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  • UweG
    Registrierter Benutzer
    • 29.07.2003
    • 5644

    #16
    Die vertikale Abstrahlung der Kalotte im Waveguide ist sicherlich super, aber leider nur so lange, wie ein Mitteltöner angekoppelt werden muss. Ich habe einfach die Erfahrung gemacht, dass bloßes vom Sessel aufstehen schon ausreicht, um bei einer normalen 2- oder 3-Wege-Box den Klang deutlich anders zu färben. Das ist einfach nicht meine Vorstellung von einer richtig guten Box. Technisch gibt es noch den Grud, dass die Dellen in der Vertikalen auch Dellen im Diffusfeldfrequenzgang hervorrufen, das halte ich aber für weniger schlimm (subjektiv).

    @AH: Könnte es sein, dass deine Versuche mit veränderlicher Trennfrequenz hauptsächlich deshalb so ausgehen, weil das Abstrahlverhalten in der Vertikalen bei der Trennung versaut wird oder gibt es Indizien dafür, dass es tatsächlich die Bündelung des MT-Chassis selbst ist, die den Höreindruck am Hörplatz verändert. So schlimm ist das mit der Bündelung einer 3"-Kalotte bei 3 kHz auf einer realen Schallwand eigentlich noch gar nicht.
    Boxsim ... wenn Lautsprechersimulation gelingen soll.

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    • Farad
      Registrierter Benutzer
      • 09.09.2001
      • 5775

      #17
      @JensS

      das verstehe ich jetzt nicht so recht. Hier hat sich doch ganz klar herauskristallisiert, dass man mit der von mir oben genannten Kombination eine sehr gute und universelle Box bauen kann. Mit experimentieren hat das recht wenig zu tun. Die Weiche ist mit BoxSim, spätestens mit ATB-PC und JustOct relativ leicht zu entwickeln.

      Wenn das natürlich nur eine reine Gedankenspielerei sein soll hab ich es falsch verstanden. Schade, das wäre eine gute Box geworden.

      @UweG

      Eine gute Box bringt einen linearen Freifeldfrequenzgang in Hörrichtung und im neutral bedämpften Raum einen gleichmäßigen Diffusfeldfrequenzgang. Von Dellen im Diffusfeldfrequenzgang ist doch bei der "Hallraummessung" unserer WG-Kombination nichts zu sehen.

      Warum dich die Klangänderung beim Aufstehen stört versteh ich immernoch nicht. Ich bleibe dabei das Interferenzen nicht so schlimm sind. Sie sind mir bei keiner meiner Meinung nach relevanten Messung negativ aufgefallen.

      farad

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      • UweG
        Registrierter Benutzer
        • 29.07.2003
        • 5644

        #18
        @farad:
        Eine gute Box bringt einen linearen Freifeldfrequenzgang in Hörrichtung und im neutral bedämpften Raum einen gleichmäßigen Diffusfeldfrequenzgang.
        Genau so ist das. Das ist das Niveau das heute machbar ist, wenn eine Box das erfüllt zählt sie zweifellos zu den besseren.
        Der Grund, warum es mich stört, wenn sich beim Aufstehen die Klangfarbe ändert, ist ganz einfach: Wenn dort wirklich einer mit der Geige spielen würde, täte sie es nicht.

        @Andreas: d/Lambda = 0,59 ist schon nicht schlecht, hörbar ist die Interferenz beim Aufstehen und im Raum rumlaufen aber noch deutlich. Wollte man keinen Einfluss mehr, müsste man noch eine ganze Oktave tiefer trennen.

        @JensS: Bitte nicht verunsichern lassen durch die Diskussion um Abstrahlverhalten und die Fehler darin. Vielleicht hätte wir sie nicht hier in diesem Thread führen sollen. Mein Anspruch liegt hier etwa auf dem Niveau, einen Sportwagen mit Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in weniger als 2 Sekunden haben zu wollen. Den gibt es heute nicht, auch nicht für 1.000.000 €. Anders: Es gibt derzeit KEINE Mehrwegebox, die einen gleichmäßigen Frequenzgang in wirklich alle Richtungen hätte. Es gibt Zigtausend Euro teure hochgelobte Konstrukte, die davon meilenweit entfernt sind.

        Die reine Ankopplung des TIW300 an eine nahezu beliebige MH-Kombination ist fast schon banal, deshalb hier auch nicht lange diskutiert worden. Ich würde mir zutrauen, in Boxsim innerhalb von <1/2 Stunde etwas zu simulieren, was bestenfalls noch marginale Nachbesserungen braucht, wenn vorher klar ist, was rauskommen soll - andere können das hier auch - Pegasus hat schon eine Auslegung vorgestellt, die funktioniert. Bei so einem Chassis erwartet man (ich jedenfalls) auch eine adäquate restliche Bestückung und ein 100% stimmiges Konzept. Darum geht's, nicht darum ob es möglich ist.
        Farads Auffasssung zu dem Waveguide teile ich übrigens. Das wäre eine Box, die ideal für einen HT mit großem Waveguide geeignet wäre.
        Boxsim ... wenn Lautsprechersimulation gelingen soll.

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        • JensS
          Registrierter Benutzer
          • 28.02.2003
          • 110

          #19
          @ Farad

          Nein, es soll nicht nur Gedankenspielerei sein, aber diese Investition muß auch ich sehr genau planen, soll heißen, ich habe die Chassis hier nicht rumliegen, bin aber durchaus bereit, so ein Projekt weiter zu planen und evtl. auch durchzuführen.

          De Fakto bin ich im Stadium der Vorüberlegung - Dein Posting hatte ich so verstanden, daß ich mich schnell melden solle, wenn Du mir einen Waveguide drehen solltest - und so weit bin ich noch nicht ! ( BTW: Ich wohne ich Reutlingen, nicht Riedlingen. Ich weiß nicht wo Riedlingen ist, ich weiß aber, daß es von mir nach Berlin eine Ganztagsreise ist ;-) )

          @UweG
          Die reine Ankopplung des TIW300 an eine nahezu beliebige MH-Kombination ist fast schon banal
          Da z.B. aber sämtliche Voxen mit doppeltem MT aufgebaut sind ( bei seitlichen Bass ) war für mich die Frage einfach, ob irgendjemand solch ein Projekt verwirklicht hat!
          200, 250 + MT gibt es in der Galerie einige und auch Simulations-Threads gibt es genug zu diesem Thema, aber keine 300 + MT.

          Viele Grüße und einen schönen Freitag,

          Jens

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          • woody
            Registrierter Benutzer
            • 18.06.2001
            • 652

            #20
            Ich für meinen Teil werde auch in Zukunft mein Gehör "mit schmalen Schallwänden und ihrer unzureichenden Rückwärtsdämpfung im unteren Mitten- und Grundtonbereich" quälen.
            Habe die letzten 2 Jahre die Beiträge von Andreas Haeger verfolgt. Ich finde, was er schreibt hat Hand und Fuß. Auch ist ein Lautsprecher mit akzeptablen Bündelungsverhalten bestimmt eine gute Sache. Nur leider habe ich fast gar keine Aufnahmen, auf denen das wirklich eine Rolle spielt.
            Ich habe lange überlegt, wie ein Nachfolger für meine VOX 252 aussehen könnte und jeden Beitrag von Andreas aufmerksam gelesen. Da ich 5 Stück von diesen Dingern in meiner Wohnung habe, will eine Modifikation schon sehr überlegt sein.
            Da ich trotzt unzureichender Rückwärtsdämpfung (die ich mit porösen Absorptionsmaterial nachgerüstet habe), eine Menge Spass mit "Monohühner" und "Stereohühner"-Aufnahmen habe, werde ich alles so lassen, wie es ist.

            Viel Spass noch beim Forschen
            Gruss Norbert

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            • AH
              AH
              Registrierter Benutzer
              • 17.01.2003
              • 586

              #21
              @AH: Könnte es sein, dass deine Versuche mit veränderlicher Trennfrequenz hauptsächlich deshalb so ausgehen, weil das Abstrahlverhalten in der Vertikalen bei der Trennung versaut wird oder gibt es Indizien dafür, dass es tatsächlich die Bündelung des MT-Chassis selbst ist, die den Höreindruck am Hörplatz verändert. So schlimm ist das mit der Bündelung einer 3"-Kalotte bei 3 kHz auf einer realen Schallwand eigentlich noch gar nicht.
              @ Uwe:

              Ich habe 76mm (Dynaudio, Seas), 50mm (Peerless) und 38mm-Kalottenmitteltonstrahler (Heco) rumliegen und auf einer quasi-unendlichen Schallwand Mittelhochtoneinheiten mit einer 25mm-Kalotte als Hochtöner aufgebaut, die jeweils mit 24dB/8ve frei durchstimmbar getrennt wurden.

              Die Kombination der 38mm-Kalotte mit einer 25mm-Kalotte ist in einem recht weiten Bereich zu trennen, ohne daß nennenswerte "Klangunterschiede" entstehen.
              Die destruktive Interferenz zwischen den Strahlern ist bei hohen Trennungen auch hörbar, sie äußert sich in einem seltsam "phasig" wirkenden Klangeindruck. Bedeutender ist in meinen Ohren allerdings die Richtwirkung des Mitteltöners. Die 3"-Kalotte erzeugt bei 3kHz getrennt schon einen erheblichen Dumpfklang, nicht aber die 1,5" und 2"-Kalotten.
              Der Dumpfklang der Gewebekalotten setzt immer bei Strahlerdurchmesser = halbe Wellenlänge ein (3" bei 2,2kHz, 2" bei 3,3kHz und 1,5" bei 4,4kHz). Man kann da zwar ein wenig drübergehen, ohne das es gleich sehr ohrenfällig wird, aber eine 3"-Kalotte wird bei Trennungen oberhalb 2,5kHz dann doch hörbar dunkel.
              Ich habe unabhängige Messungen von Lautsprechern mit 3"-Kalottenmitteltonstrahler, das Diffusfeld-Übertragugnsmaß sinkt bei allen zwischen 2,2kHz und 3kHz um volle 3dB!

              Ich habe zudem den Verdacht, daß Artefakte der Strahler selbst oberhalb Wellenlänge = halber Strahlerdurchmesser hinzukommen, diesen Verdacht kann ich allerdings meßtechnisch nicht erhärten.

              Ansonsten schließe ich mich Farad an, daß die vorgestellte Box mit 30er Tieftöner und 130er Mitteltöner ideal geeignet ist, um einen Hochtöner mit Waveguide einzusetzen, der die Richtcharakteristik beim Übergang mid-high verstetigt.
              So sieht eine richtig solide, universell einsetzbare Box mit gutem Verhältnis von Aufwand und Kosten aus. Allerdings weiß ich nicht, ob der AL 130M genug Kennschalldruck bringt. Beim Mitteltöner würde ich daher vielleicht bei einem anderen Hersteller suchen und auch eine Membran mit höherer innerer Dämpfung wählen.

              Gruß

              Andreas
              Zuletzt geändert von AH; 12.08.2005, 12:49.

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              • US.
                US.
                Registrierter Benutzer
                • 05.07.2003
                • 307

                #22
                Original geschrieben von UweG
                Die vertikale Abstrahlung der Kalotte im Waveguide ist sicherlich super, aber leider nur so lange, wie ein Mitteltöner angekoppelt werden muss. Ich habe einfach die Erfahrung gemacht, dass bloßes vom Sessel aufstehen schon ausreicht, um bei einer normalen 2- oder 3-Wege-Box den Klang deutlich anders zu färben. Das ist einfach nicht meine Vorstellung von einer richtig guten Box. Technisch gibt es noch den Grud, dass die Dellen in der Vertikalen auch Dellen im Diffusfeldfrequenzgang hervorrufen, das halte ich aber für weniger schlimm (subjektiv).

                @AH: Könnte es sein, dass deine Versuche mit veränderlicher Trennfrequenz hauptsächlich deshalb so ausgehen, weil das Abstrahlverhalten in der Vertikalen bei der Trennung versaut wird oder gibt es Indizien dafür, dass es tatsächlich die Bündelung des MT-Chassis selbst ist, die den Höreindruck am Hörplatz verändert. So schlimm ist das mit der Bündelung einer 3"-Kalotte bei 3 kHz auf einer realen Schallwand eigentlich noch gar nicht.

                Hallo,

                meine Erfahrungen gehen dahin, daß Abstrahlverhalten und Interferenzen durchaus unabhängig voneinander problematisch sind.

                Das Problem vertikal ungleichmässiger Bündelung ("beim Aufstehen"):
                Möglicherweise ist nur der Interferenzbereich einfach zu breit, oder die Dispersion des Hochtöners alleine ungünstig in der obersten Oktave.

                Bei einem D/Lambda von rund 0,75 sehe ich keine großen Probleme, weder messtechnisch noch gehörmässig.
                Günstige Voraussetzungen schafft man bei zusätzlich kleinem Interferenzbereich, was die Verwendung Filter 8. Ordnung nahe legt.
                Ferner sollte die Hauptabstrahlkeule per Delay auf den Hörplatz oder leicht darüber ausgerichtet werden.
                Montage der Hochtöner leicht über der Sitzhöhe und Verwendung von kleinen Hochtöner (19er) mit breiter Dispersion, die natürlich ins Gesamtkonzept passen müssen, tun ihr übriges.

                Breite Interferenzbereiche sind von Übel. Mit einer Digitalweiche kann man diesbezüglich leicht Blindtests veranstalten, indem man beliebig zwischen den Filtersteilheiten und Filterarten umschalten kann. Die dazugehörige Entzerrung und Phasenlage inklusive, so daß man keine Trivialeffekte wie Amplitudenverfärbungen hört.

                Dabei stellten sich die breit interferierenden Konzepte im Klangbild immer als diffus und phasig heraus. Pervertiert mit 6dB-Flanken. Positiv ausgedrückt könnte man das auch mit luftig und räumlich beschreiben.

                Zu hohe Trennfrequenzen Mid-High wirken sich jedoch, auch bei geringer Interferenzbreite, in einem Mangel an Präsenz aus.
                Die Lokalsiation wird insbesondere bei ungünstigen Hörbedingungen nur selektiv gut ("plastische Stimmen"), und die Wiedergabe soft.

                Gruß, Uwe

                Edit: Hab gerade gesehen, daß sich das Posting mit Andreas´überschnitten hat

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                • Farad
                  Registrierter Benutzer
                  • 09.09.2001
                  • 5775

                  #23
                  @Jens

                  ich habe schon gelesen, dass du in Reutlingen wohnst. Von Reutlingen ist es aber nur ein Katzensprung nach Riedlingen und von da aus nur noch ein Steinwurf bis zu meiner Werkstatt hier. Die Zeit hätte gedrängt, da ich nur noch wenige Tage hier im Süden mit Drechselmaschine bin, dann aber wieder in Berlin. Alles klar? *g*

                  Was UweG da sagt ist zweifelsfrei richtig: Die Box kann auch ohne Waveguide und große weitere Überlegungen hier aufgebaut werden und wird viele käufliche Boxen um Längen schlagen. Sie hat aber eben auch das Potential (da sind wir uns hier gerade mal ziemlich einig, das kommt ja nicht soo oft vor *g*), dass sie RICHTIG gut werden könnte. Wenn man sich Gedanken über die Mittel-Hochtonabstrahlung macht.

                  @US.

                  Kennst du denn ein System, dass vertikale Interferenzen vollständig unterbindet und gleichzeitig schön bündelt? Ich sehe da eine Menge widersprüchlicher Forderungen:

                  - Chassis nahe zusammen schafft Interferenzfreiheit, wenn man tief trennt. Resultat ist eine miese Belastbarkeit und und hohe Verzerrungen des Hochtöners. Miese Bündelung.

                  - Einsatz eines Waveguides schafft tiefe Trennbarkeit, aber hohen Chassisabstand, bessere Bündelung, aber Interferenzen. Ausserdem: Akustisch hohe Flankensteilheit.


                  Was du beschreibst ist ein Klangeindruck. Kannst du dir erklären wo der herkommt? Ich hätte ihn jetzt erstmal in Veränderungen des Diffusfeldfrequenzganges gesucht.

                  Schaut man sich beispielsweise die Messungen in der K+T zur Classic200 (so schlecht die Messsungen auch sind, DAS zeigen sie) an, so sieht man, dass die 60° Kurve schon ein sehr ungleichmäßiges Verhalten aufweist. Würden die Kollegen mal bis 90° Messen wäre das noch deutlich schlimmer. In der Beschreibung ist vom überrepräsentierten Präsenzbereich die Rede. Das leuchtet ein, bedenkt man, dass die Höhen unter größeren Winkeln prinzipbedingt sowieso noch stark abfallen.

                  Mit den gleichen Chassis und der niedrigeren Trennung (Aria!) sieht das besser aus, bei den gleichen Chassis und Einsatz eines Waveguides auch. Meine Messungen zeigen das.

                  Einen Klangeindruck dazu habe ich noch nicht! Ich mutmaße aber, dass bei sowohl gutmütigem Diffusfeldfrequenzgang als auch linearem Freifeldfrequenzgang die Sache auch ordentlich klingen wird. Noch dazu, dass hohe Bündelung (und sie ist höher als bei der Classic 200) die Ortbarkeit grundsätzlich zunimmt.

                  Wie bereits erwähnt denke ich, dass die Kombination aus 130mm Mitteltöner und 25mm Kalotte sich prinzipiell nciht anders verhalten wird als 100mm Mitteltöner und 20mm Kalotte. Die Trennfrequenz kann etwas tiefer liegen, die Belastbarkeit wird etwas steigen.

                  gruß, farad

                  Kommentar

                  • US.
                    US.
                    Registrierter Benutzer
                    • 05.07.2003
                    • 307

                    #24
                    Hallo Farad,

                    Kennst du denn ein System, dass vertikale Interferenzen vollständig unterbindet und gleichzeitig schön bündelt? Ich sehe da eine Menge widersprüchlicher Forderungen:
                    Vollständige Vermeidung wird schwierig. Koaxe oder Pseudokoaxe, gingen in die Richtung. Z.B. setzt MEG bei den kleinen Modellen vor den Mitteltöner eine Mini-Schallwand, die für Kanteneffekte sorgt und somit für Bündelung im Bereich um 4kHz. Den Direktschall auf Achse krümmts; dessen Entzerrung sorgt für Absenkung außerhalb der Achse.
                    Bündelung wird letztlich immer durch Interferenzen erzeugt.

                    Den BMS- 1“-2“-Koax könnte man auch mal für Hifi-Zwecke evaluieren.

                    Wichtig erscheint allerdings eine eindeutige und breite Abstrahlkeule.
                    Das Interferenzmuster zweier benachbarter Chassis mit großem Absatnd ist geprägt von einem Wechsel von destruktiver und konstruktiver Interferenz in geringem Abstand.

                    Mit meinem Prototypen eines Cardio-Panels konnte ich beispielsweise Bündelung ohne größere vertikale Interferenzen erzielen. (13er als Cardioide mit Magnetostat).

                    Was du beschreibst ist ein Klangeindruck. Kannst du dir erklären wo der herkommt? Ich hätte ihn jetzt erstmal in Veränderungen des Diffusfeldfrequenzganges gesucht.
                    Das glaube ich nicht. Wenn ich ein System mit 2,1“ und 0,75“ mit verschiedenen TFs zwischen 2kHz und 3,5kHz trenne, klingt es praktisch identisch (Frequenzgang immer entzerrt).
                    Gehe ich über 4kHz, stellt sich ein softes Klangbild ein.

                    Verwende ich zusätzlich flache Filter (auch wieder entzerrt), wird der Klangeindruck phasig und räumlich-diffus. Dies führe ich auf den nun breiten Interferenzbereich zurück.

                    Wie bereits erwähnt denke ich, dass die Kombination aus 130mm Mitteltöner und 25mm Kalotte sich prinzipiell nciht anders verhalten wird als 100mm Mitteltöner und 20mm Kalotte. Die Trennfrequenz kann etwas tiefer liegen, die Belastbarkeit wird etwas steigen.
                    Sehe ich auch so. Sieht man mal von der besseren Dispersion der 19er Kalotten und dem praktischen Problem der Verfügbarkeit guter 10er Konusse ab.

                    Gruß, Uwe

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                    • Farad
                      Registrierter Benutzer
                      • 09.09.2001
                      • 5775

                      #25
                      Hallo US,

                      der BMS wurde doch von K+T oder HH in einem Hifiprojekt integriert. Ich hab das leider nie gehört. Du? Ich habe den Koax sowohl an einem CD-Horn als auch an meinem Prototypen von Tractrixhorn gemessen. Zwar gibt es laut Datenblatt keine Interferenz, die Bündelung nimmt aber zu hohen Frequenzen hin STARK und teilweise auch ungleichmäßig zu. Ein kleineres Horn macht die Sache schnell uninteressant, die untere Grenzfrequenz liegt dann zu hoch.

                      Ausserdem kenne keinen 2" Treiber der so gut klingt, dass ich ihn für Hifi-Zwecke einsetzen würde. Meßwerte hin oder her, die Auflösung der Teile ist absolut miserabel.

                      Koaxiale Anordnungen sind zwar prinzipiell interessant, eine gute Bündelung im Hochtonbereich ist dann aber nicht zu schaffen. Jede Wellenführung steht dem Mitteltöner im Weg.

                      -> die beiden Forderungen widersprechen sich.

                      Das glaube ich nicht. Wenn ich ein System mit 2,1“ und 0,75“ mit verschiedenen TFs zwischen 2kHz und 3,5kHz trenne, klingt es praktisch identisch (Frequenzgang immer entzerrt).
                      Gehe ich über 4kHz, stellt sich ein softes Klangbild ein.
                      und das passiert relativ schlagartig? Ich glaube eher, dass das an der anderen Energieverteiltung im Raum liegt. Die untere Kalotte bündelt dann stärker und man bekommt eben wieder den Zacken im Diffusfeldfrequenzgang. Hast du da mal Messungen gemacht? Wäre das Diffusfeld immernoch ähnlich, hättest du bestimmt recht.

                      Wie du schon geschrieben hast, zeichnen sich die Interferenzen durch schmalbandige Dips und Peaks aus. Wenn man die Messungen mit 1/3 Oktave glättet fallen sie kaum mehr auf. Das ist natürlich Schönfärberei! Aber auch unser Gehör nimmt feine Spitzen kaum wahr.

                      Egal wie scharf man trennt hat man beim Einsatz von Schallführungen meiner Erfahrung nach also immer einen Bereich der Interferenzen. Ob ein breiter Interferenzberiech schlimmer ist als das schlechte Zeitverhalten hoher Filtergüten weiß ich nicht.

                      Sowohl meine Versuche mit den Waveguides als auch mit den Tractrixhörnern haben gezeigt, dass die Flankensteilheit allein durch die Schallführungen recht hoch werden. Man kommt evtl tatsächlich mit 6dB Filtern aus.

                      farad

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                      • US.
                        US.
                        Registrierter Benutzer
                        • 05.07.2003
                        • 307

                        #26
                        Hallo Farad,

                        ich kenne den BMS-Koax nur "vom Prospekt".
                        Daß eine der Zeitschriften dieses Chassis beschrieben hätte, ist mir nicht bekannt.
                        Hier ein Beispiel für eine Anwendung bis 400Hz.


                        Zwar gibt es laut Datenblatt keine Interferenz, die Bündelung nimmt aber zu hohen Frequenzen hin STARK und teilweise auch ungleichmäßig zu
                        Scheint mir eher nicht so zu sein.
                        Das Isobarendia dieser Box mit dem BMS-Coax, schaut doch prima aus, oder?


                        Ausserdem kenne keinen 2" Treiber der so gut klingt, dass ich ihn für Hifi-Zwecke einsetzen würde. Meßwerte hin oder her, die Auflösung der Teile ist absolut miserabel.
                        Der BMS-Coax kennt die Probleme üblicher 2"-Treiber in der obersten Oktave sicher nicht. Der 2"er läuft ja nur bis 6kHz.
                        Der Coax im Horn ist damit für den Bereich von 400Hz bis 20kHz gut.


                        Zum Frequenzübergang "Mid-High" konventioneller Mehrweger:
                        und das passiert relativ schlagartig? Ich glaube eher, dass das an der anderen Energieverteiltung im Raum liegt. Die untere Kalotte bündelt dann stärker und man bekommt eben wieder den Zacken im Diffusfeldfrequenzgang. Hast du da mal Messungen gemacht? Wäre das Diffusfeld immernoch ähnlich, hättest du bestimmt recht
                        Die zunehmende "Softheit" und selektive Lokalisationsschärfe bei höherer Trennung liegt sicher am verbogenen Diffusschallfeld aufgrund der zunehmenden Bündelung der Mitteltonkalotte.

                        Was ich meinte: Bis zum Bereich "hoher" Eigenbündelung der Kalotte (in meinem Fall ab rund 3,5kHz), klingen alle Frequenzübergänge gleich. Trennungen bei 2kHz, 2,5khz, 3kHz, 3,5kHz klingen nicht nur fast indentisch, sondern messen sich auch so (alles mit 48dB/8ve)
                        Erst bei höheren Trennungen treten deutliche Unterschiede auf; allerdings natürlich nicht abrupt.

                        Gruß, Uwe

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                        • bolandi
                          Registrierter Benutzer
                          • 24.06.2005
                          • 16

                          #27
                          BMS4590

                          Hallöchen,

                          der BMS4590 ist zwar schon sehr gut, ist aber alles andere als fehlerfrei: weder das Ausschwingverhalten noch das Klirrverhalten ist optimal, beide Treiber werden in Grenzbereichen betrieben und die grössere Laufzeit des MT durch die Konstruktion muß fast zwingend durch ein Delay kompensiert werden... die Auflösung ist im Mittelton sehr gut, neigt aber im hochton zu kleineren Unsauberkeiten.
                          Meiner Meinung nach handelt man sich also für das mit passendem Horn tatsächlich ausgezeichnete Abstrahlverhalten für HiFI-Wiedergabe zu viele Nachteile ein... Am lohnensten erschiene mir aufgrund meiner persönlichen Erfahrung mit diesen Treibern eine Fortsetzung des Koax-Prinzips, also einen 12" oder 15" TMT mit koaxialem 2"-Anschluß, leider sind diese in guter Qualität selten und teuer, allerdings würde ein entsprechender Membrantrichter mit Sicherheit keine optimale Abstrahlung mehr erlauben... (also braucht´s den 4590 doch wieder nicht... )

                          ciao, günther

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                          • Farad
                            Registrierter Benutzer
                            • 09.09.2001
                            • 5775

                            #28
                            Hallo BN, hallo bolani,

                            Ich habe den BMS4590 in einer PA-Kombination (TT-MT Übergang aktiv) getrennt mit dem 15PL40 gehört. Einen so schönen Tannenbaum hätte ich nicht vermutet.

                            Von sehr guter Mittenauflösung kann meiner Meinung nach keine Rede sein. Er klingt marginal besser als der DE750 von B&C und das ist eine Klirrschleuder sonders gleichen, die dank ihres Preises immernoch viel eingesetzt wird.


                            Um den Eindruck der starken und ungleichmäßigen Bündelung zu untermauern....



                            Messung des BMS4590 an meinem 300Hz Tractrixhorn, 1/3 Oktavglättung. Am CD-Horn siehts nicht wesentlich besser aus.
                            (Zur Verteidigung des Treiber ist zu sagen, dass der Hornhals etwas zu groß war und mit Knetmasse angepasst wurde. Bis auf den 15kHz Einbruch hatte das aber keine weiteren Folgen)

                            Was du da als Beispiel gezeigt hast, ist ohne Zweifel eines der Sahnestückchen was man mit den Treibern machen kann. Ob sowas im Hifi-Bereich funktionieren würde. naja.

                            Nun zum urpsprünglichen (sic!) Thema: Du meinst, dass die Strahlungskopplung darunter so gut ist, dass völlig egal ist, welche der beiden Kalotten nun die Membranfläche beisteuert? Oder denkst du, dass das steigende Bündelungsmaß der größeren Kalotte eigentlich erst dann richtig interessant wird, wenn Interferenzen auftreteten? Das ist ja irre.....

                            farad

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                            • bolandi
                              Registrierter Benutzer
                              • 24.06.2005
                              • 16

                              #29
                              4590

                              Sorry für den 4590 Off-Topic...

                              Moin, Farad,

                              da ist bei dir irgendwas mächtig schiefgelaufen:
                              Leider ist der 4590 aufgrund seiner koaxialen Anordnung des MHT und des HT absolut überempfindlich was den Übergang von Treiber zu Horn und die anfängliche Hornkontur angeht. Für Erstversuche ist da schon anzuraten auf ein original BMS-Horn zurückzugreifen... Zum anderen braucht der 4590 viel Sorgfalt bei der Weichengestaltung, mit konventionellen Aktivweichen ist er nicht beschaltbar (der Kammfilter um die Trennfrequenz ist hierfür typisch), zumindest braucht´s ein zusätzliches Delay zur Verzögerung aller Kanäle ausser des MHTs (aufgund der Laufzeit des MHT um den Einzöller rum...) oder einer optimal angepassten Passivweiche (zum Beispiel der original BMS-Serienweiche, die recht gut gemacht ist... (die HH-Einschätzung und Einzelzweigmessung war falsch, weil nicht erkannt wurde, das es sich um eine Serienweiche handelt...). Typische Aktivweichen sind nunmal leider nicht so flexibel und selbst manche Digitalcontroller tun sich da noch schwer...

                              Meint dein letzter Absatz mich oder den auch angesprochenen BN...?
                              Ciao, Günther

                              PS: ohne Vergleich mit Messungen eines anderen allgemein bekannten und beurteilbaren Treibers an deinem Horn ist dein eingestelltes Messergebnis aber eh´recht wertlos, sorry, man kann ja in keinster Weise den Eigencharakter des Horns beurteilen.

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                              • Farad
                                Registrierter Benutzer
                                • 09.09.2001
                                • 5775

                                #30
                                @bolandi,

                                Wenn ein PA-Treiber mit einem herkömmlichen PA-Controller selbst aktiv nicht zu beschalten ist, ist er meiner Meinung nach absolut unbrauchbar. Die Serienweiche mag funktionieren, von idealer Ausnutzung der Treiber bei 3 Bauteilen zu sprechen halte ich aber für gewagt.

                                Woher ein Kammfilter kommen soll, wo doch die Homepage eindeutig zeigt, dass es zu keiner Interferenzerscheinung kommen kann, da die Ringe innerhalb der halben Wellenlänge liegen und Phasengleich abstrahlen.

                                Warum der Hornübergang empfindlicher sein soll als bei jedem anderen Treiber ist mir nicht klar. An welchen Hörnern hast du die Treiber vermessen?

                                Den eigencharakter des Horns gibts im Thread "Messungen an Hörnern" zu sehen, die Messung des 4590 am eigenen BMS-Horn hab ich auch gemacht. Bittesehr. 1/3 Oktav geglättet, Originalsuperserienweiche.



                                sieht besser aus als am Tractrix, stimmt. CD-Hörner klingen aber erfahrungsgemäß nicht so schön wie die Tractrixdinger. Das ist keine eigene Erfahrung sondern fußt insbesondere auf den Aussagen von Bruce Edgar, der in "Hornkreisen" durchaus als Autorität anzusehen ist.

                                Wenn du mir jetzt erzählst, dass bei den "Messungen an Hörnern" ja nur ein Mitteltöner angeschlossen war, hast du natürlich recht. Aber der BMS nimmt ja gerade für sich in Anspruch, dass er durch ausgefuchste Bauweise der Hochtondämpfung durch die zusätzliche Luftmasse entkommt.

                                Am hauseignen CD-Horn stimmt das auch weitestgehend. Leider klingt die Tröte daran nicht viel besser als jeder Standard B&C 1,4". Wozu der Aufwand dann sein soll und was das alles mit Hifi zu tun hat ist mir dann aber nicht klar. (Doch. Die Belastbarkeit des 2" ist immernoch erstaunlich hoch. Bei soviel verballerter Schallwandfläche ist das aber auch kein Wunder.)

                                Mein letzter Absatz des vorhergehenden Postings war an BN gerichtet.

                                farad

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