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Concorde CB vollaktiv mit linearphasiger Software FQW

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    Registrierter Benutzer
    • 19.09.2003
    • 511

    Concorde CB vollaktiv mit linearphasiger Software FQW

    Concorde CB vollaktiv mit linearphasiger Software FQW

    Wie schon an meinen diversen Fragen in diesem Forum zu erkennen war, bastelte ich an einer aktiven Version der Concorde. Zufälligerweise wurde zeitgleich ein ähnliches Projekt von Udo alias Frogger hier aus dem Forum geplant. Es lag daher nahe, dass wir gemeinsam an der Realisierung gearbeitet haben. Ich beschreibe im Folgenden mein System und ergänze später Udo´s Beschreibungsteil, der etwas unterschiedliche Hardware nutzt. Für genauere Infos empfehle ich einfach im Netz nach der im Folgenden beschriebenen Software zu suchen. Eigene Fotos habe ich jetzt nicht beigefügt. Den Bau der Concorde hat zB Walwal sehr gut dokumentiert. Ansonsten ist die Hardware nicht so spannend. In diesem Projekt steht mehr die Software im Vordergrund.

    Ausgangspunkt:
    Ich höre schon einige Jahre mit der Visaton Concorde in MKII und später MKIII Version und habe diverse Verstärker, Player, Wandler ausprobiert. Da ich neben CDs auch diverse andere Medien wie BD (Nur Stereo reicht mir), DVD, Radio, TV abspielen möchte, hat sich mit der Zeit ein kleiner Gerätepark angesammelt. Da die diversen Geräte neben Geld auch viel Platz kosteten, suchte ich nach einer flexibleren Lösung und kam zum HTPC. Der PC hat zudem den Vorteil, dass auch Internetmedien, wie weltweites Internetradio und Podcast möglich sind. Um einen guten Klang aus dem Rechner zu bekommen, habe ich eine ordentliche Soundkarte und einen RME DAC eingesetzt, der direkt mit einem Hifi-Akademie Verstärker verbunden war. Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, dass der PC als sehr hochwertiger Player funktioniert. Im Vergleich spielt der Rechner besser als mein alter Sony CDP333Es und NonOS Player. Die Nachteile eines mechanischen Laufwerks fallen halt weg. Die BD Wiedergabe ist mit der richtigen Software besser als bei einem 1200 Euro Denon BD-Player, den ich mal eine Zeit hatte. Zudem kann der PC natürlich entsprechend kalibriert werden.

    Idee:
    Obwohl ich mit dem System soweit zufrieden war, suchte ich nach mehr Flexibilität, insbesondere was die Einstellmöglichkeiten der Lautsprecher selbst angeht, was auch an meinem suboptimalen Raum lag. Ein LS steht recht wandnah, wobei der Andere frei im Raum steht. In diesem Zusammenhang habe ich daher immer mehr von aktiven Lautsprechern gelesen und mich für den Umbau der Concorde auf Aktivtechnik entschieden.

    Planung:
    Da mich die Vorteile eines PWM-Verstärkers ja schon mit der passiven Box überzeugt hatten, wollte ich auch dabei bleiben und habe zum vorhandenen Hifi-Akademie Verstärker noch zwei weitere Amp´s bestellt. Es stellte sich nun die Frage, welche Art der Weiche genutzt werden sollte. Nach einigen Recherchen bin ich dann im Endeffekt bei einer softwarebasierten FIR-Weiche hängengeblieben, da der Rechner ja schon da war. FIR Filter ermöglichen eine voneinander unabhängige Veränderung von Frequenz und Phase.
    Als Software, die die Weiche berechnen muss, habe ich mich für Acourate entschieden, welches ein sehr umfangreiches Werkzeug ist und zB auch Basis des Audiovolver von Audiodata ist. (Der Audiovolver ist eine externe Kiste, die aber nur Stereo kann und in einer gehobenen Preisklasse verkauft wird.)
    Die berechnete Weiche läuft dann als Convolver VST Plug-in, was zwischen einem Player wie dem MediaPlayer oder Foobar und den Ausgängen des mehrkanaligen DAC (RME Fireface400) geschaltet ist. Also in meinem Fall 2 Kanäle rein, 6 Kanäle raus.
    In diesem Zusammenhang möchte ich noch kurz erwähnen, dass ich Musik mit CMP2 abspiele. Also einem Player vorwiegend für Flacfiles, der die Musik bis zu 192kHz upsamplet und aus dem Arbeitsspeicher heraus abspielt.

    Realisierung:
    In meinem Fall sollten die Endstufen möglichst in die Lautsprecher wandern. Da meine Concorde sowieso schon eine hintere Weichenkammer hatte, war dort Platz für wenigstens je einen 2 Kanal-Verstärker. Der benötigte 3. Verstärker, der für den Bass zuständig ist, musste allerdings für beide Lautsprecher genutzt werden und blieb in dem schon vorhandenen Gehäuse. Der vorhandenen 2 Kanal DAC musste noch gegen eine Mehrkanalversion ausgetauscht werden. Meine Wahl fiel auf einen RME Fireface400, der sogar 8 Ausgänge hat, was vielleicht für einen Sub interessant wird. So, die Hardware stand soweit.
    Jetzt wurde es komplizierter: Da die Weiche ja nun rein in der Software berechnet wird, mussten die Lautsprecher gemessen werden. Udo alias Frogger und ich haben uns für die Messung zusammengetan. Freundlicherweise konnten wir dafür den Messraum von Visaton nutzen. Danke nochmals an die sehr hilfsbereiten Mitarbeiter in Haan.
    Die Messung lief so ab, dass jeweils ein Sweep über den jeweiligen Arbeitsbereich des Chassis abgespielt und aus etwa 2m Abstand mittels Messmikro aufgenommen wurde. Wir hatten zudem das Glück, dass der Entwickler der Software Acourate Dr. Uli Brüggemann netterweise bei den Messungen behilflich war und sogar sein hochwertiges Messequipment mitbrachte.
    Ich danke Uli hiermit herzlich für die Hilfe.

    Eine Weiche gab es zu diesem Zeitpunkt im eigentlichen Sinne ja nicht. Der AL130 zb wurde von 100Hz bis 4000 Hz gemessen. Entsprechende Messungen folgen für HT und TT jeweils pro Box. Unter dem Strich hatten wir also je 3 Messschriebe pro LS. Wieder zuhause angekommen ließe sich nun mit Acourate und den Messungen eine Weiche am PC erstellen. Durch die Messungen ohne vorgewählte Weiche, ist man in der Lage nachträglich flexibel Übergangsfrequenzen und Weichenarten zu erstellen. Ich habe mich erstmal für eine linearphasige Neville-Thiele 2. Ordnung mit den Übergangsfreuquenzen 300 und 2500 Hz entschieden. Vereinfacht ausgedrückt wird eine phasenlineare Grundweiche erstellst und so mit den Messdaten korrigiert, dass ein linearer Frequenzgang rauskommt.

    Nach erfolgter Weichenerstellung ist es zudem mit Acourate möglich eine Linearisierung des Frequenzgangs plus Laufzeitkorrektur am Hörplatz vorzunehmen. Dabei wird ein Sweep mit der schon linearphasigen und korrigierten Grundweiche über den vollen Frequenzgang des LS abgespielt und am Hörplatz aufgenommen. Man erkennt dann schon in der Messung, welchen Einfluss der Raum so mitbringt. Es lassen sich somit auch Maßnahmen in Sachen Raumakustik, wie Absorber nachvollziehen. Acourate ermöglicht nun eine Angabe einer Zielkurve für den LS und errechnet eine neue Weiche mit entsprechender Korrektur. Dieser Schritt braucht allerdings etwas Know-How des Nutzers, da natürlich nicht alle Raumeinflüsse einfach per Knopfdruck ausgeschaltet werden können. Hier kann man aber ausprobieren, lernen und optimieren. Die genannten Schritte sind gut auf Uli`s Acourate Homepage unter dem Punkt Tutorials nachzuverfolgen.

    Was setze ich ein:
    Hardware:
    leiser PC, möglichst energiesparend, muss nicht schnell sein
    leise 500GB 2.5“ HD
    14“ ELO Touchscreen
    HTPC Case mit FB und Display
    TV-Satkarte für Satradio und TV-Aufnahme
    Plasma TV für Bildwiedergabe
    BD/DVD-Laufwerk
    Wandler RME Fireface400 mit optionalem Akkubetrieb
    3x Hifi-Akademie PWM Verstärker mit XLR Eingängen
    Messmikro, Beyerdynamic MM1
    Software:
    winXP, win7 lief nicht stabil
    Acourate für die Messungen und Weichenerstellung
    Convolver VST
    Console für Software, die kein VST unterstützt (zurzeit noch als Testversion)
    CMP2 als Flac-Player
    Mediatheater als BD/DVD Player
    Foobar für MP3
    Terratec TV Software für Radio/TV
    Webradiosoftware

    .. und was kam dabei heraus? Ein erstes Fazit:
    Vorteile:
    -Sehr flexibel, da prinzipiell lautsprecherunabhängig, die Concorde war ja schon da.
    -Flexible Gestaltung des Frequenzgangs inkl. Raumanpassung
    -Extrem steilflankige linearphasige FQW möglich.
    -Tiefer, sauberer, „schneller“ Bass
    -Sehr offener, durchhörbarer MT/HT Bereich ohne Basseinflüsse
    -Linearer leicht abfallenden Frequenzgang am Hörplatz, je nach gewählter Zielkurve
    -Präzise Raumdarstellung mit exakter Ortung
    -Musik löst sich sehr gut vom Lautsprecher
    -Hohe Lautstärkereserve
    -Sehr entspanntes Hören, große „Ruhe“
    -Flexible Abspielmöglichkeit so gut wie aller, auch zukünftiger digitaler Medien.
    -Bedienung per 14“ Touchscreen plus FB
    -Schneller Zugriff auf Musik
    -Geringer Stromverbrauch der PWM Verstärker durch maximalen Wirkungsgrad
    -Klanggewinn durch Akkuspeisung des DAC
    -PC so gut wie lautlos und zudem erweiterbar
    -Günstig, gegenüber vergleichbaren Fertiglautsprechern und Zuspielern: Ich denke dabei an Linn und B&M (wobei diese natürlich geregelte LS anbieten, die man wohl so nicht nachbauen kann)

    Nachteil:
    -nicht ganz simpel, da neben handwerklichem Geschick, auch die Software verstanden werden will
    -kein Plug&Play, ausprobieren ist angesagt, macht aber auch Spaß, da neue Weichen relativ schnell erstellt sind
    -Umwandeln von CDs in Flacfiles braucht etwas Zeit
    -etwa 2 Sekunden Delay durch linearphasige Weiche. Dies kann aber durch Berechnung einer minimalphasigen Weichenvariante umgangen werden, womit die Vorteile der linearphasigen Weiche natürlich dahin sind. Dies reicht aber für Heimkino erfahrungsgemäß aus.
    -Preislich natürlich nicht ganz billig, aber dafür fallen auch diverse Geräte, wie Vorverstärker, CDP, BD-Player, Radio, Videorecorder weg.
    -Messequipment nötig
    -Etwas kompliziertere Bedienung, wenn verschiedenste Abspielsoftware genutzt werden soll, da die Weiche immer mit korrekter Samplerate eingebunden werden muss.

    Es war etwas mehr Text nötig, ich hoffe dennoch, dass der Beitrag interessant war. Ich danke hiermit nochmals ausdrücklich Thomas Willgerodt und dem gesamten Visaton-Team sowie Dr. Uli Brüggemann für die Unterstützung.

    Grüße
    Torben
    Zuletzt geändert von powerear; 26.07.2010, 23:00.
  • frogger
    Registrierter Benutzer
    • 16.11.2003
    • 724

    #2
    Dann will ich auch mal meinen "Senf" dazu tun.

    Torben hat schon gute vorarbeit geleistet und eigentlich alles gesagt zu der Funktionsweise und dem Aufbau der ganzen Aktivierung daher will ich hier erst mal nur noch auf die Unterschiede von meinem System eingehen.

    Hardware

    Lautsprecher: Concorde MKIII BR
    Endstufen: 3x Hifiakademie extern in eigenem Gehäuse
    Vorstufe: Eigenbau auf PGA2311 Basis 8-Kanal, fernbedienbar mit Display und Standbyschaltung sowie Einschaltautomatik für die Endstufen.
    Sounkarte: externe RME MultifaceII

    Als PC nutze ich ein kleines Subnotebook von IBM. Das Notebook ist Convolver und Abspielgerät in einem.
    Die Musikdaten liegen alle im FLAC format auf meinem Server im Keller und werden bei bedarf übers Netz gestreamt.

    Nun kommen wir zur Software. Im gegensatz zu Torben kommt bei mir Linux zum Einsatz, im prinzip genau wie beim AudiovolverII von Audionet. Auch der Convolver, Brutefir, ist der gleiche.
    Ich nutze lediglich eine andere Distribution da ich den PC ja nicht als reinen Convolver nutze(also Audio-rein-Audio-raus) sondern gleichzeitig auch als Zuspielgerät.

    Software

    Betriebssystem: Linux(Sidux Distribution)
    Convolver: Brutefir
    Player: Aqualung

    Dazu kommt noch Jack welcher quasi das Bindeglied zwischen Player-Convolver-Audiointerface ist. Ist ähnlich wie Console unter Windows.

    Die Filter für den Convolver werden wie bei Torben mit Acourate berechnet.

    Wie das im einzelnen funktioniert will ich hier mal mit ein paar Bildern aufzeigen.
    Wie Torben schon erwähnt hat wurden die einzelnen wege erst mal im RAR gemessen.

    Hier mal die 3 wege TT-MT-HT ohne Glättung gemessen jeweils mit einem 60sec Sweep(Bei mir wurden die einzelnen Wege schon mit Weiche gemessen):



    Der Vorteil einer solchen Messung im RAR ist das man so die Möglichkeit hat erst mal nur die nichtlinearitäten der Treiber selbst zu kompensieren.

    Das erreicht man indem man die einzelnen Messungen invertiert und mit der jeweiligen Weiche faltet.

    Das Ergebnis sieht dann so aus:




    Misst man jetzt mit dieser Weiche die Treiber noch mal(im RAR) müsste theoretisch ein gerader Strich raus kommen. Leider hab ich keine Messungen davon. Die Zeit lief uns zum schluß etwas davon.
    Allerdings muss man sagen das sich die Chassis so schon sehr gut messen. +-2dB da kann man nicht meckern. Hut ab Visaton.

    An der Stelle möchte ich mich auch noch mal herzlich bei Visaton und Uli Brüggemann, der Author von Acourate, bedanken.

    Wie waren fast den ganzen Tag im Meßraum und Uli ist extra aus Bielefeld angereist um uns bei den Messungen zu unterstützen. Das ist nicht selbsvertändlich.

    Delayermittlung

    Als nächstes wird der Zeitversatz der Treiber ermittelt.
    Dazu wird im Convolver ein Testdelay hinzugefügt. Der TT bleibt bei 0, der MT kommt 2000 samples später der HT 4000 Samples.
    So kann man in der Pulsantwort die Peaks eindeutig identifizieren.





    Die Positionen der Peaks werden markiert und dann in das Fenster für die Delaykorrektur übertragen. Hat man alle 6 Peaks kann man sich die entsprechenden Delays berechnen lassen.
    So sind die Treiber dann perfekt syncronisiert und man ist gerüstet für die erste Hörplatzmessung.

    So sah das dann bei mir mit den so erstellten Filtern aus gemessen am HP entfernung ca 2,40m:





    Eine schöne Berg und Tal Landschaft was ja nicht anders zu erwarten war.
    Jetzt kommen die Makros 1-4 von Acourate zum einsatz.
    Um es etwas abzukürzen. Hier wird eine Zielkurve vorgegeben und unter vorgabe von einigen anderen Parametern eine Korrektur errechnet. Diese wird dann auf die einzelnen Filter von TT-MT-HT angewendet. Wer hier mehr wissen will kann sich das entsprechende Tutorial auf der Homepage von Acourate ansehen.

    Danach hat man dann 6 Korrekturfiles die Weiche, Liniarisierung, Zielkurve und Phasenkorrektur enthält.

    Mit den finalen Korrekturfiles sieht das dann so aus:





    Ich denke das man das schon als Verbesserung ansehen kann.Ma sieht noch einen leichte senke zwischen 3-6khz. Woher die herrührt weiss ich noch nicht muß ich noch mal sehen. Hier kann jeder nach geschmack experementieren, natürlich innerhalb gewisser Grenzen.

    Im moment bin ich selber noch ein bisschen am experementieren. Es gibt einige Stellschrauben an denen man drehen kann aber schon nach dem ersten Test war noch mal eine steigerung zu der passiven Version zu vernehmen und die war wohlgemerkt auch schon mit Acourate korrigiert.

    Zu Acouarte möchte ich noch mal sagen das dieses Programm nicht einfach "nur" ein Programm ist womit Korrekturfiles für Convolver erstellt werden. Vielmehr ist es mit Software wie Arta und Co zu vergleichen. Man kann damit Klirrmessungen machen, sich die Nachhallzeit anzeigen lassen , es als Samplerateconverter nutzen oder neuerdings auch als Convolver selber um nur ein paar sachen zu nennen. Leider gibt es noch nicht viel Dokumentation für dieses Programm was es gerade für Einsteiger nicht gerade leichter macht.
    Ich hoffe Uli bessert hier noch ein bisschen nach. Ansonsten hat sich das Geld für mich auf jeden fall gelohnt vorallem wenn man bedenkt das ein AudiovolverII mal eben 5000€ kostet.
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von frogger; 28.07.2010, 01:06.
    Gruß Udo...

    Classic 200 Selection TIW300 Downfire BM12s

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    • walwal
      Registrierter Benutzer
      • 08.01.2003
      • 27979

      #3
      Ihr treibt es auf die Spitze. Aber feine Sache, wenn es läuft. Ich lebe mit den Fehlern der Concorde ganz gut. Die sind im Vergleich zu den Fehlern der Aufnahmetechnik und Abmischung minimal.

      Berichtet weiter, ist interessant.

      Auch sehr schön zu sehen Mini-Schweinereien des Al 130 bei 100 Hz, (ein Hinweis, dass man nicht tiefer trennen sollte!) und die Reso der Al 130, beide liegen mit 50 dB Abstand aber völlig unkritisch, die Trennung ist auch sehr steil (wieviel dB/Okt?), auch wie du schon schreibst, wie sauber die Chassis schon ohne Korrektur laufen und auch dass die KE im Gegnsatz zu anderen Veröffentlichungen keinen Anstieg ab 10 kHz hat.

      Wer mit diesen Chassis eine saubere Weiche hinkriegt (passiv oder aktiv), noch die Abstrahlung einigermaßen gleichmäßig macht und die Phasen gut anpasst, hat mit Sicherheit eine sehr gute Box.
      Zuletzt geändert von walwal; 27.07.2010, 08:54.
      „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

      Alan Parsons

      Kommentar

      • Sid
        Sid
        Registrierter Benutzer
        • 22.06.2010
        • 37

        #4
        Aktivbox extrem.

        Schön wie hier gezeigt wird, das wirkliches High-End Heutzutage eben nichts mehr mit glühenden Röhren und zentnerschweren Plattentellern zu tun hat sondern -saubere A/D und D/A-Wandlung vorausgesetzt- nur noch mittels CPU und guter Software stattfindet (bei nur mäßig teurer HiFi-Hardware). Für High-End Hersteller eine bittere Wahrheit, da solche Dinge bei hohen Stückzahlen extrem billig werden.

        Ihr habt meinen höchsten Respekt für dieses moderne High-End-Projekt! Auch wenn vermutlich bei einem linearen Frequenzgang schnell wieder etwas an den Parametern gespielt wird damit es für die eigenen Ohren auch angenehm klingt und nicht nur beim Anblick der Messdaten beglückt.

        Gruß
        Thomas

        P.S.: Schön das hier kein Mac zum Einsatz kam

        Kommentar

        • Timo
          Registrierter Benutzer
          • 22.06.2004
          • 9617

          #5
          Hallo,
          respekt, sehr schönes Projekt,

          allerdings würde ich persönlich von der Bauform her einen sehr kleinen Rechner einsetzen, evtl einen Rechner in ITX Größe oder einen Netbook, beides reicht vollkommen aus für die Rechenleistung welche benötigt wird.

          ich habe die Behringer ganz bewußt gekauft weil sie unschlagbar günstig ist, jetzt im Nachgang überlege ich mir ob es nicht auch einer der beiden Netbooks getan hätten.

          Danke für den Bericht.

          Gruß Timo

          Kommentar

          • frogger
            Registrierter Benutzer
            • 16.11.2003
            • 724

            #6
            Danke für euren zuspruch. Leider haben viele noch berührungsängste was PC und Hifi angeht.

            Auch sehr schön zu sehen Mini-Schweinereien des Al 130 bei 100 Hz, (ein Hinweis, dass man nicht tiefer trennen sollte!) und die Reso der Al 130, beide liegen mit 50 dB Abstand aber völlig unkritisch, die Trennung ist auch sehr steil (wieviel dB/Okt?), auch wie du schon schreibst, wie sauber die Chassis schon ohne Korrektur laufen und auch dass die KE im Gegnsatz zu anderen Veröffentlichungen keinen Anstieg ab 10 kHz hat.
            Die spitzen bei 100hz dürfte der Rauschteppich der Messung sein. Die Neville-Thiele Filter erreichen nach 2 Okt schon Flankensteilheiten von 100dB/okt.
            Muss ich noch mal schauen.

            Was die KE angeht, bei der Messung zeigte das Mikro nach oben was genau das verhindert. Ist halt die Frage ob man das bei der linearisierung kompensieren möchte oder nicht.

            allerdings würde ich persönlich von der Bauform her einen sehr kleinen Rechner einsetzen, evtl einen Rechner in ITX Größe oder einen Netbook, beides reicht vollkommen aus für die Rechenleistung welche benötigt wird.
            Genau das ist bei mir der Fall, Subnotebook 12 Zoll siehe oben. Ein Netbook könnte allerdings etwas eng werden bei 6 Kanälen was die Rechenleistung angeht. Vorallem wenn noch 2 Subs geplant sind
            Gruß Udo...

            Classic 200 Selection TIW300 Downfire BM12s

            Kommentar

            • walwal
              Registrierter Benutzer
              • 08.01.2003
              • 27979

              #7
              Mensch Udo, da haste geschummelt mit dem Mikro, oder liegst du auch vor den Concorde auf dem Rücken?

              Der Al hat bei 100 Hz einen Klirr von 0,5%, das könnte man sehen im Diagramm, je nach Pegel. Passt auch im Verhältnis zur Reso-Spitze. Aber wurscht, ich werde wohl nicht tiefer trennen als 300, falls ich doch mal aktiviere.
              „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

              Alan Parsons

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              • raphael
                Registrierter Benutzer
                • 10.05.2001
                • 3490

                #8
                Hallo,

                ein sehr schönes und interessantes Projekt habt Ihr da. Zumal ich soetwas auch gerade in Arbeit habe, allerdings noch in einem anderen Stadium. Bei mir geht es nächste Woche erstmal mit dem Bau der Lautsprecher los.

                Was mich irritiert an Torbens Bericht. Wieso den Umstand mit FIRs. Du schreibst, daß "linearphasige Neville-Thiele 2. Ordnung" verwendet wurden. Zunächst, ein Neville-Thiele ist ein elliptisches Filter und nicht linearphasig. Warum dann den Aufwand mit FIR? Zudem ist das Filter per IIR eleganter zu implementieren und man umschifft das Gibb'sche Phänomen. Oder wird hier ein elliptisches Filter verwendet, das garkeines ist?
                Also quasi eine reine Vorgabe eines Amplitudenfrequenzganges aus dem dann per Fourierapproximation ein FIR-Filter gewonnen wird? Dann ist es aber kein echter NT-Filter mehr, weil das Pol-Nullstellen-Diagram wohl nicht mehr stimmen wird.

                Raphael

                P.S. Ist Uli Brüggemann eigentlich schon verklagt worden? Neville-Thiele in analoger und digitaler Form sind patent-geschützt.
                There are 10 types of people: Those that understand Binary and those that don't.

                T+A SACD 1245R, Sony DVP-NS305, AppleTV (2G), Marantz SR5200,
                2x Pass Aleph-X 70W (DIY)
                LS mit Visaton:
                RiPol (2xTIW400)
                Nothung (2x W170S+CD-Horn, vollaktiver Lautsprecher)
                Troll (W100S+KTN25F Koaxlautsprecher)

                Kommentar

                • frogger
                  Registrierter Benutzer
                  • 16.11.2003
                  • 724

                  #9
                  Was mich irritiert an Torbens Bericht. Wieso den Umstand mit FIRs. Du schreibst, daß "linearphasige Neville-Thiele 2. Ordnung" verwendet wurden. Zunächst, ein Neville-Thiele ist ein elliptisches Filter und nicht linearphasig. Warum dann den Aufwand mit FIR? Zudem ist das Filter per IIR eleganter zu implementieren und man umschifft das Gibb'sche Phänomen. Oder wird hier ein elliptisches Filter verwendet, das garkeines ist?
                  Also quasi eine reine Vorgabe eines Amplitudenfrequenzganges aus dem dann per Fourierapproximation ein FIR-Filter gewonnen wird? Dann ist es aber kein echter NT-Filter mehr, weil das Pol-Nullstellen-Diagram wohl nicht mehr stimmen wird.
                  Ehrlichgesagt kann ich dir in der hinsicht nicht folgen.
                  Ich meine aber in einem anderen Zusammenhang in einem anderen Forum gelesen zu haben das die NT-Filter von Acourate nur die Filterflankencharakteristik von echten NT-Filtern haben aber ansonsten nichts damit zu tun haben.

                  Vielleicht kannst du uns aufklären.

                  Patentrechtliche Fragen bitte an Uli direkt stellen. Auf seiner Homepage ist ein Kontaktformular. Ich denke das gehört hier nicht hin.
                  Gruß Udo...

                  Classic 200 Selection TIW300 Downfire BM12s

                  Kommentar

                  • raphael
                    Registrierter Benutzer
                    • 10.05.2001
                    • 3490

                    #10
                    Nun, man könnte die Frage auch anders stellen. Was bringt es mir, die Charakteristik eines analogen Filters mit FIR nachzubilden bzw. Anzunähern anstatt Entwurfsverfahren aus der DSV für linearphasige Filter zu verwenden?

                    Das mit dem Patent erwähnte ich nur, weil das wiedermal ein Fall ist, der zeigt, wie einfach es ist, prior art erneut zu patentieren.

                    Raphael
                    There are 10 types of people: Those that understand Binary and those that don't.

                    T+A SACD 1245R, Sony DVP-NS305, AppleTV (2G), Marantz SR5200,
                    2x Pass Aleph-X 70W (DIY)
                    LS mit Visaton:
                    RiPol (2xTIW400)
                    Nothung (2x W170S+CD-Horn, vollaktiver Lautsprecher)
                    Troll (W100S+KTN25F Koaxlautsprecher)

                    Kommentar

                    • frogger
                      Registrierter Benutzer
                      • 16.11.2003
                      • 724

                      #11
                      EDIT: Oberen Beitrag ergänzt.

                      Was bringt es mir, die Charakteristik eines analogen Filters mit FIR nachzubilden bzw. Anzunähern anstatt Entwurfsverfahren aus der DSV für linearphasige Filter zu verwenden?
                      Wie sieht denn ein Entwurfsverfahren der digitalen Signalverarbeitung für linearphasige Filter aus ?

                      In wie weit hier ein analoger Filter nachgebildet worden ist (von den Filterflanken mal abgesehen) kann ich nicht beurteilen davon ab funktionieren tut es ganz prima.
                      Gruß Udo...

                      Classic 200 Selection TIW300 Downfire BM12s

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                      • powerear
                        Registrierter Benutzer
                        • 19.09.2003
                        • 511

                        #12
                        Ich möchte nochmal auf Timo`s Anregung bezüglich Rechnergröße eingehen.
                        Was die Leistung angeht braucht es da sehr wenig. Ein 2 Kern Atom sollte da schon reichen.
                        Zur Bauform, kann man einerseits natürlich so klein wie möglich bauen, nur sollte man die Belüftung nicht außer Acht lassen. Größere Gehäuse, wie üblich beim HTPC, sind günstiger zu kühlen, da meist Standardkomponeten genutzt werden können und Platz für Luft da ist. zB hätte ein wesentlich kleinerer Shuttle PC schon kein Standard Netzteil mit großem Lüfter, dazu kommen sehr wenige Steckplätze. In meinem Fall habe ich ein etwas älteres ATX Asus-Board mit heruntergetaktetem C2D.

                        Wenn ich jetzt neu kaufen würde, dann wäre aktuell wohl ein i3 System mit integrieter Grafik plus einem Pico-Netzteil (Schaltnetzteil) insbesondere sehr energiesparend. Gerade wenn BD wiedergegen werden soll, ist etwas mehr Leistung bzw. eine passende HD-Grafik wichtig. Atom kann da schon zu wenig sein.
                        Wer viel Geld übrig hat, könnte natürlich auf ein "Ich bin leise"-System gehen, das dann passivgekühlt ist, aber ich kann aus meiner Erfahrung sagen, dass mein System spätestens aus 1m Entfernung nicht mehr hörbar ist.

                        Wer in seinen eigenen vier Wänden wohnt, kann auch daüber nachdenken, den Rechner und den Wandler in einen Nebenraum/Schrank zu stellen, die Bedienung läuft ja komplett auf dem großen Touchscreen, der zB auch in eine GK-Wand eingelassen werden kann, dann spielt die Größe des Rechners gar keine Rolle mehr.

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                        • doctrin
                          Registrierter Benutzer
                          • 06.05.2006
                          • 2786

                          #13
                          Schön dass es jemand durchgezogen hat, ich hab diese Art von Projekte, nachdem ich mich in Acourate usw eingearbeitet hatte, fallen gelassen. Die Behringer war einfach handlicher...mal sehen wie lange noch.

                          Aber erstmal schraube ich lieber an Schrauben die klanglich höher gewichtet sind (zumindest wenn man IIR und FIR vergleicht).

                          Habe ich das richtig verstanden, BruteFir kann also neuerdings mit Acourate als Aufsatz auf dem PC laufen wo auch alle Medien abgespielt werden?
                          Wie sieht es eigentlich mit der Leistungsfresserei von Brutefir aus, war ja früher ein "Problem" und welche (Profi)-Soundkarten nutzt ihr?


                          Grüße
                          Bradley Manning verdient den Friedensnobelpreis.

                          Rette deine Freiheit . De

                          Du bist Terrorist!!!

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                          • powerear
                            Registrierter Benutzer
                            • 19.09.2003
                            • 511

                            #14
                            @doctrin
                            Acourate erzeugt eigentlich nur die Filter. Wenn du einmal diese Filter hast, dann brauchst du kein Acourate mehr.
                            Diese Filter sind quasi 1mb großes Files, die die Korrekturdaten enthalten.

                            Udo und ich haben ja zwei unterschiedliche Grundsysteme.
                            Ich nutze den ConvolverVST am Windows PC, der die Schnittstelle von 2 Kanal Quelle, wie zB Mediaplayer oder Foobar und den 6 Kanälen der Soundkarte herstellt. In den convolver lädt du ein kleines Textfile, worin Delays, Kanäle und die Filterfilelinks definiert werden. Einmal geladen, machst du aus 2 Kanälen dann die 6.

                            BruteFir geht einen etwas anderen Ansatz, dort ist sämtliche Software auf Linuxbasis auf einem USB Stick, der in einen Rechner gesteckt wird. Das kann dir Udo aber besser sagen.
                            Du kannst damit einen eigenen kleinen PC bauen, der nur als Weiche funktioniert und an den normale externe Quellen, wie CD-Spieler angeschlossen werden können. Schau mal nach Audiovolver im Netz, dann wird es klar.


                            Soundkarte ist erstmal egal, wobei natürlich Studiogeräte oft besser sind. Ich nutze eine RME Fireface400. Das ist eine externe Soundkarte, die maximal 24/192 kann. Kann auch hochpegelsignale ausgeben und somit eine Endstufe direkt, ohne Vorverstärker, antreiben.

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                            • fabi
                              Registrierter Benutzer
                              • 05.01.2008
                              • 1472

                              #15
                              Danach hat man dann 6 Korrekturfiles die Weiche, Liniarisierung, Zielkurve und Phasenkorrektur enthält.
                              Bei der Nutzung von linearphasigen FIR-Filtern (im üblichen Sinne) braucht es keine Phasenanpassung, die Phasenlage stimmt am Meßort/Optimierungspunkt in reflexionsfreier Umgebung prinzipbedingt immer.

                              Wird die Phasenlage nach der Messung am Hörplatz angepasst, kommt absoluter Unfug heraus. Die Phasenlage muss im Hörraum auf Grund der Reflexionen zufällig sein. Die Diskussion hatte ich im Hifi-Forum vor rund 2 Jahren schon.

                              Entweder die Phasendiagramme sind mit der Hilbert-Transformation berechnet, dann ist jegliches Rede von Phasenkorrektur Blödsinn (es ist eine Frequenzgangentzerrung und sonst nichts) oder es wird tatsächlich die gemessene Phasenlage auf den einen Mikrofonmesspunkt korrigiert und dann auf diese völlig zufällige Phasenlage hin optimiert. Was zwar erstmal "anders" klingt, aber auf gar keinen Fall besser als ein gut ausgelegtes System mit IIR-Filtern.

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