Ja, das mit der Betriebspannung der Relaisspulen ist seltsam... ich würde auch den C225 vergrößern, das ist m.E. für die Einschaltverzögerung zuständig. Der einzige Nachteil ist, daß dann die Abschaltung bei Gleichspannung an den Lautsprecherausgängen auch verzögert wird.
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Conrad Endstufe KD 269
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Zitat von Rheinhessen-Jones Beitrag anzeigenJa, das mit der Betriebspannung der Relaisspulen ist seltsam... ich würde auch den C225 vergrößern, das ist m.E. für die Einschaltverzögerung zuständig. Der einzige Nachteil ist, daß dann die Abschaltung bei Gleichspannung an den Lautsprecherausgängen auch verzögert wird.
das sehe ich auch so.
Man kann zur Einschaltverzögerung den R243 270k Ohm erhöhen, das dürfte die Gleichspannungsabschaltung nicht verzögern. Aber nur soweit, das V221 noch öffnet.... denke aber 330k bis 390k sollten noch gehen.
Tja das funzt aber nur, wenn an den Relais auch eine positive Spannung anliegt, wie schon bemerkt.
MfG
Peter
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Hi,
in der Tat fehlt im Schaltplan eine Verbindung von +12V zum Relaisteil, konkret vom Emitter des VD226 zum oberen Anschlusspunkt der Relais.
Beim Einschalten lädt sich C225 über R243 und R242 auf. Die Zeitkonstante berechnet sich zu tau= RxC=2,7s für 270kOhm und 10µF. tau ist definiert als Zeitpunkt bei dem die Spannung über dem C 90% des Endwertes erreicht hat, hier ca. 10V. Die Spannung über dem C wird allerdings begrenzt durch die Lage des Umschaltpunktes von V221, der hier bei ca. 7,6V liegt {Ube(V220)+Uf(VD217)+Ubs(V221) ~ 0,7V+6,2V+0,7V}. Erreicht die Spannung über dem C225 den Umschaltwert (nach ca. 2,5s), dann schalten V221 und V220 durch und ziehen die Relais an. Beim Ausschalten (bzw. Wegfall der +12V Versorgung) entlädt sich C225 über R242 und Diode VD218 sehr schnell. Die Basisspannung von V221 fällt unter den Umschaltpunkt. V221 sperrt und in Folge davon auch V220 und die Relais fallen ab (ca. 150ms). Es gibt nun 3 Möglichkeiten die Einschaltzeit zu verändern.
a) Variation von R243: Vergrößern vergrößert die Einschaltzeit mit 390kOhm sollten es ca. 4s sein.
b) Variation von C225: Vergrößern vergrößert die Einschaltzeit, vergrößert aber auch die Ausschaltzeit geringfügig (tau von R242/C225C). 22µF geben ca. 4s.
c) Variation der Zenerdiodenspannung von VD217: 8,2V geben ca. 4s.
Es sind also nur wenige Bauteile an der Einschaltverzögerung beteiligt. V222 und V223 zusammen mit R244/246/247/252 und C220/221 dienen der DC-Erkennung und DC-Schutz.
Wird die Spannung an der Basis von V223 größer als seine Ube (~+0,7V) schaltet er durch und verringert die Basisspannung von V221 unter den Umschaltwert und die Relais fallen ab. Bei einer Spannung von weniger als -0,7V schaltet dagegen V222 und schaltet die Relais ab. Damit >+0,7V oder <-0,7V erreicht werden, muss sich der ´bipolare´ Kondensator aus C220 und C221 auf diese Spannung über R247 oder R252 aufladen. Solange der Verstärker normal arbeitet mittelt sich die Musiksignalspannung im Mittel zu 0V aus und die Spannung über dem C bleibt nahe bei 0V und die Transistoren bleiben gesperrt. Tritt jedoch durch einen Fehler Gleichspannung am Ausgang auf, lädt der C auf. Die Ladezeit hängt auch von der Höhe der DC-Fehlerspannung ab. Es müssen hier schon ein paar Volt zusammen kommen, damit weniger als 1s Reaktionszeit rumkommt. Knallt eine Betriebsspannung voll durch, dann reagiert die Schaltung aber innerhalb ca. 100ms.
Die Schaltung im Netzteil-Teil um V224/V225 herum lässt die LED VD1 blinken wenn V220 sperrt, die Relais also nicht angezogen haben, also während der Einschaltverzögerung oder im Fehlerfall.
jauu
CalvinZuletzt geändert von Calvin; 25.07.2011, 14:39.
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Hallo,
oh Wahnsinn, Respekt dass Ihr sowas könnt.
Da mach ich als Bastler ein langes Gesicht.
DANKE dass Ihr Euch für mich Zeit genommen habt.
Ihr habt alle die gleiche Meinung, dann wird dies der richtige Weg sein.
C225 war auch mein erster Gedanke, nur habe ich dann gedacht dass dies wohl die Schutzschaltung sein könnte. Dann ist mir ganz rechts aussen die 1N4148 aufgefallen, deren Weg hinunter zur Hilfsspannung 13V (12V) führt. Dort, nach dem Netzteil, nach der Richtung & Siebung, ist eine Blinkschaltung, die zur Zeit der Einschaltverzögerung die LED langsam blinken lässt. Genau dann wenn die LED dauernd leuchtet ziehen die Relais an. Deshalb meine wahrscheinlich letzte Frage: Könnte es vielleicht auch von hier kommen?
Ich will Euch nicht verwirren oder ärgern. Wenn ich falsch liege mache ich's so wie Ihr meint.
VIELEN DANK....ist am Forum nicht mehr aktiv.
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CALVIN VIELEN DANK. ICH VERSTEHE.
Das bei der LED ist also nur der Blinker, ich habe falsch gedacht.
Ich ändere also den Widerstand R243 von 270 auf 330 Ohm, um den Strom zu verringern und die Ladezeit von C225 zu verlängern.
Das wird bereits reichen, weil der VV wirklich nur ganz minimal kurz nach dem KD269 einschält. Mit dieser kleinen Änderung ist mein Problem wohl behoben.
VIELEN DANK AN EUCH ALLE,
dass Ihr Euch Zeit genommen habt und mir Euer Fachwissen zur Verfügung gestellt habt. Das ist sehr großzügig. Dann geh ich mal den Kolben heizen...
Edit: So, ist erledigt, der neue Widerstand ist drin; bis die Relais anziehen vergehen nun etwa drei-vier Sekunden.
Die LED bekam einen 10K spendiert, denn sie war mir einfach zu hell, die Endstufe kommt nämlich ins Schlafgemach.Zuletzt geändert von Midvinterblod; 25.07.2011, 15:21....ist am Forum nicht mehr aktiv.
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Hallo,
ich muss diesen alten Thread noch mal hoch holen. Der Grund ist, dass ich von Blaumann diese Endstufe gekauft habe. Er hat gemeint, es ist ein Widerstand abgebrannt. Dies würde dem Klang zwar nichts abtun, aber ich würde den Widerstand dann trotzdem ersetzen.
Hat noch jemand den Schaltplan dieser Endstufe auf der Festplatte liegen? Ich habe gerade versucht die Endstufe oder den Plan bei Google und Conrad zu finden. Leider ohne Erfolg. Ist wohl schon etwas zu alt.
Vielen Dank fürs rauskramen!
Viele Grüße
Andreas
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Hallo Broesel,
hallo Blaumann,
du hast mich ja gebeten bei dir zu melden, sobald ich die Endstufe probiert habe. Ich habe sie aber erst heute ausgepackt. Deshalb noch keine Meldung.
Ich habe sie heute mal kurz eingeschaltet aber noch keinen richtigen Funktionstest durchgeführt. Die LED leuchtet, und die Relais ziehen nach kurzer Zeit an. Bevor ich Lautsprecher dran hänge wollte ich vorher schauen, was dieser Widerstand für eine Funktion hat.
Hier noch mal ein Link auf den Schaltplan: KD269/330118-sp-01-en-hifi_endstufe_kd_269.pdf
Und hier zwei Bilder vom "abgebrannten" Widerstand:
Wie man sieht war da ganz schön viel Wärme im Spiel. Blaumann hat gemeint der Ausgang hat geschwungen. Leider ist die Bauteilbezeichnung nicht mehr lesbar. Aber durch den symmetrischen Aufbau tippe ich auch auf R268.
Der Widerstand ist noch in Ordnung. Ich habe ihn heute gemessen. Er hat noch 10 Ohm. Allerdings wackelt er lose herum. Er wird sich also unten ausgelötet haben. Wenn ich die Endstufe mit (günstigen) Lautsprechern getestet habe, werde ich die Platine ausbauen und schauen wie ich den Widerstand wieder eingebaut bekomme.
Aber da dort nun eine Unterbrechung ist, ist die Schaltung rechts ohne Funktion. Das scheint die Schutzschaltung zu sein. Das wäre natürlich schlecht. (Auf Dauer gesehen, falls dann doch mal ein Fehler auftritt).
Der Grund des Defekts könnte aber auch ein Fehler in der Schutzschaltung selbst sein. Obwohl die 27k von R247 einen solch hohen Strom, der für diese wärmeentwicklung nötig ist komplett verhindern müsste. Diesen Widerstand werde ich also auch noch prüfen, bevor ich R268 wieder anlöte.
Meine analogen Elektronik-Kenntnisse sind nicht so toll, deshalb würde ich um weitere Meinungen bitten. Wie würdet ihr vorgehen? Broesel ist ja da glaube ich genau der richtige?
Viele Grüße
Andreas
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Hi,
der Widerstand sitzt als Teils einer RC-Kombi am Ausgang und stellt bei höheren Frequenzen eine reelle Grundlast für die Endstufe sicher.
Wenn die Endstufe (warum auch immer) zu Schwingen beginnt (meist im Bereich > 100 kHz), dann bekommt dieser Widerstand sehr viel Strom ab und erwärmt sich dementspechend.
Wenn die Endstufe prinzipiell funktioniert, dann tausche den Widerstand gegen einen neuen 10Ohm / 5 Watt Widerstand und "rekonstruiere" wenn erforderlich defekte Leiterbahnen in der Nähe des Widerstandes (einfacher Schaltdraht genügt). Das verkohlte Stück könnte man evtl. vorher entfernen.
beste Grüße, Manuel
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Hallo Manuel,
der Widerstand ist noch in Ordnung und hat 10 Ohm, warum sollte ich ihn ersetzen? Ich denk das widerherstellen der Leiterbahnen sollte zum gewünschten Ziel führen.
Kannst du meine Vermutung mit der Schutzschaltung bestätigen? Der obere Anschluss von R247 hängt ja jetzt "in der Luft", wenn der Widerstand R268 sich ausgelötet hat. Ist das der Eingang für eine Schutzschaltung? Was überwacht diese Schaltung? Damit werden auf jeden Fall die Ausgangs-Relais (K201 und K202) geschaltet.
Viele Grüße
Andreas
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