Zitat von kmm
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kurz - die ausführlicheren erläuterungen haben ich und der kollege schon vorgetragen: die boxen sind derart übel, dass dem hörgenießer nichts anderes übrig bleibt, als sich auf die musik als solche zu konzentrieren. der "gute klang" tritt in den hintergrund. man freut sich wie ein kind über trotzdem entdeckte "innere beziehungen", wie etwa rauchige stimme, geige rechts, schlagwerk links etc., und bastelt sich daraus eine "bedeutung" in die musik herein, die erfrischend ist, weil sie eben nicht aus dem "high end" kommt, sondern aus der "reinen" musik. mit einem idiom gesagt: "ach so schön, wenn der schmerz nachlässt" ("einspielen").
dieses vorgehen entspricht dem kynischen wohnen in der tonne, wie es Diogenes zugesprochen wird. wer in der tonne wohnt, freut sich schon über jeden sonnenstrahl.
insofern ist das experiment durchaus gelungen, aber kein pragmatisches modell für die zukünftige entwicklung der lautsprechertechnik. soweit du jetzt mit der idee argumentierst, dass dich die technik fasziniert, auch in dieser hinsicht ist man weiter. was mich persönlich an den gelegentlichen empfehlungen zur technik von vorgestern stört, ist die intellektuelle beschränkung. meist ist es ja so, dass die verehrung der altvorderen mit einem gewissen unverständnis den moderneren techniken einhergeht. wer schon gar nicht wissen will, was darüber hinaus alles möglich ist hat einen schweren stand, wenn er seine begeisterung für krawalltüten als erlösung verteidigt. "schrullig" wäre ein mild fromuliertes etikett.
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