Atlas KE ausprobieren

[Norbert]

Hab jetzt mal meinen Analog-Kram aus dem Lager geholt. Der Denon DVD-Audio 1600 Player funktioniert noch perfekt. Nur das Menü machte Probleme. Es muss ein Display mit Component-Video angeschlossen werden. Alternativ auch Scart. Das waren Zeiten
Der Pioneer AX3 muss noch ausgepackt werden. Schade, dass man diesem Receiver im CD-Wahn keinen Phono-Eingang spendiert hat. Meine neueren Pioneer Receiver haben diesen wieder und es ist sogar ein Plattenspieler angeschlossen. Nutzen tue ich den aber äußerst selten. Hatte für mich bisher einfach keinen Mehrwert. Ich hatte ja auch seit 20 Jahre keine Stereo Anlage mehr.

Die Atlas KE spez. kommen bei größeren Abständen schnell an ihre Grenzen. Sowie der Raum eine größere Rolle spielt, klingt es im Verhältnis zum Betrieb im Nahbereich unausgewogen. Die Ortbarkeit und die Abbildung sind im Nahbereich (< 2 m) deutlich besser. Hier kann ich walwal verstehen, dass er seinen Concorde Wave Guides verpasst hat. Das ist mit Sicherheit ein unproblematischer Lautsprecher, der in jedem Abstand gut performt.

Ich muss allerdings noch die neuesten Weichenänderungen an der Atlas KE spez. komplett umsetzen. Der 150 uF Kondensator am TT ist mir gar nicht aufgefallen

[walwal]

Vieleicht bist du D'Appo - konditioniert und "normale" LS sagen dir nicht mehr zu, was an der diffuseren Abstrahlung liegt. Oder der Verstärker kommt an seine Grenzen, wenn er gefordert wird. Die Netzteile (Kondensatoren) leben nicht ewig.

Die ConWG hatte ich mal in Bezug auf Klirr /Pegel/ Abstrahlung mit einem Testsieger verglichen, die war nahezu identisch. Nicht die üblichen Tests mit Blabla sondern Messungen...

[Norbert]

An die punktförmige Phantomschallquelle der Atlas KE spez. bei 1,5 m Abstand habe ich mich schnell gewöhnt. Bei 1,9 m Abstand haben die Musiker dann etwas mehr Format. Macht eine WG Version bei meinen Hörabständen Sinn? Oder kann man viel verderben, wenn man es trotzdem tut?
Hab mir die verschiedenen WG Varianten angeschaut. Die Katja WG scheint die schlichteste Weiche zu haben. An der Concorde WG und Center WG sind verschiedene Entzerrungsnetzwerke im Einsatz, die vermutlich dem KE geschuldet sind. Mein Hörvermögen ist oberhalb von 10 kHz nicht vorhanden.
Ich traue es mir zu, das WG 148 R in die Box zu bauen und den nahen angenagten Mitteltöner anzupassen.
Aber die Weiche könnte schwierig werden, weil sich ein WG schlecht simulieren lässt.
Ich bin mir nicht 100% sicher ob ich diesen Schritt gehen soll

[walwal]

Das WG lässt sich genau so gut simulieren wie andere HT.

Mit dem WG ist die Überhöhung unter Winkeln weg.

Beispiel:
katja wg .2.BPJ

[Norbert]

Oh, das wusste ich nicht.
Freitag kommen die fehlenden Weichenbau-Teile für die Entzerrung. Das probiere ich erstmal in Ruhe aus.
Bin so schon zufrieden, wie es im Moment klingt. Hab hier auf einem Stick Demo DSD-Files (SACD) gefunden. Kann der 2015er Pioneer Receiver direkt abspielen.
Da baut sich eine Bühne hinter den Lautsprechern auf. Von den Lautsprechern selbst kommt kein Pieps. Die Voxen im Nahbereich unter 2 m Abstand waren gut. Diese Atlas KE spez. sind besser. Nur das Gewicht macht mir zu schaffen. Ich habe durch den Umzug meiner Freundin ein bisschen sehr Rücken. Keine Nacht mehr als 4 Stunden Schlaf wegen Ischias-Schmerzen. Da läufst freiwillig 10 mal um den Block, damit das aufhört.

[Norbert]

walwal Habe gerade einen 10 Jahre alten Aldi-Laptop (Windows 7) recovert und kann jetzt Boxsim verwenden. Magst du mir die aktuelle Boxsim Datei von der Atlas KE spez. zum Laden hier einstellen?
Die Lernkurve ist gerade sehr steil, um alles selbst einzugegeben. Muss mir erst mal ne Maus mit Scrollrädchen suchen. Eingabe mit Trackpad ohne Klick und Tasten darunter ist umständlich und behindert zusätzlich.

Die neuen Teile sind auf jetzt auf beiden Weichen eingebaut. Kurz vor dem Zusammenschrauben gesehen, dass die 15 mH Spule für den Mitteltöner nur 0,57 Ohm hat. Konnte noch 4,7 Ohm Drahtwiderstände im Keller finden.

So, wie klingt es jetzt? Erst mal heller und es dröhnt nicht mehr. Bühne steht klarer. Bass habe ich mal mit voll Power getestet. Aha, das ist Kickbass.
Ich höre jetzt erst mal verschiedene Sachen, ob’s irgendwo nervt.

Die Einmessung hat wieder die Anhebung (+3,5 dB) bei 2 kHz und die Absenkung (-3,5 dB) bei 1 kHz. Hab beides auf 0 dB eingestellt und den Rest gelassen.

[Norbert]

Equalizer vom Receiver habe ich jetzt abgeschaltet und zwei Litzen von dem Vorwiderstand vom Mitteltöner rausgelegt. Irgendwas klingt ein bisschen harsch. Wenn ich den Vorwiderstand überbrücke, klingt es meistens wunderbar. Nur Stimmen bekommen in manchen Fällen ein prägnantes Zischen. Das war mit den 2,2 Ohm Vorwiderstand noch schlimmer. Deshalb der Test mit dem herausgelegten Kabel.

PS: Hab mich jetzt auf 1,65 Ohm als Vorwiderstand festgelegt und intensiv über einen Waveguide für den KE nachgedacht. Das Zischen liegt gerade im 3-5 kHz Bereich. Wenn ich oben Energiefrequenzgang und Frequenzgang auf Achse vergleiche, kann ich das Zischen förmlich sehen. Hatte auch ein bisschen mit einem Sinus-Tongenerator rumgespielt. Da wird es bei 4-5 kHz richtig lebhaft. Zwischen 2 und 3 kHz eher mau.

PSS: Konsequent habe ich den EQ wieder aktiviert, alles auf 0,0 dB, nur das 2 kHz Band um 2,0 dB angehoben. Klingt besser

[Norbert]

Jetzt habe ich’s gemacht.

Hab die VOX 252 Surroundboxen mit Entzerrer-Schaltung (Bassbremse) nach vorne geholt und die zuletzt mit den Atlas KE spez. gehörte CD aufgelegt.

Hier stimmt (leider) alles. Tonal völlig ausgewogen. Da ziept nichts in den Ohren und die Bühne vor dem TV steht erstaunlich stabil. Sauberer durchkontuierter Bass im richtigen Maß. Dann eine DSD vom Stick. Basslastig. Das war’s mit dem sauberen Bass. Ein tiefes Gegrummel. Hat sofort keinen Spaß mehr gemacht. Ja, so isse halt die VOX. Wie sollen auch die Schallwellen nach einer Reflexion wieder zusammenfinden, wenn das eine Lautsprecherchassis im wichtigen Grundtonbereich in die eine Richtung strahlt und das andere Chassis um 90 Grad versetzt in die andere Richtung.
Die Voxen 252 können brutal tief spielen, fällt mir gerade auf.



War ein netter Versuch, mir ein Haufen Arbeit zu sparen.
Aber so wird das nichts. Also weiter mit den Pummelchen…

PS: Mein anderer Pioneer Receiver behauptet beim Einmessen immer, dass meine VOX Side-Surroundboxen verpolt seien. Da sind die einzigen Lautsprecher bei mir mit Seitenbass. Hab das schon ein paar Mal kontrolliert. Der Bass kommt bei (+1,5 Volt) an (+) raus.

PSS: Direkt gleich wieder die Atlas angeklemmt. Klingt auf keinen Fall schlechter, als die Voxen. Und der Bass ist besser. Und tief können sie mit ihrem kurzen Kanal, der dem nicht mehr erhältlichen Bassreflexrohr mit 10 cm Durchmesser und 14,5 cm Länge entspricht. Das wurde im VOX 252-Center verbaut.

[Norbert]

Projekt abgebrochen
Wenn ich die Aktion als großes Ganzes betrachte, machte es keinen Sinn mehr, hier weiter zu forschen.
Von der Wohnung, wo ich die Lautsprecher einsetzen wollte existieren nicht einmal die Fundamente. Sollte eigentlich dieses Jahr bezugsfertig sein.
Bei der anderen Option bin ich nur 2-3 mal im Jahr. Da kann ich dann aber auch richtig laut machen.
Hier in meinem Wohnkino nehmen die Klötze einfach zu viel Platz weg. Deshalb möchte ich was Bewehrtes bauen, was ich gegen die Side Surround-Voxen tauschen kann

Das „geschenkte“ Gehäuse wird noch einmal grundsätzlich modifiziert. Die Weiche völlig demontiert.

Mehr dazu in einem neuen Thread, wenn das Projekt fortgeschrittener ist

Nochmal einen großen Dank an walwal für seine Unterstützung. Das neue Projekt wird ihm gefallen. Er hat einem anderen Forumsteilnehmer direkt dazu geraten

[walwal]

Na, da muss ich mich wohl noch etwas gedulden.

[yoogie]

Ich fand das interessant zu lesen. Danke

[Norbert]

Ich lass mal die Katze aus dem Sack. Ich möchte die walwalsche Mittel- Hochtoneinheit aus der C-WG mit einem TIW 250 XS passiv verheiraten. Ich kann das in den vorhandenen Gehäusen nach ein bisschen Umgestalten machen. Das sind rein ökonomische Gründe. Bei mir hat sich soviel VOX-Material angesammelt, dass ich nicht den leichtesten Weg gehe und die Concorde-WG baue. Schon gar nicht aktiv. Ich brauche da mindestens 5 davon. 3 müssen hinter die Leinwand passen und sich gegenseitig schalltechnisch nicht in die Quere kommen. Also geht nur ein Gehäuse mit allen Chassis vertikal unter einem Meter minimaler Höhe. Die Atlas KE spez. hat mich angefixt. Erstaunlich gute Durchhörbarkeit mit ein paar Unstimmigkeiten im oberen Bereich. Ich hab’s versucht messtechnisch zu erfassen. Ohne vernünftiges Messequipment unmöglich. Es hat vor allem bei Stimmen in den Ohren gezwickt. Als ich die VOX 252 zwischenzeitlich getestet hatte, war dieses Zischeln kurz wahrnehmbar. Die Abstimmung in diesem Bereich war aber eindeutig besser. Hat ja auch ein paar Jährchen gedauert. Solange wollte ich die Atlas Brummer hier nicht rumstehen haben.
Kreuz und quer durch die Threads gelesen. Irgendwo machte walwal die Ausage: „Nehm doch den Mittel-Hochtonteil von der C-WG und wurschtle einen Bass dazu. Ging glaube ich um 170er Chassis. Genau das werde ich mit meinem Lieblingstieftöner machen.
Ich hab die Chassis, Zeit, die meisten Frequenzweichenbauteile und möchte endlich wieder gescheit Musik hören

[walwal]

Das Zwacken in den Ohren kommt von der (ohne WG) zu breit abstrahlenden Ke. War so bei bei Vox und Concorde Mk3.

Norbert, über teilaktiv nachzudenken lohnt sich. Du brauchst nicht die teuren Spulen und Kondensatoren für den TT, kannst den Bass im Pegel anpassen, verlierst keine Leistung und kannst sogar den Bass so linearisieren, dass die Raummoden nicht mehr stören. Außerdem kann der AVR deutlich schwächer ausgelegt sein.

Ich habe bei meinem "Heimkino" das Antimode vor dem Subwoofer, das ist wie Tag und Nacht...

[Norbert]

Ja, die Argumente kann ich nachvollziehen. Trotzdem mein AVR ist nagelneu (nach 2 Jahren endlich lieferbar) und genug Leistung um 11 Lautsprecher anzusteuern, davon 7 mal VOX 252. Zum Testen nehme ich das ältere Modell auf einem kleinen Wagen.

Raummoden sind bei mir kein großes Thema mehr, da das ganze Mobilar eine Bassfalle ist. Ich hatte bewusst die Boxen immer so hingestellt, dass sie mit dem Bass-Membran im 140, 80 und 70 Hz Raumknoten liegen. Wird mit der umgebauten Box etwas schwieriger, da der Tieftöner weiter unten montiert ist.

Ein DBA mit viel Power ist auch installiert.

Ich habe auch noch ein paar Kilo Kupferlackdraht für die Spulen. Nur an Spulenkörper fehlt es mir.

Das System muss leicht zu verstehen sein. Verstärker, Kabel, Lautsprecher. Meine Nachkommen werden es mir danken.

[walwal]

OK