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Selbstbau vs. Stangenware

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  • Sincinaty
    Registrierter Benutzer
    • 14.08.2003
    • 73

    Selbstbau vs. Stangenware

    Hallo liebste Community

    in meinem Freundeskreis kam gestern eine kleine Diskussion zum Thema Lautsprecher auf. Meine Freunde wissen von mir, dass ich gerne Lautsprecher zusammen baue und manche von Ihnen sind nun auch an diesem Hobby interessiert.

    Natürlich muss man bei der Wahl der Lautsprecher sehr viele Variablen heranziehen. Das Budget, die räumlichen Gegebenheiten, die persönlichen Vorlieben, ein favorisiertes Lautsprecher-Konzept (1,2,3 Wege usw.)

    Lässt man all diese Variablen aber mal außen vor, stellt sich dem Laien zunächst erstmal eine Frage. Wie gestaltet sich der Preis/Leistungsunterschied zwischen Selbstbau Lautsprechern und industriell gefertigter Stangenware.

    Um es konkret zu machen:

    Das 5.0 Lautsprecher Set "Jamo S 628 HCS 3" bekommt man im Handel schon ab 680 €.
    Der Umfang für diesen Preis scheint zunächst gigantisch. 2 große Standlautsprecher in einer 3-Wege Konfiguration, 1 Center und 2 Rear Lautsprecher.
    http://www.amazon.de/Jamo-628-Esche-.../dp/B00F37VI4M

    Für diesen Preis bekomme ich z.B. den Bausatz Vox Light und habe dann natürlich immer noch keinen Center und keine Rears. Die "Kosten" für die Arbeitszeit und das Holz können wir mal vernachlässigen. Man stellt sich fürs eigene Hobby ja keine Rechnung.

    Man kann es drehen und wenden, selbst in der günstigsten Visaton-Konfiguration bekomme ich für den Preis (690 €) keine vergleichbare Chassis und Weichen-Zusammenstellung.

    Die Frage die sich nun aufdrängt ist. Hat solch ein JAMO Set irgendeinen Haken? Angebliche Tests und Kundenrezensionen bescheinigen dem Set durchweg "gute" Kritiken.

    Dass es Spaß macht eine Box selber zu bauen, sich in das Thema einzulesen, sich im Design auszutoben oder eigene "Tunings" an Bauvorschlägen vorzunehmen... darum geht es an dieser Stelle nicht! Ich persönlich bin nach wie vor ein begeisterter Boxen-Selbstbauer und daran ändert auch ein Mega-JAMO-Boxen-Angebot nichts. Es geht an dieser Stelle einfach nur darum, das Preis/Leistungsverhältnis gemessen an der Klangqualität herauszufinden. Ohne dabei irgendwelche "Glaubensfragen" einzubeziehen.

    Man bekommt für gleiches Geld von JAMO wesentlich günstiger Chassis. Sind diese auch schlechter? Kann man das irgendwo dran festmachen?

    Oder kann JAMO mit Hilfe der Massenproduktion einfach enorm den Preis senken?

    Es geht nicht darum JAMO (oder ähnliche Hersteller) besser oder schlechter als Visaton darzustellen. Es geht einzig darum, zu verstehen wie die Preise zu Stande kommen!

    Ich weiß natürlich, dass ich in einem Visaton Forum bin und hoffe dennoch, dass der ein oder andere ein paar differenzierte Argumente liefern kann.

    Ich bin gespannt!
  • boeserody
    Registrierter Benutzer
    • 09.05.2012
    • 833

    #2
    Kosten

    Der Preis scheint erstmal gigantisch gut für tolle Lautsprecher. Aber sind die so gut ?
    Wenn man mal unterbricht auf einen einzelnen Lautsprecher ( ca 140 € ) und Gewinne, Lohnkosten, Gehäuse, Weiche,Verpackung und etc. Was glaubst bleibt da für die Chassis übrig.
    Ich denke die Chassis kosten Jamo zwischen 5 - 10 Euro. Die Qualität ist dem entsprechend. Ich denke, die Chassis sind vergleichbar mit der WS Serie und den günstigen HT Kalotten.
    Natürlich senken Massenproduktionen den Preis. Aber umsonst gibt es auch bei Jamo nichts.
    Ich behaupte mal, du kannst für das Geld ein klanglich besseres Set bauen ( Gehäuse ohne Finish, also nur Holzkisten ) . Z.B 5 x eine Bijou 170 light. Allerdings darfst du deine Zeit nicht rechnen.
    Der Tag ist kurz und schnell ist nix getan

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    • nlcarbon
      Registrierter Benutzer
      • 15.02.2012
      • 1526

      #3
      Ich weiß nicht ob der Vergleich nicht etwas hinkt in der Hinsicht den Jamo Amazon Preis mit der OVP von Visaton zu vergleichen. Den Vox Light Bausatz gibts bei lautsprechershop z.B für 492,- Euro

      Kommentar

      • AlphaRay
        Registrierter Benutzer
        • 24.06.2009
        • 2308

        #4
        Das Set da ist für mich billiger Chinaschrott...wie schon erwähnt: wenn man Arbeitskosten, Versand aus China usw. raus rechnet, kosten die Chassis weniger als ein Hamburger

        Ich rechne das eher so: meine zwei großen Classic Sonjas haben mich ca. 700 € gekostet. Vergleichbare Fertigboxen gibts ab ca. 1500 €. Das fertige Heimkino würde dann fertig bei ca. 4000-5000 € liegen - im Selbstbau ca. 1500 - 2000 €.... und die Boxen sehen so aus wie ich sie gerne hätte + sind jederzeit Upgradefähig und vor allem reparabel (!!!), da ich ja weiß was kaputt ist und das ersetzen kann. Fertigbox kaputt? -> Müll -> neu....toll.

        Kommentar

        • Sincinaty
          Registrierter Benutzer
          • 14.08.2003
          • 73

          #5
          Wie gesagt, es geht NICHT darum Pro und Contra für Selbstbau vs. Fertigbox aufzuschlüsseln. Ich kenne ja die Vorteile von Selbstbau!

          Wir haben nun herausgefunden, dass im JAMO Set Billig-Chassis verbaut sein müssen (bei 17 Chassis + 5 Weichen bleibt pro Einheit nur noch 30 € und da ist Holz und Arbeit nicht mal drin).

          Nun bleibt doch die Frage, warum bekommt das JAMO Set gute Kritiken? Warum schreiben viele Menschen, dass die gut klingen?

          Mich interessieren subjektive Einzelmeinungen ehrlich gesagt wenig, aber über die Aussage von VIELEN kann man meistens eine Tendenz ablesen.

          Also: klingen billig-china-chassis vielleicht gar nicht mal so schlecht? Oder ist der Anspruch der "Massen" an guten Lautsprechern einfach so sau niedrig!

          Kommentar

          • Sincinaty
            Registrierter Benutzer
            • 14.08.2003
            • 73

            #6
            Zitat von nlcarbon Beitrag anzeigen
            Ich weiß nicht ob der Vergleich nicht etwas hinkt in der Hinsicht den Jamo Amazon Preis mit der OVP von Visaton zu vergleichen. Den Vox Light Bausatz gibts bei lautsprechershop z.B für 492,- Euro
            Ist doch ganz egal! Du wirst für 700 € niemals irgendwas zusammenbauen können, was rein quantitativ (5 Lautsprecher) an das JAMO Set rankommt. Die Logik sagt mir: Also muss es qualitativ Abstriche geben. Wieso kann ich von diesen Abstrichen nichts lesen?

            Wissenschaftlich korrekt durchgeführte Messungen wären mal interessant!

            Kommentar

            • AlphaRay
              Registrierter Benutzer
              • 24.06.2009
              • 2308

              #7
              Zitat von Sincinaty Beitrag anzeigen
              Ist doch ganz egal! Du wirst für 700 € niemals irgendwas zusammenbauen können, was rein quantitativ (5 Lautsprecher) an das JAMO Set rankommt
              Aber sicher!

              W130S + SC10N = 22 + 15 € = 37 € für Surrounds und Center noch einen W130S = 59 €
              In die Fronts drei W130S + W200er in die Seite = 3 * 22 + 38 € = 66 + 38 = 104 €

              Wären: 2 x 104 + 2 * 37 € + 59 € = 341 €

              Gerhen wir von einfachen Weichen aus - Surrounds und Center Serienweichen - dann hätten wir ca. 150 € drauf.
              Sinds somit 491 €.
              Holz: 2 * 20 + 8 + 2 * 5 = 58 €
              491 + 58 = 549 €

              Dazu noch Anschlußterminals und sogar Geld für Echtholzfurnier über...und ich gebe dir die Garantie, dass diese besser klingen als die Jamo



              "Nun bleibt doch die Frage, warum bekommt das JAMO Set gute Kritiken? Warum schreiben viele Menschen, dass die gut klingen?
              Mich interessieren subjektive Einzelmeinungen ehrlich gesagt wenig, aber über die Aussage von VIELEN kann man meistens eine Tendenz ablesen."

              Es liegt daran, dass die nichts besseres kennen...!! Ich habe mir 2003 das Teufel Concept E Magnum geholt - es waren die besten Lautsprecher die ich bis dahin hatte und von anderen kannte. Als ich dann etwa zwei Jahre später eine Mini Monitor Basic (W130S+SC10N) gebaut hatte, wußte ich wie Lautsprecher in wirklichkeit klingen können.... den selten Aha-Effekt hatte ich dann, als ich vor wenigen Jahren die Sonjas gebaut hatte (AL130+G20SC im MT/HT).. Es hängt halt von ab was man kennt und gewohnt ist. Einen FRS8 kann ich mir nicht mehr anhören - vor vier Jahren fand ich, dass dieser sich sehr gut anhört. Wenn man dann aber anständige Lautsprecher gewohnt ist, dann hört man doch nicht nur feine, sondern gröbere Unterschiede raus.

              Die Menschen, die sich so ein Set leisten, sind bis dato zu 99% die eingebauten TV-Lautsprecher gewohnt. Kenne ich von seeehr vielen: "Wieso ich keine Lautsprecher habe? Die im TV genögen mir..die hören sich doch gut an". Wenn das für die "gut" ist, dann ist jeder billige Set "ultra" für die.
              Zuletzt geändert von AlphaRay; 20.07.2015, 15:03.

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              • squeeze
                Registrierter Benutzer
                • 10.07.2006
                • 2308

                #8
                Das sind aber 25 er bässe,die die fronts drinne haben!
                Freundliche Grüße
                Vision BS, B200 Orgue, Solo75, Disub12, Fiesta25, Studio 1 KE+ BR25.50, Topas KE
                Heimkino CT Main200, CT Center 170, CT Dipol 130, TL SUB

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                • boeserody
                  Registrierter Benutzer
                  • 09.05.2012
                  • 833

                  #9
                  Klang

                  Was können die Leute den Beurteilen ? Welchen Vergleich haben sie ? Wahrscheinlich brüllwürfel .
                  Und gegen diese klingen die Jamos bestimmt besser.
                  Aber hat jemand die Jamos mal gegen LS gehört die 300 € das Stück gekostet haben ? Die meisten werden tatsächlich nichts besseres zu Hause gehört haben. Und dann bekommt gute Kritiken.
                  Die meisten Lautsprecher klingen toll, bis man was besseres hört.

                  Ich hab mal die Bewertungen bei Amazon durchgelesen. Gute Mittelklasse Receiver. Aber bei LS wurde gespart. Bei den meisten fehlt sogar ein direkter Vergleich gegen was anderes. Man kann Ihnen das nicht einmal übel nehmen.
                  Der Tag ist kurz und schnell ist nix getan

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                  • AlphaRay
                    Registrierter Benutzer
                    • 24.06.2009
                    • 2308

                    #10
                    Zitat von squeeze Beitrag anzeigen
                    Das sind aber 25 er bässe,die die fronts drinne haben!
                    Ich wette mit dir, dass der W200S besser klingt und tiefer spielt...dürfte paar mm mehr Hub haben...vom Klirr und Impulstreue gar nicht zu sprechen.
                    Dann halt den W250 ohne S: kostet 39 € und bringt immer noch mehr als die Billigchassis

                    Das ganze könnte man sogar mit den billigen FR13ern statt W130S aufbauen - und es würde immer noch besser klingen....

                    Weiteter Selbstbau-Vorteil: das Sytem ist jederzeit auf 7.1 bis 9.2.4 erweiterbar...!

                    Kommentar

                    • core
                      Registrierter Benutzer
                      • 09.07.2013
                      • 137

                      #11
                      Hier gibt es "Messungen" zu diesem Set:

                      http://www.hifitest.de/test/lautspre...et_9329-seite2

                      Kommentar

                      • nlcarbon
                        Registrierter Benutzer
                        • 15.02.2012
                        • 1526

                        #12
                        Zitat von squeeze Beitrag anzeigen
                        Das sind aber 25 er bässe,die die fronts drinne haben!
                        Hier steht was von 210mm Kann der W200S also bleiben
                        Ob 3 MT sinnvoll sind??? Denke 2 langen allemal.

                        Kommentar

                        • AlphaRay
                          Registrierter Benutzer
                          • 24.06.2009
                          • 2308

                          #13
                          Und nur 100er und nicht 130er Ich denke dass ein oder zwei auch völlig reichen. Das wird eher ein 3,5-weger sein.
                          Center sogar nur 80er.

                          Der Test liest sich wie die in der Computer-Bild Komisch, dass ein billiges 600 € Set quasi Bestnoten bekommt - was bekommen dann die "richtigen" Systeme wie z.B. Nubert & Co? Messung sieht unter 30° (ich nehme mal an, dass dies die rote ist) am besten aus...sonst ziemlich zerknittert im Hochton.
                          UVP lag hier übrigens bei 1100 € - jetzt nur noch die Hälfte? Weils keiner kauft? Da sieht man auch was die drauf geschlagen haben...

                          Einen halben Stern mehr gibts für das UVP 1500 € Set von Nubert. Das hier ist aber in der Oberklasse und nicht Mittelklasse. Hier ist sogar schon ein Subwoofer dabei.
                          http://www.hifitest.de/test/lautspre...3_11049-seite2

                          Kleine Nuberts habe ich bei meinem Dad gehört - die klingen guut.


                          Mein Fazit: das Jamo mit Visaton-Chassis nachgebaut wäre nicht nur günstiger sondern auch klanglich und von der Belastbarkeit her besser. WxxxS Serie + SC10N. Baut man nur zwei W130S in die Fronts statt drei 10er (preis identisch W100S/W130S!), dann ist das Geld für G20SC statt SC10N über - und das ist überhaupt nicht mit dem Jamo-Zeug vergleichbar.

                          Übrigens: die Fronts kosten einzeln 297 €...!! D.h. wenn mal was kaputt geht oder man upgraden möchte, muss man gaanz schön tief in die Tasche greifen. Die Rears bekommt man ab 58 € das Stück, falls man auf 7.x oder 9.x upgraden möchte - merkwürdigerweise kosten die bei einigen shops 145 € aufwärts.
                          Zuletzt geändert von AlphaRay; 20.07.2015, 16:32.

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                          • core
                            Registrierter Benutzer
                            • 09.07.2013
                            • 137

                            #14
                            Messungen seh ich da keine...
                            Dafür muss man die Bildergalerie durchscrollen.

                            Kommentar

                            • walwal
                              Registrierter Benutzer
                              • 08.01.2003
                              • 27976

                              #15
                              Messungen sind da. Mit Klirrspitzen, Einbruch des Frequenzganges auf Achse und mäßigem Ausschwingverhalten.



                              Vergleichend dazu (was wohl) Concorde WG:


                              Natürlich ist das eine andere Preisklasse, aber gut sind die Jamos messtechnisch nicht. Lautsprecher, die man wegdrehen muss von der Hörachse, sind generell falsch ausgelegt, weil so die Raumeinflüsse im Mittel/Hochton stärker sind. Unfreundlicher: Dieses Waveguide ist falsch konzipiert. Und wie heißt es so schön: "Papier ist geduldig".
                              Zuletzt geändert von walwal; 20.07.2015, 16:45.
                              „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

                              Alan Parsons

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