Hallo Bernd,
um nicht mißverstanden zu werden:
Ich halte Deine Auslegung der Pfadlänge für durchaus
"bedingt brauchbar".
Sie hat mit dem aktuellen Chassis sogar ihre spezifische Vorteile
gegenüber denjenigen mit größerer Pfadlänge:
Denn bei hoher Trennfrequenz (z.B. zu einer 25mm Kalotte ?) und
einem 20cm "Tief-Mitteltöner" müsste man sich fragen, ob "Constant
Directivity" von ca. 100Hz. bis 500Hz wirklich die beste Lösung ist:
Ein kontinuierlich ansteigendes Bündelungsmaß könnte dann eine Alternative
sein, um Diskontinuitäten der Richtcharakteristik oberhalb 300Hz abzumildern,
wenn man ohnehin einen im oberen Mittelton stark bündelnden
"Riesen Mitteltöner" einsetzt.
Der stark bündelnde Tief-Mitteltöner oberhalb 500Hz und noch mehr
oberhalb 1000Hz ist für diesen LS m.E. das größte Risiko für Verfärbungen.
Dennoch: Bei tiefen Frequenzen verhält sich Deine bisherige Auslegung alles
andere als optimal.
Ich würde für meine "Constant Directivity" Abstimmung (Bündelungsmaß
ca. 4dB von 100 ... 500Hz) aber eine tiefere Übernahmefrequenz zu einem
Mitteltöner/Mittelhochtöner vorschlagen: Nicht wesentlich über 500-600Hz.
Ansonsten würden wir ein kleineres Tief-Mittelton Chassis benötigen
und müssen trotzdem das Verschiebevolumen irgendwoher bekommen
(unmöglich) ... :
Alternativ könnte ein "1.5 Wege" Ansatz gefahren werden:
2 kleinere Langhub Tief-/Mitteltöner mit r = 1/2^0.5 aber eines davon
wird tiefer getrennt:
Das erlaubt dann auch stark bedämpfte Abstimmungen weil zur
unteren Grenzfrequenz des "Satelliten" hin bis zu 6dB
nachgeschoben werden können.
Gleichzeitig hätte man nach oben "mehr Luft" bezüglich Bündelung
und Partialschwingungen:
Das Einzelchassis mit 0,7 fachem Radius kann auch eine um Faktor
1,4 höhere Übernahmefrequenz vertragen bei gleichem Bündelungsmaß
wie das aktuelle Chassis.
Aber diese Alternative will auch sorgältig ausgelegt und mit
geeigneten Chassis bestückt werden. Ich habe hier auch nur Zeit, um
einige Anregungen zu geben.
Die Sache hier ist auch aus anderen Gründen noch nicht ausdiskutiert,
denn ich hätte auch noch Fragen bezüglich Boxsim welche wohl
bevorzugt der Entwickler beantworten müsste.
Ein Problemchen sehe ich aber schon jetzt:
So wie ich meine "CD Abstimmung" angedacht habe, habe ich zwischen Chassis
und Port wenig Füllung. Das Gehäuse ist aber dahinter stärker "gestopft" und
der Port selbst ist ebenfalls recht stark bedämpft.
Das ist bei Deiner derzeitigen räumlichen Anordnung kein Problem.
Verlegt man die Ports weiter nach hinten und macht das Gehäuse schmaler,
dann verschwindet aber dieser "locker gefüllte Raum" zwischen Chassis und
Port:
Die Antriebskraft für den Port muss dann in der Realität
"durch das gefüllte Gehäuse hindurch", dies schränkt den Bereich
möglicher Abstimmungen u.U. merklich ein (!).
Ich gehe davon aus, das Boxsim sich dafür nicht interessiert, es wird
einfach weiter so getan, als ob die Innenseite des Ports weiter im locker
gefüllten Teil in der Nähe des Chassis wäre, auch wenn man die
Abstrahlöffnung nach hinten wandern lässt ... Du verstehst was ich meine ?
Bei einem langen Reflexkanal könnte das ja auch durchaus so sein ...
Das Ersatzschaltbild müsste für diesen Zweck verfeinert und geändert werden,
um zu sehen wie groß die Diskrepanzen sind. Ich werde für diesen Effekt
Vergleichsrechnungen mit einem modifizierten Ersatzschaltbild anstellen,
das ist kein Problem.
Es könnte aber notwendig werden, für die weiter hinten liegenden Schlitze
"Feiräume" in Richtung Chassis zu schaffen, wo das Dämmaterial lockerer
bleiben kann.
Die "gestopfteren Zonen" im Gehäuse (das muss das deutlich überwiegende
Gehäusevolumen sein) könnten dann mit einem steifen Vlies oder einem
perforierten gekrümmten Blech "abgegrenzt" werden.
Dann würde das System dem Ersatzschaltbild vermutlich näher kommen.
Eine räumlich rigide Fixierung des widerstandsbehafteten Materials
auch im Gehäuse dürfte auch den Klirr noch weiter reduzieren:
Denn die Antriebskraft für die Ports wirkt auch auf diesen
mechanischen Widerstand, das ist auch bei Deiner jetzigen Anordnung schon
so: Wenn das Material räumlich "flattert", dann ist die Kraft am Port nicht
mehr proportional zur Auslenkung des Chassis:
Alle wirksamen Fließwiderstände müssen fixiert werden, nicht nur die in den
Ports.
Und: Ich habe an der Dimensionierung der Ports drehen müssen
(Abstimmung "höher"), ich kann Dir meine Boxsim Files gerne
als Anregung zur Verfügung stellen.
Grüße
um nicht mißverstanden zu werden:
Ich halte Deine Auslegung der Pfadlänge für durchaus
"bedingt brauchbar".
Sie hat mit dem aktuellen Chassis sogar ihre spezifische Vorteile
gegenüber denjenigen mit größerer Pfadlänge:
Denn bei hoher Trennfrequenz (z.B. zu einer 25mm Kalotte ?) und
einem 20cm "Tief-Mitteltöner" müsste man sich fragen, ob "Constant
Directivity" von ca. 100Hz. bis 500Hz wirklich die beste Lösung ist:
Ein kontinuierlich ansteigendes Bündelungsmaß könnte dann eine Alternative
sein, um Diskontinuitäten der Richtcharakteristik oberhalb 300Hz abzumildern,
wenn man ohnehin einen im oberen Mittelton stark bündelnden
"Riesen Mitteltöner" einsetzt.
Der stark bündelnde Tief-Mitteltöner oberhalb 500Hz und noch mehr
oberhalb 1000Hz ist für diesen LS m.E. das größte Risiko für Verfärbungen.
Dennoch: Bei tiefen Frequenzen verhält sich Deine bisherige Auslegung alles
andere als optimal.
Ich würde für meine "Constant Directivity" Abstimmung (Bündelungsmaß
ca. 4dB von 100 ... 500Hz) aber eine tiefere Übernahmefrequenz zu einem
Mitteltöner/Mittelhochtöner vorschlagen: Nicht wesentlich über 500-600Hz.
Ansonsten würden wir ein kleineres Tief-Mittelton Chassis benötigen
und müssen trotzdem das Verschiebevolumen irgendwoher bekommen
(unmöglich) ... :
Alternativ könnte ein "1.5 Wege" Ansatz gefahren werden:
2 kleinere Langhub Tief-/Mitteltöner mit r = 1/2^0.5 aber eines davon
wird tiefer getrennt:
Das erlaubt dann auch stark bedämpfte Abstimmungen weil zur
unteren Grenzfrequenz des "Satelliten" hin bis zu 6dB
nachgeschoben werden können.
Gleichzeitig hätte man nach oben "mehr Luft" bezüglich Bündelung
und Partialschwingungen:
Das Einzelchassis mit 0,7 fachem Radius kann auch eine um Faktor
1,4 höhere Übernahmefrequenz vertragen bei gleichem Bündelungsmaß
wie das aktuelle Chassis.
Aber diese Alternative will auch sorgältig ausgelegt und mit
geeigneten Chassis bestückt werden. Ich habe hier auch nur Zeit, um
einige Anregungen zu geben.
Die Sache hier ist auch aus anderen Gründen noch nicht ausdiskutiert,
denn ich hätte auch noch Fragen bezüglich Boxsim welche wohl
bevorzugt der Entwickler beantworten müsste.
Ein Problemchen sehe ich aber schon jetzt:
So wie ich meine "CD Abstimmung" angedacht habe, habe ich zwischen Chassis
und Port wenig Füllung. Das Gehäuse ist aber dahinter stärker "gestopft" und
der Port selbst ist ebenfalls recht stark bedämpft.
Das ist bei Deiner derzeitigen räumlichen Anordnung kein Problem.
Verlegt man die Ports weiter nach hinten und macht das Gehäuse schmaler,
dann verschwindet aber dieser "locker gefüllte Raum" zwischen Chassis und
Port:
Die Antriebskraft für den Port muss dann in der Realität
"durch das gefüllte Gehäuse hindurch", dies schränkt den Bereich
möglicher Abstimmungen u.U. merklich ein (!).
Ich gehe davon aus, das Boxsim sich dafür nicht interessiert, es wird
einfach weiter so getan, als ob die Innenseite des Ports weiter im locker
gefüllten Teil in der Nähe des Chassis wäre, auch wenn man die
Abstrahlöffnung nach hinten wandern lässt ... Du verstehst was ich meine ?
Bei einem langen Reflexkanal könnte das ja auch durchaus so sein ...
Das Ersatzschaltbild müsste für diesen Zweck verfeinert und geändert werden,
um zu sehen wie groß die Diskrepanzen sind. Ich werde für diesen Effekt
Vergleichsrechnungen mit einem modifizierten Ersatzschaltbild anstellen,
das ist kein Problem.
Es könnte aber notwendig werden, für die weiter hinten liegenden Schlitze
"Feiräume" in Richtung Chassis zu schaffen, wo das Dämmaterial lockerer
bleiben kann.
Die "gestopfteren Zonen" im Gehäuse (das muss das deutlich überwiegende
Gehäusevolumen sein) könnten dann mit einem steifen Vlies oder einem
perforierten gekrümmten Blech "abgegrenzt" werden.
Dann würde das System dem Ersatzschaltbild vermutlich näher kommen.
Eine räumlich rigide Fixierung des widerstandsbehafteten Materials
auch im Gehäuse dürfte auch den Klirr noch weiter reduzieren:
Denn die Antriebskraft für die Ports wirkt auch auf diesen
mechanischen Widerstand, das ist auch bei Deiner jetzigen Anordnung schon
so: Wenn das Material räumlich "flattert", dann ist die Kraft am Port nicht
mehr proportional zur Auslenkung des Chassis:
Alle wirksamen Fließwiderstände müssen fixiert werden, nicht nur die in den
Ports.
Und: Ich habe an der Dimensionierung der Ports drehen müssen
(Abstimmung "höher"), ich kann Dir meine Boxsim Files gerne
als Anregung zur Verfügung stellen.
Grüße
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