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Raumgröße und frühe Reflexionen

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  • Rudolf
    Registrierter Benutzer
    • 18.06.2004
    • 688

    Raumgröße und frühe Reflexionen

    Der australische Akustik-Designer James Heddle zeigt hier unter dem 28. Juni 2013 eine Grafik zu den minimalen Raumabmessungen, um eine minimale Verzögerung von wenigstens 6 ms für alle ersten Reflexionen (außer Fussbodenreflexion) zu erhalten. Richtgröße ist der Abstand zwischen den Stereo-Lautsprechern (Loudspeaker Spacing):



    Dabei wird das übliche 60°-Stereodreieck angenommen. Und die Lautsprecherbasis ist genauso weit von der Frontwand entfernt wie der Hörer von der Rückwand. Das Stereodreieck ist damit praktisch in der Raummitte.

    Drei Dinge erscheinen bemerkenswert:
    - Bei den üblichen Raumhöhen können 6 ms für die Deckenreflexion nur eingehalten werden, wenn der Hörabstand vergleichsweise sehr kurz ist.
    - Die Raumbreite ist entscheidender als die -tiefe. Es lohnt sich deshalb immer, eine Aufstellung entlang der langen Raumseite zu bevorzugen.
    - In der Praxis werden viele Stereodreiecke zu groß im Vergleich zu den Raumdimensionen angelegt.

    Man beachte: Ab 1 m Abstand der LS zur Frontwand wird die 6 ms-Verzögerung für die Frontwand-Reflexion immer eingehalten. Man muss dann das Stereodreieck nicht weiter in die Raummitte verschieben.
    Rudolf
    www.dipolplus.de/Dipol_Schallwand.pdf
  • markus7
    Gesperrt
    • 21.12.2010
    • 1828

    #2
    Wichtige Betrachtung, aber wieso 6ms? Seit Linkwitz diese Zahl genannt hat, ist das der offiziell und allgemeingueltig anerkannte Standard?

    Kommentar

    • Rudolf
      Registrierter Benutzer
      • 18.06.2004
      • 688

      #3
      Zitat von markus7 Beitrag anzeigen
      Wichtige Betrachtung, aber wieso 6ms?
      Na ja, geht vielleicht als eine Art Minimalkonsens durch.
      Eigentlich spielt auch die Stärke der Reflexion eine wesentliche Rolle. Wenn man die ebenfalls berücksichtigt, wird es aber schnell unübersichtlich.

      Obwohl - für Lautsprecher mit definiertem Abstrahlverhalten (Omni und Dipol) hat James Heddle das auch noch zur Hand:
      http://www.linkwitzlab.com/LX521/Dip...L%20rev4-b.xls
      Rudolf
      www.dipolplus.de/Dipol_Schallwand.pdf

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      • 2Pi
        2Pi
        Registrierter Benutzer
        • 22.07.2005
        • 146

        #4
        Zitat von markus7 Beitrag anzeigen
        Wichtige Betrachtung, aber wieso 6ms?
        Hi Markus,

        sie kommen nicht von SL. Er hat auch eine Quelle:

        http://www.linkwitzlab.com/AES'07/AES123-final2.pdf

        Seite 13 unten links.

        Nach meinen empirischen Beobachtungen mit Omnis ist es ein Wert, der guten Praxisbezug hat ("gut genug"). Auch wenn theoretisch >10ms besser wären.

        Hier der Ausschnitt:

        "The integration of a direct sound with a
        reflected sound, according to Haas, was neatly
        described by Green [13]: If one stands in a
        room 1m from a reflecting wall and creates an
        impulsive sound, by clicking two rocks
        together, there is a reflection from the wall that
        arrives 6 ms after the direct sound. One never
        hears that kind of reflection. On the other hand,
        if a listener wears headphones and hears two
        clicks in one ear separated by 6 ms, the listener
        immediately hears two well-separated clicks.
        The suppression of the reflection that takes
        place in the room, but not with headphones, can
        be called the precedence effect."

        [13] D. M. Green, An Introduction to Hearing,
        Lawrence Erlbaum Associates, Hillsdale, NJ, 1976
        Zuletzt geändert von 2Pi; 20.08.2013, 21:04.
        www.2Pi-online.de

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        • markus7
          Gesperrt
          • 21.12.2010
          • 1828

          #5
          Mir ist die Literatur dazu recht vertraut, weswegen es mich nach wie vor erstaunt, wenn derlei harte Grenzen ausgesprochen werden. Praezedenz ist komplex und nachgewiesenermassen nicht nur vom Delay zweier Schallereignisse abhaengig (siehe z.B. die Arbeiten von Litovsky). Der Herr Green weiss das und die zitierte Stelle kann nicht als Beleg gewertet werden. Zudem muss man sich fragen, wie relevant Erkenntnisse aus dem Hoeren von natuerlichen Schallquellen fuer Tonwiedergabe im Stereodreieck in akustisch kleinen Raeumen sind.

          Kommentar

          • jhohm
            Registrierter Benutzer
            • 24.09.2003
            • 4527

            #6
            Hallo,
            das ist ja Alles schön und gut; aber wenn sich das Musik hören im Wohnzimmer abspielt - was wohl bei sehr vielen Leuten der fall sein wird - , dann sind es doch eher theoretische Betrachtungen, als daß das Wohnzimmer entsprechend eingerichtet wird / werden kann / werden darf (WAF) .....

            Glücklich ist der, der sich ein Musikzimmer leisten kann, und wo auch die bessere Hälfte mitspielt...

            Gruß Jörn
            ...Gruß Jörn

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            • markus7
              Gesperrt
              • 21.12.2010
              • 1828

              #7
              ^ Wenn "WAF" und "Wohn" Prio 1 hat, dann sollte man sich ein anderes Hobby suchen oder mit einem Ergebnis abfinden, das weit unter seinen Moeglichkeiten bleibt. Gute Musikwiedergabe ist nun einmal an bestimmte Voraussetzungen gebunden.

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              • tilln
                Registrierter Benutzer
                • 27.04.2007
                • 93

                #8
                Also mein Hobby ist Lautsprecherbau. Da hat der Raum überhaupt nichts mit zu tun...
                Sonst wäre mein Hobby perfekte Musikwiedergabe oder Raumakustik.
                Wenn ich ohne Raumeinflüsse Musik hören will, setze ich mir Kopfhörer auf.
                Mir persönlich geht es bei dem Hobby nichtmal im Ansatz um "perfekte" Musikwiedergabe, sondern um das Bauen an sich. Wenn es dann noch gut klingt und, fast genauso wichtig, so aussieht, wie ich mir das vorgestellt habe, ist alles gut. Dann kann ich das nächste Paar bauen.
                Viele Grüße,

                Till

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                • markus7
                  Gesperrt
                  • 21.12.2010
                  • 1828

                  #9
                  Klar kann man sich Autos auch nur zum Anschauen in die Garage stellen. Verstehe allerdings nicht weshalb die, die Autos zum Fahren benutzen wollen dafuer kritisiert werden?

                  Kommentar

                  • tilln
                    Registrierter Benutzer
                    • 27.04.2007
                    • 93

                    #10
                    Ich würde keines von beiden kritisieren. Es sollte nur nicht immer nur die eine Version als die einzig richtige dargestellt werden. Es muss nicht immer gleich der Raum mit umgebaut werden, nur weil sich jemand neue Lautsprecher zulegen möchte. Natürlich kann darauf hingewiesen werden, dass das klanglich wesentlich mehr bringt als neue Lautsprecher, aber es geht eben auch ohne.
                    Ein Auto, das über 160 km/h fährt, braucht auch kein Mensch der nicht auf Rennstrecken fährt. Trotzdem wird es gekauft...

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                    • Nightingale
                      Registrierter Benutzer
                      • 15.05.2009
                      • 733

                      #11
                      Zitat von markus7 Beitrag anzeigen
                      ^ Wenn "WAF" und "Wohn" Prio 1 hat, dann sollte man sich ein anderes Hobby suchen oder mit einem Ergebnis abfinden, das weit unter seinen Moeglichkeiten bleibt. Gute Musikwiedergabe ist nun einmal an bestimmte Voraussetzungen gebunden.
                      Wieder mal dein Standardsatz - da es mich mittlerweile nervt, überlege ich dich auf meine Ignorierliste zu setzen. Wer seinen Hörraum nicht absolut optimitert darf nicht mehr Musikhören, oder wie?. Warum soll ich nicht auch im WZ GUT Musik hören? Ich denke jeder von uns hat ein anderes Verständnis von 'gut'. Wer das Optimum anstrebt wird wohl ohne dediziertes Zimmer nicht auskommen.

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                      • markus7
                        Gesperrt
                        • 21.12.2010
                        • 1828

                        #12
                        ^ Und noch ein Standardsatz: Persoenliche Befindlichkeiten bitte per PM.

                        Zur Sache: In meinem Wohnzimmer kann man gut Musik hoeren. Richtig gut sogar. Es ist auch gar nicht die Frage ob Wohn- oder was-auch-immer-Zimmer, sondern welche Kompromisse man eingeht, eingehen muss oder kann. Darueber sollte man reden.
                        Ich habe das heutzutage angewandte Verfahren zur Musikaufnahme und -Wiedergabe nicht erfunden. Du kannst das gerne ignorieren, es ist aber genau das: Ignoranz gegenueber der Realitaet.

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                        • Rudolf
                          Registrierter Benutzer
                          • 18.06.2004
                          • 688

                          #13
                          Zitat von jhohm Beitrag anzeigen
                          Hallo,
                          das ist ja Alles schön und gut; aber wenn sich das Musik hören im Wohnzimmer abspielt
                          Zitat von tilln Beitrag anzeigen
                          Also mein Hobby ist Lautsprecherbau. Da hat der Raum überhaupt nichts mit zu tun...
                          Jeder betreibt dieses Hobby so, wie es ihm passt und gefällt. Das ist völlig in Ordnung. Und natürlich gibt es keine Mindestanforderungen für nichts.

                          Das kann aber nicht heißen, dass Verweise auf "Besser machen" hier nichts zu suchen hätten. Ich moser ja auch nicht über die Vorstellung von supergeil gestalteten CNC-gefrästen Gehäusen, bloß weil ich nur rechtwinklige Platten zusammenschustern kann. Im Gegenteil: Ich finde es immer interessant, wenn jemand das Machbare auslotet - besonders dann, wenn es über meine Verhältnisse geht.

                          Und ich rege mich nicht darüber auf, wenn andere mit besseren Möglichkeiten klar bessere Ergebnisse erzielen.
                          Rudolf
                          www.dipolplus.de/Dipol_Schallwand.pdf

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                          • markus7
                            Gesperrt
                            • 21.12.2010
                            • 1828

                            #14
                            Zitat von tilln Beitrag anzeigen
                            Natürlich kann darauf hingewiesen werden, dass das klanglich wesentlich mehr bringt als neue Lautsprecher,
                            Genau das tue ich.

                            Zitat von tilln Beitrag anzeigen
                            aber es geht eben auch ohne.
                            Klar, aber dann hat man halt vielleicht nur 10% des Machbaren erreicht. Darauf darf man auch hinweisen, odr?

                            Kommentar

                            • markus7
                              Gesperrt
                              • 21.12.2010
                              • 1828

                              #15
                              Zitat von Rudolf Beitrag anzeigen
                              Und natürlich gibt es keine Mindestanforderungen für nichts.
                              Naja, anschliessen sollte man Lautsprecher schon, wenn man Musik hoeren will

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