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Projekt "Schwachmatt"

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  • markus7
    Gesperrt
    • 21.12.2010
    • 1828

    Projekt "Schwachmatt"

    Hallo zusammen,

    lauscht man den nationalen wie internationalen Experten zum Thema "der ideale Lautsprecher", dann wird allgemein die spektrale Gleichheit von Direkt- und Indirektschall gefordert. Gebaut werden aber Lautsprecher, die dieser Anforderung in nur sehr geringem Masse genuegen: unten breite, oben enge Abstrahlung. Falsche Aufstellung im Raum (WAF) und ungenuegende akustische Massnahmen (nochmal WAF) tun ihr Uebriges.

    Um dem Ziel dennoch naeher zu kommen muesste aufwendig schallgefuehrt werden, z.B. http://www.danleysoundlabs.com/produ...rgy-horn/sh50/

    Was koennte man noch tun, um Direkt- und Indirektschall ohne Schallfuehrung innerhalb eines einfachen und kostenguenstigen Konstrukts moeglichst gut anzugleichen? Genau, Chassis nur in den Frequenzbereichen verwenden, wo sie noch keine nennenswerte Buendelung zeigen. Das Ganze in eine Wand eingebaut und man bekommt sogar noch erhoehte Pegelfaehigkeiten geschenkt.
    Nun wird Wandeinbau in den meisten Faellen sicherlich schwer umsetzbar sein, deshalb ist in naechster Naeherung nur ein Wandaufbau praktikabel. Der Lautsprecher haengt wie ein Bild an der Wand - maximaler WAF.

    Welche Chassis sind geeignet? Mit einem einzelnen Chassis kommt man nicht weit. Man tauscht Pegel gegen gleichmaessige Buendelung. Wir wollen aber beides. Also bleibt nur die Verteilung auf mehrere Chassis. Hier wird man recht schnell vom technisch Mach- und Verfuegbaren eingeholt. Die Chassis muessen weniger als 1/4 der Uebergangsfrequenz voneinander entfernt sein, um Keulenbildung zu unterdruecken. Das Ideal liegt demnach irgendwo bei 2" Mittel-/Hochton und 5" Bass.

    Die Buendelung verlaeuft mit 2"+5" in etwa so:



    Ab 5kHz muessen wir uns vom Ziel gleichmaessiger Abstrahlung verabschieden. Problematisch?

    Eine Ueberpruefung des Konzepts ist dennoch mit einem FRS8 und WS17E (beide 4 Ohm) geplant. Die Buendelung hier:



    Bevor die Geschichte weitererzaehlt wird, wuerde ich gerne Kommentare hoeren.
    Angehängte Dateien
  • gargamel
    Registrierter Benutzer
    • 13.08.2003
    • 2104

    #2
    Hallo,

    Stella Light mit Frontbass.
    Der WS17E ist ein 6,5er

    Gruß
    Guido
    Zuletzt geändert von gargamel; 22.07.2013, 18:48.
    hören sie schon oder bauen sie noch ?

    Kommentar

    • kmm
      kmm
      Registrierter Benutzer
      • 11.05.2011
      • 915

      #3
      hallo markus7,

      wuerde ich gerne Kommentare hoeren
      da du nicht explizit auf berufene Kommentare bestehst, interessiert mich doch
      schon die erstaunliche Themabezeichnung, wobei "Projekt" noch recht vielver-
      sprechend begann. Ich laß mich mal überraschen wie es weitergeht.

      mfg Michael
      so dicht wie beim Urknall kommen wir nicht mehr zusammen

      Kommentar

      • markus7
        Gesperrt
        • 21.12.2010
        • 1828

        #4
        So erstaunlich finde ich die Benennung gar nicht. Schwach, weil die Kombination keine Heimkinopegel erwarten laesst und matt, weil's obenrum zunehmend buendelt.

        Kommentar

        • kmm
          kmm
          Registrierter Benutzer
          • 11.05.2011
          • 915

          #5
          hallo markus7,

          So erstaunlich finde ich die Benennung gar nicht. Schwach, weil.. und matt, weil's
          also alles in allem eine gelungene Synthese auch Schachmatt und Schwachmat

          mfg Michael
          so dicht wie beim Urknall kommen wir nicht mehr zusammen

          Kommentar

          • Rudolf
            Registrierter Benutzer
            • 18.06.2004
            • 688

            #6
            Zitat von markus7 Beitrag anzeigen
            lauscht man den nationalen wie internationalen Experten zum Thema "der ideale Lautsprecher", dann wird allgemein die spektrale Gleichheit von Direkt- und Indirektschall gefordert.
            Hallo Markus,
            schlägt jetzt der Krabatismus bei Dir durch? Achte mal auf meine Betonungen in "fett" im Zitat oben: Der Autor definiert sich eine höchst individuell gesehene Situation zurecht und bewegt sie in die dritte Person. Dann behauptet er, man befände sich in Übereinstimmung mit der Allgemeinheit. Von da ab hat man die Deutungshohheit und kann wohlig dem Rest der Welt die Leviten lesen. Weil es ja nur um die selbst geschaffene "Wirklichkeit" geht.

            Meine "Wirklichkeit" sieht anders aus: Es besteht Übereinstimmung, dass zwischen Direkt- und Indirektschall keine sprunghaften spektralen Änderungen auftreten sollen und dass am Hörplatz die Lautstärke zu höheren Frequenzen tendenziell abfallen sollte. Weder technische Akustik noch Neuroakustik schreiben vor, dass ein Lautsprecher senkrecht zur Schallwand linear abstrahlen muss. Also baut man einen In-Wand- oder Auf-Wand-Lautsprecher so, dass er in Richtung des Hörers gleichmäßig (gern auch etwas abfallend) strahlt und in 0°-Richtung ein bisserl (oder ordentlich) mehr Hochton rausbläst. Auch in 0°-Richtung sollten spektrale Sprünge natürlich vermieden werden.

            Hatte nicht krabat schon etwas ähnliches vorgeschlagen?
            Rudolf
            www.dipolplus.de/Dipol_Schallwand.pdf

            Kommentar

            • markus7
              Gesperrt
              • 21.12.2010
              • 1828

              #7
              Zitat von Rudolf Beitrag anzeigen
              Hallo Markus,
              schlägt jetzt der Krabatismus bei Dir durch? Achte mal auf meine Betonungen in "fett" im Zitat oben: Der Autor definiert sich eine höchst individuell gesehene Situation zurecht und bewegt sie in die dritte Person. Dann behauptet er, man befände sich in Übereinstimmung mit der Allgemeinheit. Von da ab hat man die Deutungshohheit und kann wohlig dem Rest der Welt die Leviten lesen. Weil es ja nur um die selbst geschaffene "Wirklichkeit" geht.
              Neenee, ich schrieb von Experten und nicht von Allgemeinheit. Wir koennen ja 'mal die Liste der Experten und ihre Weisheiten durchgehen.
              Und, mich des Krabatismus zu bezeichnen ist schon recht hart. Ich hab' doch auch Gefuehle

              Zitat von Rudolf Beitrag anzeigen
              Meine "Wirklichkeit" sieht anders aus: Es besteht Übereinstimmung, dass zwischen Direkt- und Indirektschall keine sprunghaften spektralen Änderungen auftreten sollen
              Das liest man zwar oftmals, aber eine schluessige Erklaerung fehlt. Ich vermute hier wird wie so oft einfach das technisch Machbare mit der objektiven Anforderung vertauscht. Wieso sollte der Praezedenzeffekt mit einer spektral gefilterten Version von Reflexionen (herkoemmliches Abstrahlverhalten) besser funktionieren als mit einer ungefilterten (spektrale Gleichheit zwischen Direkt- und Diffusschall)?

              Zitat von Rudolf Beitrag anzeigen
              und dass am Hörplatz die Lautstärke zu höheren Frequenzen tendenziell abfallen sollte.
              Mag simpel aus der Diskrepanz zwischen Studioakustik und Heimakustik erklaerbar sein. Die Faktenlage ist auch hier recht duenn.

              Zitat von Rudolf Beitrag anzeigen
              Weder technische Akustik noch Neuroakustik schreiben vor, dass ein Lautsprecher senkrecht zur Schallwand linear abstrahlen muss. Also baut man einen In-Wand- oder Auf-Wand-Lautsprecher so, dass er in Richtung des Hörers gleichmäßig (gern auch etwas abfallend) strahlt und in 0°-Richtung ein bisserl (oder ordentlich) mehr Hochton rausbläst. Auch in 0°-Richtung sollten spektrale Sprünge natürlich vermieden werden.

              Hatte nicht krabat schon etwas ähnliches vorgeschlagen?
              Na dann bin ich ja auf dem richtigen Weg

              Kommentar

              • markus7
                Gesperrt
                • 21.12.2010
                • 1828

                #8
                Zitat von Rudolf Beitrag anzeigen
                Also baut man einen In-Wand- oder Auf-Wand-Lautsprecher so, dass er in Richtung des Hörers gleichmäßig (gern auch etwas abfallend) strahlt und in 0°-Richtung ein bisserl (oder ordentlich) mehr Hochton rausbläst. Auch in 0°-Richtung sollten spektrale Sprünge natürlich vermieden werden.
                Scheint mir ein praktikabler Ansatz zu sein, um weitestgehend spektrale Gleichheit zwischen Direkt- und Indirektschall herzustellen. Dieses Konzept hatte ich mit gutem Ergebnis schon einmal mit einem B200 realisiert.
                Problematisch wird's wenn ein Center in's Spiel kommen soll. Man muesste den Frequenzgang auf 0°-Achse daempfen. Wie koennte eine praktikable Loesung aussehen? Schaumstoff vor den Treiber?

                Kommentar

                • Frank
                  Registrierter Benutzer
                  • 05.03.2005
                  • 1387

                  #9
                  Zitat von markus7 Beitrag anzeigen
                  Problematisch wird's wenn ein Center in's Spiel kommen soll. Man muesste den Frequenzgang auf 0°-Achse daempfen. Wie koennte eine praktikable Loesung aussehen? Schaumstoff vor den Treiber?
                  Ist nicht Dein Ernst, oder? Ein Stück Schaumstoff mit unvorhersagbarer Wirkung kann bei baulichen Maßnahmen zur Optimierung an anderer Stelle wohl kaum der richtige Ansatz sein.

                  Ich verstehe zwar das Problem und ich grübel da auch schon ne zeitlang drüber, aber Schaumstoff? Egal, was man macht, um den F-Gang auf Achse anzupassen: es wird auch Auswirkungen auf den F-Gang unter Winkeln haben. Dann haben eben alle anderen die Arschkarte gezogen oder wie? Und wie sieht das dann mit der Energieverteilung des Centers aus?

                  Und nein: ich weiß wirklich keine Lösung für dieses Dilemma.
                  Oscar Wilde: "My taste is very simple, I am always satisfied with the best."

                  Kommentar

                  • markus7
                    Gesperrt
                    • 21.12.2010
                    • 1828

                    #10
                    Zitat von Frank Beitrag anzeigen
                    Ist nicht Dein Ernst, oder? Ein Stück Schaumstoff mit unvorhersagbarer Wirkung kann bei baulichen Maßnahmen zur Optimierung an anderer Stelle wohl kaum der richtige Ansatz sein.

                    Ich verstehe zwar das Problem und ich grübel da auch schon ne zeitlang drüber, aber Schaumstoff? Egal, was man macht, um den F-Gang auf Achse anzupassen: es wird auch Auswirkungen auf den F-Gang unter Winkeln haben. Dann haben eben alle anderen die Arschkarte gezogen oder wie? Und wie sieht das dann mit der Energieverteilung des Centers aus?

                    Und nein: ich weiß wirklich keine Lösung für dieses Dilemma.
                    Mein voller Ernst. Nur weil etwas nicht vorausgesagt werden kann heisst das doch noch lange nicht es wuerde nicht funktionieren. Bestes Beispiel: Horn/Waveguide. Ausserdem ist das hier DIY.

                    Auf Achse ist zu viel Energie die weg soll. Da liegt Absorption doch nahe. Hatte vor einiger Zeit ein aehnliches Experiment vermessen: eine Lage Basotect mit Loch vor einem B200. Oben 0°-30° ohne Basotect, unten mit:



                    Erstaunlich, nicht wahr?
                    Angehängte Dateien

                    Kommentar

                    • Hiege
                      Registrierter Benutzer
                      • 14.03.2008
                      • 979

                      #11
                      Also eine Art Schallbündelungslinse aus Schaumstoff.

                      Kommentar

                      • markus7
                        Gesperrt
                        • 21.12.2010
                        • 1828

                        #12
                        Nein, das Gegenteil. Im gezeigten Diagramm sieht man wie der Unterschied zwischen den Frequenzgaengen von 0° bis 30° geringer wird.
                        Zuletzt geändert von markus7; 23.07.2013, 22:33.

                        Kommentar

                        • Hiege
                          Registrierter Benutzer
                          • 14.03.2008
                          • 979

                          #13
                          dann eben eine Zerstreuungslinse^^

                          Kommentar

                          • Azrael
                            Registrierter Benutzer
                            • 16.07.2004
                            • 473

                            #14
                            Und wenn man FL und FR leicht anwinkelt, um sie auch auf Achse zu hören? Müsste doch auch wandnah zu machen sein.

                            Viele Grüße,
                            Azrael

                            Kommentar

                            • markus7
                              Gesperrt
                              • 21.12.2010
                              • 1828

                              #15
                              Hab' einen FRS8 in ein Testgehaeuse verpflanzt und auf 0°-Achse gemessen. Schallwand 60x60cm. Gehaeusetiefe 10cm:



                              Die einzlnen Kurven zeigen:
                              Blau = unbehandelt
                              Gruen = 5cm Basotectplatten ca. 5cm ueberlappend auf Schallwandkante
                              Gelb = 5cm Basotectplatten auf Boden, hinter Schallwandkante
                              Rot = 45° Fase

                              Entfernung vom Mic 160cm. Fensterung 5ms = 200Hz Frequenzaufloesung.



                              Hier noch eine passende Edge-Simulation:



                              Was sagt das Forenfachpersonal dazu?
                              Angehängte Dateien
                              Zuletzt geändert von markus7; 24.07.2013, 20:12.

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