters am Wochenende der Fall. Es kommt dann trotzdem an.
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