[COLOR="RoyalBlue"]Der thread ist sehr unübersichtlich geworden, daher zeige ich hier für alle Interessierten die endgültigen Einstellungen der teilaktiven Version. Sie sind nur teilweise übernehmbar, geben aber Hinweise. Es empfielt sich immer, Änderungen durch Hörtest zu überprüfen, da unser Gehör anders arbeitet als ein "blödes" Mikrofon. Und der Raum sowie Hörgeschmack entscheidet am Ende.
Damit es nicht wie billige Lobhudelei eines Wastlers klingt noch einige Infos zur Vorgeschichte:
Nach Beginn mit dem Lautsprecherbau in meiner Jugend und etlichen Konstrukten kaufte ich mir vor etwa 20 Jahren "richtige" Boxen, die Revox Symbol, die seinerzeit als Studiomonitore galten und 4000 DM kosteten. Der Eigenbau beruhte damals auf Versuch und Irrtum, Simulationsprogramme gab es nicht, auch das Internet...(Stereo war noch recht neu). Daher wollte ich was fertiges und war jahrelang zufrieden, bis die Revox alterschwach wurden. Per Zufall kam ich auf Visaton, fuhr nach Haan und betellte dann die Vox 252. Die Concorde (Mk 2) war mir zu hart abgestimmt. Zu Hause erschlug mich der Bass und auch der Revox-Verstärker kam an seine Grenzen. Eine leistungsstarke Rotel-Endstufe musste her, der Bass war trotz aller Maßnahmen immer zu dröhnig, nie knackig. Inzwischen erschien Boxsim und alle simulierten wie die Weltmeister. Im Forum wurde die damalige Concorde Mk2-Weiche begutachtet und als verbesserrungsfähig befunden. Visaton testete meinen Weichenvorschlag und daraus wurde die Mk 3, der Prototyp stand bei mir und verdrängte die Vox. Die Raumakustik wurde diskutiert, Messtechnik entwickelt und mir wurde klar, warum auch die C Mk 3 manchmal daneben lag - Raummoden im Bassbereich. Der Rotel wurde verkauft und die Hifi-Akademie mit DSP angeschlossen, vermessen, teilaktiviert und die Raummoden gezähmt - das war viel besser! Nur das etwas nervige im Mittel-Hochton verhinderte den vollendeten Klanggenuss, auch mit Verbiegen des Frequenzganges war es nie perfekt. Erst durch Einsatz des WG bin ich nun vollkommen zufrieden. Anschalten und Genießen, egal was, alles geht - wenn die Aufnahme gut ist, hervorragend, ist sie schlecht, kann man es immer noch anhören. das ging früher nicht!
Da ich mehrfach bei Visaton war, muss ich sagen: nichts klingt so gut wie bei mir. Und andere sagen das auch. Klingt überheblich, ist aber so. Die Vox zu basslastig, die Concorde Mk 3 etwas grell, die Synfonie zu weich, die Atlas Compact strahlt zu diffus (trotzdem Nr 2 bei mir), die Monitor kann irre Pegel, aber klingt falsch - alle haben ihre Macken. Natürlich hat auch die C+WG ihre Grenzen - in manchen Räumen und wenn wenn man extreme Pegel mit extremem Bass will, reicht sie nicht, aber dann hilft ein Subwoofer.
Bei mir standen schon: VOx 252, Solo 50, die Vorgänger der jetzigen CWG, Couplet Ke, zwei selbst entwickelte 3-Weger (ohne D'Appo).
Im weiteren Verlauf wurde auch getestet, ob als HT G 25 oder Ke besser klingt. Meine Wahl fiel auf die Ke (trotz der theoretischen Macken in der Abstrahlung über 10 kHz). Mit dieser Entscheidung bin ich nicht alleine:
....Selbst der Hochton der KE lässt zumindest im direkten Vergleich die G25 blass aussehen....
Gruß, Martin
__________________
Entwicklungsingenieur für Lautsprecher
Man muss es gehört haben.
Hier die endgültige Weichenschaltung und DSP-Einstellungen. Die DSP-Werte gelten nur für das DSP der HiFi-Akademie, bei Verwendung anderer DSP können Abweichung auftreten im Frequenzgang.
Luftspulen, MKP, Widerstände je 10 Watt, alle Chassis gleichpolig, TT+MT parallel geschaltet.
Dies ist der bei Visaton gemessene Frequenzgang, der in meine teilaktive Version importiert wurde:
Der Buckel bei 11 kHz stammt von dem entfernten Saugkreis der passiven Variante. Dieser wird bei mir aktiv entzerrt. Ebenso der kleine Buckel bei 1400 Hz.
An diesem Frequenzgang gibt es wenig auszusetzen, nur kleine Korrekturen sind nötig. Anders ist das mit Raumeinfluss, speziell im Tiefton muss heftig korrigiert werden, obwohl der Raum akustisch gut ist wegen seiner Form, viel Volumen und viel Absorbern.
Tieftöner
Die Trennung bei 300 Hz wurde mit der teilaktiven Mk3 mit Arta optimiert und übernommen. Die Werte über 300 Hz stammen zT. aus der Mk 3, der Rest wurde anhand der Messung bei Visaton und nach Gehör optimiert.
TT
1+2
2 Tiefpässe, Liinkwitz-Riley 4. Ordnung
Pegel für beide Zweige gleich und etwas niedriger gestellt, damit keine Übersteuerung des DSP auftritt.
Mittel/Hochton
2 Hochpässe bei 320 Hz
Linkwitz-Riley 4. Ordnung
Lässt man die Raum- und Chassiseinflüsse weg, ergibt sich folgende "Zielkurve":
Durch lange Hörvergleiche komme ich ohne Raumeinfluss auf diese Kurve:
Diese Ähnlichkeit ist schon erstaunlich, der lineare Frequenzgang ist für mich unerträglich, das war auch bei der Mk3 in allen Varianten so.
Ich habe eine Theorie, woher das bei D'Appo so ist:
Jede (unechte ) D'Appo-Box strahlt vertikal zu wenig Energie im Bereich 200-3000 Hz in den Raum. Hier schön zu sehen in der Darstellung Abstrahlung unter Winkel (ist die Mk 3, da das WG nicht richtig simuliert werden kann).
Die rote Linie stellt in etwa den Mittewert der Winkel 0-90 Grad dar. Oben horizonte Abstrahlung, unten vertikal. In der Horizontalen ist zu sehen, dass der Hochton zu viel Energie in den Raum abstrahlt, vertikal fehlt Mittelton. Durch das WG wird die Übertonung in der Horizontalen verhindert, so dass die vertikale Abstrahlung den Klangeindruck zur Hälfte (?) prägt.
Da der diffuse Schall deutlich bei Höreindruck überwiegt, erscheint der LS zu hell. Daher müsste dieser Bereich angehoben werden oder (einfacher) man senkt den Hochton ab. Dass der Bass dann auch zu laut ist, scheint nicht zu stören, weil nach Untersuchungen non F.E.Toole die ideale Kurve am Hörplatz so aussieht:
Wie stark die Höhensenkung sein muss ist abhängig vom Abstrahlverhalten des LS, der Raumakustik und der Hörposition. Das muss erprobt werden und ist langwierig, aber mit aktiven Filtern viel einfacher als passiv. Macht man diese Anpassung nicht, haben die Kritiker von D'appo Recht, dass es "falsch" klingt. Auch D'appo ist nicht perfekt, aber mit dieser Höhensenkung überwiegen die Vorteile.
"...I find most speakers unlistenable in the top end. They do not exhibit a downward tilt in high frequency response which results in sounding too bright, no matter what room they are in. Looking at my last three speaker reviews, each one needed approximately -5 dB high frequency shelf starting between 3 kHz to 5 kHz depending on speaker, on up to 20 kHz. That’s a considerable reduction in high frequency output to sound neutral to my ears and based on Toole’s and Olive’s subjective listening research. ...."
https://audiophilestyle.com/ca/revie...r-review-r739/
Bei den beiden anderen klassischen 3-Wegern hatte ich simuliert, gebaut, gehört und die waren gut. Nur minimale Änderungen zB. Pegelanpassung Mittel-Hochton waren nötig. Also viel problemloser als die Concorde. Auch daher bin ich von der o.g. Theorie überzeugt.
Kommentare einiger "Nachbauer":
....ich bin ja mittlerweile total begeistert von Concordes mit Hifi Akademie und DSP....
...mitllerweile habe ich für den MT/HT-Bereich ein Paar Testgehäuse mit WG gebaut.
...ich bin sehr angetan von der Klangveränderung. Schon nach einer Quick-and-dirty Abstimmung der Aktiv-Weiche (miniDSP) mit einer kurzen Mess-Session mit Arta ist das Klangbild soweit OK, vor allem klingt es jetzt tatsächlich direkter, irgenwie nach "näher dran". Insbesondere bei niedrigen Lautstärken kommt mir das Heraushören von Details weniger anstrengend vor....
....hat die C. WG TIW200 (eine Version mit TIW 200 statt Al 200) all das was der original C MK3 gefehlt hat, ohne dabei die positiven Aspekte zu verlieren. Sie klingt knackig ohne dabei zu hart aufzutreten oder gar nervig zu werden, der Bass hat durch die TIW200 in CB und aktiv an Tiefgang hinzugewonnen (natürlich nur richtig gedämpft ^^) und steigt jetzt auch mühelos, ähnlich wie in der La Belle bis in tiefste Regionen herab ohne dabei an Druck zu verlieren.....Ich kann also jedem der mit diesem System liebäugelt eine klare Empfehlung dazu aussprechen
....die beste Box aus dem Visaton-Programm...
....in Auflösung und Klarheit konnten nur die Backes und Müller mithalten...
....Zum Klang: Wahnsinn! Ich habe meine Vox 200 KE zu diesen hier "umgebaut" und die Klang ist sooo viel geiler :-D. Der Waveguide wirkt wunder. Detail, Volumen, Druck! im Hochton. Stimmen hauen einen vom Hocker. Der Bass ist Staubtrocken und präzise, viel besser als mit der VOX. Ich kann diesem Umbau definitiv empfehlen!.....unbeschreiblich genial! Hauptgrund für den Umbau war ursprünglich der Bass, da ich mir mal ein paar Klipsch RF 7 ausgeliehen habe und mir dachte das kann es nicht sein.
Aber was jetzt da steht übertrifft wirklich alles. BEI WEITEM. Diesen Druck im Hochton kannte ich bisher nur von Horn Hochtöner, einfach genial.
....Erster Klangeindruck: Sehr gut! Hoch und Mitteltoneinheit klingen sehr ausgewogen! Hier stehen die Concorde IMHO meinen alten Neumännern (hatte ich kurzzeitig) in nichts nach. Und das soll was heißen...Der Klang ist phänomenal...Ich hatte wirklich viele Lautsprecher der Visaton Palette
Und bin auch ein paar mal fremd gegangen.... was diese ....einen Sound raushauen,ist der absolute Wahnsinn! Für mich der bisher bisher Beste Kompromiss zwischen Dynamik (a La Visaton Monitor) und Präzision (...wie ein Neumann Studio Monitor).
Für mich ist die Suche nach DEN Lautsprechern erst mal beendet und ich bin hochgradig zufrieden mit meiner Abhörsituation. Solch brilliante (Kauf-) Lautsprecher muss man erst mal finden, und sich leisten können!
...teilaktive Concorde WG (beste Entscheidung ever)....
...Der Klang vor der Teilaktivierung war schon hervorragend gewesen , aber das letzte I Tüpfelchen
kam wirklich durch den aktiv Betrieb.
Ich war selbst sehr erstaunt gewesen wie sich die Ortbarkeit und die Transparenz sich von LS gelöst hat. Der auch ziemlich enge Sweetspot von den Concordes hat sich wesentlich verbreitet und es hört sich alles viel entspannter an.
.... joejoe84 erstellt: 01. Okt 2017, 12:10....nachdem sie nun fast vier jahre in rohbauoptik im alten wohnzimmer standen, habe ich meinen concorde wg nun endlich das finish verpasst "nur weiß versteht sich" (bud spencer) und sie in das neue wohnzimmer integriert.
vom klang bin ich nach wie vor begeistert, wie auch sämtliche testhörer.....
....Concorde Waveguide: 100%
Bester Kompromiss aus Leistung, Dynamik, Tonalität und WAV. Klingt auch ohne DSP schon sehr gut. Mit DSP aber sagenhaft. Besonders beeindruckt mich die Dynamik in Kombination mit der hohen Klanggüte. Und die Teile können wirklich laut (hab meine Endstufe mit 2* 400 Watt an 4 ohm kurz ins clippen gebracht ; das war aber dann auch der Grenzbereich.). Es ist erstaunlich was die (in meinen Augen) Kleinen können. Unkomprimiert bis zu höchsten Pegeln.
Update nach vielen ersten Stunden:
Tatsächlich sind die Concorde die ersten Lautsprecher,
die wohl viele Jahre in meinem Hörraum verweilen werden.
Sowohl optisch als auch klanglich bin ich extrem angefixt.
Auch die ersten Testhörer waren alle hellauf begeistert und konnten ihren Ohren kaum trauen.
Was aber auch klar ist:
Für richtig guten Sound ist einmessen und anpassen an die eigenen Hörgewohnheiten Pflicht. Der Unterschied mit/ohne DSP ist wirklich gewaltig.
In jedem Falle ist deine Konstruktion (Concorde Waveguide) eine absolute Klangwaffe.
Für das kleine Geld so einen Sound.
Das ist schon verrückt.
Die theoretischen Diskussionen sind hier:
http://forum.visaton.de/showthread.php?t=22307
zu finden. Ich bedanke mich bei allen, die sich beteiligt haben. Viele Beiträge haben mir geholfen und einiges klarer gemacht.
Ich bin überzeugt, dass ein WG für den Hochtöner sehr positiv wirkt. Auch F. Hausdorf ist dieser Meinung und wird mich mit Messungen unterstützen.
Jetzt ist die Zeit zum Handeln.
Ich hatte überlegt, die gesamte Concorde neu zu bauen, habe mich aber doch für einen Umbau entschieden. Den will ich auch mit Fotos dokumentieren.
Dazu wird die Schallwand im MT+HT-Bereich herausgeschnitten, eine neue Schallwand eingesetzt und gefräst. So können die TT am Platz bleiben. Die Al 130 und das WG rücken dann so dicht zusammen, dass die Körbe überlappen. Dies müssen also geändert werden.
Es sind verschiedene Methoden denkbar. ZB. wie bei Silvios Box den Überlappungsbereich bei einem Chassis rund auszufräsen
http://forum.visaton.de/showthread.php?t=17887
oder beide Körbe gerade zustammenstoßen zu lassen.
Ich habe mich für die 2. Methode entschieden. Es ist für mich einfacher und gefällt mir besser. Anders als in der Zeichnung wird nur je eine Seite der TT gekürzt.
So kommen die beiden Al 130 nur minimal weiter auseinander. Die minimal größere Entfernung wird durch die tiefere Trennung (1500 statt 2500 Hz) weit mehr als ausgeglichen, dadurch entspricht die Anordnung eher dem D'Applito-Ideal. Wobei ich auch mit der Concorde in der bisherigen Form und weit vom D'Appo-Ideal entfernt sehr zufrieden bin. Wenn man an einem bestimmten Ort hört, ist nach m. Meinung die Einhaltung der D'App-Vorgaben unnötig (und auch kaum machbar).
Ich habe mich entschlossen, den Umbau zu machen, weil das einige Vorteile in der Abstrahlung der Concorde hat, die nur positiv sein können. Ob man das immer hört, ist unklar, der Raum spielt da mit. Jedenfalls musste ich den Frequenzgang der Concorde ohne WG sowohl in der passiven, als auch aktiven Version "verbiegen", damit es gut klang. Die Vorversuche zeigten, dass die mit WG nicht mehr (so stark) der Fall ist. Somit entspricht die Concorde mit WG eher dem Ideal einer perfekten Box. Natürlich wird auch sie ihre "Macken" haben.
Anschließend soll die C+WG bei Visaton (auch unter Winkel) gemessen werden und alles in eine Boxsim-Datei übertragen werden. Wahrscheinlich auch mit der G 25 FFL als Alternative.
Ich werde die Concorde wieder in Esche schwarz (seidenglänzend) gestalten, dazu wird alles neu furniert. Die alte Oberfläche gefiel mir nicht mehr, sie hatte zu wenig Strutur und andere kleine Mängel.
Geplant ist die Pattex-Methode, Strukur mit der Messingbürste verstärken, beizen, schleifen, schwarz beizen, Feinschliff, sprühen mit schwarzem Auto-K-Lack seidenglanz. Rollen füllt die Poren zu stark und hat sich (hier) nicht bewährt.
Damit es nicht wie billige Lobhudelei eines Wastlers klingt noch einige Infos zur Vorgeschichte:
Nach Beginn mit dem Lautsprecherbau in meiner Jugend und etlichen Konstrukten kaufte ich mir vor etwa 20 Jahren "richtige" Boxen, die Revox Symbol, die seinerzeit als Studiomonitore galten und 4000 DM kosteten. Der Eigenbau beruhte damals auf Versuch und Irrtum, Simulationsprogramme gab es nicht, auch das Internet...(Stereo war noch recht neu). Daher wollte ich was fertiges und war jahrelang zufrieden, bis die Revox alterschwach wurden. Per Zufall kam ich auf Visaton, fuhr nach Haan und betellte dann die Vox 252. Die Concorde (Mk 2) war mir zu hart abgestimmt. Zu Hause erschlug mich der Bass und auch der Revox-Verstärker kam an seine Grenzen. Eine leistungsstarke Rotel-Endstufe musste her, der Bass war trotz aller Maßnahmen immer zu dröhnig, nie knackig. Inzwischen erschien Boxsim und alle simulierten wie die Weltmeister. Im Forum wurde die damalige Concorde Mk2-Weiche begutachtet und als verbesserrungsfähig befunden. Visaton testete meinen Weichenvorschlag und daraus wurde die Mk 3, der Prototyp stand bei mir und verdrängte die Vox. Die Raumakustik wurde diskutiert, Messtechnik entwickelt und mir wurde klar, warum auch die C Mk 3 manchmal daneben lag - Raummoden im Bassbereich. Der Rotel wurde verkauft und die Hifi-Akademie mit DSP angeschlossen, vermessen, teilaktiviert und die Raummoden gezähmt - das war viel besser! Nur das etwas nervige im Mittel-Hochton verhinderte den vollendeten Klanggenuss, auch mit Verbiegen des Frequenzganges war es nie perfekt. Erst durch Einsatz des WG bin ich nun vollkommen zufrieden. Anschalten und Genießen, egal was, alles geht - wenn die Aufnahme gut ist, hervorragend, ist sie schlecht, kann man es immer noch anhören. das ging früher nicht!
Da ich mehrfach bei Visaton war, muss ich sagen: nichts klingt so gut wie bei mir. Und andere sagen das auch. Klingt überheblich, ist aber so. Die Vox zu basslastig, die Concorde Mk 3 etwas grell, die Synfonie zu weich, die Atlas Compact strahlt zu diffus (trotzdem Nr 2 bei mir), die Monitor kann irre Pegel, aber klingt falsch - alle haben ihre Macken. Natürlich hat auch die C+WG ihre Grenzen - in manchen Räumen und wenn wenn man extreme Pegel mit extremem Bass will, reicht sie nicht, aber dann hilft ein Subwoofer.
Bei mir standen schon: VOx 252, Solo 50, die Vorgänger der jetzigen CWG, Couplet Ke, zwei selbst entwickelte 3-Weger (ohne D'Appo).
Im weiteren Verlauf wurde auch getestet, ob als HT G 25 oder Ke besser klingt. Meine Wahl fiel auf die Ke (trotz der theoretischen Macken in der Abstrahlung über 10 kHz). Mit dieser Entscheidung bin ich nicht alleine:
....Selbst der Hochton der KE lässt zumindest im direkten Vergleich die G25 blass aussehen....
Gruß, Martin
__________________
Entwicklungsingenieur für Lautsprecher
Man muss es gehört haben.
Hier die endgültige Weichenschaltung und DSP-Einstellungen. Die DSP-Werte gelten nur für das DSP der HiFi-Akademie, bei Verwendung anderer DSP können Abweichung auftreten im Frequenzgang.
Luftspulen, MKP, Widerstände je 10 Watt, alle Chassis gleichpolig, TT+MT parallel geschaltet.
Dies ist der bei Visaton gemessene Frequenzgang, der in meine teilaktive Version importiert wurde:
Der Buckel bei 11 kHz stammt von dem entfernten Saugkreis der passiven Variante. Dieser wird bei mir aktiv entzerrt. Ebenso der kleine Buckel bei 1400 Hz.
An diesem Frequenzgang gibt es wenig auszusetzen, nur kleine Korrekturen sind nötig. Anders ist das mit Raumeinfluss, speziell im Tiefton muss heftig korrigiert werden, obwohl der Raum akustisch gut ist wegen seiner Form, viel Volumen und viel Absorbern.
Tieftöner
Die Trennung bei 300 Hz wurde mit der teilaktiven Mk3 mit Arta optimiert und übernommen. Die Werte über 300 Hz stammen zT. aus der Mk 3, der Rest wurde anhand der Messung bei Visaton und nach Gehör optimiert.
TT
1+2
2 Tiefpässe, Liinkwitz-Riley 4. Ordnung
Pegel für beide Zweige gleich und etwas niedriger gestellt, damit keine Übersteuerung des DSP auftritt.
Mittel/Hochton
2 Hochpässe bei 320 Hz
Linkwitz-Riley 4. Ordnung
Lässt man die Raum- und Chassiseinflüsse weg, ergibt sich folgende "Zielkurve":
Durch lange Hörvergleiche komme ich ohne Raumeinfluss auf diese Kurve:
Diese Ähnlichkeit ist schon erstaunlich, der lineare Frequenzgang ist für mich unerträglich, das war auch bei der Mk3 in allen Varianten so.
Ich habe eine Theorie, woher das bei D'Appo so ist:
Jede (unechte ) D'Appo-Box strahlt vertikal zu wenig Energie im Bereich 200-3000 Hz in den Raum. Hier schön zu sehen in der Darstellung Abstrahlung unter Winkel (ist die Mk 3, da das WG nicht richtig simuliert werden kann).
Die rote Linie stellt in etwa den Mittewert der Winkel 0-90 Grad dar. Oben horizonte Abstrahlung, unten vertikal. In der Horizontalen ist zu sehen, dass der Hochton zu viel Energie in den Raum abstrahlt, vertikal fehlt Mittelton. Durch das WG wird die Übertonung in der Horizontalen verhindert, so dass die vertikale Abstrahlung den Klangeindruck zur Hälfte (?) prägt.
Da der diffuse Schall deutlich bei Höreindruck überwiegt, erscheint der LS zu hell. Daher müsste dieser Bereich angehoben werden oder (einfacher) man senkt den Hochton ab. Dass der Bass dann auch zu laut ist, scheint nicht zu stören, weil nach Untersuchungen non F.E.Toole die ideale Kurve am Hörplatz so aussieht:
Wie stark die Höhensenkung sein muss ist abhängig vom Abstrahlverhalten des LS, der Raumakustik und der Hörposition. Das muss erprobt werden und ist langwierig, aber mit aktiven Filtern viel einfacher als passiv. Macht man diese Anpassung nicht, haben die Kritiker von D'appo Recht, dass es "falsch" klingt. Auch D'appo ist nicht perfekt, aber mit dieser Höhensenkung überwiegen die Vorteile.
"...I find most speakers unlistenable in the top end. They do not exhibit a downward tilt in high frequency response which results in sounding too bright, no matter what room they are in. Looking at my last three speaker reviews, each one needed approximately -5 dB high frequency shelf starting between 3 kHz to 5 kHz depending on speaker, on up to 20 kHz. That’s a considerable reduction in high frequency output to sound neutral to my ears and based on Toole’s and Olive’s subjective listening research. ...."
https://audiophilestyle.com/ca/revie...r-review-r739/
Bei den beiden anderen klassischen 3-Wegern hatte ich simuliert, gebaut, gehört und die waren gut. Nur minimale Änderungen zB. Pegelanpassung Mittel-Hochton waren nötig. Also viel problemloser als die Concorde. Auch daher bin ich von der o.g. Theorie überzeugt.
Kommentare einiger "Nachbauer":
....ich bin ja mittlerweile total begeistert von Concordes mit Hifi Akademie und DSP....
...mitllerweile habe ich für den MT/HT-Bereich ein Paar Testgehäuse mit WG gebaut.
...ich bin sehr angetan von der Klangveränderung. Schon nach einer Quick-and-dirty Abstimmung der Aktiv-Weiche (miniDSP) mit einer kurzen Mess-Session mit Arta ist das Klangbild soweit OK, vor allem klingt es jetzt tatsächlich direkter, irgenwie nach "näher dran". Insbesondere bei niedrigen Lautstärken kommt mir das Heraushören von Details weniger anstrengend vor....
....hat die C. WG TIW200 (eine Version mit TIW 200 statt Al 200) all das was der original C MK3 gefehlt hat, ohne dabei die positiven Aspekte zu verlieren. Sie klingt knackig ohne dabei zu hart aufzutreten oder gar nervig zu werden, der Bass hat durch die TIW200 in CB und aktiv an Tiefgang hinzugewonnen (natürlich nur richtig gedämpft ^^) und steigt jetzt auch mühelos, ähnlich wie in der La Belle bis in tiefste Regionen herab ohne dabei an Druck zu verlieren.....Ich kann also jedem der mit diesem System liebäugelt eine klare Empfehlung dazu aussprechen
....die beste Box aus dem Visaton-Programm...
....in Auflösung und Klarheit konnten nur die Backes und Müller mithalten...
....Zum Klang: Wahnsinn! Ich habe meine Vox 200 KE zu diesen hier "umgebaut" und die Klang ist sooo viel geiler :-D. Der Waveguide wirkt wunder. Detail, Volumen, Druck! im Hochton. Stimmen hauen einen vom Hocker. Der Bass ist Staubtrocken und präzise, viel besser als mit der VOX. Ich kann diesem Umbau definitiv empfehlen!.....unbeschreiblich genial! Hauptgrund für den Umbau war ursprünglich der Bass, da ich mir mal ein paar Klipsch RF 7 ausgeliehen habe und mir dachte das kann es nicht sein.
Aber was jetzt da steht übertrifft wirklich alles. BEI WEITEM. Diesen Druck im Hochton kannte ich bisher nur von Horn Hochtöner, einfach genial.
....Erster Klangeindruck: Sehr gut! Hoch und Mitteltoneinheit klingen sehr ausgewogen! Hier stehen die Concorde IMHO meinen alten Neumännern (hatte ich kurzzeitig) in nichts nach. Und das soll was heißen...Der Klang ist phänomenal...Ich hatte wirklich viele Lautsprecher der Visaton Palette
Und bin auch ein paar mal fremd gegangen.... was diese ....einen Sound raushauen,ist der absolute Wahnsinn! Für mich der bisher bisher Beste Kompromiss zwischen Dynamik (a La Visaton Monitor) und Präzision (...wie ein Neumann Studio Monitor).
Für mich ist die Suche nach DEN Lautsprechern erst mal beendet und ich bin hochgradig zufrieden mit meiner Abhörsituation. Solch brilliante (Kauf-) Lautsprecher muss man erst mal finden, und sich leisten können!
...teilaktive Concorde WG (beste Entscheidung ever)....
...Der Klang vor der Teilaktivierung war schon hervorragend gewesen , aber das letzte I Tüpfelchen
kam wirklich durch den aktiv Betrieb.
Ich war selbst sehr erstaunt gewesen wie sich die Ortbarkeit und die Transparenz sich von LS gelöst hat. Der auch ziemlich enge Sweetspot von den Concordes hat sich wesentlich verbreitet und es hört sich alles viel entspannter an.
.... joejoe84 erstellt: 01. Okt 2017, 12:10....nachdem sie nun fast vier jahre in rohbauoptik im alten wohnzimmer standen, habe ich meinen concorde wg nun endlich das finish verpasst "nur weiß versteht sich" (bud spencer) und sie in das neue wohnzimmer integriert.
vom klang bin ich nach wie vor begeistert, wie auch sämtliche testhörer.....
....Concorde Waveguide: 100%
Bester Kompromiss aus Leistung, Dynamik, Tonalität und WAV. Klingt auch ohne DSP schon sehr gut. Mit DSP aber sagenhaft. Besonders beeindruckt mich die Dynamik in Kombination mit der hohen Klanggüte. Und die Teile können wirklich laut (hab meine Endstufe mit 2* 400 Watt an 4 ohm kurz ins clippen gebracht ; das war aber dann auch der Grenzbereich.). Es ist erstaunlich was die (in meinen Augen) Kleinen können. Unkomprimiert bis zu höchsten Pegeln.
Update nach vielen ersten Stunden:
Tatsächlich sind die Concorde die ersten Lautsprecher,
die wohl viele Jahre in meinem Hörraum verweilen werden.
Sowohl optisch als auch klanglich bin ich extrem angefixt.
Auch die ersten Testhörer waren alle hellauf begeistert und konnten ihren Ohren kaum trauen.
Was aber auch klar ist:
Für richtig guten Sound ist einmessen und anpassen an die eigenen Hörgewohnheiten Pflicht. Der Unterschied mit/ohne DSP ist wirklich gewaltig.
In jedem Falle ist deine Konstruktion (Concorde Waveguide) eine absolute Klangwaffe.
Für das kleine Geld so einen Sound.
Das ist schon verrückt.
Die theoretischen Diskussionen sind hier:
http://forum.visaton.de/showthread.php?t=22307
zu finden. Ich bedanke mich bei allen, die sich beteiligt haben. Viele Beiträge haben mir geholfen und einiges klarer gemacht.
Ich bin überzeugt, dass ein WG für den Hochtöner sehr positiv wirkt. Auch F. Hausdorf ist dieser Meinung und wird mich mit Messungen unterstützen.
Jetzt ist die Zeit zum Handeln.
Ich hatte überlegt, die gesamte Concorde neu zu bauen, habe mich aber doch für einen Umbau entschieden. Den will ich auch mit Fotos dokumentieren.
Dazu wird die Schallwand im MT+HT-Bereich herausgeschnitten, eine neue Schallwand eingesetzt und gefräst. So können die TT am Platz bleiben. Die Al 130 und das WG rücken dann so dicht zusammen, dass die Körbe überlappen. Dies müssen also geändert werden.
Es sind verschiedene Methoden denkbar. ZB. wie bei Silvios Box den Überlappungsbereich bei einem Chassis rund auszufräsen
http://forum.visaton.de/showthread.php?t=17887
oder beide Körbe gerade zustammenstoßen zu lassen.
Ich habe mich für die 2. Methode entschieden. Es ist für mich einfacher und gefällt mir besser. Anders als in der Zeichnung wird nur je eine Seite der TT gekürzt.
So kommen die beiden Al 130 nur minimal weiter auseinander. Die minimal größere Entfernung wird durch die tiefere Trennung (1500 statt 2500 Hz) weit mehr als ausgeglichen, dadurch entspricht die Anordnung eher dem D'Applito-Ideal. Wobei ich auch mit der Concorde in der bisherigen Form und weit vom D'Appo-Ideal entfernt sehr zufrieden bin. Wenn man an einem bestimmten Ort hört, ist nach m. Meinung die Einhaltung der D'App-Vorgaben unnötig (und auch kaum machbar).
Ich habe mich entschlossen, den Umbau zu machen, weil das einige Vorteile in der Abstrahlung der Concorde hat, die nur positiv sein können. Ob man das immer hört, ist unklar, der Raum spielt da mit. Jedenfalls musste ich den Frequenzgang der Concorde ohne WG sowohl in der passiven, als auch aktiven Version "verbiegen", damit es gut klang. Die Vorversuche zeigten, dass die mit WG nicht mehr (so stark) der Fall ist. Somit entspricht die Concorde mit WG eher dem Ideal einer perfekten Box. Natürlich wird auch sie ihre "Macken" haben.
Anschließend soll die C+WG bei Visaton (auch unter Winkel) gemessen werden und alles in eine Boxsim-Datei übertragen werden. Wahrscheinlich auch mit der G 25 FFL als Alternative.
Ich werde die Concorde wieder in Esche schwarz (seidenglänzend) gestalten, dazu wird alles neu furniert. Die alte Oberfläche gefiel mir nicht mehr, sie hatte zu wenig Strutur und andere kleine Mängel.
Geplant ist die Pattex-Methode, Strukur mit der Messingbürste verstärken, beizen, schleifen, schwarz beizen, Feinschliff, sprühen mit schwarzem Auto-K-Lack seidenglanz. Rollen füllt die Poren zu stark und hat sich (hier) nicht bewährt.
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