Peter K,
wir hatten vom Bündelungsverhalten gesprochen. Gehen wir von "normalen" Konstruktionen aus, werden alle Konstruktionen im Bassbereich mehr oder weniger kugelförmig abstrahlen und ihre Problem mit sich bringen. Selbstverständlich hast du recht und sie sind in kleinen Räumen noch schwieriger zu kontrollieren, als in großen. Hiergegen kann man aber mit digitalen Equalizern und Raummaßnahmen sehr gut ankommen. Ein ungleichmäßiger Energiefrequenzgang im Mittel-Hochtonbereich könnte nur durch eine "gegenläufige" Raumabsorption ausgeglichen werden. So etwas habe ich noch nie gesehen! Interessant wäre es allemal.
zu den Frequenzweichenbauteilen: Auch hier stimme ich dir prinzipiell zu, dass entscheidend ist, was hinten rauskommt. Aber: nicht im reflexionsarmen Raum, sondern am Hörplatz. Welchen Sinn hat es, eine schmalbandige Frequenzgangüberhöhung bei 300Hz mit einem passiven Filter aus drei Bauteilen geradezubiegen, wenn in eben diesem Frequenzbereich der Raum später Überhöhungen und Einbrüche von +-5db hervorruft. In diesem Fall spart man sich die Bauteile. Gehen wir davon aus, dass alles "schön linear" ist, dann schaden sie zwar nicht, aber sie verbessern auch nichts. Der Freifeldfrequenzgang ist nur im Mittel-Hochtonbereich ein Argument. Auch hier ist schon sehr fraglich, wie absolut die Frequenzganglinearität nun wirklich sein muss. Bei breitbandigen Überhöhungen ändert man natürlich den gesamten Klangeindruck, bei schmalbandigen Überhöhungen oder gar Einbrüchen ändert man ja nur den Anteil dieses ganz speziellen Frequenzganganteils, der im Gemisch überhaupt ersteinmal vorkommen muss. Ich würde - ohne mich jetzt konkret auf psychoakustische Untersuchungen zu stützen - behaupten, dass eine 1/3 Oktavbandbreite Frequenzgangabweichung von +-2dB zwar hörbar, aber nicht signifikant als "besser" bewertet wird. Also ist sie eigentlich auch schon egal. Das unterschiedet in den wenigsten Fällen ein gute, von einer schlechten Box. Eher geht es um die vielzitierten "Geschmacksunterschiede". An der alten Regel für passive Weichen ist nicht zu rütteln: so wenig wie möglich, so viel wie nötig. Wenn Timmi wirklich raushört, dass jedes Bauteil so sein muss, muss man ihm das als Entwickler wohl zugestehen.
(Eher ist die Frage, wie ernst jemand als professioneller Entwickler zu nehmen ist, wenn er behauptet, das Gras wachsen zu hören. Das sollte man den Kunden überlassen. )
Grüße!
wir hatten vom Bündelungsverhalten gesprochen. Gehen wir von "normalen" Konstruktionen aus, werden alle Konstruktionen im Bassbereich mehr oder weniger kugelförmig abstrahlen und ihre Problem mit sich bringen. Selbstverständlich hast du recht und sie sind in kleinen Räumen noch schwieriger zu kontrollieren, als in großen. Hiergegen kann man aber mit digitalen Equalizern und Raummaßnahmen sehr gut ankommen. Ein ungleichmäßiger Energiefrequenzgang im Mittel-Hochtonbereich könnte nur durch eine "gegenläufige" Raumabsorption ausgeglichen werden. So etwas habe ich noch nie gesehen! Interessant wäre es allemal.
zu den Frequenzweichenbauteilen: Auch hier stimme ich dir prinzipiell zu, dass entscheidend ist, was hinten rauskommt. Aber: nicht im reflexionsarmen Raum, sondern am Hörplatz. Welchen Sinn hat es, eine schmalbandige Frequenzgangüberhöhung bei 300Hz mit einem passiven Filter aus drei Bauteilen geradezubiegen, wenn in eben diesem Frequenzbereich der Raum später Überhöhungen und Einbrüche von +-5db hervorruft. In diesem Fall spart man sich die Bauteile. Gehen wir davon aus, dass alles "schön linear" ist, dann schaden sie zwar nicht, aber sie verbessern auch nichts. Der Freifeldfrequenzgang ist nur im Mittel-Hochtonbereich ein Argument. Auch hier ist schon sehr fraglich, wie absolut die Frequenzganglinearität nun wirklich sein muss. Bei breitbandigen Überhöhungen ändert man natürlich den gesamten Klangeindruck, bei schmalbandigen Überhöhungen oder gar Einbrüchen ändert man ja nur den Anteil dieses ganz speziellen Frequenzganganteils, der im Gemisch überhaupt ersteinmal vorkommen muss. Ich würde - ohne mich jetzt konkret auf psychoakustische Untersuchungen zu stützen - behaupten, dass eine 1/3 Oktavbandbreite Frequenzgangabweichung von +-2dB zwar hörbar, aber nicht signifikant als "besser" bewertet wird. Also ist sie eigentlich auch schon egal. Das unterschiedet in den wenigsten Fällen ein gute, von einer schlechten Box. Eher geht es um die vielzitierten "Geschmacksunterschiede". An der alten Regel für passive Weichen ist nicht zu rütteln: so wenig wie möglich, so viel wie nötig. Wenn Timmi wirklich raushört, dass jedes Bauteil so sein muss, muss man ihm das als Entwickler wohl zugestehen.
(Eher ist die Frage, wie ernst jemand als professioneller Entwickler zu nehmen ist, wenn er behauptet, das Gras wachsen zu hören. Das sollte man den Kunden überlassen. )
Grüße!
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