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Bündelungsmaß - Theorie und Praxis

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  • VISATON
    Administrator
    • 30.09.2000
    • 4506

    #46
    @ Volker: Zwei Tieftöner (oben und unten), die nach vorn abstrahlen, halte ich auch für positiv. Ich habe allerdings nicht gesagt, dass nur ein Mitteltöner "quäkt", sondern dass er dann zu vorlaut wird, wenn man ihn im Pegel anhebt, um die gleiche Deutlichkeit zu bekommen wie man sie bei zwei Mitteltönern in D'Appolito-Anordnung erreichen kann. Ich glaube die deutliche, intensive Wiedergabe des B 200 hat u. A. die gleiche Ursache: Bündelung schon im Mitteltonbereich, wodurch störende Raumreflexionen zurückgedrängt werden.

    @ Lonzo: Der Superhochtonbereich fällt immer besonders stark mit steigender Entfernung ab. Eine Pegelabsenkung der G 20 SC bei 20 kHz halte ich für völlig unnötig.
    Admin

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    • Krips
      Registrierter Benutzer
      • 06.12.2002
      • 190

      #47
      Hallo Allerseits,

      zunächst mal gaaanz ganz grossen Respekt vor den Visatönern !
      Nicht jeder Hersteller würde solche Messungen anstellen, die ja immerhin das Risiko beinhalten, auch Fehler/Schwächen der eigenen Produkte zutage zu fördern.

      In gewissen Grenzen ist da ja auch passiert - Senken im Mitteltonbereich, Anstieg im Grundtonbereich, der sich im Bass noch fortsetzen dürfte, Insgesamt Welligkeiten im Diffusfeld, zum Teil wie vorausgesagt.

      Um allerdings die tatsächliche "Katastrophe" abschliessend bewerten zu können, müsste man noch Messungen eines abstrahloptimierten (Studiolautsprechers) in den gleichen Räumen haben, wäre mal interessant zu sehen, wie sich so ein Teil tatsächlich verhält.

      Mal ein paar eigene Erfahrungen:
      Nachdem ich in der Vergangenheit im Wesentlichen klassische Zweiwegeriche mit schmaler Schallwand hatte, habe ich meine letzten beiden Konstruktionen als 3-Wegeriche in d'Appo-Anordnung mit sehr breiter Schallwand gebaut (60 cm und 50 cm) und den Bafflestep der geschlossenen Konstruktionen jeweils nicht entzerrt .
      (In dem Zusammenhang kann ich, wenn es nicht auf Wirkungsgrad ankommt übrigens den FRS 8 als MT von 400-3000 Hz sehr empfehlen, wenn es den doch mit mehr Wirkungsgrad gäbe...)
      Die Weichen sind sehr steilflankig (bei einer Box 18 dB Butterworth akustisch, bei der anderen 24 dB ), um den Bündelungsbereich der Chassis auszublenden und somit konstante Schallenergieabgabe zu bekommen.

      Gegenüber früheren Konstruktionen fällt auf, dass der Bass schlanker, die Mittellagen klarer und deutlicher sind. Erstaunlicherweise habe ich subjektiv das Gefühl, das der Bass tiefer reicht und man wesentlich mehr Differenzierung dort hat.

      Insofern kann ich AH's Aussagen auch praktisch nachvollziehen. Einen "Nachteil" haben diese angenährten 2-Pi Strahler:
      Bei z.B. Klassik ist die räumliche Darstellung sehr realistisch und stabil bezogen auf Breite, Tiefe und Lokalisationsschärfe, bei Studioproduktionen, wie den meisten Pop, Rock und Jazz Aufnahmen ist allerdings festzustellen dass sich die "Räumlichkeit" in erster Linie auf der Verbindungslinie zwischen den Boxen abspielt und an den Boxen auch endet.

      Positiv habe ich noch festgestellt, dass die Konstruktionen unkritischer bezüglich der Aufstellung sind.

      Warum ich das alles erzähle ?

      Ich persönlich finde es schade (auch wenn ich das wegen WAF und Optik nachvollziehen kann) dass sich für "Hifi" Lautsprecher durchgesetzt haben, die nachweisliche Mängel im Abstrahlverhalten haben, die sich auf die Tonalität auswirken und die prinzipbedingten Fehler (übertriebene Räumlichkeit, "Soundung" etc.) mittlerweile schon vom Konsumenten erwartet werden. Da haben sich objektive Produktfehler sogar als gewünschter Standard durchgesetzt. Andererseits will und kann sich nicht jeder einen Studiomonitor hinstellen.
      Da kann ein Lautsprecher, wie ihn AH und auch ich (ähnlich) propagieren, den Hörer der musikalischen/tonalen Wahrheit näher bringen, sofern man die will.
      Mir jedenfalls ist die Einstellung, dass der Lautsprecher einer bestimmten "Soundvorstellung" entsprechen soll, sehr suspekt.
      Der Lautsprecher soll IMHO nur REPRODUZIEREN, mehr nicht (im Idealfall).
      Seltsamerweise erwartes man genau das von anderen Komponenten einer Anlage, warum nun ausgerechnet der ohnehin unzulänglichste Teil der Anlage, nämlich der Lautsprecher, dazu herhalten muss, einen bestimmten Sound zu produzieren, kann ich nicht wirklich verstehen.
      Naheliegender wäre da doch, Lautsprecher auf möglichst neutrale, "einmischungsfreie" REPRODUKTION zu optimieren.

      Um da keine Missverständnisse aufkommen zu lassen:
      Meine Kritik richten sich nicht direkt an Visaton, immerhin gibt es ja einige Produkte, die aus meiner Sicht in die richtige Richtung gehen.

      Gruss
      Peter Krips

      Kommentar

      • volker
        Registrierter Benutzer
        • 24.12.2000
        • 1992

        #48
        Hallo ,
        man versucht also, bei der normalen (3weg) Anordnung das Defizit, zu viel Diffusschall(Hörraum) im Grundton durch anheben
        des MT auszugleichen, aber dann anfängt mit quäken. So Interpretiere ich dass jetzt mal so. Ich war gestern noch bei WeHa mit einem 3wege LS(GF 200/ W100S/G20SC der mit in 6db (500Hz) getrennt ist. Verglichen, gegen seine Ketchup-LS (Verpolt12db ca.200Hz) spielten diese (6db/500Hz) schlagartig direkt, tief und sehr druckvoll. Da seine Ketchup- LS modular aufgebaut ist, konnten wir seine Ketschup- Top mit W130S und zugestopften BR-Kanal (Leider ohne fc Entzerrung) mal schnell an einer 6db Trennung antesten. Hier zeigte sich der gleiche Effekt sofort ist der MT/HT- Bereich deutlicher geworden. Ich hole noch weiter aus, Die 12db Trennung die nahe Grundton getrennt wird, ist nicht so prall.
        In den meisten fällen muss dann bei 12db auch noch verpolt werden, damit sich’s addieren kann. Da aber der LS plötzlich im Raum an einer Raumwand steht, bekomme ich mit dem 12db Filter mehr Interferenzen ggü.6db Filter im Grundton, das sich dass auch noch Diffus/Hohl usw. unter umständen anhört kann ich glauben.

        Gruß, Volker
        Gruß, Volker

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        • AH
          AH
          Registrierter Benutzer
          • 17.01.2003
          • 586

          #49
          noch eine kurze Stellungnahme zur d´appolito-Bauweise:

          "Bis uns klar wurde, dass dieser Vorteil der V 20 an der
          D'Appolito-Anordnung liegt. Der Raum wird im MT-Bereich dadurch weniger angeregt, d. h. es
          gibt weniger Reflexionen vom Boden und Decke, was zu einer klaren Wiedergabe führt, ohne
          irgendwie aufdringlich zu sein."

          Dies geschieht aber nicht frequenzneutral. Ich habe diverse Boxen in dieser Bauweise gehört, wenn man sich z.B. eine Tonleiter auf verschiedenen Instrumenten (z.B. Klavier oder einer Geige) anhört, schwanken Klangfarbe und Abbildung deutlich in Abhängigkeit von der Tonhöhe. Diese starke frequenzabhängigkeit des Klangbildes macht für mich den größten Lästigkeitsfaktor dieser Bauweise aus, das Klangbild verändert sich permanent in Abhängigkeit von der Tonhöhe, was ich als ermüdend und "unnatürlich" empfinde. Da die genannten Unstetigkeiten ausgerechnet in den mittleren Mitten auftreten, sind die beschriebenen Auswirkungen in der Musik, die in vielen Fällen ganz überwiegend in diesem Frequenzbereich stattfindet (Amplitudenstatistik von Tonaufnahmen kann man leicht nachmessen), stark hörbar.

          Hört man Rosarauschen, ist die Interferenz auch bei größeren Hörabständen deutlich im Klangeindruck "drin", es klingt immer etwas phasig im Vergleich zu Systemen mit einem Mitteltöner. Mein Eindruck von dieser Bauweise ist geradezu entgegengestzt zu den Beschreibungen von Visaton, der Klang ist "nicht eindeutig".
          Musik mit breiter und zeitlich konstanter Amplitudenverteilung (z.B. Pop) leidet in meinen Ohren nicht so sehr unter dieser Bauweise, da die Frequenzabhängigkeit der Unstetigkeiten in der Richtcharakteristik nicht zutage treten kann, denn es wird immer ein zeitlich recht konstantes Frequenzgemisch wiedergegeben (ich besitze nur drei Pop-Aufnahmen, die Amplitudenstatistik entspricht aber in allen Fällen recht gut Rosarauschen ) . Das Klangbild ist bei d´appolito-Boxen dann "konstant anders" im Vergleich zu Boxen mit nur einem Mitteltöner.

          Es gibt jedenfalls Möglichkeiten, die gewünschte Richtwirkung weitaus besser und gleichmäßiger zu erzielen, als ausgerechnet mit zwei interferierenden Mitteltönern. Von den denkbaren Lösungen ist das die wohl unbestreitbar schlechteste.

          Ansonsten kann ich nur nochmals wiederholen, daß das Gehör Direktschall und Reflektiertschall getrennt auswertet (Präzendenzeffekt, "Gesetz der ersten Wellenfront") und aus der Betriebsschallpegelkurve nicht ohne weiteres auf den Klangeindruck geschlossen werden kann. Wenn der Reflektiertschall klangfarblich vom Direktschall abweicht, ist das meiner Erfahrung nach sehr deutlich hörbar.
          Ich nutze in meinen Systemen 3"-Gewebekalottenmitteltöner in Verbindung mit 1"-Gewebekalottenhochtönern. Mit einem Griff am Poti kann man den Frequenzübergang ca. zwischen 2kHz und 4kHz hin- und herschieben, ohne das der Freifeld-Frequenzgang sich nennenswert ändert. Bei höheren Frequenzübergängen ist die Interferenz überaus deutlich hörbar (Lautsprecherabstand zu groß gegen die Wellenlänge) und die wahrzunehmende Klangfarbe ändert sich ebenfalls. In der gemessenen Betriebsschallpegelkurve ist das oft nur schwach zu sehen und man möchte nicht meinen, wie schwerwiegend sich diese geringfügige Senke gehörmäßig auswirkt, der Effekt ist allerdings im Unterschied zu den Messungen von Visaton durchaus zu sehen - ich messe dabei in ca. 70cm Abstand und 3m Abstand mit Terzrauschen.
          Die Ursache für die gehörmäßig schwerwiegende Auswirkung ist meines Erachtens, daß die Reflektion von der Klangfarbe her nicht zum Direktschall "paßt".

          Gruß

          Andreas

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          • AH
            AH
            Registrierter Benutzer
            • 17.01.2003
            • 586

            #50
            um das etwas zu veranschaulichen, schauen wir uns einfach eine schnell und willkürlich herausgegriffene Partiturseite einer Klaviersonate von Beethoven an:

            http://people.freenet.de/beethovenha...mmer/bsp21.jpg

            Die Läufe in der rechten Hand reichen von d1 bis a3, das entspricht Frequenzen zwischen ca. 300Hz und knapp 2kHz. Wenn man einen Realtime-Analyzer bei der Musikwiedergabe mitlaufen läßt ist das auch wunderbar zu sehen, der Klirrfaktor eines Konzertflügels ist zwar relativ hoch, aber der Grundton dominiert doch eindeutig gegenüber den Oberwellen, man sieht also die einzelnen Noten klar im Analyzer. Eine typische d´appolito-Box ändert in diesem Frequenzbereich ihre Richtcharakteristik dramatisch, im unteren Frequenzbereich vertikal weit, um 1kHz aufgrund einer destruktiven Interferenz vertikal eng und bei 2kHz aufgrund einer konstruktiven Interferenz vertikal wieder weit.
            Während ein Lautsprecher mit nur einem Mitteltöner die Klangfarbe korrekt darstellt, verändert die d´appolito-Box die Klangfarbe als Funktion der Frequenz, was - ich wiederhole mich - überaus deutlich hörbar ist, das Klangbild ist schlicht "instabil".

            Daher bestehe ich weiterhin auf einer frequenzneutralen Richtcharakteristik ohne Sprungstellen und dergleichen Artefakte.

            Gruß

            Andreas

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            • Lonzo
              Registrierter Benutzer
              • 05.08.2002
              • 741

              #51
              Hallo,

              @ AH: Selbst wenn eine beliebige Box mitten in einen sehr großen Raum steht machen sich Reflektionen schon unterhalb 3000Hz sehr stark bemerkbar und zwar mit einer Schwankungsbreite von immerhin 2 bis 8db (nach unten hin ansteigend) bei größeren Hörabstand auch noch mehr. Daher denke ich, das man eine D´Appolito Konstruktion nicht so einfach als schlechter oder besser gegenüber einer Box mit nur einen MT bewerten kann. Ich bin eher der Auffassung, das man die Ursache für die von dir angesprochene Verfälschung in der Trennfrequenz suchen muss.

              Gruß Lonzo
              Zuletzt geändert von Lonzo; 15.01.2004, 16:48.

              Kommentar

              • MikeMcFluke
                Registrierter Benutzer
                • 05.02.2001
                • 1512

                #52
                Original geschrieben von VISATON
                (...)

                Ich schreibe zuerst mal was zum Beitrag von Mike: Ich finde die Argumentation nicht richtig.

                (...)
                Hallo!

                Ich lasse mich da gerne eines besseren belehren. Dennoch halte ich genau diesen Unterschied für den Entscheidenden!

                Die VOX steht nunmal immer anders im Raum als eine Compact! Ebensowenig ist mit der Mikrofonposition hier etwas zu "richten". Wenn ich auf einer Couch sitze, dann sitze ich, egal welcher LS da vor mir steht. Wenn die Größe der Box schlichtweg nicht zusammenpaßt, dann muß man in die Interpretation der Meßwerte nun auch noch die Höhe des Mikros erfassen!

                Ist hier nicht sinnvoller, jede Box an der für sie optimalen Position zu messen und analgo die andere ebenfalls. So entstehen zwei Messungen in einem Raum! Einmal kann man wunderbar die Veränderung anhand der Position des Mikros und einmal anhand der Box erkennen.

                Da das Mikrofon bei der Atlas nicht auf Höhe des HT war (hatte das überlesen), macht es nun auch Sinn, dass die Compact in den Höhen stärker abfällt!

                Ich ziehe folgendes Fazit:
                Eine Messung des "gewünschten" Effekts ist in keinster Weise deutlich und auch bei genauem Betrachten nicht zu erkennen. Die Messungen sind in gewissen Punkten nur schwer vergleichbar. (Mikrofonposition relativ zur Box und relativ zum Raum!)

                Ich denke, dass die Messungen der Couplet sehr deutlich zeigen, wie der Raum seine Finger im Spiel hat. Auch hier sind die D´Appos nicht negativ aufgefallen.

                Die Ausführungen von AH halte ich für sehr interessant. Wie könnte man diesen beschriebenen Effekt messen?

                MIKE

                Kommentar

                • AH
                  AH
                  Registrierter Benutzer
                  • 17.01.2003
                  • 586

                  #53
                  "Selbst wenn eine beliebige Box mitten in einen sehr großen Raum
                  steht machen sich Reflektionen schon unterhalb 3000Hz sehr stark
                  bemerkbar und zwar mit einer Schwankungsbreite von immerhin 2 bis 8db
                  (nach unten hin ansteigend) bei größeren Hörabstand auch noch mehr.
                  Daher denke ich, das man eine D´Appolito Konstruktion nicht so einfach
                  als schlechter oder besser gegenüber einer Box mit nur einen MT
                  bewerten kann."

                  Hallo Lonzo,

                  Was Du mit "Schwankungsbreite" meinst, sind vermutlich Kammfiltereffekte, die z.B. durch Interferenz zwischen der Reflektion und dem Direktschall entstehen. [b] Das Menschliche Gehör arbeitet jedoch anders, es trennt Direktschall und Reflektiertschall ab ca. 4ms Zeitverzögerung, sog. "Haas-Effekt / Präzedenzeffekt / Gesetz der ersten Wellenfront". Das Gehör hört nicht den welligen Frequenzgang, der sich aus der Überlagerung von Reflektion und Direktschall ergibt, sondern es hört den Frequenzgang des Direktschalles und davon getrennt den Frequenzgang der Reflektionen.
                  Der Frequenzgang von Reflektionen ist wiederum geradezu ein Spiegelbild des Abstrahlverhaltens des Lautsprechers in jene Raumrichtung, wo die Reflektion entsteht, wie meßtechnisch gut zu belegen ist, wenn man den Amplitudenfrequenzgang einzelner Rückwürfe analysiert.
                  Die Ausrede mit dem Raumeinfluß gilt hier also nicht! Aus den Kammfiltereffekten zwischen Direktschall und Reflektionen zu schließen, Unstetigkeiten im Abstrahlverhalten wie bei d´appolito-Konstruktionen seinen gehörmäßig wenig relevant, ist grundfalsch und decken sich nicht mit vollkommen gesicherten psychoakustischen Grundlagen.

                  Ähnlich verhält es sich mit dem "Impulsverhalten" von Lautsprechern im Tieftonbereich, welches trotz enorm großen Raumeinfluß in diesem Frequenzbereich hörbar ist. Wenn man digital entzerrbare Systeme im Tieftonbereich zwischen minimalphasig und linearphasig umschaltet, ist das in jedem Raum sofort hörbar, obwohl die Veränderung meßtechnisch z.B. bei Burstsignalen kaum auffällt.

                  Gruß

                  Andreas

                  Kommentar

                  • Mr.E
                    Registrierter Benutzer
                    • 02.10.2002
                    • 5316

                    #54
                    Jetzt, wo ich mir mal den ganzen Thread bis hierher reingezogen hab, muss ich als erstes mal sagen:

                    Fetten Respekt an alle Beteiligten!

                    Sehr interessant.

                    So, und jetzt möchte ich auch mal etwas fragen/sagen:

                    1. Heißt "Kammfiltereffekt" Welligkeit durch Interferenzen?

                    2. Während ich hier so gelesen hab, ist mir irgendwann der Gedanke gekommen, dass Solo20 mit 20 Bässen ziemlich genau das oder eine Kombi von dem ist, was einige hier quasi verlangen:

                    zwei TTs + starke Bündelung, um Raumreflexionen zu unterdrücken.

                    3. Genauso der hier:
                    Die Audience GT, die ich leider immernoch nicht aufgebaut hab (das hol' ich aber noch nach) ist eine andere Kombi:

                    zwei TTs + ein MT alleine (statt D'Appo) und eben der HT.

                    4. Was macht eigentlich die Monitor? Strahlt die breit ab?

                    5. Warum wurde früher immer propagiert, dass ein gutes Rundstrahlverhalten das A und O für "guten Klang" ist? Wegen der Pseudoräumlichkeit?

                    6. Bevor ich mich an die (doch recht große) Audience wage, habe ich vor, die Classic GF mit AL 200 (+ Al130 + KE) zu bauen. Die kann ich dann auch in direktem A-B-Vergleich mit der Vox 200 hören (ideal wäre es, wenn ich noch irgendwo zwei TIs auftreiben kann, dann ist der Vergleich wohl noch ein Stück aussagekräftiger).

                    7. Die Probs von D'Appos:
                    Mir ist klar geworden, dass man zwei so angeordnete MTs nicht als eine vertikal breite Schallquelle sehen darf (was ehrlich gesagt oft so rüberkommt), sonder als sowas ähnliches wie einen Doppelspalt. Das müsste doch eigentlich auch auf den MHT zutreffen.
                    Dennoch hört man bei D'Appo, wenn man auf HT-Achse hört, nur das Hauptmaximum der MT's, dürfte insofern interferenzmäßig problemlos sein.
                    Nur halt die Reflxionen in der Breite und der daraus resultierende Diffusschall...und wenn man links und rechts neben den HT auch noch MTs anordnet? Virtueller Koax...nicht ernst nehmen...nicht zu ernst zumindest.

                    8. Wieso soll die Couplet wegen der kürzeren Schallwand stärker bündeln als die Vox? Versteh ich nicht.

                    9. Seit ihr immer noch der Meinung, dass das hier (vor allem was den TIW angeht) eine Schnappsidee war? : "Big Classic"
                    Hab ich nicht damals schon gesagt, mir geht es nicht um Rundstrahlverhalten?
                    Ich sitze ja immer an der gleichen Stelle, wenn ich konzentriert Musik höre. Mehr oder weniger starkes Rundstrahlverhalten im tieferen Bassbereich lässt sich wohl kaum vermeiden.
                    Ich will aber den "Streit" jetzt auch nicht wieder anheizen.

                    Kommentar

                    • Norbert
                      Registrierter Benutzer
                      • 16.06.2003
                      • 1968

                      #55
                      Hallo.

                      sehr interressantes Thema!

                      Ich hoffe, dass VISATON später noch sogenannte "Tannenbäume" (Abstrahlbreite zur Frequenz aufgetragen) veröffentlicht, wie sie es von Klein + Hummel gibt. Und das bitte in horizontal und vertikal.

                      Ich finde, dass (Pseudo-)d'Appos nicht in normale Wohnräume gehören. Diese Form des Lautsprechers wurde doch eigens für Heimkino-Anwendungen entwickelt, wo horizontal eine breite Abstrahlung gefordert wurde (damit mehrere Zuschauer bestrahlt werden können) und gleichzeitig mehr Schalldruck produziert werden kann (+6 dB). Die Nachteile des Pseudo-d'Appo Lautsprechers (Pseudo weil Kammfilter-Interferenzen enstehen) kommen in Heimkinos wegen der "Bestuhlung" unten und Dämmung der Decke und umliegender Wände nicht oder kaum zum Tragen.

                      Anders sieht es in den üblichen Wohnräumen aus. Decken- und Fussbodenreflexionen reflektieren die verfärbten Vertikal-Komponenten in den Raum, wo sie von den Wänden dann noch mehrfach reflektiert werden und für einen verfärbten Nachhall sorgen. Büros mit abgehängten Decken sind zum Messen dieser Effekte nur bedingt geeignet. Dazu kommen dann noch bei der VOX 252 die relativ starke tiefere Grundtonkomponente, die in Wandnähe eindrucksvoll aber letztendlich unerträglich ist.

                      Ich habe inzwischen eine Aufstellungvariante gefunden, bei der die VOXen im gesammten unteren Frequenzbereich sehr ausgeglichen klingen. Dabei stehen die vorderen Lautsprecher mit den Tieftönern im Schnellebereich der 2. Raumresonanzen (quer 70 Hz + längs 80 Hz), der Hörplatz ist liegt etwas vor dem Schnellebauch der 2. Längsresonanz. Wohnraumtauglich ist das nicht mehr. Ich habe schon darüber nachgedacht, an den Ecken der VOXen kleine rote Leuchtdioden einzulassen, damit man im Dunkeln nicht immer dagegen rennt

                      Ich würde gerne die VOX 252 mit der ATLAS 250 KE in meinen Räumlichkeiten vergleichen. Für mein Gefühl klingen die VOXen aber immer noch etwas "dunkel", etwa wie eine erotische Frauenstimme. Ohne Vergleich mit einer anderen Box möchte ich mich aber jetzt nicht irgendwelchen Klangbeschreibungen hingeben

                      Ich würde bei der ATLAS eher ein Gehäuse nach "AH" anstreben, d.h. ca, 50 cm breit, ca. 110 hoch, an den Rändern ca. 10 cm dick. Ich würde das Gehäuse aber in der Mitte mit einem extra tiefen Auswuchs nach hinten versehen, damit das Teil gut steht und eine Bassreflexkanal a la VOX möglich wäre. Ob das Volumen bei dieser T-Form (von oben) ausreichend ist, müsste ich noch mal überschlagen. Das ganze sollte aber gerundet ausgeführt werden (We-Ha!).
                      Kein Plan!

                      Kommentar

                      • VISATON
                        Administrator
                        • 30.09.2000
                        • 4506

                        #56
                        @ Norbert: Das Büro, in dem ich gemessen habe, hat keine abgehängt Decke sondern eine aus Beton (mit Tapete). Wenn die VOX zu "dunkel" klingt, warum greiftst Du nicht meinen Vorschlag auf und hebst den gesamten Mittel-Hochtonbereich (ab 500 Hz) an? Die Weichenmodifikation existiert bereits.
                        Admin

                        Kommentar

                        • MikeMcFluke
                          Registrierter Benutzer
                          • 05.02.2001
                          • 1512

                          #57
                          Original geschrieben von Mr.E
                          Jetzt, wo ich mir mal den ganzen Thread bis hierher reingezogen hab, muss ich als erstes mal sagen:

                          Fetten Respekt an alle Beteiligten!

                          (...)

                          5. Warum wurde früher immer propagiert, dass ein gutes Rundstrahlverhalten das A und O für "guten Klang" ist? Wegen der Pseudoräumlichkeit?

                          (...)
                          Hallo Mr.E!

                          Also ich versuche es mal mit einer Gegenfrage:
                          "Was ist eine gutes Rundstrahlverhalten?"

                          A In alle Raumrichtungen gleichmäßiges Abstrahlverhalten
                          B wenig bis garkeinen Schall außerhalb der Hauptchse (z.B. senkrecht aus dem Hochtöner raus) abstrahlen (starke Bündelung, s. B200)
                          C welliges Bündelungsmaß und somit verfälschte Diffusschallanteile im Raum
                          D Um was gehts, ich hab Hunger!

                          Der Kanditat (also ich) tendiere zu D, aber wie siehst Du das?

                          MIKE

                          P.S.: Soll ein Scherz und keine Verarschung sein!

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                          • volker
                            Registrierter Benutzer
                            • 24.12.2000
                            • 1992

                            #58
                            Hallo,
                            Da wäre dass gleiche an der VOX 200, wen die VOX 200 zu dunkel klingt sollte bei VISATON nach der Weichenänderung anfragen. Ich habe es beim Bekannten ausprobiert, der ist voll auf begeistert!!
                            Nochmal: VISATON kann nicht für jeden RAUM eine Weiche anbieten, aber sie können meist helfen.(wer macht das schon)
                            Probieren sollte man es alle mal, meist sind es nur Spule und Widerstand die geändert werden müssen.
                            Man braucht den Raum nicht immer Umzubauen, das geht auch preiswerter.


                            Gruß, Volker
                            Gruß, Volker

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                            • walwal
                              Registrierter Benutzer
                              • 08.01.2003
                              • 28085

                              #59
                              @visaton
                              Frage zur Weichenmod. zwecks Anhebung ab 500 Hz.
                              Ist das die Änderung mit geringerem R vor MT und HT, gleichzeitig Spule vor MT statt 0,68 auf 0.47?
                              Wenn nein, wo finde ich die Mod. Weiche?
                              Obige Mod hatte ich mal probiert, das klang mir zu hell und quäkig.
                              „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

                              Alan Parsons

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                              • volker
                                Registrierter Benutzer
                                • 24.12.2000
                                • 1992

                                #60
                                @Walwal, es gab mal eine Weichenmodifikation an der 25x. seit dieser Version lässt die VOX sich penibel auf Weichenmodi. im Raum einstellen. Kann aber sein das Du auch andere wünsche
                                im Klangbild suchst...wer weiß das aber schon.!

                                Gruß, Volker
                                Gruß, Volker

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