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AARGH!! Meine Lötspitze löst sich auf!

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  • merendo
    Registrierter Benutzer
    • 21.11.2004
    • 201

    AARGH!! Meine Lötspitze löst sich auf!

    Also, meine Lötstation hat teures Geld gekostet, da will man doch eigentlich meinen, dass man was anständiges da hat, aber da löte ich heute unbedacht ein paar Kabel, streife den Zinn von der Lötspitze ab, und dann seh ich ganz deutlich, wie sich die Spitze langsam aber sicher auflöst.

    Es sieht richtig krass aus, als ob da ein bisschen Säure draufgekommen wäre, aber ich verwende ausschließlich säurefreien Lötzinn

    Weiß jemand, was da falsch sein kann? Mach ich was falsch? Oder ist das vielleicht ein Materialfehler? Zur Info: Ich benutze eine Wella WHS 40 mit ca. 350 Grad im Durchschnitt, hab gerade die 2mm Spitze drauf und verwende Blödsinn Sn99 Cu1, also bleifrei.

    Wär super, wenn mir da jemand helfen könnte, ich hab Angst um meine ganze Lötstation.

    merendo
    Achtung: Bitte rühren Sie niemals ihren erkalteten Kaffee mit einem Lötkolben um!
  • Frankynstone
    Registrierter Benutzer
    • 24.03.2004
    • 3916

    #2
    Or nöö, hä?

    Im Ernst, es ist ganz normal, dass eine Lötspitze langsam verschleißt. Selbst bie Verwendung von Sn97Cu3 oder sogar einer Legierung aus Pb, Sn und Cu (braucht nich so heiß) wird die Lötspitze ausgewaschen. Das ist normal so. Bei einem Lot aus nur Sn und Pb (eventuell etwas Antimon) also ohne Cu ist der Auswaschungseffekt halt etwas stärker, aber nicht dramatisch.

    Ich weiß nicht, ob sich die Lötspitzen aufarbeiten lassen. Bei 'ner normalen reinsteckbaren (4mm dicker Kupferdraht, Spitze entsprechend schraubenzieherartig geformt) lassen sich mit einem Hämmerchen in Form bringen. Durch den (kalten) Schmiedevorgang für die grobe Form wird die Spitze härter. Erst die Feinarbeit mit 'ner Feile.

    Ich hab den Sinn der teuren Lötstationen nie verstanden. Ein schnöder Lötkolben mit 20 bis 30 Watt ist optimal für allgemeine Elektronik, bei SMD reichen 15 Watt und man macht auch nix kaputt damit. Neue Spitzen sind entweder billig oder selbst in wenigen Minuten hergestellt.

    Ich empfehle ausdrücklich, bleihaltiges Lötzinn zu hamstern, so lange es noch verfügbar ist. Für den Bastelbedarf gibt es nichts besseres! Sn97Cu3 ist ein Notbehelf.

    Beste Grüße an alle Elektronikbastler.

    Frank.
    Zuletzt geändert von Frankynstone; 20.09.2005, 22:16.
    PN-Box ist voll, bei Bedarf E-Mail: Frankynstone(ätt)gmx(punkt)de

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    • jhohm
      Registrierter Benutzer
      • 24.09.2003
      • 4527

      #3
      Hallo Merendo,

      ich weiß nicht, was Du für eine Lötstation hast, aber auf der Arbeit haben wir eine Weller Magnastat; da hält eine 0,4mm-Spitze ca. 1 jahr, bis sie gewechselt wird - nicht weil sie def. ist; sondern weil sie krumm gebogen ist...
      Natürlich darfst Du sie nicht mit Isolationsmaterial in Verbindung bringen; weil das die Lötspitze angreift; aber sonst kannst Du damit wenig verkehrt machen...
      Der preiswerteste Weller kostet 65,- EUR und ist jeden Cent wert! - Auch die Spitzen für ca. 9,- EUR...
      Bei den guten ERSA wird es ähnlich sein.

      Gruß Jörn

      Edit : @ Frankynstone:
      Im Sinne der Gesundheit solltest Du Deine Tips mal überdenken!!!
      Mit bleifreiem Lot ist genauso gut zu Löten; bei VW gibt es schon seit jahren nichts anderes mehr...
      Ausserdem liegt das geheimnis guter Lötstationen a) in der ausgereiften Regelung b) in den Spitzen (Weller, ERSA-Dur...) c) versuch mal, bei einem Schrunzlötkolben schnell mal die heiße Spitze zu wechseln.....
      ...Gruß Jörn

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      • Frankynstone
        Registrierter Benutzer
        • 24.03.2004
        • 3916

        #4
        Drähte werden grundsätzlich mit der Lötspitze abisoliert, da eine Abisolierzange oder gar der Seitenschneider den Draht unter der Isolation beschädigt und die Bruchgefahr erhöht. Der Ratschlag war also nix.

        Ich habe auch schon mit Lötstationen gearbeitet und merke echt keinen Unterschied zum normalen Lötkolben. Sogar der Nachteil, dass ein zusätzliches Gerät auf dem Tisch steht. Wozu das?

        EDIT ohne Ende:

        Bei einem "Schrunzlötkolben" wechsle ich die Lötspitze in 15 Sekunden. Netzstecker ziehen (gegen Überhitzung), Schraube lösen, Spitze rauspurzeln lassen, neue Spitze rein, Schraube fest, Spaß haben.

        Ja, Sn97Cu3 lötet sich sehr gut, auch mit einem "Schrunzlötkolben".
        PN-Box ist voll, bei Bedarf E-Mail: Frankynstone(ätt)gmx(punkt)de

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        • merendo
          Registrierter Benutzer
          • 21.11.2004
          • 201

          #5
          Also meine Lötstation ist eine Wella (=Weller) WHS 40 (siehe oben), und die hat nur 50 Euro gekostet. Aber das reicht auch, ich dachte mir, ein Markengerät ist gut und hält lange.

          Aber ich hab die Station jetzt seit höchstens nem Monat und auch bisher nur sehr wenig damit gelötet, von daher find ich es schon seltsam dass sich die Lötspitze so stark schon auflöst.

          Also, die Erfahrung mit diesem verdammten "umweltfreundlichen Lötzinn" ist auf alle Fälle Gold wert, nie wieder kauf ich mir das verdammte Zeug! Naja, aber das Verbot für bleihaltigen Zinn ab Mitte nächsten Jahres gilt zum Glück nur für die Industrie, privat ist bleihaltiges Lot weiterhin erlaubt.

          Also, normaler Verschleiß liegt hier denke ich nicht vor, das ist schon was Heftiges.
          Achtung: Bitte rühren Sie niemals ihren erkalteten Kaffee mit einem Lötkolben um!

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          • Frankynstone
            Registrierter Benutzer
            • 24.03.2004
            • 3916

            #6
            Immer genügend Kolophonium zufügen ist auch wichtig. Bevor man einen Draht verzinnt, wird er mit der Lötspitze in festes Kolophonium gedrückt, dass er von einem dünnen Film des Harzes überzogen ist. Dann nimmt man mit der Spitze etwas Zinn auf und kann es ganz ohne Druck den Draht anfließen lassen.

            Bei Leiterplatten pinselt man die zu lötenden Stellen oder gleich die komplette Platte dünn mit flüssigem Kolophonium ein (Spiritus + Kolophoniumkrümel ansetzen). Der Lötvorgang geht dann sehr schnell und die Lötspitze wird geschont. Weiterer Vorteil: weniger Stress für Leiterplattenmaterial (Klebeverbindung zwischen Kupferschicht und Träger) und kürzere Belastung der Bauelemente und Drahtisolierungen.

            EDIT schon wieder:

            Ich freue mich schon auf die spöttischen Bemerkungen, aber meine Empfehlungen basieren auf praktischer Erfahrung, die durch nichts zu ersätzen ist.
            PN-Box ist voll, bei Bedarf E-Mail: Frankynstone(ätt)gmx(punkt)de

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            • jhohm
              Registrierter Benutzer
              • 24.09.2003
              • 4527

              #7
              Original geschrieben von Frankynstone
              Drähte werden grundsätzlich mit der Lötspitze abisoliert, da eine Abisolierzange oder gar der Seitenschneider den Draht unter der Isolation beschädigt und die Bruchgefahr erhöht. Der Ratschlag war also nix.

              ...
              Ich hoffe nur, Du gibst diese QUATSCH NIEMALS weiter!!!!!!!!!!!!!!
              Ich habe selten soviel Mist gelesen; bei jeder Prüfung zum Elektriker würde der Auszubildene durchfallen, wenn er so Drähte anisoliert...
              Jeder weitere Kommentar ist überflüssig; Du solltest Dich echt mal schlaumachen, bevor du hier Mist verbreitest!!!!!

              Gruß Jörn - der zum Glück gelernt hat, wie es richtig geht....
              ...Gruß Jörn

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              • Frankynstone
                Registrierter Benutzer
                • 24.03.2004
                • 3916

                #8
                Mein Lehrmeister beim Grundpraktikum hat gesagt, dass seine Lehrlinge das auch nicht machen sollen. Aber er musste zugeben, dass dies die beste Methode ist. Und auch er sprach aus praktischer Erfahrung.

                Gruß Jörn - der zum Glück gelernt hat, wie es richtig geht...
                LOL, Effektivität bestimmt das Handeln.

                EDIT, weil es sein muss:

                Ich sollte vielleicht einige Smileys verwenden, um zu verdeutlichen, dass ich es nicht böse meine. Aber Leute, ihr kennt mich doch. Ich helfe, wo ich kann. Ich will auch dazu lernen und bin durch dieses Forum schon erheblich schlauer geworden und dankbar dafür.
                PN-Box ist voll, bei Bedarf E-Mail: Frankynstone(ätt)gmx(punkt)de

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                • jhohm
                  Registrierter Benutzer
                  • 24.09.2003
                  • 4527

                  #9
                  Hi Frankynstone,

                  zur Effektivität gehört auch die Haltbarkeit der Lötspitze...
                  Und wenn Du eine gute automatische Abisolierzange benutzt - die man als Bastler eh haben sollte - werden auch keine Drähte in Mitleidenschaft gezogen...

                  -> Merke: nur Pfuscher nehmen falsches Werkzeug und erfinden auch noch Gründe für ihr tun....

                  Gruß Jörn
                  ...Gruß Jörn

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                  • merendo
                    Registrierter Benutzer
                    • 21.11.2004
                    • 201

                    #10
                    Also ich verwende zum Abisolieren einen Cutter und SEEEHR viel Fingerspitzengefühl... Klappt hervorragend. Mittlerweile hab ich genügend Übung, das selbst bei hochfeinadrigem Aufbau nicht eine Ader verletzt wird. Aber das mit dem Lötkolben hört sich gut an

                    Zum Thema: Hat niemand ne Ahnung was da los sein kann?
                    Achtung: Bitte rühren Sie niemals ihren erkalteten Kaffee mit einem Lötkolben um!

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                    • jhohm
                      Registrierter Benutzer
                      • 24.09.2003
                      • 4527

                      #11
                      Original geschrieben von merendo
                      ...

                      Also, die Erfahrung mit diesem verdammten "umweltfreundlichen Lötzinn" ist auf alle Fälle Gold wert, nie wieder kauf ich mir das verdammte Zeug! Naja, aber das Verbot für bleihaltigen Zinn ab Mitte nächsten Jahres gilt zum Glück nur für die Industrie, privat ist bleihaltiges Lot weiterhin erlaubt.

                      ...
                      Hallo merendo,

                      wenn Du ohne Blei im Lot nicht Löten kannst bzw meinst, daß Deine Lötspitzen davon so schnell verschleissen, solltest Du lieber die gelben seiten bemühen...
                      Das einzige Problem, welches besteht, ist das die Löttemperatur ca. 35° höher sein muß und in der industriellen Fertigung die eizungen für die Lötbäder zu schwach dafür sind...Selbst den SMD-Bauteilen macht die temperaturerhöhung nichts aus...

                      Gruß Jörn
                      ...Gruß Jörn

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                      • merendo
                        Registrierter Benutzer
                        • 21.11.2004
                        • 201

                        #12
                        Tja, 35 Grad, das hab ich zuerst auch geglaubt. Hab aber dann festgestellt, dass das Zeug so gut wie gar nicht schmilzt, unter 250 Grad sowieso nicht.

                        Aber ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass das Problem hier Lötzinn heißt.
                        Achtung: Bitte rühren Sie niemals ihren erkalteten Kaffee mit einem Lötkolben um!

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                        • Frankynstone
                          Registrierter Benutzer
                          • 24.03.2004
                          • 3916

                          #13
                          Das Lot sollte eine eutektische Legierung sein. Hab zwar die Diagramme jetzt nicht hier, aber 1% Kupfer ist IMHO bissel wenig (nennt man das noch "dotiert", glaube nicht, aber das trifft es ganz gut). Also hast Du hier tatsächlich das falsche gekauft.

                          Ich besitze verschiedene Abisolierwerkzeuge, die ich aber nicht sonderlich praktisch finde. Jedes ist für seinen Einsatzbereich gut geeignet, aber für alle gleichermaßen gut geht das Löteisen

                          Das Sortiment an Zangen und anderen Elektronikwerkzeugen, die sich im Laufe der Jahre hier angesammelt haben, ist echt universell. Aber die eierlegenden Wollmilchsauen benütze ich am häufigsten:
                          - kleine Flachzange
                          - Spezialwerkzeug*
                          - Seitenschneider
                          - sowas wie Puk-Säge
                          - Optikerbohrmaschine (kleine Ständerbohrmaschine)
                          - Schlüsselfeile (ohne Griff)
                          - großes Bohrfutter oder Feilkloben (als Griff für ...)
                          - kleine Bohrer

                          *) normaler Schraubendreher mit abgeschrägten Ecken eignet sich für normale Schrauben und Kreuzschlitzschrauben, als Abgleichwerkzeug, es kann auch kratzen, stechen, anreißen, umrühren ...

                          Eine Lötspitze hält bei mir sehr lange. Wenn notwendig mit 'ner zarten Messingdrahtbürste sauber machen, alle paar Betriebsstunden kann man dir Form korrigieren, falls Verbiegung oder Auswaschung in störendem Maße auftritt, kommt der Konditorhammer

                          Die Temperaturregelung habe ich nie vermisst. Für niedrigere Temperatur wird die Lötspitze eben einen Zentimeter weiter draußen montiert. Wenn ich mehr Power brauche (Bleche zusammenlöten, Gehäuse aus Leiterplattenmaterial herstellen), dann muss halt einer mit 100 Watt dran.

                          Damit ein "Schrunzlötkolben" auch seine 50 Jahre hält, kommt er bei mir in die 220-Volt-Steckdose. Unter dem Schreibtisch habe ich einen Spartrafo mit Abgriffen für 200V (Schreibtischlampe brennt niemals durch) und 220V (für Lötschwein und für DDR-Geräte). Normal kommen bei uns zumeist 235V aus der Wand, was etwas derb ist.
                          PN-Box ist voll, bei Bedarf E-Mail: Frankynstone(ätt)gmx(punkt)de

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                          • Maddin
                            Registrierter Benutzer
                            • 13.11.2002
                            • 342

                            #14
                            Hi!

                            Also ich kann hier jhohm nur unterstützen.
                            Außerdem gibt es Flux Stifte, da braucht man keine Kolophoniumpampe.
                            Auf meine Ersadur Lötspitzen möchte ich auch nicht verzichten.

                            Gruß,
                            Maddin

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                            • jhohm
                              Registrierter Benutzer
                              • 24.09.2003
                              • 4527

                              #15
                              Hi Merendo,

                              das Problem wird nicht das Lötzinn sein; auch nicht wenn es ohne Blei ist

                              Das problem sind die Lötspitzen, die von scheinbar von minderer Qualität sind...
                              Ich kenne wie gesagt nur die Weller -Lötspitzen für den Magnastat-Lötkolben; die halten bei sachgemäßer Verwendung "ewig" - also sehr lange...

                              Andererseits sind ca. 4,- EUR für eine Ersatzlötspitze - bei Conrad - auch nicht die Welt...

                              Gruß Jörn
                              ...Gruß Jörn

                              Kommentar

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