Ich habe denselben Beitrag schon in einem anderen Forum gepostet, was meine Erfahrungen mit passiven Weichensetups betrifft.
Darum stelle ich den einfach hier noch mal rein, dann muß man nicht querlesen:
Fakt ist daß die Filter 1.Ordnung die gringsten Gruppenlaufzeiten haben, weil die mit zunehmender Anzahl Bauteile auf der Weiche ansteigt, was vor allem bei der Basswiedergabe von Vorteil ist, da sie mit zunehmender Gruppenlaufzeit/Flankensteilheit immer unpräziser bzw. schwieriger ortbar werden.
Die Problematik dabei ist die Ankopplung der übrigen Treiber, vor allem des HT, da Resonanzen durch Saug-und Sperrkreise und ggf. auch Impedanzlinearisierungen eleminiert erden müssen und der Klirr in diesem Bereich ansteigt, was eine Änderung der Übergangsfrequenz erfordert und die Treiberauswahl zu einem Alptraum werden läßt.
Wenn man fertig ist hat die Weiche unzählige ansonsten überflüssige Bauteile mehr, was den Vorteil sofort in einen Nachteil verwandelt.
Die 6dB Weichen neigen klanglich dazu, unauffällig, harmonisch, aber wenig räumlich zu spielen. Vor allem in der Tiefenstaffelung der Instrumente. Also eher zweidimensional.
Filter 2.Ordnung haben 180° Phasendrehung, so daß der angekoppelte Treiber verpolt angeschlossen werden muß. Dieser "Trick" bewirkt aber einen (fast) identischen Phasengang beider Treiber , der sich auf der Achse von 0° beim Tiefton mit zunehmender Frequenz auf 180° dreht.
Das ist nicht jedermanns Geschmack, da die Wiedergabe, vor allem im Präsenzbereich ungeheuer direkt ist und eine hohe Schallenergie in den Raum emittiert, die in unbedämpften Räumen schnell sehr nervig werden kann.
Der Vorteil dieser Schaltung ist ein sehr lebendiges Klangbild mit "Live" Charakter und dreidimensionaler Räumlichkeit.
Insbesondere Stimmen scheinen deutlich vor dem LS mitten im Raum zu stehen, während die Musiker sich dahinter positionieren.
Eben wie Live auf der Bühne. Die Atlas DSM ist so gefiltert.
Filter 2.Ordnung kommen vor allem in 3- und 4 Wege Systemen in den meisten Fällen mit der geringsten Anzahl an Weichenbauteilen aus, da Korrekturschaltungen meist überflüssig sind. In der Regel reicht eine einfache Pegelanpassung. Folglich stellen sie einen guten bis sehr guten Kompromiß dar, was Gruppenlaufzeit, Räumlichkeit und Abbildungsgenauigkeit betrifft.
Filter 3.Ordnung haben eine hervorragende Abbildungsgenauigkeit. Instrumente scheinen wie mit dem Stift gezeichnet auf der Bühne zu stehen.
Blöderweise mit Ausnahme derer, die in den unteren Oktaven spielen. Hier macht sich die verzögerte Gruppenlaufzeit negativ bemerkbar.
Kontrabass und Co. scheinen eher in der Künstlergarderobe zu spielen, anstatt auf der Bühne.
Außerdem ist die Phase mit 270° Drehung eigentlich nur noch mit den passenden Treibern in den Griff zu bekommen.
Ansonsten ist es ein reines Glücksspiel herauszufinden, ob der HT jetzt verpolt besser spielt, oder besser doch nicht.
Ein weiterer Nachteil sind die Kosten, die eine solche Weiche ganz schnell mal explodieren läßt. Insbesondere wenn man mit hochwertigen Bauteilen wie z.B.CFC-Flachkupferspulen operiert.
Filter 4.Ordnung:
Vom Phasenverhalten aus betrachtet, die einzige Option die theoretisch ein phasengleiches Verhalten ermöglicht, da bei 360° Drehung die Phase wieder auf 0 liegt.
Praktisch betrachtet aber keine Option, da sie ein Bauteilegrab sondergleichen darstellt und potentielle Selbstbauer (wie auch die meisten renommierten Hersteller) von vornherein abschreckt.
Ich kenne auch keine Gruppenlaufzeiten solcher Konstruktionen und ehrlich gesagt will ich sie auch gar nicht sehen.
Ein weiterer Nachteil ist meiner Ansicht nach das Signalverhalten solcher Filter.
So, das war erstmal ein kurzer Einblick meinerseits zu der Thematik.
Gruß
Junior
Darum stelle ich den einfach hier noch mal rein, dann muß man nicht querlesen:
Fakt ist daß die Filter 1.Ordnung die gringsten Gruppenlaufzeiten haben, weil die mit zunehmender Anzahl Bauteile auf der Weiche ansteigt, was vor allem bei der Basswiedergabe von Vorteil ist, da sie mit zunehmender Gruppenlaufzeit/Flankensteilheit immer unpräziser bzw. schwieriger ortbar werden.
Die Problematik dabei ist die Ankopplung der übrigen Treiber, vor allem des HT, da Resonanzen durch Saug-und Sperrkreise und ggf. auch Impedanzlinearisierungen eleminiert erden müssen und der Klirr in diesem Bereich ansteigt, was eine Änderung der Übergangsfrequenz erfordert und die Treiberauswahl zu einem Alptraum werden läßt.
Wenn man fertig ist hat die Weiche unzählige ansonsten überflüssige Bauteile mehr, was den Vorteil sofort in einen Nachteil verwandelt.
Die 6dB Weichen neigen klanglich dazu, unauffällig, harmonisch, aber wenig räumlich zu spielen. Vor allem in der Tiefenstaffelung der Instrumente. Also eher zweidimensional.
Filter 2.Ordnung haben 180° Phasendrehung, so daß der angekoppelte Treiber verpolt angeschlossen werden muß. Dieser "Trick" bewirkt aber einen (fast) identischen Phasengang beider Treiber , der sich auf der Achse von 0° beim Tiefton mit zunehmender Frequenz auf 180° dreht.
Das ist nicht jedermanns Geschmack, da die Wiedergabe, vor allem im Präsenzbereich ungeheuer direkt ist und eine hohe Schallenergie in den Raum emittiert, die in unbedämpften Räumen schnell sehr nervig werden kann.
Der Vorteil dieser Schaltung ist ein sehr lebendiges Klangbild mit "Live" Charakter und dreidimensionaler Räumlichkeit.
Insbesondere Stimmen scheinen deutlich vor dem LS mitten im Raum zu stehen, während die Musiker sich dahinter positionieren.
Eben wie Live auf der Bühne. Die Atlas DSM ist so gefiltert.
Filter 2.Ordnung kommen vor allem in 3- und 4 Wege Systemen in den meisten Fällen mit der geringsten Anzahl an Weichenbauteilen aus, da Korrekturschaltungen meist überflüssig sind. In der Regel reicht eine einfache Pegelanpassung. Folglich stellen sie einen guten bis sehr guten Kompromiß dar, was Gruppenlaufzeit, Räumlichkeit und Abbildungsgenauigkeit betrifft.
Filter 3.Ordnung haben eine hervorragende Abbildungsgenauigkeit. Instrumente scheinen wie mit dem Stift gezeichnet auf der Bühne zu stehen.
Blöderweise mit Ausnahme derer, die in den unteren Oktaven spielen. Hier macht sich die verzögerte Gruppenlaufzeit negativ bemerkbar.
Kontrabass und Co. scheinen eher in der Künstlergarderobe zu spielen, anstatt auf der Bühne.
Außerdem ist die Phase mit 270° Drehung eigentlich nur noch mit den passenden Treibern in den Griff zu bekommen.
Ansonsten ist es ein reines Glücksspiel herauszufinden, ob der HT jetzt verpolt besser spielt, oder besser doch nicht.
Ein weiterer Nachteil sind die Kosten, die eine solche Weiche ganz schnell mal explodieren läßt. Insbesondere wenn man mit hochwertigen Bauteilen wie z.B.CFC-Flachkupferspulen operiert.
Filter 4.Ordnung:
Vom Phasenverhalten aus betrachtet, die einzige Option die theoretisch ein phasengleiches Verhalten ermöglicht, da bei 360° Drehung die Phase wieder auf 0 liegt.
Praktisch betrachtet aber keine Option, da sie ein Bauteilegrab sondergleichen darstellt und potentielle Selbstbauer (wie auch die meisten renommierten Hersteller) von vornherein abschreckt.
Ich kenne auch keine Gruppenlaufzeiten solcher Konstruktionen und ehrlich gesagt will ich sie auch gar nicht sehen.
Ein weiterer Nachteil ist meiner Ansicht nach das Signalverhalten solcher Filter.
So, das war erstmal ein kurzer Einblick meinerseits zu der Thematik.
Gruß
Junior
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