Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Maximalpegel eines BR-Ports

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • UweG
    Registrierter Benutzer
    • 29.07.2003
    • 5653

    #76
    Das Wort "Ventil" finde ich etwas irreführend, weil hier nichts abgesperrt wird. Einzig die Masse der Luft im Port "wehrt sich" gegen Geschwindigkeitsverännderung.

    Den Einfluss der Bedämpfung habe ich mal völlig unterschätzt und zwar bei dieser Konstruktion:http://www.visaton.de/vb/showthread.php?t=8226
    Die Tonne war innen 53cm hoch. Wenn ich recht erinnere und war sie bei ca. 400 Hz getrennt. Um die unterste stehende Welle in der Kiste (ca. 320Hz) zu bekämpfen, musste sie, bis auf einen Tunnel in der Mitte komplett mit Dämmwolle bzw. an den Außenseiten sogar Schaustoff gefüllt werden. Der Q-Faktor der BR-Abstimmung war da nur mit etwas Mühe über 3 zu halten. Wenn ich die Kiste komplett gefüllt habe, wurde aus dem BR-Kanal fast eine KU, jedenfalls mit deutlich Pegelverlust im Tiefbass.

    Ergänzung: Bewegte Luftmasse = Volumen des Kanals mal Dichte + Endkorrekturfaktor
    Zuletzt geändert von UweG; 26.01.2018, 00:10.
    Boxsim ... wenn Lautsprechersimulation gelingen soll.

    Kommentar

    • Siegfried
      Registrierter Benutzer
      • 09.07.2005
      • 557

      #77
      Hallo,

      bisher sind wir von einem geraden BR-Rohr ausgegangen.
      Aber die folgende Situation:
      Eine Box hat 40 Liter, Bass-Chassi SD 133 qcm, Fb soll 40 Hz sein, BR-Rohr hat 50 qcm ( Durchmesser 8 cm), Länge nach Tabelle 200 mm.
      Passt aber an der vorgesehenen Position nicht hinein.
      Also ein Bogenstück wird benötigt.
      90° steht zur Verfügung (z.B. Visaton BR-Rohr 25.50).

      Jetzt ändert sich die Ein-/Ausströmgeschwindigkeit und die Länge aus der Tabelle ist nun eine Andere. Diese Auswirkung ist wesentlich größer als der Luftreibewiderstand in einem glatten, relativ kurzem Kunststoffrohr.

      Die Möglichkeiten Mit HT-Rohren 40, 50, 70, 100 (mm) mit Bogenstücken 30°, 45°, 60°, 90° wird bestimmt öfters angewand.

      Die Berechnung des Widerstandbeiwerts würde mich interessieren um eine exaktere BR-Abstimmung zu ermöglichen.


      Hat dazu Jemand einen Ansatz / Formel / Tabelle ?

      Siegfried

      .
      Mein Lieblingsradiosender ist www.kontrafunk.radio.de
      Die Boxen "Rosi 102TMT" klingen wie sie aussehen

      Kommentar

      • UweG
        Registrierter Benutzer
        • 29.07.2003
        • 5653

        #78
        Wenn es dir um die Abstimmfrequenz geht, dann ist die Länge entlang der Rohrmitte eine gute Abschätzung. Einen Widerstandbeiwert braucht man zur Berechnung der Abstimmfrequenz nicht.
        Boxsim ... wenn Lautsprechersimulation gelingen soll.

        Kommentar

        • Siegfried
          Registrierter Benutzer
          • 09.07.2005
          • 557

          #79
          Hi Uwe,

          bist Du Dir da ganz sicher, dass dies wie ein gerades Rohr gerechnet werden kann?

          Schau mal hier
          https://www.schweizer-fn.de/zeta/roh.../rohrbogen.php

          Leider ist das "noch" nicht für HT-Rohre, so wie ich das benötige.

          Gruß
          Siegfried

          .
          Mein Lieblingsradiosender ist www.kontrafunk.radio.de
          Die Boxen "Rosi 102TMT" klingen wie sie aussehen

          Kommentar

          • UweG
            Registrierter Benutzer
            • 29.07.2003
            • 5653

            #80
            Hallo Siegfried,

            ja, ich bin sicher, dass zur Bestimmung der Abstimmfrequenz keine Rohrreibungskoeffizienten benötigt werden.

            Du musst grundsätzlich zwei Problemstellungen unterscheiden:
            1. Dimensionierung des Ports auf gewünschte Abstimmfrequenz
            2. Ermittlung eines maximal erzielbaren Pegels bei der Abstimmfreqenz ohne zu stark störende Verzerrungen

            Bei Problem 1 ist der BR-Kanal reibungsfrei und das ist für niedrige Pegel auch tatsächlich eine realistische Annahme.

            Bei Problem 2 ist die Reibung im Rohr relevant, aber bei einfachen runden Rohren ohne ausgeklügelte Endgeometrie sind es eher Anfang und Ende, die die die Strömungsgeschwindigkeit begrenzen.

            Deine Konstruktion mit einem 17er in 40 Litern bei fb=40Hz ist eher unkritisch. Das BR-Rohr mit 8cm Durchmesser wird für die rund 100dB wohl halbwegs groß genug sein, auch mit Krümmung.
            Etwas ganz anders wäre es, wenn im gleichen Gehäuse ein TIW300 werkeln würde und die Abstimmfrequenz vielleicht noch niedriger sein soll. Da muss dan auf einmal die 10-fache Luftmenge durch den gleichen Kanal.

            Eine geschlossene Formel zur Berechnung des Maximalpegels wurde bisher nicht erarbeitet. Den Stand der Diskussion möchte ich jetzt nicht nochmal zusammen fassen, da musst Du den Thread komplett lesen.
            Boxsim ... wenn Lautsprechersimulation gelingen soll.

            Kommentar

            • Siegfried
              Registrierter Benutzer
              • 09.07.2005
              • 557

              #81
              Danke Uwe für Deine Ausführung.
              da musst Du den Thread komplett lesen.
              das habe ich natürlich gemacht.

              Dann fasse ich mal für mich zusammen:
              Ist die Tunnelfläche gleich / größer 1/4 der Chassifläche (Sd), dann ist die Tunnelgeometrie (Bogen / Knick) weitgehend unbedeutend und somit zu vernachlässigen.

              Dann wende ich mich jetzt einem anderen Thema zu. - Kaffeewasser aufsetzen -

              Gruß
              Siegfried
              .
              Zuletzt geändert von Siegfried; 31.01.2018, 15:46. Grund: Rechtschreibfehler
              Mein Lieblingsradiosender ist www.kontrafunk.radio.de
              Die Boxen "Rosi 102TMT" klingen wie sie aussehen

              Kommentar

              • MJ77
                Gesperrt
                • 01.03.2017
                • 498

                #82
                Dann hau ich auch noch einen raus..
                Ne Kurve im Rohr ist m.M. nach sehr wohl eine Stelle mit erhöhtem Widerstand, da ja in der Kurve Verwirbelungen entstehen und somit sich der Strömungswiderstand erhöht.
                Genau wie die Wirbel an Eintritt und Austritt.

                Und hier nochmal mein Standart Spruch bei Physik. Die Geschwindigkeit, geht immer im Quadrat ein, heißt, kann man die etwas reduzieren hat man Strömungstechnisch gleich wieder "viel" Guthaben.

                Grüße..
                Matthias

                Kommentar

                • Fraggle
                  Registrierter Benutzer
                  • 21.01.2018
                  • 126

                  #83
                  Ich antworte mal in diesem Thread, weil es besser ins Thema paßt.
                  Ausgangspunkt war dieses Lautsprecherprojekt und meine Frage nach der Grenze des Bassreflexports:
                  Zitat von UweG Beitrag anzeigen
                  Das ist eben auch nicht so klar, bei konstanter Rohrströmung bei 2320. Das ist allerdings für ein BR-Rohr wohl eher Theorie. Vanderkooy hat bei 50000-1000000 eine offenbar nicht überschreitbare Grenze gefunden, allerdings dort schon mit heftigen Verzerrungen. Auf jeden Fall ist klar, dass BR-Kanäle im turbolenten Bereich funktionieren müssen, sonst könnten sie nur lächerlich wenig Pegel.
                  Das ist richtig, wenn man Re = 2300 als Turbulenzgrenze betrachtet. Soweit ich weiß, kann aber eine oszillierende Strömung noch bei höheren Reynoldszahlen laminar bleiben.
                  Schau mal das Diagramm Fig. 3 in diesem Paper: Ohmi / Iguchi (1982): Critical Reynolds Number in an Oscillating Pipe Flow
                  (Re_os ist die Reynoldszahl (Spitzenwert), omega' (Apostroph) die "dimensionslose Frequenz" = omega * r² / mü)

                  Ganz unten, bei sehr niedrigen Frequenzen, liegt die Grenze wie zu erwarten in der Gegend von Re = 2300.

                  Nehmen wir aber mal 40 Hz und ein Rohr von 5 cm Durchmesser, dann ist Wurzel (omega') = ca. 100. Wir sind dann im oberen Drittel des Diagramms. Der laminar-turbulente Übergang liegt da schon in der genannten Größenordnung Re = 50000-100000. Es mag sein, daß der Punkt starker Kompression jeweils noch etwas höher liegt. Jedenfalls ist aber die Diskrepanz nicht mehr so krass.

                  Leider sagen Untersuchungen der "Rohrströmung" nichts darüber aus, was an den Rohrenden passiert. Vor allem ohne abgerundete Kanten, kann es schon wieder anders aussehen. Man sieht z.B. bei Salvatti (siehe Port "s"), wie früh dann Verzerrungen einsetzen und ich glaube, daß die Rohrenden dann der begrenzende Faktor sind.

                  Kommentar

                  • UweG
                    Registrierter Benutzer
                    • 29.07.2003
                    • 5653

                    #84
                    Jetzt habe ich endlich Zeit gefunden, da mal rein zu sehen. Das ist wirklich interessant. Die Beobachtung, dass die zulässige Geschwindigkeit mit der Frequenz ansteigt, gibt es auch bei Salvatti, aber die Begründung habe ich da nicht gelesen oder überlesen. Die Steilheit des Anstiegs passt zumindest im unteren Bereich exakt zu dem, was ich für das BR-Utility herausgelesen habe. Zu höheren Frequenzen bzw. größeren Rohren stimmt es dann wohl nicht mehr. Das sehe ich mir später nochmal an.
                    Boxsim ... wenn Lautsprechersimulation gelingen soll.

                    Kommentar

                    Lädt...
                    X