Hallo liebe Visatonfreunde,
da mich viele zu den Canton angeschrieben haben und vielleicht auch allgemeines Interesse besteht, dachte ich mir, ich öffne einen neuen Thread.
Wenn das doof ist, einfach verschieben.
Vorab nochmal ganz kurz zu meinem "Werdegang":
Über die Jahre hatte ich quasi die gesamte Palette an Visatonboxen (naja zumindest viele...).
Alto I,II,III, Experience, VIP Transmissionline, Bijou, Vox 252, Atlas Compact, Atlas MK 3, Monitor 890 MK 2 und 3, Vox MTI, LaBelle, Concorde Waveguide
Zwischenzeitlich dann auch die Hobbyhifi Optimum, Neumann KH 120 und mehrere andere.
In unserem Neubau (Einzug Dezember 2019) waren es dann Übergangsweise die Vox MTI, die so gar nicht geklungen haben.
Dann bin ich auf Dirac aufmerksam geworden. Eingemessen klingen die Vox wirklich sehr gut.
Trotzdem bin ich umgestiegen auf die Concorde Waveguide (hier auch nochmal einen herzlichen Dank an Jürgen und Jörg, die mich sehr dabei unterstützt haben). Klanglich nochmal eine Schippe drauf im Vergleich zur Vox. Bis dato das Beste was ich bisher in meinem gesamten Leben gehört habe. Aber bei sehr hohen Pegeln ging denen in meinem großen Hörraum einfach die Puste aus.
Dann wollte ich umsteigen auf einen Fertighersteller. Ins Auge habe ich die BM Line 30 gefasst (Neu: 60.000 €/gebraucht um die 15.000 €).
Klanglich war das Teil aber eine Katastrophe. Was aber am Raum des Verkäufers lag, nicht an den Boxen.
Beeindruckend für mich war es aber, was dann die Concorde zu leisten vermochten (natürlich mit Dirac eingemessen).
Und war mir ab diesem Tag auch klar, dass auch Fertigboxen in der 50-100.000 € Klasse nicht besser klingen als eine gut konstruierte Visatonbox. Sicherlich sind tollere Gehäuse (was auch wichtig ist). Aber wer günstig tollen Klang sucht und keine Statussymbole braucht, ist mit Selbstbau sicherlich richtig unterwegs.
Die BM Line war mir soviel nicht wert, also sollte es wieder Selbstbau sein. Diesmal: Monitor 890 MK3 Vollaktiv.
Leider hat das aktivieren mangels Erfahrung nicht richtig geklappt, also umgebaut auf passiv.
Klanglich richtig toll (nicht ganz das Niveau der Concorde, aber nah dran), Pegel ohne Ende. Aber: Meine Frau wollte sich einfach nicht an die hübschen gewöhnen.
Also stand die Überlegung im Raum eine Concorde XXL zu bauen. Nur welche Mitteltöner?
Die AL130 waren ja zu schwach in der ersten Concorde. Die AL 130m hätten es vermutlich auch nicht gepackt. Man weiß es nicht.
Oder eben ganz andere Mitteltöner. Dann wieder das Risiko, dass es schlechter wird als eine Concorde (was im übrigen äußerst wahrscheinlich ist bzgl. der Klangqualität).
Dann habe ich noch eine große Nubert hier in der Nähe angehört. Konnte für mich leider nichts, was eine Concorde nicht auch könnte. Und auch im Maximalpegel begrenzt.
Mein Dilemma also:
Eine Concorde mit der Power einer Monitor zu finden.
Auf dem Fertigboxenmarkt gibt es tatsächlich fast keine Lautsprecher, die meine Anforderungen (laut Papier) erfüllt hätten.
Große Kühlschränke werden wohl nicht mehr gesucht.
Und wenn, dann sprechen wir über 50.000 € - 100.000 € (wenn es eine Hifi-Box sein soll). Nein, das ist nicht der richtige Weg.
Alternativ ein großer Studiomonitor? JBL oder Neumann KH 410 mit Subwoofer.
Klanglich sicherlich super. Pegel? Vielleicht. Optik: Ging für mich nicht.
Dann bin ich über Canton gestolpert, die ich gar nicht auf dem Schirm hatte.
Die "alte" 1.2 dc:
- 2 mal 30er Bass
- 2 mal 18er Mitteltöner
- 25er Kalotte mit Waveguide
- 250 Liter Volumen für den Bass
- 100 kg massives Gehäuse
Die 1.2 ist der Vorgänger der 1k, welche 22.000 € das paar kostet.
Über einen Kontakt habe ich dann zudem das Angebot erhalten, die Canton mit den aktuellen Keramikchassis der neuen Serie zu erhalten. Frequenzgang identisch, aber Bässe/Mitteltöner schaffen etwas höhere Maximalpegel.
Insgesamt sind wir so noch im vierstelligen Bereich. Für eine Flagschiff-Hifibox ein fairer Deal wie ich finde (wer mehr Details möchte, kann mich gerne per PN anschreiben).
Heute war es dann endlich soweit. Ich war gespannt wie ein Flitzeboxen.
Kurzer Schreckmoment, weil mir die Klavirlackbox fast aus den Händen geglitten ist. Puh. Naja, 100 kg sind eben auch ein Wort.
Optisch wirklich über alle Zweifel erhaben. So ein Gehäuse bekommt wirklich nur ein Profi hin. Wirklich toll.
Und was sagt meine Frau?
Oh wie schön die sind! (Teilziel erreicht).
Angeschlossen an meinen IMG-STA 2000d Endstufen (gebrückt je Seite etwa 1 kw).
Vorstufe weiterhin die NAD C658 mit Dirac.
Kabel: Standard Kupferkabel 4 m² im Bi Wiringbetrieb.
Vor dem Soundcheck kurz eingemessen und meine Zielkurve reingezogen.
Die Canton gehen etwa 5 hz tiefer als die Monitor. Hab die also bis 30 hz laufen und dann steil abfallend. Dadrunter brauchen mir die Bässe zu viel Energie.
Und dann der erste Soundcheck:
Klanglich wirklich eine Mischung aus Concorde und Monitor. Die Canton wollen einen förmlich ins Gesicht springen. Ultra direkt. Die Bassqualität analog zur Monitor.
Hoch/Mitteltonbereich auch sehr gut.
Im Ergebnis also keine Überraschung im ersten Moment, sondern Zufriedenheit.
Dann aber natürlich auch mal aufgedreht. Deswegen habe ich die hübschen ja auch gekauft. Ein bisschen Angst hatte ich schon (Stichwort: Wird es mir reichen?).
Die Keramikbässe haben eine Auslenkung von 3 cm in beide Richtungen.
Bei wirklich hohen Pegeln arbeiten die Biester wirklich enorm. Da hat man Sorge, dass die Chassis nicht aus der Box springen.
Aber: Da geht doch noch was. Also weiter aufgedreht. Testsong: Planet Dada (Flamboyant). Damit misst mein Tontechnikerkumpel immer Groß-PAs ein.
Es ist wirklich crazy, welche Pegel die Canton wegstecken. Ich habe mich irgendwann nicht mehr getraut weiter aufzudrehen, weil es wirklich abartig laut war.
Der Hoch-Mitteltonbereich aber immer noch sauber. Und auch die Bässe haben sich noch nicht so angehört als wäre das "schon" das Limit.
Aber meine Ohren waren am Limit.
Vorläufiges Fazit (Chassis noch nicht eingespielt und nur "rudimentär" eingemessen):
Endziel erreicht.
Was diese Dinger leisten ist wirklich fantastisch.
Aber hier auch wieder ein Lob an Visaton. Die Concorde ist klanglich in einer ähnlichen Liga. Die Canton sind wie gesagt noch direkter, packender. Das muss man aber auch mögen.
Im Bereich Maximalpegel sind die süßen (zumindest im Bassbereich) sogar der Monitor überlegen. Und das soll was heißen.
Klar, das ist die neueste Chassisgeneration von Canton. Da liegen etwa 15 Jahre Entwicklungszeit zwischen TIW 300 und den Cantonbässen.
Der Hoch/Mitteltön schiebt nicht mühsam hinterher, sondern ist immer mit der gleichen Performance unterwegs. Auch die 25mm Keramikkalotte mit Waveguide kommt bei mir nicht ans Limit.
Was soll ich sagen:
Wer die Klangqualität einer Concorde mit der Power einer Monitor kombinieren möchte und NICHT selbst bauen will, der sollte sich die Canton mal genauer anschauen.
Von mir definitiv eine Empfehlung.
Und jetzt höre ich erstmal weiter Musik
Viele Grüße
Bastian
da mich viele zu den Canton angeschrieben haben und vielleicht auch allgemeines Interesse besteht, dachte ich mir, ich öffne einen neuen Thread.
Wenn das doof ist, einfach verschieben.
Vorab nochmal ganz kurz zu meinem "Werdegang":
Über die Jahre hatte ich quasi die gesamte Palette an Visatonboxen (naja zumindest viele...).
Alto I,II,III, Experience, VIP Transmissionline, Bijou, Vox 252, Atlas Compact, Atlas MK 3, Monitor 890 MK 2 und 3, Vox MTI, LaBelle, Concorde Waveguide
Zwischenzeitlich dann auch die Hobbyhifi Optimum, Neumann KH 120 und mehrere andere.
In unserem Neubau (Einzug Dezember 2019) waren es dann Übergangsweise die Vox MTI, die so gar nicht geklungen haben.
Dann bin ich auf Dirac aufmerksam geworden. Eingemessen klingen die Vox wirklich sehr gut.
Trotzdem bin ich umgestiegen auf die Concorde Waveguide (hier auch nochmal einen herzlichen Dank an Jürgen und Jörg, die mich sehr dabei unterstützt haben). Klanglich nochmal eine Schippe drauf im Vergleich zur Vox. Bis dato das Beste was ich bisher in meinem gesamten Leben gehört habe. Aber bei sehr hohen Pegeln ging denen in meinem großen Hörraum einfach die Puste aus.
Dann wollte ich umsteigen auf einen Fertighersteller. Ins Auge habe ich die BM Line 30 gefasst (Neu: 60.000 €/gebraucht um die 15.000 €).
Klanglich war das Teil aber eine Katastrophe. Was aber am Raum des Verkäufers lag, nicht an den Boxen.
Beeindruckend für mich war es aber, was dann die Concorde zu leisten vermochten (natürlich mit Dirac eingemessen).
Und war mir ab diesem Tag auch klar, dass auch Fertigboxen in der 50-100.000 € Klasse nicht besser klingen als eine gut konstruierte Visatonbox. Sicherlich sind tollere Gehäuse (was auch wichtig ist). Aber wer günstig tollen Klang sucht und keine Statussymbole braucht, ist mit Selbstbau sicherlich richtig unterwegs.
Die BM Line war mir soviel nicht wert, also sollte es wieder Selbstbau sein. Diesmal: Monitor 890 MK3 Vollaktiv.
Leider hat das aktivieren mangels Erfahrung nicht richtig geklappt, also umgebaut auf passiv.
Klanglich richtig toll (nicht ganz das Niveau der Concorde, aber nah dran), Pegel ohne Ende. Aber: Meine Frau wollte sich einfach nicht an die hübschen gewöhnen.
Also stand die Überlegung im Raum eine Concorde XXL zu bauen. Nur welche Mitteltöner?
Die AL130 waren ja zu schwach in der ersten Concorde. Die AL 130m hätten es vermutlich auch nicht gepackt. Man weiß es nicht.
Oder eben ganz andere Mitteltöner. Dann wieder das Risiko, dass es schlechter wird als eine Concorde (was im übrigen äußerst wahrscheinlich ist bzgl. der Klangqualität).
Dann habe ich noch eine große Nubert hier in der Nähe angehört. Konnte für mich leider nichts, was eine Concorde nicht auch könnte. Und auch im Maximalpegel begrenzt.
Mein Dilemma also:
Eine Concorde mit der Power einer Monitor zu finden.
Auf dem Fertigboxenmarkt gibt es tatsächlich fast keine Lautsprecher, die meine Anforderungen (laut Papier) erfüllt hätten.
Große Kühlschränke werden wohl nicht mehr gesucht.
Und wenn, dann sprechen wir über 50.000 € - 100.000 € (wenn es eine Hifi-Box sein soll). Nein, das ist nicht der richtige Weg.
Alternativ ein großer Studiomonitor? JBL oder Neumann KH 410 mit Subwoofer.
Klanglich sicherlich super. Pegel? Vielleicht. Optik: Ging für mich nicht.
Dann bin ich über Canton gestolpert, die ich gar nicht auf dem Schirm hatte.
Die "alte" 1.2 dc:
- 2 mal 30er Bass
- 2 mal 18er Mitteltöner
- 25er Kalotte mit Waveguide
- 250 Liter Volumen für den Bass
- 100 kg massives Gehäuse
Die 1.2 ist der Vorgänger der 1k, welche 22.000 € das paar kostet.
Über einen Kontakt habe ich dann zudem das Angebot erhalten, die Canton mit den aktuellen Keramikchassis der neuen Serie zu erhalten. Frequenzgang identisch, aber Bässe/Mitteltöner schaffen etwas höhere Maximalpegel.
Insgesamt sind wir so noch im vierstelligen Bereich. Für eine Flagschiff-Hifibox ein fairer Deal wie ich finde (wer mehr Details möchte, kann mich gerne per PN anschreiben).
Heute war es dann endlich soweit. Ich war gespannt wie ein Flitzeboxen.
Kurzer Schreckmoment, weil mir die Klavirlackbox fast aus den Händen geglitten ist. Puh. Naja, 100 kg sind eben auch ein Wort.
Optisch wirklich über alle Zweifel erhaben. So ein Gehäuse bekommt wirklich nur ein Profi hin. Wirklich toll.
Und was sagt meine Frau?
Oh wie schön die sind! (Teilziel erreicht).
Angeschlossen an meinen IMG-STA 2000d Endstufen (gebrückt je Seite etwa 1 kw).
Vorstufe weiterhin die NAD C658 mit Dirac.
Kabel: Standard Kupferkabel 4 m² im Bi Wiringbetrieb.
Vor dem Soundcheck kurz eingemessen und meine Zielkurve reingezogen.
Die Canton gehen etwa 5 hz tiefer als die Monitor. Hab die also bis 30 hz laufen und dann steil abfallend. Dadrunter brauchen mir die Bässe zu viel Energie.
Und dann der erste Soundcheck:
Klanglich wirklich eine Mischung aus Concorde und Monitor. Die Canton wollen einen förmlich ins Gesicht springen. Ultra direkt. Die Bassqualität analog zur Monitor.
Hoch/Mitteltonbereich auch sehr gut.
Im Ergebnis also keine Überraschung im ersten Moment, sondern Zufriedenheit.
Dann aber natürlich auch mal aufgedreht. Deswegen habe ich die hübschen ja auch gekauft. Ein bisschen Angst hatte ich schon (Stichwort: Wird es mir reichen?).
Die Keramikbässe haben eine Auslenkung von 3 cm in beide Richtungen.
Bei wirklich hohen Pegeln arbeiten die Biester wirklich enorm. Da hat man Sorge, dass die Chassis nicht aus der Box springen.
Aber: Da geht doch noch was. Also weiter aufgedreht. Testsong: Planet Dada (Flamboyant). Damit misst mein Tontechnikerkumpel immer Groß-PAs ein.
Es ist wirklich crazy, welche Pegel die Canton wegstecken. Ich habe mich irgendwann nicht mehr getraut weiter aufzudrehen, weil es wirklich abartig laut war.
Der Hoch-Mitteltonbereich aber immer noch sauber. Und auch die Bässe haben sich noch nicht so angehört als wäre das "schon" das Limit.
Aber meine Ohren waren am Limit.
Vorläufiges Fazit (Chassis noch nicht eingespielt und nur "rudimentär" eingemessen):
Endziel erreicht.
Was diese Dinger leisten ist wirklich fantastisch.
Aber hier auch wieder ein Lob an Visaton. Die Concorde ist klanglich in einer ähnlichen Liga. Die Canton sind wie gesagt noch direkter, packender. Das muss man aber auch mögen.
Im Bereich Maximalpegel sind die süßen (zumindest im Bassbereich) sogar der Monitor überlegen. Und das soll was heißen.
Klar, das ist die neueste Chassisgeneration von Canton. Da liegen etwa 15 Jahre Entwicklungszeit zwischen TIW 300 und den Cantonbässen.
Der Hoch/Mitteltön schiebt nicht mühsam hinterher, sondern ist immer mit der gleichen Performance unterwegs. Auch die 25mm Keramikkalotte mit Waveguide kommt bei mir nicht ans Limit.
Was soll ich sagen:
Wer die Klangqualität einer Concorde mit der Power einer Monitor kombinieren möchte und NICHT selbst bauen will, der sollte sich die Canton mal genauer anschauen.
Von mir definitiv eine Empfehlung.
Und jetzt höre ich erstmal weiter Musik
Viele Grüße
Bastian
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