das schlagzeug, oder auch: das unbekannte wesen...

[andik]

Hallo,

im Grunde alles richtig, nur das eigentliche Problem mit Hifi-Boxen ist eben das sie, wie geschrieben, bei hohen Lautstärken die Ohren zum Klingeln bringen, ich führe das auf Verzerrungen zurück die HiFi-LS ganz einfach produzieren wenn der lineare Arbeitsbereich des recht wirkungsgradschwachen LS ausgereizt ist. Wer mal eine gute PA in hoher Lautstärke gehört hat wird bestätigen das so ziemlich bei jeder Lautstärke der Höreindruck entspannt bleibt, im Gegenteil, es fasziniert, es schliesst einen regelrecht ein, ist ungefähr so wie mit dem Motorradfahren, wenn man dem Geschwindigkeitsrausch einmal erlegen ist möchte man es nicht mehr missen. Genauso mit LS, wenn man mal die Macht einer guten PA erlebt hat, die zugleich brutal und entspannend wirkt kann man sich nur schwer wieder davon trennen, es sei denn man muss es.
Das trotzdem für leise Musik auch gute LS dasein müssen versteht sich von selbst.

[Mr. Pit]

Jepp, kann ich bestätigen, hoher unverzerrter Pegel (bei mir dank Aktiv-Lösung) dann hat man auch kein klingeln in den Ohren (aber trotzdem nicht länger als 15 min.) .

[Quaschdl]

Macht das für die Ohren wirklich einen Unterschied, ob mehr oder weniger Verzerrungen von den Lautsprechern produziert werden? Ließt man ja immer wieder. Dass es angenehmer zu hören ist, ist klar. Aber wie wäre eine geringere Schädigung (was ich aus einem geringeren klingeln mal schließe) wissenschaftlich zu begründen? Wieso sollten 5% mehr Oberwellen schädlich sein, natürliche Instrumente produzieren doch sowieso immensen Klirr.

[Mr.E]

Für die Gesundheit der Ohren macht das wahrscheinlich keinen Unterschied. Aber verzerrt klingt es unangenehm, mit hohem Pegel erst recht.

[PeterG]

das die Ohren klingeln

Hallo,

hab zwar keine Ahnung und davon ne Menge, aber Ohrenklingeln ist meiner Meinung nach ein Anzeichen von viel Klirr.
Höre selbst gerne laut. Im Auto bemerke ich dann auch das Ohrenklingeln hinterher, in der Laube mit den Hörnchen kann ich ich schön laut hören und da ist nichts hinterher.

Ne gute PA ist natürlich was ganz anderes: so 50 Fußballfelder und die beiden "Türmchen" vom ACDC-Konzert das wär was! Die Mucke ist körperlich da! Nicht nur in den Ohren.
Zum Konzertende dachte ich nu wirds gleich in den Ohren pfeifen.... Ups??? Nichts? Garnichts! einfach nur keine Musik mehr da.
Die 2,5h haben mir nicht geschadet!

MfG
Peter

[HCW]

Da gibts schon paar grundlegend verschiedene Erscheinungen. Das "Bedämpfen" bei hohen Dauerpegeln mit eher geringerer Dynamik ist das eine. Verzerrungen bei momentanen Pegelspitzen das andere.

Ich war am Wochenende in einem (überwiegend hervorragenden) Chor-Sinfoniekonzert, also mittelgroßer, nagelneuer Konzertsaal, großes Orchester und Chor, spätromantische Kracher (Wagner, Vaughn-Williams). Durch örtliche Gegebenheiten saßen die Bläser beim Wagner genau auf meiner Ohrhöhe. Das hat deutlich geklirrt, Streicher hab ich reichlich (arbeitend) gesehen, nach/während den Bläsern aber nicht mehr gehört. Auf der Heimfahrt war mein Auto (anders als bei jeglichen el. verstärkten Ereignissen) kein bisschen leiser als sonst:-) und wir sind übereingekommen, daß wir in gewisser Weise durch Hifi schon ziemlich verwöhnt sind. Wenn auch das Livekonzert natürlich nicht zu ersetzen ist, es ist eben dieser Eindruck der ungebremsten Wucht, der den Reiz ausmacht. Aber eben u.U. auf Kosten anderer Geschichten, wie Durchhörbarkeit, Nebengeräusche, Symmetrie...

GRuß, Christian

[Proletheus]

Ich glaube, dass es sehr schwer ist, ohne dB-Messgerät die tatsächlichen Schallpegel subjektiv zu bewerten. Im Auto hat man ziemlich laute Nebengeräusche, da dreht man gerne mal lauter, um die noch zu übertönen.

Dann kommt noch dazu, dass schlechte (Auto-)Lautsprecher bei bestimmten Frequenzen Peaks haben, die nochmal deutlich lauter sind als der Rest - gerade im Hochton. Und an der Stelle werden die Häarchen in der Schnecke mehr beansprucht, daher hört man das klingeln evtl. schneller.

Ich habe auch festgestellt, dass mir nach Konzerten mit hochklassiger PA die Ohren weniger klingeln als z.B. nach einem Abend im Backstage, aber ich kann da schwer mitreden, weil ich bei lauten Veranstaltungen meistens mit Gehörschutz rumlaufe.

Aber, um zurück zum Thema zu kommen:

Eine Snare "körperhaft" wahrnehmen wird man wohl nur bei relativ hohen Lautstärken, ganz zu schweigen von hochwertigen Lautsprechern, die bei dieser Lautstärke noch nicht komprimieren.

Da ich selber ein großer Schlagzeugfan bin und beim Hören am meisten auf den Rhythmus achte, kann ich aber versichern, dass der Lautsprecher auch bei moderater Lautstärke einen gewaltigen Unterschied macht. Bisher haben wir uns nämlich noch sehr wenig mit dem Impulsverhalten auseinander gesetzt, und das trägt in meinen Augen einen wichtigen Teil zur Wahrnehmung der Dynamik bei.

Mit der Concorde macht es schon ziemlich Spaß, schlagzeuglastige Musik zu hören, weil z.B. die Snare schön "klickt". Damit meine ich nicht die tonale Abstimmung, sondern das Phänomen, dass ein Schlag aus dem Nichts auftaucht und genauso schnell wieder verschwindet. Das klappt auch bei niedrigen Lautstärken, wenn der Raum anständig bedämpft ist.

[HCW]

Mistverständnis: Mit "Auto leiser" meinte ich nicht die Lautsprecher da drin, sondern den Effekt, daß man nach Rockkonzerten immer meint: "huch, der Motor läuft aber heut leise":-))).

Nach nem Sinfoniekonzert lautes Car-hifi, nee. Sünde!

Gruß, Christian