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  • Farad
    Registrierter Benutzer
    • 09.09.2001
    • 5775

    #91
    Hallo Mareus,

    das sind eine ganze Menge Diagramme! Erst ein paar Anregungen zur Darstellung:

    Nutze bei ARTA für das Kopieren in die Zwischenablage die Einstellung "Medium", auf meinem Notebook passen die Diagramme garnicht auf den Bildschirm, der Großteil ist weiße Fläche ohne Information. Ich stelle meistens auf "use thick pen", damit man die Kurve auch tatsächlich deutlich sieht.
    Wenn sich die Kurven schneiden, benutze nicht mehr als zwei...drei Overlays. Es ist extrem schwierig etwas zu interpretieren, wenn die Farben sehr ähnlich sind. Versuche die Informationsdichte der Diagramme zu erhöhen.

    1. Diagramm:
    Tieftöner, Mitteltöner, Hochtöner, jeweils in 80cm Abstand auf Hochtönerachse gemessen, anschließend die Summe aller drei Wege. Der Bassreflexkanal braucht nicht gesondert gemessen zu werden. Wenn möglich dieses Diagramm schon kalibriert (ist mit ARTA nicht ganz einfach.). Man hat dann in diesem Diagramm die Infromation über den Summenfrequenzgang, die Addition und die Einzelwege.

    2. Diagramm
    Miß das Abstrahlverhalten in 15° Schritten von 0...90° und speichere das Ergebnis jeweils als .pir File ab. Anschließend machst du ein Sonogramm daraus. Dabei stellst du auf Contoured, -3dB pro Farbfläche (30dB Range), estimatet pir-maximum, symmetrical for negative angles und normalize to zero degree. Das komplette horizontale Abstrahlverhalten der Box ist dann charakterisiert. Wenn sich in der Mitte kein tiefroter Streifen (Farbpalette JET) ergibt, setzt du die untere Greufrequenz nach oben. 125Hz bis 20kHz hat sich bewährt. Nutze bei nicht reflexionsfreien Messungen 1/3 Glättung.
    In diesem einen Diagramm ist das komplette horizontale Abstahlverhalten charakterisiert und für den Fachmann schnell zu erfassen. Eine Anleitung wie man Abstrahldiagramme erstellt, ist im ARTA-Handbuch.

    3. Diagramm
    Impedanz

    4. Diagramm
    Ausschwingverhalten, wann immer möglich nutze Burst-Decay. In reflektierender Umgebung ist das Ausschwingverhalten wie du es gezeigt hast nicht aussagekräftig. Gate so, dass du ab 200Hz reflexionsfrei bist, wenn das nicht möglich ist, vergiß das Ausschwingverhalten in diesem Raum und miß es draußen, Bodenmessung wie von mir vor mehreren Wochen vorgeschlagen.

    5. und 6. Diagramm: Verzerrungsmessungen bei 1W (2,83V) und 100W (28,3V), evlt. noch bei Nennbelastbarkeit.

    Die Box ist dann nach dem Stand der Technik charakterisiert und die Interpretation ist einfach.


    Zu den Ergebnissen: Das Loch bei 130Hz kommt ziemlich sicher vom Raum und hat keine Bedeutung. Die Einzelwege sehen soweit ganz okay aus, auch wenn ich den hohen Pegel des Hochtöners bei tiefen Frequenzen nicht verstehe. Der Pegel bei der Mittel-Hochtonübernahme ist unter 20° lauter als auf Achse, das sollte so nicht sein. Ohne die Addition zu kennen, kann man hier aber nichts sagen.

    Sieh die vielen "Anregungen" zur Messung und Darstellung bitte als gutgemeinte Kritik, MIR ist die Interpretation der Ergebnisse sonst nur sehr schwer möglich, andere können das vielleicht.

    gruß, farad

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    • Mareus
      Registrierter Benutzer
      • 09.06.2007
      • 223

      #92
      Hallo,
      ich möchte zuerst etwas klarstellen:

      1. Ich bin überaus danlbar, dass ihr mir so tatkräftig helft.
      2. Ich bitte mir meine Fehler zu verzeihen, denn eine solche Entwicklung mache ich zum ersten Mal und bin deshalb sehr dankbar für euere Anregungen. Ich werde versuchen diese so gut wie möglich umzusetzen.


      Nachfolgend die Diagramme, wie sie von Farad gefordert wurden (Messabstand: 80cm/Sinus-Sweep bei 2 Mittlungen und 32k):


      1. Die einzelnen Zweige und der Gesamtfrequenzgang auf Achse


      2. Das Abstahlverhalten in 15-Grad-Schritten zum Bass hindrehend von der Achse ausgehend:


      3. Impendanzverlauf


      4. Ausschwingverhalten einmal als CSD und einmal als Burst-Decay, leider muss ich jedoch anmerken, dass ich nicht so "gaten" kann, dass es ab 200Hz reflexionsfrei ist bzw. es könnte sein, dass ich die falschen Messeinstellungen gewählt habe:



      5. Klirrdiagramm bei 70db Schalldruck 80cm Entfernung (mit dbA-Meter bestimmt):


      6. Klirrdiagramm bei 80db Schalldruck 80cm Entfernung (mit dbA-Meter bestimmt):




      Gruß
      Mareus
      VOX 225 (GF250/2xTI100/KE25SC) / Avitus /Concordski / Pinstripe / Mini Monitor Basic / Concordski Center / Aria / Needle / FT 1600 Mk.2 / FB-16 / 3x GF200 Sub in 64l BR / Sub310

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      • antiasina
        Registrierter Benutzer
        • 07.01.2007
        • 686

        #93
        Also, zu den Messbedingungen hat Farad schon viel gesagt, deshalb kann ich mich hier kurz fassen.
        Also, was ich meinte war: du bestimmst die Frequenz des Einbruchs und gibst einen Dauersinus mit dieser Frequenz drauf (in Steps: Setup/Measurements).
        Dann gehst du durch den Raum (in allen 3 Dimensionen, auch oben/unten!) und hörst, ob er irgendwo besonders laut wird. Wenn ja, dann ists ne Raumreso.
        Zum Messen ist ein Raum gut, der möglichst nicht würfelförmig ist, damit nicht alle Resonanzen auf einer Frequenz landen, Außerdem ist es gut, wenn er stark bedämpft ist:
        Helfen tun z.B.:
        Rigipswände (hab ich und bin sehr happy damit!)
        Viel Gerümpel im Raum(hab ich auch!)
        ein großes Sofa oder andere Polstermöbel
        Große Fenster, wenn sie offen sind
        Eine nicht-Quaderförmige Form vom Raum.

        Ganz schlecht sind harte Flächen (Fliesen, Glasfronten)

        Und jetzt zur Messung selbst:
        Box und Mikro werden im Raum mit genug Wandabstand (1m sollte drin sein!) aufgestellt.
        Grundsätzlich messe ich in 1m Abstand zur Box, mit dem Mikro vor dem HT.
        Danach mache ich Kontrollmessungen in größeren Abständen (2m und mehr, was der Raum hergibt) und indem ich die Box ganz woanders im Raum aufstelle.
        Wenn irgend ein Fehler im fgang auf 1m da ist und in größeren Abständen verschwindet, dann weiß ich, dass das Problem, das ich habe nur vom geringen Messabstand kommt, und hoffentlich in Abhörposition nicht wirklich stört. Dagegen hilft nur, die Chassis näher zusammen zu rücken...
        Wenn ein Fehler auf größeren Abständen schlimmer wird, sich chaotisch verändert, oder bei verschiedenen Boxenpositionen ganz anders aussieht, dann war's wohl der Raum. Hier kann die Box nichts für.
        Nur das was übrigbleibt ist ein echtes Problem der Box und muss entweder durch andere Dämmung (wenns ne Stehwelle ist, glaub aber nicht, dass die soo heftig auftreten), oder durch eine Änderung an der Weiche korrigiert werden.
        Um die Addition zu prüfen, würde ich den größtmöglichen Abstand zur Box wählen und Frequenzgang sowie Einzelzweige messen und übereinanderlegen. Dabei nach Möglichkeit nichts im Raum verändern.

        Wenn hier alle Probleme beseitigt sind, kann man sich an eine Charakterisierung der Box nach Farad stürzen.

        Was die Weiche betrifft, kämpfe ich noch mit der MT/HT Trennung, beim Bass scheint mir die Version von raw die beste zu sein. Es ist aber leider so, dass die Simus bei Seitenbassboxen nicht genau genug sind.
        Quadro light
        Eigenbau Röhren-Amp (2x110W)
        Ich lerne aus meinen Fehlern - ich kann sie jederzeit wiederholen!

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        • Farad
          Registrierter Benutzer
          • 09.09.2001
          • 5775

          #94
          Hallo Mareus,

          dieser Thread entwickelt sich wirklich zum Leitfaden für jeden Boxenentwickler, er ist bestimmt hilfreicher als manche trockene Lektüre!

          Die Ergebnisse sind schon sehr viel besser. Die Trennung zwischen Mittel- und Hochton ist ausgezeichnet, hier gibt es nichts zu verbessern. Das Loch bei 7kHz rührt von einer breiten Abstrahlung her, daran muß gearbeitet werden. Wie du siehst, fehlt der Pegel auf Achse, unter Winkeln ist hier ein Buckel zu erkennen. Wenn dieser Einbrauch vermieden werden soll, könnte das Gehäuse mit einer breiten Fase versehen werden. Du kannst probweise die Kante mit einem Schaumstoffklotz abdecken und sehen, ob der Pegel sich auf Achse linearisiert. Wenn du einen gleichmäßigeren Verlauf erhälst, ist das Problem klar.
          Ich würde den Hochtöner etwas lauter machen. Es kommt jetzt darauf an, bei welchem Pegel du die Box üblicherweise hörst. Bei kleinen Boxen (und geringen Lautstärken) tut man gut daran, den Hochton etwas zu "vorlaut" abzustimmen, bei großen Lautstärken strebt man eher einen leicht abfallenden Frequenzgang an.
          Zeige das Absrahlverhalten doch bitte noch als Sonogramm, nicht als Wasserfall. Dies ist jetzt aber wirklich nur eine Vorliebe von mir, weil es im Beschallungsbereich üblich ist. Das Ablesen der Frequenz fällt beim Wasserfall etwas schwieriger.

          Die Addition des Bass zum Mittelton stimmt leider noch nicht ideal. Die Phasenlage ist etwas "undefiniert", stellenweise ist es mit Mitteltöner leiser als wenn der Bass alleine läuft. Hier solltest du mit unterschiedlichen Flankensteilheiten experimentieren, auch die Impedanzlinearisierung beeinflußt die Phasenlage teilweise. Um die Flankensteilheit "künstlich" zu verändern, kannst du hier auch 12dB Weichen und Saug- bzw. Sperrkreise einsetzen.

          Die Membranresonanz des AL130 ist schon sehr gut unterdrückt, ich würde aber versuchen die Bauteile so abzustimmen, dass der Pegel nicht nocheinmal lauter wird. Die Spitze bei 9kHz könnte unter Umständen noch hörbar sein, das ist aber ein Detail.

          Die Bassreflexabstimmung funktioniert nicht. Im Impedanzschriebt müssen zwei deutliche Spitzen als Chassis- und Gehäuseresonanz sichtbar sein, die Senke dazwischen muß auf Nennimpedanz absinken, dann arbeitet der Resonator gut. Entweder du hast zuviel Dämmmaterial eingebracht, oder die Resonanzfrequenzen liegen zu dicht aufeinander, ich vermute ersteres.

          Warum ist der AL130 oberhalb 1kHz 2dB leiser? Ist hier mit der Weiche vielleicht noch etwas herauszuholen, ohne dass sich die Phasenlage zur Hochtonübernahme verschlechtert?
          Ist das Gehäuse das AL130 schön dicht? Die leichte Anhebung um 100Hz kann entweder ein Meßfehler sein, oder das Gehäuse hat eine Undichtigkeit. Hier könntest du zur Kontrolle eine Impedanzmessung des Mitteltöners alleine machen. Es darf nur die Einbauresonanz als Spitze erkennbar sein, danach sollte die Kurve gleichmäßig langsam ansteigen.

          Die Verzerrungen liegen sehr gleichmäßig und befinden sich im unhörbaren Bereich. Das Erfassen genauererer Werte bei höheren Pegeln nehmen wir uns für ein andermal vor.

          gruß, farad

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          • antiasina
            Registrierter Benutzer
            • 07.01.2007
            • 686

            #95
            Die Bassreflexabstimmung funktioniert nicht. Im Impedanzschriebt müssen zwei deutliche Spitzen als Chassis- und Gehäuseresonanz sichtbar sein, die Senke dazwischen muß auf Nennimpedanz absinken, dann arbeitet der Resonator gut. Entweder du hast zuviel Dämmmaterial eingebracht, oder die Resonanzfrequenzen liegen zu dicht aufeinander, ich vermute ersteres.
            Du weißt, dass die obere Spitze mit einen Saugkreis korrigiert wurde?

            PS: Warum seid ihr immer schneller als ich? Kaum sag ich was, ist es schon vorher gemacht!
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            Ich lerne aus meinen Fehlern - ich kann sie jederzeit wiederholen!

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            • Farad
              Registrierter Benutzer
              • 09.09.2001
              • 5775

              #96
              Hallo antiasina,

              Du weißt, dass die obere Spitze mit einen Saugkreis korrigiert wurde?
              nein, daran habe ich natürlich nicht gedacht. Warum macht man soetwas?? Geht die Trennung wirklich nicht ohne? Gut, hier muß man ohnehin experimentieren, die Phasenlage passt nicht.


              farad

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              • Niwo
                Registrierter Benutzer
                • 15.07.2005
                • 887

                #97
                @we-ha
                Das Bild hat mit dem Neo3 nichts zu tun, es handelt sich um eine neue kleinere Mohai, die hier gemessen wurde. Das Horn funktioniert super, nur am MHT bin ich noch am tüfteln.

                Für den Neo3 und den AL130 habe ich ein kleines Testgehäuse gebaut, das ich umdrehen kann um zu testen, ob der Neo oben oder unten besser läuft. Mir gefällt er unten besser. Vor allem der AL ist oben weniger wellig. (vgl. Hifi-Selbstbau Trio)

                Ansonsten decken sich meine Messungen weitgehend mit den obigen, weswegen ich sie nicht nochmal reinstelle. Was mir noch nicht ganz gefällt, ist der Einbruch des Neo3 bei 6kHz (nichts dramatisches) aber ich probiers nochmal mit 12dB-Filter.

                Niwo
                Ich baue schöne Boxentürme; Bässe massieren eure Seele, ich bin die Abrissbirne für die deutsche Szene! (Peter Fox)

                Kommentar

                • raw
                  raw
                  Registrierter Benutzer
                  • 12.06.2005
                  • 285

                  #98
                  Seid ihr schnell, ich komm gar nicht mehr mit.

                  Ich muss den Mareus echt loben für seine ganzen Messungen und den vielen Aufwand.


                  @ Farad:
                  Ich finde dein Engagement und deine Hilfe hier echt klasse! Respekt!
                  Aber meine Weichen-Version hat bereits so wenig Bauteile wie absolut notwendig und ist kein Schnickschnack. Wurde alles schon von mir ausführlich erläutert. (Wäre das meine Box, würden da noch viel mehr Bauteile reinkommen. Beispielsweise ist die Kantenreflexion nicht elektrisch weggebügelt, was diese kleine 2dB-Stufe bei 2kHz zeigt.)
                  Des Weiteren geht's natürlich ohne diesen Saugkreis im TT-Zweig nicht! Außer es ist gewünscht, dass die Box zu viel Kickbass macht und eine viel kritischere Last für einen Verstärker darstellt (Impedanz unter 4 Ohm, +-50° Phasendrehung).

                  Bezüglich der Membranresonanzdämpfung: Hier kann man nach und nach eine Windung von der kleinen Spule entfernen bis die 9kHz-Spitze noch weiter gedämpft ist. Damit wird der Sperrkreis höher abgestimmt, aber in seinem Verhalten bei Trennfrequenz praktisch nicht verändert.

                  Die Bassreflexabstimmung funktioniert nicht. Im Impedanzschriebt müssen zwei deutliche Spitzen als Chassis- und Gehäuseresonanz sichtbar sein, die Senke dazwischen muß auf Nennimpedanz absinken, dann arbeitet der Resonator gut.
                  Der eine Buckel wird durch den Saugkreis eliminiert. Bei einer Messung am Chassis, werden zwei schöne Buckel sichtbar sein.

                  ___________

                  Ich bin auch sicher, dass die Trennung bzw. Addtion TT/TMT nicht ganz optimal ist. Natürlich sollte das im Freifeld nachgewiesen werden.
                  BTW: Unter 1m Messabstand kann die Addition gar nicht 6dB betragen, ohne dass eine Auslöschung unter Winkeln im Bereich größer als 90° entsteht. Falls es gewünscht ist, dass hier weniger Energie abgestrahlt werden soll, ist das natürlich ok. Wie man das aber weichen- und phasentechnisch sauber hinbekommt, weiß ich nach ein bisschen Herumprobieren in Boxsim aber auch nicht.

                  Was spricht eigentlich dagegen, die Box später unter 15° Winkel zu hören? Der Mittelton ist da eh linearer (Kantenreflexionen) und die Addition müsste etwas besser sein als auf Achse, wenn die TTs nach innen zeigen.

                  ___________

                  An der Impedanzmessung erkenne ich lediglich, dass an dem Sperrkreis-Kondensator noch ein paar wenige dutzend µF hinzugeschaltet werden können und der Widerstand ein klein wenig erhöht werden kann. Das ist aber schon Kosmetik!

                  ___________

                  @ Fred'l wegen der 130Hz-Gehäuse-Stehwelle:
                  Ich frage mich, ob diese Störung überhaupt hörbar ist - bei all den Raummoden im Hörraum und dem nicht sehr großen, nach außen dringenden Pegel.
                  Gruß
                  Denis

                  Kommentar

                  • Mareus
                    Registrierter Benutzer
                    • 09.06.2007
                    • 223

                    #99
                    Hallo,
                    ich antworte mal in der Reihenfolge der Antworten, jedoch möchte raw beipflichten und nochmals inbesondere farad, antiasina, fredl und raw für die wirklich außergewöhnlich nette Hilfe danken!

                    @Alle:
                    Um alle auf den Stand zu bringen, nachfolgend die Weiche, die ich zur Zeit vermesse:


                    @antiasina:
                    Der Raum ist eine Kellerbar mit verputzten Wänden und Fließenboden, d.h. sehr hellhörig. Evtl werde ich mal ins Heimkino umziehen, dort sind die Decken und Wände mit 300g/qm schweren B1-Bühnenmolton abgehängt, so dass die Bedämpfung um einiges Besser sein müsste.

                    Dennoch habe ich deinen Vorschlag umgesetzt und bin bei einem 140Hz Sinussignal durch den Raum gewandert und tatsächlich klang das Signal an unterscheidlichen Stellen unterschiedlich laut.

                    Ich habe folgende Messungen mit unterscheidlichen Boxenpositionen durchgeführt. Wie die Messposition war steht jeweils in der letzten Zeile:




                    Du hast erwähnt, dass du einen Blick auf den MT/HT-Bereich werfen wolltest bzw. daran "rumbastelst". Kann ich dich dort mit Messungen unterstützen?


                    @farad:
                    Ich habe deinen Vorschlag mit dem Schaustoff ankleben mal umgesetzt und bin zu den folgenden Ergebnissen gekommen (in der letzten Zeile stehen jeweils die angewendeten Modifikationen):

                    Zu beachten ist, dass ich den Wiederstand vor dem Hochtöner von 8.2 Ohm auf 6.4 Ohm verkleinert habe, da du meintest, dass der Hochton etwas zu gering wäre.






                    Ferner nachfolgend das von dir gewünschte Sonogramm, jedoch noch mit dem 8.2 Ohm Widerstand vor dem HT:



                    Zu dem Einbruch des Al130 bei 1Khz:
                    Wenn ich etwas mit der Weiche rumspiele, so könnte das daran zu liegen, dass ich statt einer 1,2 mH Spule nur eine 1.5mH Spule (diese ist im obigen Weichenplan eingetragen) greifbar hatte mit 0,6 Widerstand statt 0,2. Kannst du dieses verfifizieren (Simu oben zeigt auch diesen Einbruch).
                    Beim Al130 muss ich auch nochmal das Dichtband erneuern habe ich festgestellt, so dass unter Umständen eine geringfügige Undichtigkeit vorliegt.

                    Bei der 9kHz-Resospitze gilt vermutlicherweise das gleich, da ich keine 0,05 mH-Spule hatte und somit auf eine (wie im Diagramm angeben) 0,1 mH Spule ausgewichen bin.


                    @Niwo
                    Die möchte ich auch nochmals für deinen Aufwand danken, ich bin gespannt was deine Experimente mit einer 12dB-Weiche bringen. ICh werde noch ein zweites Testgehäuse bauen und dann deinen Vorschlag mit dem AL130 nach oben einfließen lassen, da ich das erste Testgehäuse leider schon vor deinem Vorschlag fertig hatte.
                    Hast du ein "Gegenmittel" gegen die Senke bei 6kHz finden bereits können?

                    @raw
                    Nochmals danke für deine stetige Mitarbeit und die bereitwilligen Erklärungen. Ich bin immer wieder erstaunt, wie gut deine simulierte Weiche auf Anhieb funktioniert hat für mein subjektives Hörempfinden!

                    Hättest du noch einen Kniff bzw. ein "Griff in die Trickkiste=)", auch mit mehr Weichenaufwand, der die Phasenlage zwischen TT und MT verbessern würde und den man mal austesten sollte?

                    Gruß
                    Mareus


                    NACHTRAG:
                    Ichhabe gerade gesehen, dass Hifi-Selbstbau den Neo 3 PDR OHNE Frontplatte getestet hat und der Treiber hat sehr gut abgeschnitten. Vielleicht helfen die Messungen unter dem folgenden Link weiter:

                    LINK

                    Sollte ich vielleicht mal die Frontplatte weglassen und einen bündigen Einbau versuchen, denke das ist jedoch optisch nicht so schön und sicherlich auch schwierig zu fräsen....
                    Zuletzt geändert von Mareus; 08.07.2007, 22:24.
                    VOX 225 (GF250/2xTI100/KE25SC) / Avitus /Concordski / Pinstripe / Mini Monitor Basic / Concordski Center / Aria / Needle / FT 1600 Mk.2 / FB-16 / 3x GF200 Sub in 64l BR / Sub310

                    Kommentar

                    • Niwo
                      Registrierter Benutzer
                      • 15.07.2005
                      • 887

                      @mareus (+farad)

                      Wie du weist, war mein erster Gedanke bei dem 7kHz Einbruch ebenfalls die fehlende Fase (die ja an meinem Testgehäuse auch nicht da ist) Ich habe aber auch unter 15, 30 und 45° gemessen und der Einbruch war immer noch da.

                      Inzwischen habe ich den Neo in einem 33cm breiten Gehäuse mit 2cm Fasen und der Frequenzgang war nicht viel anders.
                      Zwischenzeitlich hatte ich den Rand des Korbes in Verdacht, da die Chassis bei mir nicht eingefräst sind, aber da deine eingefräst sind, kann es das auch nicht sein. Deine Experimente mit Schaumstoff deuten aber darauf hin, daß die Ursache in dieser Entfernung zu suchen sein muß. Eventuell ist es sogar die Form der Frontplatte?

                      Da man da nichts ändern kann, wollte ich die Sache jetzt mit der Frequenzweiche angehen.

                      Niwo
                      Ich baue schöne Boxentürme; Bässe massieren eure Seele, ich bin die Abrissbirne für die deutsche Szene! (Peter Fox)

                      Kommentar

                      • antiasina
                        Registrierter Benutzer
                        • 07.01.2007
                        • 686

                        Ich auch. Das war mein "am HT basteln" Die erforderlichen Messungen hast du gerade angeliefert...
                        im TT/MT Bereich ist deine Weiche perfekt. Das krieg ich nur schlechter hin. Im MT/HT-Bereich beseitigt meineWeiche die Resos vom AL130 besser, aber der Fortschritt ist nicht groß genug, als dass er einen Totalumbau der Weiche rechtfertigen würde. Deshalb nur mein Lösungsansatz der HT-Problematik:

                        Diese Maßnahm bewirkt eine Anhebung bei 7 kHz, die der Senke vom HT entgegenwirkt. Die 1,1 µF sind ernst gemeint, ich würde sie aus 1µF+100nF Folien zusammensetzen (aus der normalen Elektronikabteilung) oder zwei 2,2er in Serie schalten. Der Kondensator ist ziemlich kritisch, plane da etwas Spielraum ein. (da ist die 1µF+100nF Variante praktisch, man kann 100nF schnell abklemmen oder dazuschalten)
                        PS: Hast du die Box auch schon gehört?
                        Quadro light
                        Eigenbau Röhren-Amp (2x110W)
                        Ich lerne aus meinen Fehlern - ich kann sie jederzeit wiederholen!

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                        • Niwo
                          Registrierter Benutzer
                          • 15.07.2005
                          • 887

                          Hallo

                          Das mit dem 12dB Filter hat nicht geklappt. Deshalb hier mein Plan B (ähnlich antiasina) Durch die 2 Widerstände mehr hat man die Möglichkeit die Pegel an verschiedenen Punkten einzeln einzustellen:



                          Niwo
                          Ich baue schöne Boxentürme; Bässe massieren eure Seele, ich bin die Abrissbirne für die deutsche Szene! (Peter Fox)

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                          • Farad
                            Registrierter Benutzer
                            • 09.09.2001
                            • 5775

                            Hallo,
                            Wie du weist, war mein erster Gedanke bei dem 7kHz Einbruch ebenfalls die fehlende Fase (die ja an meinem Testgehäuse auch nicht da ist) Ich habe aber auch unter 15, 30 und 45° gemessen und der Einbruch war immer noch da.
                            Der Vorteil der Isobarendarstellung ist, dass man sieht, wie sich der Pegel relativ zur Achse verhält. Der Einbruch ist seitlich immernoch da, aber der Pegel nimmt kaum ab, stellenweise ist es seitlich sogar lauter als auf Achse.

                            Bei 3kHz passt auch etwas nicht, die Abstrahlung ist viel zu breit. Auf Achse ist schmalbandig ein Peak und er wird nichteinmal leiser. Auch Schaumstoffversuche bringen nichts. Das ist ziemlich sicher ein Konstruktionsfehler des Chassis. Trenne höher.

                            Der Schaumstoff bringt eine Verbesserung um 5...7kHz. Wie ein Waveguide darfst du den Schaumstoff nicht anbringen, du verlierst sonst den Pegel durch die Schallwand, das sieht man auch sehr schön an den Diagrammen. 7kHz ist eine sehr hohe Frequenz. Sie läßt sich durch Pappe und Klebeband hervorragend leiten. Vergrößere die Schallwand mit Pappe versuchsweise und sieh, ob sich der Einbruch verschiebt.

                            Das fertige Gehäuse sollte eine großzügige Fase erhalten. Das schmale Bändchen strahlt sehr breit ab und "sieht" die Kante deutlicher als eine Kalotte.

                            Dass sich der Frequenzgang im normalenl Raum bei größerem Abstand deutlich verschlechtert ist eine Binsenweisheit. Mit den 80cm liegst du schon richtig, das ist ein guter Kompromiss zwischen Addition (nicht zu großer Winkel) und Raumeinfluß.

                            Interessant ist auch, dass man die starke Bündelung des Hochtöners bei größerem Abstand schon sieht, er ist hier fast schon zu leise. Vertikal ist der Öffnungswinkel sehr gering, es wird kaum Energie in den Raum abgegeben. Ich denke, die leichte Höhenanhebung wird im Wohnraum sicherlich in Ordnung sein.

                            farad

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                            • Rudolf
                              Registrierter Benutzer
                              • 18.06.2004
                              • 688

                              "Holly65" aus dem hifi-forum bat darum, seine Anmerkungen zu Mareus´ Berichterstattung vom gemeinsamen Messen hier im Forum zu verlinken: http://www.hifi-forum.de/index.php?a...4&thread=10752
                              Rudolf
                              www.dipolplus.de/Dipol_Schallwand.pdf

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                              • Schimanski
                                Registrierter Benutzer
                                • 31.05.2004
                                • 350

                                Hallo,

                                sehr guter Thread und tolle Hilfe des Forums!!

                                Zwei Anmerkungen:

                                @ Fred'l wegen der 130Hz-Gehäuse-Stehwelle:
                                Ich frage mich, ob diese Störung überhaupt hörbar ist - bei all den Raummoden im Hörraum und dem nicht sehr großen, nach außen dringenden Pegel.
                                Und wie man die hört! Nachrichtensprecher sind eine gute Möglichkeit, sie hörbar zu machen. Leider wird das Thema von vielen ignoriert. Gerade in einem so material-, kosten- und zeitintensivem Projekt ist es fahrlässig solche Schwächen zu dulden.

                                Klirmessung würde ich in 30cm Abstand machen, sonst hast du unter Umständen zuviel Raumklirr in der Messung. Die dabei auftretenden Fehler im Frequenzverlauf spielen praktisch keine Rolle.

                                Gruß, Christoph

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