So, habe eben die Antwort von Visaton erhalten.
Kurz: Betrieb der Atlas Compact mit den schwachen Röhrenverstärkern ist technisch möglich, auch über Zimmerlautstärke, die ich jetzt einfach mal willkürlich bei ca. 85 dB angesetzte habe (ab diesem Lautstärkewert soll man bei dauerhafter Belastung langsam durch Schädigung des Gehörs schwerhörig werden). Gut, es mag mehr oder minder große Unterschiede in der Basswiedergabe geben, aber auch hier gilt: Was gefällt ist besser als das was weniger gefällt. Vielleicht habe ich mich ja auch nur falsch ausgedrückt oder empfinde manches anders oder weniger wichtig als es andere hören und auch messen. Egal, hier die Antwort von Visaton:
Sehr geehrter Herr Wolf,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Um ehrlich zu sein, ist die Beantwortung Ihrer Frage für uns nicht einfach. Allein schon weil es hier gespaltene Meinungen und im Grunde Befürworter und Gegner von Röhrenverstärkern gibt.
Ich kann Ihnen daher nur eine rein objektive Einschätzung in Form von Fakten liefern:
Um zu Ihrer Hauptfrage zurückzukommen: „Kann ich die Atlas Compact sinnvoll mit einem solchen Röhrenverstärker, der nur 2x 8 Watt RMS leistet, betreiben?“
Sie können die Atlas Compact mit einem Röhrenverstärker und 2 x 8 W problemlos betreiben. Das wird auch bis zu einigermaßen hohen Lautstärken funktionieren. Aber das volle Potential können Sie damit nicht ausschöpfen und Sie erhalten die erwähnte klangbeeinflussende Komponente.
Dementsprechend ist die Antwort:
JA, Sie können die Atlas Compact mit einem Röhrenverstärker betreiben, ......
nur das Wort „sinnvoll“ muss leider gestrichen werden.
Schöne Grüße
Sebastian Bayer
VISATON GmbH & Co. KG
LAUTSPRECHER
Dipl.-Ing. (FH) Sebastian Bayer
Technik / Technics
Bei der Gelegenheit: Vielen Dank an das Visaton-Technik - Team für diese ausführliche und für mich auch verständliche Antwort.
..... Und da sind wir wieder bei der Frage nach der Sinnhaftigkeit. Transistor Class A oder D, Transistor oder Röhre, Kabel dünn oder dick, etc., etc., etc .... ?
Ich denke, wir sind uns alle einig, daß man Musik hören muß um sie genießen zu können. Und was gefällt ist dann für denjenigen auch jeweils das richtige. Unabhängig davon was dann Meßgeräte, Tests oder andere dazu sagen.
Ich war heute bei Studio 45 in Bremen und habe mal meine Wünsche vorgetragen. Es ging von neuem Röhrenvorverstärker mit alter Transistorendstufe, über Röhrenvorverstärker und Röhrenendstufe bis zu Röhrenvollverstärker..... Wer die Wahl hat, hat die Qual. Morgen höre ich mir mal den Röhrenvollverstärker FEZZ Audio Mira Ceti mit 2x 8W (2x 300B Röhre) an einer Focal Aria 948 mit einem CD-Player an. Mal sehen. Visaton ist dort bekannt und ich könnte über den Fachhandel dort auch so etwas erhalten, da ich dort auch bei Boxen-Bausätzen gut betreut würde, aber sie haben zur Zeit keine Visaton Box da. Daher erst einmal die Focal.... Sie hat einen Wirkungsgrad von 92,5dB / 1W / 1m... Hören wir mal....
@kboe: Die Webseite, die Du da verlinkt hast.... Die macht einen doch schon sehr nachdenklich...
In Bezug auf Transistorverstärker kann man laut des Webseiten-Autors bei gleicher Leistung quasi keinen Unterschied zwischen den einzelnen Verstärkern und Herstellern heraushören.
Und Röhrenverstärker sind messtechnisch Unsinn und ökologisch unvernünftig.... Ok, seine Meinung, die ich respektiere.
Aber mal ehrlich, wer hört schon Musik um als vernünftig zu gelten? Ich nicht! Ich genieße Musik auf emotionaler Ebene und da sind mir Messergebnisse völlig egal, solange es audiophil klingt. Aber dennoch Danke für die Infos, denn ich kann mir jetzt bei einigen Dingen ein paar Fargen sparen.
Grüße
Chrischan
Kurz: Betrieb der Atlas Compact mit den schwachen Röhrenverstärkern ist technisch möglich, auch über Zimmerlautstärke, die ich jetzt einfach mal willkürlich bei ca. 85 dB angesetzte habe (ab diesem Lautstärkewert soll man bei dauerhafter Belastung langsam durch Schädigung des Gehörs schwerhörig werden). Gut, es mag mehr oder minder große Unterschiede in der Basswiedergabe geben, aber auch hier gilt: Was gefällt ist besser als das was weniger gefällt. Vielleicht habe ich mich ja auch nur falsch ausgedrückt oder empfinde manches anders oder weniger wichtig als es andere hören und auch messen. Egal, hier die Antwort von Visaton:
Sehr geehrter Herr Wolf,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Um ehrlich zu sein, ist die Beantwortung Ihrer Frage für uns nicht einfach. Allein schon weil es hier gespaltene Meinungen und im Grunde Befürworter und Gegner von Röhrenverstärkern gibt.
Ich kann Ihnen daher nur eine rein objektive Einschätzung in Form von Fakten liefern:
- Unsere Atlas Compact MK V liefert an 1 W in 1 m Entfernung 90 dB aufgrund ihres hohen Wirkungsgrades. Theoretisch wären mit 8 W also 9 dB mehr möglich -> 99 dB (8 W/1 m). Dieser Schalldruckpegel ist bereits sehr laut und für längere Hörsessions nicht zu empfehlen. Natürlich sitzt man nicht 1 m von solch einer großen Box entfernt, so dass man theoretisch noch das Abstandsgesetz beachten muss, aber in Räumen kommen Reflexionen hinzu, so dass man schon mit deutlich über 90 dB rechnen kann. Aus diesem Punkt wäre ein 8 W Verstärker also kein Problem. Aber: Musiksignale sind nun mal sehr dynamisch und haben Spitzen und Einbrüche. Diese müssen vom Verstärker aufgefangen werden. Bei voller Leistung kann es sonst zu Verzerrungen kommen. Daher wäre ein gewisser Headroom sinnvoll, welcher bei einem 8 W Verstärker kaum vorhanden ist.
- Röhrenverstärker haben aufgrund ihrer Technik den Vorteil, dass der Übergang zum Verzerren eher weich abläuft, während man bei Transistorverstärkern von einem harten Übergang spricht. Somit wird das Limit des Verstärkers eher später wahrgenommen, der Klang verändert sich aber bereits schon früh.
- Röhrenverstärker arbeiten einfach ausgedrückt nach dem Prinzip der Stromverstärkung (Transistorverstärker sind Spannungsverstärker). Dementsprechend folgen sie dem Impedanzverlauf des Lautsprechers, was wiederum klangbeeinflussend wirkt. Der weit verbreitete „warme Klang von Röhrenverstärkern“ kommt im Grunde daher, dass sich die Übertragungsfunktion verändert und so z.B. gewisse Frequenzbereiche sich absenken oder erhöhen. Außerdem kommen höhere Klirrfaktoren hinzu. Dies wird dann als „warm“ empfunden. Wenn Sie also einen Verstärker benutzen möchten, welcher möglichst wenig Einfluss hat, sollten Sie keinen Röhrenverstärker nutzen.
- Röhrenverstärker haben einen sehr geringen Wirkungsgrad und viel Verlustleistung (Wärme). In der heutigen Zeit sollte man sich also fragen, ob man diese Verlustleistung wirklich bezahlen möchte.
- Röhrenverstärker benötigen regelmäßige Wartung und auch einen Austausch der Röhren.
Um zu Ihrer Hauptfrage zurückzukommen: „Kann ich die Atlas Compact sinnvoll mit einem solchen Röhrenverstärker, der nur 2x 8 Watt RMS leistet, betreiben?“
Sie können die Atlas Compact mit einem Röhrenverstärker und 2 x 8 W problemlos betreiben. Das wird auch bis zu einigermaßen hohen Lautstärken funktionieren. Aber das volle Potential können Sie damit nicht ausschöpfen und Sie erhalten die erwähnte klangbeeinflussende Komponente.
Dementsprechend ist die Antwort:
JA, Sie können die Atlas Compact mit einem Röhrenverstärker betreiben, ......
nur das Wort „sinnvoll“ muss leider gestrichen werden.
Schöne Grüße
Sebastian Bayer
VISATON GmbH & Co. KG
LAUTSPRECHER
Dipl.-Ing. (FH) Sebastian Bayer
Technik / Technics
Bei der Gelegenheit: Vielen Dank an das Visaton-Technik - Team für diese ausführliche und für mich auch verständliche Antwort.
..... Und da sind wir wieder bei der Frage nach der Sinnhaftigkeit. Transistor Class A oder D, Transistor oder Röhre, Kabel dünn oder dick, etc., etc., etc .... ?
Ich denke, wir sind uns alle einig, daß man Musik hören muß um sie genießen zu können. Und was gefällt ist dann für denjenigen auch jeweils das richtige. Unabhängig davon was dann Meßgeräte, Tests oder andere dazu sagen.
Ich war heute bei Studio 45 in Bremen und habe mal meine Wünsche vorgetragen. Es ging von neuem Röhrenvorverstärker mit alter Transistorendstufe, über Röhrenvorverstärker und Röhrenendstufe bis zu Röhrenvollverstärker..... Wer die Wahl hat, hat die Qual. Morgen höre ich mir mal den Röhrenvollverstärker FEZZ Audio Mira Ceti mit 2x 8W (2x 300B Röhre) an einer Focal Aria 948 mit einem CD-Player an. Mal sehen. Visaton ist dort bekannt und ich könnte über den Fachhandel dort auch so etwas erhalten, da ich dort auch bei Boxen-Bausätzen gut betreut würde, aber sie haben zur Zeit keine Visaton Box da. Daher erst einmal die Focal.... Sie hat einen Wirkungsgrad von 92,5dB / 1W / 1m... Hören wir mal....
@kboe: Die Webseite, die Du da verlinkt hast.... Die macht einen doch schon sehr nachdenklich...
In Bezug auf Transistorverstärker kann man laut des Webseiten-Autors bei gleicher Leistung quasi keinen Unterschied zwischen den einzelnen Verstärkern und Herstellern heraushören.
Und Röhrenverstärker sind messtechnisch Unsinn und ökologisch unvernünftig.... Ok, seine Meinung, die ich respektiere.
Aber mal ehrlich, wer hört schon Musik um als vernünftig zu gelten? Ich nicht! Ich genieße Musik auf emotionaler Ebene und da sind mir Messergebnisse völlig egal, solange es audiophil klingt. Aber dennoch Danke für die Infos, denn ich kann mir jetzt bei einigen Dingen ein paar Fargen sparen.
Grüße
Chrischan
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