Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Frequenzweiche 0. Ordnung ?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Peter K
    Registrierter Benutzer
    • 18.10.2000
    • 927

    #91
    Hallo,
    Zitat von boxworld Beitrag anzeigen
    Hallo zusammen,

    gerne wuerde ich auf die Weiche 0 ter Ordnung eingehen.
    Zuerst moechte ich festhalten das ich kein Mitarbeiter dieser Firma bin. Diese Form der Weiche ist nicht neu und der Herr der das populaer gemacht hat ist Michael Weidlich von Myro.
    Erstmal ist richtig das es kein phasendrehendes Bauteil in Reihe zum Chassis gibt, warum auch?
    Geht z.B. mal den Chassiskatalog von Visaton durch und Ihr werdet sehen das jeder Tiefmitteltoener frueher oder spaeter von allein abfaellt. Bei den aus der Mode gekommenen Membranen aus ungefuelltem Polypropylen ginge das sogar ohne jede Korrektur weil der Rolloff resonanfrei ist.
    Auch gut geeignet sind eben Hartmembranen das es hier zwar heftige Resonanzen gibt aber wenige oder wie bei Accuton nur eine die korrigiert werden muss.
    In all den aufgeführten Fällen hast du aber eine AKUSTISCHE Filterflanke von x dB Abfall und unvermeidlich den dazu gehörigen gedrehten Phasenverlauf.
    Entscheidend bei Lautsprechern ist lediglich der akustische Phasenverlauf, dem ist es aber bei identischer akustischer Filterflanke völlig wurscht, ob er durch den Treiber alleine oder durch Treiber plus Weiche erzeugt wurde.

    Das eben mit dem schon erwaehnten Sperr oder Saugkreis.
    Man sucht sich eben das passende Chassis raus,welches bei einer erwuenschten Frequenz sanft aus dem Rennen geht.
    So haetten wir schon mal einen Tiefmitteltoener ohne Weiche.
    Schon, aber wie schon gesagt, dennoch mit einem zu der Filterflanke gehörigem Phasenverlauf, der eben nicht mehr linear ist.

    Beim Hochtoener geht das aehnlich nur braucht man hier natuerlich einen der hoch elektrisch belastbar ist.
    Dann ist es moeglich den unvermeidbaren Vorschaltkondesator so gross auszuwaehlen das die elektrische Phasenverschiebung da stattfindet wo der Hochtoener schon keinen Schaldruck mehr produziert. Ideal ist dafuer z.B. ein AMT das der aufgrund seiner Leiterbahndicke sehr hoch belastbar ist.
    Den nichtlinearen Phasenverlauf durch seinen natürlichen Rolloff hat er aber dennoch.
    Hast du schon mal Messungen von unbeschalteten Treibern gesehen ?

    Trotz allem ist aber hier auch ein verpolen des Hochtoeners notwendig damit im Uebernahmebereich eine Schaldruckaddition stattfindet.
    Was doch ein klares Indiz dafür ist, daß die Phasenbeziehungen auch ohne Weiche offensichtlich nicht so ideal sind wie behauptet, daher nochmals: Siehe oben....

    Komplett abgedreht wird es wenn man den Hochtoener richtig polen will um das Zeitverhalten eines Breitbaenders zu erhalten. Hier wird dann ein Sprung in der Schallwand noetig oder der Hochtoener muss durch Allpaesse geschickt werden (quasi eine Verpolung durch elektrische Bauteile). Zusaetzlich muss hier dann in Kauf genommen werden im Uebernahmebereich keine Schalldruckaddition mehr zu erhalten. Sogar gewollte Subtraktionen wie die Eliminierung des Bafflesteps durch Subtraktion durch den Hochtoener koennen hier vorkommen.
    Solche Weichen mit "overlap" sind in der Filtertheorie nicht unbekannt, prkatisch nur so gut wie nicht existent, warum wohl ??

    Klanglich laesst sich das leicht erklaeren:

    Ein so gebauter Lautsprecher (egal ob der Hochtoener verpolt ist oder nicht) klingt weniger "muede" als mit herkoemmlicher Weiche. Bei komplett gleich gemessenen Frequenzgaengen (gleiche Chassis sowieso) klingt die Variante = ter Ordnung vergleichbar dynamisch wie mit einem guten Horn.
    Das ist mal wieder so eine nicht praktisch beweisbare Behauptung, da es ja kaum möglich ist zwei Boxen mit der gleichen Treiberbestückung einmal nach der von dir beschriebenen Methode aufzubauen und nochmals mit konventioneller Weiche und dabei genau die gleichen Übergangsfrequenzen und Flankensteilheiten einzuhalten.
    Somit würde man zwei völlig verschieden abgestimmte Lautsprecher, auch mit anderem Abstrahl- und Energieverhalten vergleichen.
    Angesichts so einer Situation auf die klangliche Überlegenheit einer bestimmten Filterauslegung zu schließen, halte ich nicht für Sachgerecht.


    Ein weiterer interessanter Punkt ist das ein so gebauter Lautsprecher bei jeder Frequenz ein Rechecksignal reproduzieren kann, es kommt tatsaechlich das raus was hinten rein geht...
    Das ist auch so einer der unausrottbaren Mythen:
    Mögliche Rechteckwiedergabe sagt überhaupt nichts über die Klangqualität aus.
    Ein Rechtecksignal setzt sich ja bekanntlich (??) aus der Sinus-Grundwelle und ungradzahligen Sinus-Oberwellen mit bestimmten Pegeln zusammen.
    Da können dann auch Lautsprecher mit einem Frequenzgang wie ein Alpenpanorama Rechteckwiedergabe oder besonders gut völlig übersteuerte Treiber, die dann ordentlich ungradzahligen Klirr erzeugen.

    Wäre nicht schlecht, wenn man hier ein wenig auf dem Boden von gesicherten Tatsachen verbliebe.....

    Gruß
    Peter Krips

    Kommentar

    • Peter K
      Registrierter Benutzer
      • 18.10.2000
      • 927

      #92
      Hallo,
      Zitat von Siegfried Beitrag anzeigen
      Hallo,

      sieh mal hier:

      http://www.surrountec.de/team.html

      und hier

      http://www.surrountec.de/download/Te...ey_deutsch.pdf

      Meiner Ansicht nach ist der Begriff "0. Ordnung" hier richtig.

      Richtig, weil, bezogen auf eine Frequenzweiche die nach dem Verstärker nicht vorhanden ist, eine sozusagen "0.-Ordnung" besteht ( 0 = keine zusätzliche passive Weiche).
      Es sind Aktivboxen, die vor der Endstufe die Frequenzen in einer Weiche trennen, so dass jedes Chassi nur das bekommt, was es auch "verdauen" kann.
      Somit ist es eine reine Definitionsfrage und verdient meine verkaufspsychologische Hochachtung.
      Ist trotzdem irreführend, da auch eine konventionelle aktive Weiche mit den Filterflanken die dazugehörigen Phasenverläufe erzeugt.
      Lediglich mit FIR-Filtern ist ein Über-Alles Phasenlinearisierung möglich, allerdings ergibt sich dann eine Grundlatenz.

      Gruß
      Peter Krips

      Kommentar

      • Masuuk
        Registrierter Benutzer
        • 24.11.2009
        • 657

        #93
        Ich verstehe nicht so ganz den Hype bzw. die Begeisterung für keine Phasenverschiebung. So lange der Frequenzgang hinreichend Linear ist, ist es doch wurscht in welcher Phase das Signal verläuft, da man mit dem Ohr doch gar nicht die Phase bestimmen kann. Ich könnte mit vorstellen das er im Bassbereich eine Rolle spielt, würde aber nicht darauf Wetten, da selbst 50 Herz viel zu schnell (0,01s für 180°) für unser Empfindungsvermögen sind. Und es ist egal ob die Bespannung der Pauke zu erst nach innen geht oder raus. Erst recht bei einer Geigensaite oder Flöte. Da zwei Lautsprecher ja auch noch die gleiche Abstimmung haben sollte, kommt es auch nicht zu Effekten der Amplitudenaddition /-subtraktion. IMHO

        Kommentar

        • walwal
          Registrierter Benutzer
          • 08.01.2003
          • 27564

          #94
          Maasuk,

          du meinst die absolute Phase, um die geht es hier nicht, sondern um das:

          http://hifiakademie.de/?id=6.3.4&si=...MS41NC4xNTV8IA

          Diese Phasenverschiebungen treten immer auf, mit FIR (wie Peter K schrieb) können sie fast vermieden werden, dafür handelt man sich andere Nachteile (wie immer) ein.
          Auch ein BB ohne Weiche zeigt dieses Verhalten, wenn auch nicht so stark.

          Ich konnte mit meinen LS beides anhören, aber Unterschiede hörte ich nicht.
          „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

          Alan Parsons

          Kommentar

          • UweG
            Registrierter Benutzer
            • 29.07.2003
            • 5607

            #95
            Noch viel schlimmer. Der Schall, der am Ohr ankommt, hat z. B. 3m Weg durch die Luft hinter sich. Über den gesamten Frequenzbereich gibt das Phasendrehungen von rund 150mal komplett 360°.
            Die Phasenlage an einer Stelle alleine sagt gar nichts darüber aus, ob das irgendwie gut oder schlecht ist. Erst wenn man den Phasenverlauf nach der Frequenz ableitet und die Gruppenlaufzeit bestimmt, kann man sich ein wirkliches Bild machen.
            Meiner Erinnerung nach sind Filter 4. Ordnung bis ca. 2 kHz in der Nähe der Hörbarkeitsgrenze. Zu noch höheren Frequenzen hin nimmt sowohl die Laufzeitverzerrung der Filter (wenn Ordnung, Typ, etc. konstant bleibt) ab als auch die Empfindlichkeit des Ohrs. Da kann man dann mit "normalen" Filtern überhaupt nichts mehr kaputt machen. Am kritischsten hinsichtlich Zeitverhalten dürften Trennungen TT-MT oder TT-Subwoofer sein. Trotzdem wird munter bei 80Hz mit 4. Ordnung getrennt und keiner stört sich dran, weil andere Effekte (Raummoden ...) viel entscheidender sind.
            Boxsim ... wenn Lautsprechersimulation gelingen soll.

            Kommentar

            • Frank Schölch
              Registrierter Benutzer
              • 22.04.2002
              • 368

              #96
              Da steht aber auch einiges an Unfug. FIR und IIR Filter sind Kausal. Recht hat er damit, dass bei FIR Filtern naturgemäß eine höhere Ordnung erforderlich ist. Dies bedeutet jedoch nicht, dass dadurch die Durchlaufzeiten zwangsläufig höher sind als bei einem IIR Filter. Der Ausgang schwingt beim IIR Filter in fast unendlicher Zeit erst ein.

              Kommentar

              • Masuuk
                Registrierter Benutzer
                • 24.11.2009
                • 657

                #97
                Maasuk,

                du meinst die absolute Phase, um die geht es hier nicht, sondern um das:
                Nein ich mein die Phase in Abhängigkeit der jeweiligen Frequenz im Bezug auf eine Weiche (>=1. Ordnung). Ich hab mal aus Spass an meine Soundkarte 2 FRS 8 genommen und die Aktiv an einer stelle von einander getrennt,mit verschiedenen Ordnungen. Dabei die Trenn-Frequenzen so lange angepasst bis der in etwa (schlechte Messtechnik und etwas hallender Raum) wie mit nur einem FRS8 war. Zwangsweise entsteht da dadurch ja eine verschobene Phase bei der Übernahmefrequenz. Einen Unterschied hab ich aber nicht gehört. Trennung war bei ca. 1KHz.


                Wäre jetzt Interessant den Versuch nochmal sauber zu machen. Kann natürlich auch sein das ich jetzt falsch herum denke oder ich mich irre und oder ein schlechtes Gehör habe.

                So jetzt geht es aber Silvester Feiern. Guter Rutsch euch allen! Und mein Beileid an die die Arbeiten müssen.

                Kommentar

                • walwal
                  Registrierter Benutzer
                  • 08.01.2003
                  • 27564

                  #98
                  OK, auch das ist etwas anderes. Frohes Feiern.
                  „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

                  Alan Parsons

                  Kommentar

                  Lädt...
                  X