Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Geddes-Whitepaper zu LS mit Waveguide

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Ollie
    Registrierter Benutzer
    • 26.11.2002
    • 563

    #91
    Ich? Nein, und auch kein Problem damit. Ich habe auch Farad's Hoernchen nicht gehoert. Ich habe viele Dinge nicht gehoert. Vor allem habe ich von dir noch keine Antwort auf die Frage gehoert, was denn Olson, Ingard, Morse so alles ueber 15"-MC-Systeme geschrieben haben sollen. Damit allerdings habe ich ein Problem. Trollst du noch oder zitierst du schon?

    Der 15" ist nicht im Horn, du Pupsbacke, und die Geschichte mit dem Beaming ist schon ewig abgehandelt. Informier dich also gefaelligst und denk' noch mal eine Runde nach, bevor du in anderer Leute threads rumprovozierst. - Sonst kommt Admin und haut deinem Papa eine aufs Maul, der ist naemlich viel groesser und staerker als dein Papa, und dann hast du das davon.

    (Oh Gott, jetzt rede ich schon mit trolls, schnell, 333ml Pils intrabocal, der Patient realisiert schon.)

    @ harry: danke fuer den link!

    @ HCW: schnell, 333ml Bier...
    The patent was abandoned when it was discovered that the problem it fixed was inexistent.

    Kommentar

    • Moppel
      Registrierter Benutzer
      • 21.08.2005
      • 539

      #92




      Ollie:
      Ich? Nein....


      Was machst du denn so beruflich? Darf ich mal raten:
      Wunderheiler (speziell: Ferndiagnose)

      Vielleicht kannst Du die AOK Hinterer Voroberallgäukreis von Deinen Fahigkeiten überzeugen.

      Trolle überzeugst Du nicht.

      Kommentar

      • harry_m
        Registrierter Benutzer
        • 16.08.2002
        • 6421

        #93
        Kommt, Jungs. Auf dieses Niveau brauchen wir uns wirklich nicht zu begeben. Egal, wie unzufrieden man mit dem einen oder anderen Beitrag ist.
        Zwei Tragödien gibt es im Leben: nicht zu bekommen, was das Herz wünscht, und die andere - es doch zu bekommen. (Oscar Wilde)
        Harry's kleine Leidenschaften

        Kommentar

        • Moppel
          Registrierter Benutzer
          • 21.08.2005
          • 539

          #94
          Bleiben wir bei Oscar Wilde:

          Die erste Pflicht im Leben ist, so künstlerisch wie möglich zu sein. Die zweite Pflicht ist noch nicht entdeckt.

          Kommentar

          • Farad
            Registrierter Benutzer
            • 09.09.2001
            • 5775

            #95
            @Olli

            Nota: er hat auf 22.5 Grad off-axis optimiert.
            DAS freut mich nun aber wirklich. Unabhängig voneinander gehen Geddes und ich quasi denselben weg von zwei Seiten her. Er über sein Waveguide, ich über den Hornansatz. Entscheidend ist und bleibt, dass die erste Wellenfront stimmt, dann muß die Gesamtenergie über die Terz konstant bleiben. Sein "man hört es ja doch nicht" stimmt genau mit meiner Meinung überein, dass 1/3 Oktavglättung sehr wohl erlaubt ist. Wenn du meine Messungen ansiehst, wird dir auffallen, dass über 10kHz das Verhalten nichtmehr so schön ist wie darunter. Dass ich da etwas skeptischer bin als Geddes hab ich bereits verlauten lassen, trotzdem habe auch ich das nicht entzerrt, weil mir die PA-Erfahrung sagt, dass der Bereich zwischen 4 und 10kHz viel bedeutender für den "Höheneindruck" ist.

            Aber nochmal zurück zur Bündelung: Geddes will eine gute erste Wellenfront innerhalb der ersten zwei Millisekunden und er will die Gesamtenergie im Hallraum konstant halten. Wollte er das nicht, würde er wie alle auf 0° entzerren.



            Zu den Meßwerten:

            Dies hier könnte im Hinblick auf Dynamik recht interessant sein. Nicht vergessen, dass Musik ständig zwischen "geringen" und "hohen" Pegel hin- und herschwankt!

            Die Hörbarkeit von Frequenz- und Lautstärkeunterschieden wird bei zunehmendem Schalldruckpegel eines Geräusches erleichtert. An der Hörschwelle werden erst Pegelunterschiede ab 4dB hörbar, bei 80dB hingegen bereits solche von ungefähr 0,5dB. Die hörbarkeit derartiger Schwankungen hängt auch von dem Zeittakt ab, in dem sie erfolgen. Bereits ab etwa 5 Schwankungen je Sekunde wird ein Mittelwert der Tonhöhe oder Lautstärke empfunden. Aber bis z ungefähr 20 Schwankungen je s bleibt ein Eindruck von Rauhigkeit erhalten.
            Im Hinblick auf die Wahrnehmung von Sprache und Musik ist nicht nur das Einschwingen des Gehörs, sondern auch sein Ausschingverhalten und das Reagieren auf in kurzen Zeitabständen aufeinderfolgende Schallsignale von Bedeutung. Nach Beenden einer Geräuscheinwirkung klingt der Lautstärkepegel im Gehör (praktisch unabhängig von der Frequenz) mit etwa 9 phon je 50ms ab. Dies ist einer NAchhallzeit von ungefähr 0,35ms äquivalent. Kurzzeitig nachfolgende Gräusche entsprechend niedrigeren Schalldruckpegels und geringer Dauer werden hierdurch verdeckt, können also nicht wahrgenommen werden. Schallimpulsfolgen, deren Abstände kleiner als etwa 5 bis 10ms sind, werden infolge der Verdeckungswirkgung nicht unterschiede. In besonderem Maße treten Verdeckungserscheinungen bei den überlicherweise längeren Abklingvorgängen (Nachhallzeiten) auf, die in Räumen durch Reflexionen verursacht werden.
            Fasold/Veres - Schallschutz + Raumakustik in der Praxis, Verlag für Bauwesen, Berlin, 1998

            Das Zitat mit der Wahrnehmung über die ersten 2ms hab ich nicht wieder gefunden, kann auch sein, dass es im Handbuch der Tonstudiontechnik war. Kann mir jemand helfen? Wenn ich es finde reiche ich es auf jeden Fall nach!!



            (...) als Ergebnis stellt sich heraus, dass zwischen dem Originallautsprecher und der Variante mit ausschließlich Phasenoptimiertem Verlauf kein Unterschied festzustellen war.
            (...)
            Zur meßtechnischen Charakterisierung eines Lautsprechers können Frequenzgang, Zerfallsspektrum sowie Maximapegelkurven und Isobarendarstellungen einen umfassenden Eindruck liefern. Wie weit die einzlenen Krieterien von großer oder kleiner Bedeutung sind, hängt unter andrem vom Einsatzzweck eines Lautpsrechers ab. Als entscheidnde Feststellung kann aber gesgt werden, daß nur unter Beachtung aller Kritierien ein sicheres Urteil gefällt und ein Zusammenhang zum Höreindruck gergestellt werden kann. Des weiteren können zwischen einigen meßtechnischen Abweichungen, wozu krasse Laufzeitwerte, Nachschwinger im Zerfallsspektrum udn Unrgegelmäßigkeiten in der Richgrcharakteristik zählen und den klangliche Eigenschaften eines Lautsprechers sihere Beziehungen festgestellt werden.
            Anselm Goertz, Monika LAWS - Meßtechnische Kriterien zur Beurteilung von PA-Lautsprechern und deren Bedeutung für die klanglichen Qualitäten


            Ollie, dein Vertrauen in Meßwerte scheint ja noch größer zu sein als meins. Ist denn dann letztendlich von Bedeutung wie Geddes oder ich zu unseren Meßwerten kommen? Ob er ne Wellengleichung löst und FEM betreibt oder ich "aus Zufall" die richtige Wellenform mit meiner Kalotte getroffen habe ist doch ganz gleich.

            Dass du nun auf 0,1dB pochst verstehe ich nicht ganz. Waren wir nicht eben einer Meinung, dass Glättung über ne Terz legitim ist? Muß es nun nur über eine Terz auf 0,1dB genau passen? Oder für jede Frequenz? Ich glaube da nicht dran. Wieder ist meiner Ansicht nach alles stetiger und unkritischer wie es oft gehandhabt wird: Auf 0,1dB kommts überhaupt nicht an!! Dezibelkommastellen anzugeben ist aus sich heraus schon Schwachsinnig genug. Gerne kann ich die Zwicker Textstelle zitieren. Käme es wirklich auf derart geringe Unterschiede an, könnten wir die Meßtechnik gleich in den Müll treten. Wenn es auf 0,1dB ankommt, müßten wir auf 0,01dB genau messen können, das weiß sogar jeder Maschnenbauer. Sowas ist absolut nicht möglich.

            Trotzdem können wir aber an Meßwerten gut Lautsprecher beurteilen. High-Ender können das nicht, also ich zumindest traue mir das zu. Unverändert bin ich jedoch der Meinung, dass ein geringer Teil nicht erfassbar ist.

            Olli, kannst du mir mit Hilfe modernster FIR-Filter Technologie zwei 10cm Chassis gleichklingend machen? Ich gebe dir einen W100S und einen Ti100S. Du optimierst sie anhand der vorgegebenen Übertragungsfunktion die Parameter der Filter derart, dass die Chassis gleich klingen? Amplitude und Phase sind für einen FIR-Filter kein Problem. Auf der Wiese klingen die Chassis GLEICH?!

            gruß, farad

            Kommentar

            • Ollie
              Registrierter Benutzer
              • 26.11.2002
              • 563

              #96
              @Farad

              Wieso sind 0.01dB Genauigkeit absolut nicht moeglich? Brauchst halt nur lange Integrationszeiten. Die 0.1dB waren eine angenommene Groessenordnung, koenne auch 0.3 sein oder was, aber wahrscheinlich nicht 1 oder 3dB, wenn man den Effekt auf "Chassisklang mit noch zu identifizierenden Ursache" untersuchen moechte. Dabei ist natuerlich von einer hoerpsychologisch relevanten Bandbreite der Abweichung die Rede; d.h. wenn man schmalbandige Abweichung auch von 1 oder 6dB dB nicht hoert, isses egal. Aber die Abweichungen muessen natuerlich unterhalb des Schwellwerte liegen.

              Um die Hoerbarkeit von sowas oder auch HD/IMD und Kurzzeitreflexionen untersuchen zu koennen, reichen Kopfhoerer aus. Wenn nun zwei, per FIRF auf (ihm signifikanten Rahmen und im Frei-/Nahfeld) identische Uebertragungsfunktionen gezogene Chassis unterhalb der auf diese Weise nachgewiesenen Hoerbarkeitsschwellen liegen, dann klingen die Chasis identisch, denn es gibt ja keine Einflussgroesse mehr, die noch eine Rolle spielen koennte. Ich glaube das, ja. Wenn sie trotzdem unterschiedlich klingen, hat man entweder die Schwellwerte falsch, oder man hat Murks gemessen. -

              Wenn du natuerlich mit Beton und Spucke eine genauso gute Tractrix hinbekommst wie das Geddes'sche WG, dann ist eh Jacke wie Hose. Zwar hat er's vorher gewusst, wie sich die Troete verhaelt, aber das soll deiner Leistung in keinster Weise einen Abbruch tun!


              Cheers,
              Ollie

              @ Moppel: Die Pupsbacke nehme ich zurueck. Such mal nach "Bündelung AND AH", dann findest du einen Haufen threads zum Thema.
              Zuletzt geändert von Ollie; 29.08.2005, 05:45.
              The patent was abandoned when it was discovered that the problem it fixed was inexistent.

              Kommentar

              • maha
                Registrierter Benutzer
                • 22.10.2001
                • 1664

                #97
                Hi!

                Ein lustiger Thread!

                ----------------------------------------------------
                Farad meint: Ist denn dann letztendlich von Bedeutung wie Geddes oder ich zu unseren Meßwerten kommen? Ob er ne Wellengleichung löst und FEM betreibt oder ich "aus Zufall" die richtige Wellenform mit meiner Kalotte getroffen habe ist doch ganz gleich.

                Im Endeffekt ist es natürlich gleich. Und Messen geht schneller.
                Allerdings musste der "Rechner" alle Randbedingungen korrekt erfassen und in "Formeln" umwandeln. Dadurch durchschaut er die Geschichte besser....... oder irrt sich gewaltig. *gg*

                Gruß, maha

                Kommentar

                • Farad
                  Registrierter Benutzer
                  • 09.09.2001
                  • 5775

                  #98
                  @maha

                  Bestimmt ist er der deutlich bessere Mathematiker als ich! Viel schlechter geht auch garnicht. Die Akustik verhält sich aber gutmütig. High-Ender haben oft garkeine Ahnung von Mathe.

                  @Olli

                  Beispiel: Mit einem Mikrofon wird der Schalldruck p=19,5mPa gemessen. Wie groß ist der Schalldruckpegel L? L=20*lg(19,5mPa/20µPa)dB=59,780009232...dB Zweifellos liegt hier ein 10 stelliges Ergebnis vor. Aber ist die Achte Stelle hinter dem Komma noch genau? Dazu mü´te auch p auf wenigstens zehn STellen genau gemesen werden, was in der Praxis aber unmöglich ist. Selbst bei Präzisonsschalldruckmessern ist mit wenigstens 5% Fehler zu rechnen. 5% Fehler im Schalldruck bedeuten aber eine Pegeldifferezn von deltaL=0,4dB; d.h., schon die ERSTE Stelle hinter dem Komma ist nichtmehr genau! (...)Das Ergebnis könnte hingegen lauten: ==59,8dB +-0,4dB, oder aufgerundet L=60dB. Bei Schallmessugnen mit üblichen Meßgeräten wird der Pegel auf volle dB gerundet, und nur in Ausnahmefällen sind noch 10tel-dB-Werte sinnvoll.

                  Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass auch Mittelungen nicht generell die Genauigkeit erhöhen.

                  Von freifeldentzerrten Mikrofonen nicht erfaßt werden Meßfehler, die durch Stative, Halterungen oder Bedienpersonen hervorgerufen werden. Derartige Fehler können durchaus +-3dB erreichen und liegen nur bei ganz besonderen Meßanordnungen unter +-0,2dB. Aufgrund durchschnittlicher Meßunsicherheit werden Schallpegel deshalb meist auf volle dB-Werte gerundet.
                  aus: Zwicker/Zollner - Elektroakustik, zweite Auflage, Springer Verlag Berlin


                  Ob das Kopfhörerexperiment geeignet ist? Ich denke nicht. Warum nicht wirklich extreme Einstellungen vornehmen? Einen FRS8 gegen einen BGS40 gegen einen Ti100, zwischen 200 und 400Hz bei 80dB, Rauschen auf der Wiese. Wenn rosa Rauschen dann GLEICH klingt...

                  Ob man den unterschiedlichen Klang dann auf die Meßungengauigkeit schieben kann?

                  Mir geht es nicht darum, meine Betongeschichte über seine Waveguides zu hängen, ganz bestimmt nicht. Er macht nen guten Job und mich freut, dass wir auf zwei Arten zu relativ ähnlichen Ergebnissen kommen!

                  gruß, farad

                  Kommentar

                  • maha
                    Registrierter Benutzer
                    • 22.10.2001
                    • 1664

                    #99
                    Farad meint: High-Ender haben oft gar keine Ahnung von Mathe.

                    Ich meine: Deshalb sind sie ja Highender!


                    -------------------------------------------------------------------------------
                    Im werbefinanzierten TV flimmert die Sendung "Sterne der Wahrheit" nächtens vor sich hin.
                    In Mark Twains "Tom Sawyer" wurde echtes Jordanwasser verkauft. Mark Twain löst die Schummelei wenigstens auf.
                    --------------------------------------------------------------------------
                    Rupert Sheldrake (http://www.sheldrake.org/deutsche/) bemüht sich enorm.
                    Frage: Bin ich ein Haustier, nur weil ich am heiseren Generatorklang die Heimkehr meines Fiat-Seicento erkenne?

                    Gruß, maha

                    Kommentar

                    • US.
                      US.
                      Registrierter Benutzer
                      • 05.07.2003
                      • 307

                      Hallo Ollie,

                      Man kann ja recht einfach das Teil auf 8" (TT und WG) skalieren, den man dann eben bei 1800Hz rausnimmt. Damit haette dann auch kein High-Ender ein Problem, oder, und dann waeren wir wieder bei dem vor Urzeiten besprochenen Audax PA-8" mit der kleinen 0.75"-Kalotte im WG (gell, US? )
                      Sehr richtig. Die Geddes-Box verhält sich, wie ich bereits schrieb, skaliert nicht anders als ein kleiner Nahfeldmonitor á la Genelec & Co.
                      Die Bündelung nimmt ab dem Bereich der Eigenbündelung des Chassis, bzw. Interferenzartefakten durch die Schallwand, stetig zu. Ab der Übernahme durch das Horn, gelingt es die Abstrahleigenschaften so halbwegs linear außerhalb der Achse zu gestalten.

                      Ich wuerde wirklich gerne hoeren, wieso du meinst, dass die Buendelung zu stark ist. Diese Problem kann man naemlich recht einfach ueber die Groessenverhaeltnisse loesen, um den Preis freilich, dass sich die Aufweitung nach immer hoeheren Frequenzen verlagert oder dass man mehrer Hoerner hat.
                      Das Problem ist nicht einfach über die Größenverhältnisse lösbar.
                      Der Verlauf des BM - mehr oder weniger stetig steigend - ist konzeptionell gegeben.
                      "Mehr oder weniger":
                      Zwei Varianten mit allen erdenklichen Zwischenstufen wären realisierbar: Stetige Zunahme der Bündelung bis zur Trennfrequenz; danach linear verlaufend.
                      Oder stetige Zunahme bis in den Hochtonbereich.

                      Betrachten wir die Geddes-Box:
                      Seitwärtsdämpfung bei 500Hz rund 10dB; bei 2kHz rund 20dB!
                      Warum soll dieses Verhalten so erstrebenswert sein?

                      Geddes begründet dies u.A. mit dem Verlust an Schallenergie im Raum zu tieferen Frequenzen hin. Diese Aussage bezweifle ich stark. Typische Messungen der Nachhallzeiten von Wohnräumen, aber auch Tonregien zeigen gegenteiliges Verhalten: Eine recht stetige Zunahme der Nachhallzeit zu tieferen Frequenzen hin.

                      Daß der Bereich über 10kHz nicht mehr sonderlich relevant sei, kann ich nachvollziehen (und meiner bescheidenen Erfahrung nach bestätigen). Daß zwischen dem Grundtonbereich/ untere Mitten und dem Präsenz/ Hochtonbereich ein Mißverhältnis vorliegen dürfe, jedoch nicht.

                      "Constant Directivity" ist bei beschriebenem Lautsprecher leider nur selektiv zu erkennen - immerhin.

                      Gruß, Uwe

                      Kommentar

                      • Ollie
                        Registrierter Benutzer
                        • 26.11.2002
                        • 563

                        @ Farad


                        Selbst wenn die Standardabweichung der Messreihe 5% betraegt (sigma haengt nicht von der Anzahl der Messungen ab), dann wird der hier interessierende Fehler des Mittelwerts mit 1/sqrt(n) (n: Anzahl der Messwerte; genauer: es wird noch die Anzahl m der Freiheitsgrade der Verteilung abgezogen, also n-m) skalieren. Fuer 10-fache Genauigkeit (0.5%) benoetigt man demnach 100mal soviele Messpunkte. Da wir den Sinussweep (Beispiel) vollautomatisch und in Abwesenheit laufen lassen, kann keiner am Stativ rumgrabschen oder Ablesefehler machen.

                        Bleibt als Frage die Reproduzierbarkeit des Ergebnisses. Wenn wir nach unserer supagenauen Messung das Experiment ab- und wieder aufbauen, kommt es notwendigerweise zu Unterschieden im Vergleich zum vorangegangenen Setup. Diese muessen per Wahl des Setups und sorgfaeltiges Arbeiten minimisiert werden. (Notfall viele Male aufbauen, messen, abbauen, aufbauen usw., um eine Abschaetzung des Fehlers zu bekommen).

                        Systematische Fehler hingegen sind ein Problem: Ein 40cm-Treiber wird bei 1m Abstand nicht als Punktquelle erscheinen. Man misst also eine Schallverteilung, die von der Membrangeometrie (gewichtete Flaechenelemente, Konustiefe etc.) und, je nach Abstand und Treibergroesse, von der Orientierung (Genauigkeit bei der Neumessung) abhaengt. Daher ist es etwas tricky, ein 40- und ein 8cm-Chassis identisch zu messen. Muss man halt aufpassen, aber geht.

                        Wichtig ist, dass die relative Messung (Unterschiede) genau ist. Das Mike muss ja noch nicht mal perfekt entzerrt sein. Bei der Datenreduktion wird man immer mit derselben Kurve (Annahme: S/N = inf; sonst genauer messen) kalibrieren. Spannungen (Chassis-Ansteuerung) mit 0.01dB Praezision zu erzeugen und zu messen, das sollte ja kein Problem sein. Das ufert jetzt aus, aber ich sehe nicht, wieso man "relative Pegel" nicht auf 0.01dB genau messen koennen sollte - und nur auf die Unterschiede kommt es an.

                        Wir hatten zwar gefordert, den W100 gegen den Ti100 zu messen, aber gut, nehmen wir BGS40 und FRS8. Beim Vergleich 40cm zu 8cm ist ein Problem zu beachten: ich hatte explizit geschrieben: HD/IM gleich oder Differenzen jeweils unhoerbar (separat sehr wohl per KH feststellbar!). Ein 40cm-Treiber wird nun einen Dynamiksprung von 20dB ganz anders wegstecken als ein kleiner 8cm-Hempfling. Neben der Dynamikompression (thermisches Verhalten des Antriebs ist eine Sache fuer sich; s.a. Klippel usw.), die durchaus zu relativen Pegeldifferenzen im wahrnehmbaren Bereich fuehren (vgl. dein Zitat aus einem frueheren posting zum Thema) - und sei es nur, weil die HD Energie vom Grundton in die Harmonischen schaufelt, koennen sich auch HD und IM dramatisch aendern - wir testhoeren ja wohl mit einem Mehrtonssignal. Sogar Eintonmessungen werden Probleme bekommen.

                        Das dreckige daran ist, dass WKG-starke Chassis gelegentlich ueber eine geringere Mms mehr dB pro Ampere rausholen (vgl. Ti100/Ti100M), meistens aufgrund kuerzerer Schwingspule - was prompt das thermische Verhalten durcheinanderbringt. Man muss also aufpassen, woher der WKG netto kommt, wenn man derart aehnliche Chassis testet.

                        Und so weiter und so fort - niemand hat behauptet, dass es trivial waere. Aber ich sehe momentan kein prinzipielles Problem, kann man das alles messen bzw. in die Messung miteinfliessen lassen. Also immer noch kein Grund, metaphysische Ursachen fuer Klangunterschiede zu postulieren. Schwierig wird - wie mehrfach gesagt - die Korrelation oder gar: die kausale Verknuepfung(!) der Messung mit dem Klangeindruck. Das koennte deine Doktorarbeit sein, Farad.



                        @ US:

                        Du scheinst da etwas ueberlesen zu haben: der von Geddes behauptete Abfall zu tiefen Frequenzen ruehrt aus der starkern Absoprtion seines Hoerraums her - und die ist eine Folge der starken Daempfung, um die Modes kaltzustellen. - Sicherlich ist in einem Hohlquader aus Betonwaenden ein Abfall der Absorption zu verzeichnen, da hast du natuerich Recht.

                        Die Frage, ob der 10dB-Abfall von 500 nach 2000 Hz gut ist, ist sicherlich eine legitime; die Anwtort darauf haengt aber im wesentlichen vom Raum ab. Auch ein LS mit konstantem BM hat das Problem mit der veraenderlichen room response. Es ist aber extrem schwer, bis, sagen wir, 300Hz ein mit dem HT-Bereich vergleichbares BM zu erreichen (macht grosse und viele WGs, die ueber einem 30"-TT sitzen).

                        Es ist auch nicht unbedingt sinnvoll, das BM oberhalb 10kHz auf Teufel komm raus konstant zu lassen. Die Abweichungen vom BM des Bereichs bis 10kHz sind ja wichtig, und wenn der Bereich oberhalb 10 Khz nicht wirklich relevant ist, spielt auch das BM nur eine sehr untergeordnete Pfeife, zumal das "Missverhaeltnis"auch im rechten Lichte betrachtet werden muss. Bis 15kHz passiert nicht viel, wenn ich mich recht erinnere (siehe eines seiner JAES-Paper).

                        Geddes sagt mir, nach 35 Jahren im Business und vielen "yellow-brick roads", die er heruntergegangen ist, sei die Summa der Kompromiss, der ihm am sinnvollsten erscheint, und sie tut genau das am besten, was er am sinnvollsten erachtet. Ob ein wuestes Mehrwegekonstrukt den zu erbringenden Aufwand rechtfertigt, wage ich mal zu beweifeln. Die Forderung nach einem ueber alle Frequenzen konstanten BM ist ja zuallerst mal ein Goldenes Kalb der specmanship, aber nicht wirklich mehr. Oder?


                        @ maha: schoener Satz, das mit dem Seicento! Bekommst du also mit, dass dein Lieblingsradfahrer im Nachbarforum gerade vergegentaktstueckt wird? Wuff, wuff!


                        Cheers,
                        Ollie
                        The patent was abandoned when it was discovered that the problem it fixed was inexistent.

                        Kommentar

                        • Farad
                          Registrierter Benutzer
                          • 09.09.2001
                          • 5775

                          Olli,

                          du hast Recht, es ufert aus.

                          Nur eins noch: Allein schon die Mikroposition verändert die Meßwerte enorm! Man mißt in aller Regel zwischen Mittel- und Hochtöner. Ich behaupte, schon damit macht man riesige systematische Fehler!!


                          Wenn schon ein reflexionsarmer Raum vorhanden ist, verstehe ich nicht, warum um Himmels Willen immer im Abstand 1 Meter gemessen wird? Nur um sich Rechenarbeit zu sparen?

                          Die erste Wellenfront ist doch nach 4 Meter noch genauso die erste Wellenfront und der Winkelfehler ist viel, viel geringer!!

                          Warum wird nicht in 4 Metern Entfernung gemessen, und dann auf den Pegel in 1 Meter zurückgerechnet, wenn 1W/1m denn schon überhaupt interessiert? 12dB dazurechnen und alles ist gut.

                          Schon die Mikroposition ändern die Meßwerte enorm, obwohl sich am Klangeindruck in 4 Metern Hörentfernung praktisch nichts ändern.

                          Doktorarbeit, schön wärs. Erstmal die restlichen Semester bis zum Bachelor durchprügeln.

                          gruß, farad

                          Kommentar

                          • Ollie
                            Registrierter Benutzer
                            • 26.11.2002
                            • 563

                            Nur eins noch: Allein schon die Mikroposition verändert die Meßwerte enorm! Man mißt in aller Regel zwischen Mittel- und Hochtöner. Ich behaupte, schon damit macht man riesige systematische Fehler!
                            Das ist zwar nicht unrichtig; die (Beispiel) beiden 10cm-Treiber wuerde man aber natuerlich bei identischer Mike-Position einmessen, z.B. eben on-axis (analog die beiden HT, die man mit den TT verheiraten moechte). Erst anschliessend wuerde man die Filter darueberlegen, d.h. zwischen den beiden akustischen Zentren (oder sonstwo, hauptsache identisch) messen. Sonst bringt der Aufwand ja nichts.

                            Die Messung in 1m hat wohl den Vorteil des Absolut-SPLs (S/N der Messung). Es kommt doch nix raus aus diesen kleinen Dingern, und auch wenn MLS recht robust gegen NL Verzerrungen ist, so muss man es ja nicht auch noch drauf anlegen...

                            Cheers,
                            Ollie
                            The patent was abandoned when it was discovered that the problem it fixed was inexistent.

                            Kommentar

                            • Farad
                              Registrierter Benutzer
                              • 09.09.2001
                              • 5775

                              ...ja. Aber selbst dann ist das Richtverhalten der beiden Chassis doch ganz anders. Obwohl sie gleich groß sind und obwohl Reflexionen im RAR keine Rolle spielen entzerrst du auf EINEN Punkt hin. wer sagt denn, dass dieser für den Klangeindruck gerade entscheidend ist? müßte man nicht auf einer Vielzahl von Punkten messen und dann irgendwie mitteln? Gerade im interferenzbehafteten Trennbereich mißt man doch ruckzuck im Maximum/Minimum. Ich finde das durchaus kritisch.

                              naja. wär mal n neuer Thread, wie man denn so richtig mißt. Aber egal.

                              farad

                              Kommentar

                              • Ollie
                                Registrierter Benutzer
                                • 26.11.2002
                                • 563

                                Deswegen trennt man vernuenftigerweise nicht in einem FreqBereich, wo die Wellenlaengen so kurz sind, dass bereits kleine Abweichung von der Achse zu lustigen Intereferenzeffekten fuehren. Dann hat man auch das Problem nicht, dass man im Wohnzimmer (anders als im RAR) etwas anderes ans Ohr bekommt als das, worauf der Entwickler optimiert haben will. So etwas moechte man freilich erst recht dann beachten, wenn man "Klangunterschiede" verschiedener Chassis messen moechte. - Du erinnerst dich uebrigens, wir waren auf der (reflexionsarmen) Wiese...
                                The patent was abandoned when it was discovered that the problem it fixed was inexistent.

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X