das schlagzeug, oder auch: das unbekannte wesen...

[harry_m]

Stimmt so, Frank.

Auf der anderen Seite gehören diejenigen, die hier diskutieren nicht unbedingt zu der 5W-Truppe.

Was ich vorhin eigentlich sagen wollte ist die Tatsache, dass die "natrugetreue" Schalgzeugwiedergabe eher ein Soziales und gesundheitliches Problem (Dr. Tinnitus lässt grüßen) darstellen, als ein technisches.

Bis auf die wenigen Zeitgenossen, die alleine im Alleinstehenden Haus wohnen wird kaum jemand in den zweifelhaften Genuss der vollen Dynamik eines Schlagzeugsolos kommen.

Daher soll man die Komprimierung nicht grundsätzlich verteufeln.

Es ist wie mit der Dynamik in den Actionfilmen: alles gut und schön, aber wenn der Film um 20.15Uhr anfängt, läuft der Showdown irgendwo um 22:00Uhr ab... Toll, wenn es keine Nachbarn, keine Kinder, keinen Ehepartner gibt, der am nächsten Tag um 5:00Uhr aufstehen muss...

[gargamel]

hallo,

kennt jemand die manger test cd?

da spielt das ,,the Yuri Honing Trio ,, Walking on the moon

das stück ist sehr dynamisch aufgenommen

eine scheibe die sich auf jeden fall lohnt

gruss
guido

[Mr. Bean]

Da habe ich bessere Titel. 2 Schlagzeugstücke mit super Dynamik. Leider als .wav ohne Titel ;-(

Dieser: Poem Of Chinese Drums - Yim Hok Man ist auch nicht schlecht.

[raw]

Dieser: Poem Of Chinese Drums - Yim Hok Man ist auch nicht schlecht.

Musikalisch toll, aber viel zu sehr nachbearbeitet. Die Aufnahme ist stark komprimiert. Die Amplitude wird AFAIR bei -2.1dB per Soft Clipping limitiert. Außerdem ist in manchen Pausen zwischen den Trommelschlägen praktisch keine Aussteuerung (wo bleiben die Umweltgeräusche?). Das Wellenform-Diagramm dieses Stücks sieht schlimm aus. Eine Aufname wie für den HaiEnter gemacht.

[fabi]

harry_m, es ist wie so oft: Man muß einfach wissen wo man hin will und was einem dafür zur Verfügung steht.

Natürlich ist Kompression beim nächtlichen Filmeschauen sinnvoll, soetwas wird doch niemand bestreiten. Natürlich ist übertriebene Kompression dem bewußten Musikhören nicht unbedingt zuträglich, das ist auch jedem klar.

Wir sind hier nicht im Schallschutzforum (wie kann die Schalldämmung erhöht werden?), nicht im Mieterschutzforum (der Nachbar hört so laut!) und nicht im Tonmeisterforum (alle Aufnahmen sind total blöd!). Der Baustein, der hier wie immer bearbeitet wird, ist der Lautsprecher.

Ist die Aufgabenstellung ein Schlagzeug realistisch wiederzugeben, dann gibt es dazu eben bestimmte Anforderungen. Dazu gehört eine Umgebung die nicht gestört wird (oder es ist egal), eine Schlagzeugaufnahme und letztlich nuneinmal Lautsprecherboxen, die das können.

Ein Schlagzeug klingt auch in 5m noch nach Schlagzeug, dabei ist es "nur" noch so laut, dass das von einem gesunden Menschen mit normalem Hörempfinden problemlos mehrere Minuten "ertragen" werden kann. Dieses ständige "oweh, da fallen einem ja die Ohren ab" stimmt eben nicht. Die Erfahrung zeigt immer wieder, dass VERZERRENDE Lautsprecher als laut wahrgenommen werden. 110dB aus einer 17cm Hifi-Box klingen natürlich furchtbar. Mir "fallen die Ohren" schon ab, wenn die Standard-Golf-Quäken im Auto loslegen, so leise, dass die gut klingen, kann ich es garnicht stellen.


--> Mit den hier "üblichen" Boxen vom Typ VOX200 / Classic200 o.ä. wird es unabhängig von Aufnahme, Nachbarn und Hörschäden nicht möglich sein, ein Schlagzeug "richtig" wiederzugeben.

gruß, fabi

[harry_m]

Original geschrieben von fabi
...Die Erfahrung zeigt immer wieder, dass VERZERRENDE Lautsprecher als laut wahrgenommen werden...

Du hast Recht. und umgekehrt: ein nicht verzerrender Lautsprecher wird gar nicht so laut wahrgenommen, wie er in Wirklichkeit ist.

Aus sonst hast Du selbstverständlich Recht.

Nur muss man bei der Suche nach einer Lösung für die Schlagzeugwiedergabe die Rahmenbedingungen nicht vergessen. Und das sind eben die mehr oder weniger komprimierte Aufnahmen, Nachbarn und Raumresonanzen.

Wenn es schon so schwierig ist, eine nicht-Komprimierte Aufnahme zu finden, um einen Test zu machen: lohnt es sich dann überhaupt die Messlatte so hoch aufzuhängen?

Wenn das geklärt ist, kann man anfangen über die technische Einzelheiten nachzudenken.

Soll ich mir wirklich den Kopf zerbrechen, wie meine Anlage das unkomprimierte Schlagzeug reproduziert, wenn ich unter meinen vier Hundert CD's keine einzige unkomprimierte Aufnahme habe?

Ich erlaube mir die Frage zu stellen: die Antworten muss sich jeder selbst suchen.

[Frank S]

Eine potente Anlage lohnt sich immer bei freistehendem Haus bzw. toleranten Nachbarn. In einer Wohnbaracke würd ich eh kein HiFi als Hobby betreiben wollen. Beispiel Studentenzimmer: da standen die Cat Boxen vom Plus mit einem Vollverstärker rum. Maximaler Pegel vielleicht 2x2W. Für solche Umgebungen würd ich nicht mehr investieren. Hier zu Hause wurde die Monitor schon ein paar mal ausgefahren. Selbst bei normalen Aufnahemn wie Depeche Mode ist es doch ganz lustig, die Leistung mal auszureizen. Wenn das nicht ständig stattfindet ist es auch gesundheitlich tolerabel.

[hoerer]

Hallo,

ich kenne leider keine unkomprimerten Schlagzeugaufnahmen. Soweit ich weiß, ist auch Charlie Antolinis Knock Out keine solche. Die Platte ist seinzeit als Direktschnitt entstanden. Der dabei eingesetzte Schneidstichel musste ebenfalls durch einen hart eingestellten Limiter begrenzt werden, um allzugroße Impulse zu bremsen. Da geht mit anderer Technik wahrscheinlich mehr.

Grüße

Matthias

[FlopBob]

wow ...

...danke für die vielen antworten und erklärungen, ihr seit klasse . obwohl ich zugeben mußt, daß ich einiges nicht gleich verstanden habe .

meine hörerfahrung ist schon begrenzt, das ist wohl wahr. und meine selbstbauerfahrung sogar noch mehr. aber bisher klang nun mal jede box, wenn schlagzeug spielte, irgendwie "nicht richtig", viel zu weich, es fehlte punch und eben dieser "druck".

ein problem ist sicherlich, daß ich wohl faslche aufnahmen benutzt habe, um zu "testen". pumpkins, marilyn manson, garbage, nirvana, placebo und ähnliches. wahrscheinlich sind alle diese cd's in der dynamik sehr beschnitten. ich wußte es nicht besser . aber i.d.r. höre ich auch nicht rock oder alternative.

ich habe mal nach der "Sheffield Lab Drum & Track" cd bei amazon.de gesucht... und auch gefunden. ist eigentlich nicht so meine musik, aber zum testen. mal gucken, was meine step so hergibt am meinem kleinen marantz-vollverstärker .

es ist aber schon schade, daß viel musik derart "abgewürgt" ist. ich meine, kann man wohl auch nicht viel machen, man kann die aufnahmen ja nicht neu mischen .

hintergrund meiner frage ist übrigens, daß ich ein paar neue lautsprecher suche, da mein jetziges wohnzimmer zu groß ist für die kleinen steps. außerdem will ich mal was neues . ich liebäugle sehr mit der VOX 253 MTI oder der Classic 200, aber als erstes projekt . mal gucken...

liebe grüße
bob

[Gone]

Mir ist keine vollkommen unkomprimierte Schlagzeugaufnahme bekannt. Wäre aber interessant zu erfahren ob das ÜBERhaupt geht

Unter solchen Randbedingungen ist natürlich an naturgetreue Reproduktion anspruchsvoller Klänge nicht zu denken.

ich mach das zuhause oft, Schlachzeuch aufnehmen aufm Pc

manchesmal midisynthi vieleicht
auch Natursamples unso

ich kann keine Kompression feststellen
iss alles naturgetreu, so wie's mein Schlagwerk macht
muss man ja nur bei der Lautstärke das entsprechend zur restlichen Musik dosieren,
dafür sin die MischGeräte so gemacht mit LautstärkeRegler

live iss halt live
un studio studio

Simon Phillips, sheffield drums ....... iss doch StereoreklameplayKrempel
für Leute wo wissen wollen ob die Anlache was aushält
das kann man aber auch ohne so platten, anhand der technischen Daten von der Wiedergabeanlache erfassen

man man die techniker, wo's doch so naheliegt

Live

un selbst Live wurde schon zu Omas Zeiten als so midischlachzeuchsZeug eingesetzt, da kann man auch gut mid dosieren

un wenn man Kompression bei nem zu lauten Dings einsetzt, dann macht man das weils gut klingen soll, nich weils zu laut nur wäre,
das iss naturgewollt so

Gone

das Schlachzeuch das unbekannte Wesen
ich fahr doch auch nich mit nem Porsche aufm Bodensee rum
man muss die Sachen halt so machen, dasse ins Ambiente passen

[fabi]

...jetzt geht es schon wieder um die Aufnahme. Der Life-Charakter kommt mit der Lautstärke. Wird ein Schlagzeug bei 80dB abgehört, klingt es einfach nicht nach Schlagzeug, es wird sofort erkannt, das ein Schlagzeug bei dieser Lautstärke anders klingen würde, nämlich wenn leiser gespielt wird.

Das die Aufnahmen alle so furchtbar schlecht sind, stimmt auch einfach nicht. Natürlich sind sie komprimiert, aber das wird auch während Live-Konzerten gemacht und da beschwert sich auch niemand, dass es nicht "live" klingt.

Gutes Beispiel ist hierfür etwa "Hard as Rock" von AC/DC. Niemand wird behaupten, dass das eine besonders dynamische Aufnahme wäre oder das damals schon auf ordentlich Tiefbass wert gelegt wurde. Hört man sich das Stück aber mal über eine Großbeschallungsanlage bei AC/DC-Live-Pegel an, klingt das durchaus "live". Das Schlagzeug macht dabei keine Ausnahme.

Wie geht das jetzt zu Hause? Mit entsprechendem Raum und entsprechenden Lautsprecher kein Problem. Warum auch? Mit einer 17cm/1" Hifi-Box wird es nichts, ich sag es nochmal.

Hört mir auf mit Gehörschäden. 10min in der Woche "Vollgas" sind halb so wild. Die Dauer ist das Problem, solange Leq nicht deutlich über 100dB(A) und LCpeak nicht deutlich über 130dB geht. Unverzerrt, und das will erstmal geschafft sein.


fabi

[Jann]

@flopBob

Du kommst doch aus Dortmund, komm doch einfach mal vorbei, dann kannst du "normale" Lautsprecher hören und erkennst, dass auch diese bis zu einer gewissen Lautstärke die Dynamik relativ gut wiedergeben können.

EIn Bekannter von mir ist Schlagzeuger und er fands sehr sehr angenehm, was aus den Lautsprechern rauskam!

Jann

[Frank S]

Wenn normale Lautsprecher was im Stil einer Vox 300 sind, stimme ich zu. Noch ein kräftiger Verstärker und das Thema ist gelöst. Mit kleinen Boxen keine Chance. Ein guter 30er oder zwei 25er Bässe sind schon notwendig. Das war vor 20 Jahren so und es wird sich daran nicht viel ändern.

[frogger]

Also ich kenne deine "steps" nicht. Aber wenn du mal eine Classic200 hören willst dann komm vorbei. Wohne in Sundern sind ca 60km von Dortmund.
Ich persönlich bin sehr zufrieden was das Teil so an Bass macht. Aber das muss jeder für sich entscheiden. Die geschmäcker sind halt verschieden.

Gruß Udo

[Gone]

Der Life-Charakter kommt mit der Lautstärke. Wird ein Schlagzeug bei 80dB abgehört, klingt es einfach nicht nach Schlagzeug

man will von diesen allzu persönlichen Vorstellungen abkommen

für mich klingt Schlagwerk wie Schlagwerk
so wie's halt sein soll un so wie es gemeint ist

un für live wurde früher sonen schlachzeuch eingesetzt, wo man das auch in Entfernung hören konnte,
die armen Gitarristen ham dafür extra ne Elektronik bemühen müssen, weil die nich mal an nen Blechbläser
rangekommen sin, quasi überblasen worden sin,
so sin die geschichtlichen Tatsachen un die sin aber allmählich wirklich Geschichte

wenn man also für sich Liveatmoshäric von früher ins
Kämmerlein zurückrufen will, iss das natürlich nicht verboten, aber...............?

man ist heute da fortgeschritten
un ein Schlagwerk wie früher wird heute im Studio nicht mehr gebraucht, un iss auch wenn, nur noch Romantik (AC/DC)

Hört mir auf mit Gehörschäde

daran erkennt man den "Nichtmusiker"

stell dich mal mit ner AmateurBand drei Tache die Woche innnen Proberaum mit NaturSchlachZeugs,
nen durchgeknallten ElektroGitarristen dazu, das ist kein Spass mehr, frach den Gitarristen von THE WHO.

diese Vorbilder sin aber für diesen Romantiksound unabdingbar notwendig gewesen, man kann also, so wie die Stonens es sungen

If I could stick a knife in my heart Suicide right on the stage Would it be enough for your teenage lust?

Gone