"Orgelpfeife" als Helmholtzresonator

[Robby]

Hallo,

man kann ja (transparente) Kunststoffröhren auf bestimmte Frequenzen abstimmen.
Mir schwebt da der Bau eines wohnraumtauglichen Helmholtzresonators vor, der im Prinzip
aus ebendiesen Röhren besteht.

Bei den gedackten Pfeifen der Orgel entspricht soweit ich weiß die Wellenlänge des Nutzsignals genau
der 4fachen Rohrlänge.
Also z.b. Wellenlänge 2.40 m --> 0.60 m Rohrlänge.

Für einen normalen Helmholtz fehlt da ja noch das angekoppelte Luftvolumen.
Außerdem braucht man dann leider für jede Röhre ein getrenntes Volumen (hab noch keinen Bassreflex-Subwoofer mit zwei unterschiedlich abgestimmten Rohren gesehen, oder hat Böse da schon ein Patent drauf?! )

Frage: Gibt es eine Möglichkeit, dass die Röhren auch ohne zusätzliches Volumen resonieren und unerwünschte Frequenzen absaugen?!

Gruß,
Robby

[Farad]

logo. Dämpfungsmaterial rein, etwas kürzer bauen und gut.

farad

[BlueFlame]

Der Idealfall von Helmholtz sieht ja so aus.
Feder ist das Volumen, Masse ist die Luft in der Röhre.

In der Praxis isses aber so, daß ja auch die Luft in der Röhre
komprimiert und federt, genauso hat die Luft, im Volumen eine
Masse, etc.pp

[Robby]

Also wird es reichen fuer rund 71 Hz einfach eine 1.20m lange, einseitig geschlossene Roehre hinzustellen (Aufstellung: in der Raumecke da Druckmaxima)?

Ist der Durchmesser nicht auch noch relevant, ausser gross genug zu waehlen, um ohne die Stroemungsgeraeusche auszukommen?

Und um ca 15% kuerzer kann ich sie bauen bei 100%iger Fuellung mit Daemmwolle. Dummerweise wird dann, analog wie beim Helmholtz die Bandbreite groesser und die Abschwaechung kleiner.
Und bescheiden siehts dann auch aus.


Gruss,
Robby

[UweG]

Eine Orgelpfeife ist kein Helmholtz-Resonator, schon aber ein Resonator.

[We-Ha]

Also die Röhre schluckt nicht, sondern schwingt mit ?

[Robby]

Ist dieser Resonator dann also zur Verminderung übermäßiger Schwingungen geeignet, oder schwingt die Röhre nur mit und sendet dadurch selber wieder ebendiese Frequenz aus, womöglich noch mit gleicher Phase, um das ganze noch schlimmer werden zu lassen?

[UweG]

Ein Resonator der schwingt entzieht dem Raum Energie. So funktioniert der Helmholtz-Absorber und im Prinzip auch die Orgelpfeife.
Ein Berechnungstool, das in irgendeiner Weise das Dämpfungsmaß erechnet ist mir nicht bekannt.

[Robby]

Fein, endlich spielen:

Also werde ich mir ein Wasserrohr im Baumarkt besorgen, die Resonanzfrequenz suchen, und schauen ob's was absorbiert!?

Der Rest ist ja dann schnell mit javascript+html in ein Tool gegossen, aber DA erstmal hinkommen!

[sonicphil]

ein rohr wirst du wahrscheinlich nicht messtechnisch erfassen koennen. zumindest nicht wieviele 10tel db es absorbiert.

willst du das rohr auf einer seite schliessen ?

-christian

[Farad]

Bei den gedackten Pfeifen der Orgel entspricht soweit ich weiß die Wellenlänge des Nutzsignals genau
der 4fachen Rohrlänge.

jo. sonst wärs ja lambda/halbe.

farad

[Robby]

Original geschrieben von sonicphil
ein rohr wirst du wahrscheinlich nicht messtechnisch erfassen koennen. zumindest nicht wieviele 10tel db es absorbiert.

Auf zehntel ist mir nicht wichtig. :=)

Original geschrieben von sonicphil
willst du das rohr auf einer seite schliessen ?

Ja.


Robby

[We-Ha]

Hmmm .... (grübel)

Sind Rohre an der Seite nicht sowieso geschloßen ?

[Robby]

*lol*

"Ich hätte gern ein Rohr, 100cm lang, 10cm Durchmesser, aber auf beiden Seiten offen und ohne diese Ummantelung!"

Die gucken mich dann aber wieder an im Baumarkt,
bin da sowieso unten durch, weil ich immer so komisches Zeug kaufen will (Multiplex --hää? Eine Was-Bürste!? Grundfüller!?).

Zurück zum Thema: Ja, sind an der Seite geschlossen, aber ich will ja keine stehende Welle in den 10cm Durchmesser bei 1700 oder 860 Hz sondern tiefer.

Gruß,
Robby

[UweG]

Auf zehntel ist mir nicht wichtig. :=)

Wenn ich mich an meine Experimente mit einem 90 Liter Helmholtzabsorber erinnere, befürchte ich allerdings, dass da nicht mehr als Zehntel rauskommen - ist vielleicht aber auch falsch.