TIW200XS schnarrt

[Lonzo]

Hallo,

es könnte allerdings auch sein, das der BR Kanal zu groß ist und Du dir eine Resonanzüberhöhung eingefangen hast.

Gruß Lonzo

[PapaSchlumpf]

Meinst du einfach nur zu groß an sich oder zu groß und dadurch zu hoch abgestimmt?

Weil er mit 70cm² doch wirklich recht groß ist, aber die Abstimmung kommt mit 36Hz wohl ganz gut hin.

Das ganze war aber auch mit einem 7er Rohr, auf 30Hz getuned so, ob es da späte auftrat kann ich nicht sagen.

[AH]

Hallo,

von Lautsprechertechnik verstehe ich nichts, aber eine Anmerkung zu der Problematik hoher Wechseldrücke in kleinen Gehäusen:

Bei geschlossenen Gehäusen besteht da sicher ein Zusammenhang zur Gehäusegröße, man sollte jedoch nicht vergessen, daß gerade bei Baßreflexboxen die Belastung des Lautsprechers noch viel höher ist.
Um es anschaulich zu sagen: Es ist bekannt, daß bei gleicher Krafteinprägung die Membranamplitude in der Nähe der Tuningfrequenz stark zurückkgeht, im Vergleich zu geschlossenen Gehäusen.
Das liegt daran, daß der Helmholtzresonator mächtig gegen den Lautsprecher drückt.

Die Wechseldruck-Belastung in einem (relativ großen) Baßreflexgehäuse kann also sehr hoch werden, höher, als in kompakten geschlossenen Gehäusen.

Zum eigentlichen Problem kann ich leider nix sagen. Eine Schaumstoffsicke wäre (bei sonst ähnlichen Eigenschaften) stabiler, zerfällt aber nach einigen Jahren und muß dann neu gemacht werden.

Gruß

Andreas

[Lonzo]

Hallo,

AH hat schon den richtigen Ansatz geliefert. Wenn die Membran sich durch ein Signal vorwärts bewegt, steht ihr immerhin die Kraft der Schwingspule und Co. zur Verfügung, die Rückstellkraft der Zentrierspinne kann da nicht mithalten. Durch dieses ungleiche Verhältnis entsteht kein ausreichender Gegendruck, bei einer zu großen BR-Öffnung, im Gehäuse.
Eine Resonanzerhöhung kann man sehr gut an der Impedanzmessung eines BR-Systems erkennen. Ein korrekt abgestimmtes BR-System erkennt man daran, dass die beiden Impedanzspitzen sich in etwa auf gleicher Höhe befinden.

Gruß Lonzo

[Frankynstone]

Sickentausch

*lol*

Wenn das Ding nicht so teuer wäre, dann würde ich einen Sickentausch vorschlagen.

Fixiere also die Membran nach Möglichkeit und greife dann zum Stechbeitel, um die Sicke vorsichtig aus dem Korb zu schälen und dann von der Membran abzuleimen. Es gibt Schaumstoff- und Leinensicken von diversen Herstellern. Recherche mit Google könnte helfen. Aber auch die Herstellung in Heimwerkermanier dürfte nicht das Problem sein. Das Einkleben der neuen Sicke macht genau dann kein Problem, wenn Du die Membran vorher irgendwie fixiert hast.

Sonst: Dustcap entfernen, Papier in den Luftspalt zum zentrieren und dann die neue Sicke ankleben. Wenn der Leim völlig trocken ist, das Papier aus dem Luftspalt entfernen, neue Dustcap aufkleben und glücklich sein. Ich weiß nicht, ob Du mit einer Kappe von einem Fremdhersteller leben könntest, das Gewebedesign der originalen aus dem tollen Membranmaterial ist natürlich chique. Vielleicht kann man die original Verleimung mit Lösungsmittel trennen und hinterher wieder zusammenfügen. Ist aber riskant.

Tipp für Sicken aus Papier oder Leinen: werden weicher, wenn mit einer hygroskopischen Flüssigkeit oder Silikonöl bestrichen. Damit lässt sich im Nachhinein die Resonanzfrequenz fein abstimmen.

Viel Erfolg, falls Du es versuchst. Ich war beim re-sicken von kleineren Lautsprechern bisher schon recht erfolgreich unter Verwendung haushaltsüblicher Utensilien (frag nicht).

[spendormania]

Der Kern des Problems scheint mir - so kreativ die Sickentauschgeschichte auch ist ;-) - eher die Konstruktion des Chassis zu sein.

Da liegt doch wohl eindeutig ein Fehler vor, denn es ist ja von den Parametern und vom Marketing her für kleine Gehäuse entworfen worden.

Da es am Verstärker liegt, kann ich mir nicht vorstellen.

Und eine Sickenbewegugung wie auf dem Video habe ich noch nie gesehen: das Material ist zu dünn bzw. zu weich, also verliert die Sicken ihre Stabilität und aus ist's mit gutem Klang.

Vielleicht sagt Visaton ja was zu dem Thema.

Gruß

Ludger

http://people.freenet.de/spendormania

[harry_m]

Ups!

Wenn ich das hier lese, so erscheinen mir die Bewertungen im HH und KT in einem ganz anderen Licht.

Interessant, sehr interessant...

[PapaSchlumpf]

Was haben die Zeitschriften denn gesagt, kannst du mal bitte kurz das wesentliche Schreiben?

[Azrael]

Das finde ich auch: Vielleicht kann der Admin/Visaton was dazu posten.

Gruss,
Arzael

[Lonzo]

Hallo,

hatte heute morgen etwas Zeit. Habe mir die Arbeit gemacht und den XS in das Gehäuse meiner VOX-light, die bei mir im Wintergarten steht, eingebaut, den Reflexkanal mit Styropor auf 50 cm² verkleinert, die Länge habe ich belassen. Das ganze habe ich vorher mit AJ-Horn überprüft. Dann habe ich mit einem 20 Hz Sinuston den Lautstärkeregler soweit aufgedreht bis das Schnarren anfing und ihn so belassen. Mit einem sehr stabilen Stativ und einer Mikrometeruhr vorne dran bin ich den Dustcap ganz vorsichtig auf die Pelle gerückt, bis der Zeiger der Uhr leicht anfing zu zucken, dann habe ich das Signal abgestellt und die Differenz zwischen Uhr und Dustcap mit einer Schieblehre gemessen. Es waren schlappe 7 mm. Bin jetzt doch ein wenig enttäuscht.

Gruß Lonzo

[Davisco]

Tja, wollte eigentlich den TIW200 im geschlossen Gehäuse für
präzise, hochwertige Basswiedergabe verbauen. (bin kein Pegel-Fanatiker)
Ist er doch nicht empfehlenswert?

-Visco

[Lonzo]

Er ist nach meiner Meinung trotzdem sehr empfehlenswert.

Gruß Lonzo

[PapaSchlumpf]

Wenns nicht viel pegel machen soll und geschlossen ist, ist das imho kein Problem.

[VISATON]

Tut mir leid, ich habe nur sporadisch gelesen. Kann mir bitte jemand, der alles gelesen hat, ganz kurz das Problem zusammenfassen? Dann sage ich auch was dazu. Danke.

[derjan]

Ich versuchs mal:

Bei mehreren Leuten zeigt sich beim TIW200XS das offenbar reproduzierbare Problem, dass die Sicke bei (v.a. unter Betrachtung der expliziten Langhub-Auslegung des Chassis) relativ geringen Hüben anfängt, als "Druckausgleich" nach innen zu schnalzen, wenn die Membran sich nach außen bewegt.