Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Vergleich Vib extra GF und Couplet KE

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Krips
    Registrierter Benutzer
    • 06.12.2002
    • 190

    #16
    Hallo,

    Da muss ich auch mal einen (Hör-)Erfahrungsbericht beisteuern:

    Da waren vor einiger Zeit mal einige Leute bei mir und haben sich meinen Dreiwege-"Halbraumstrahler" angehört. Sie selbst hatten eine 2-Wege-Box dabei.

    Wir hörten fast nur Musikmaterial der Besucher (Pop/Rock/Jazz)
    Die 24 dB-Weiche lag noch offen da, da hatte mein Lautsprecher schon verloren ...."Mit so vielen Bauteilen kann es ja nicht klingen"

    Genau die Räumlichkeit war der Hauptkritikpunkt, da meine Box bei den Testaufnahmen die Phantomschallquellen im Wesentlichen auf einer Linie präsentierte und kaum Tiefe vermittelte.

    Meine eigenen Hörtests (überwiegend mit Klassik) zeigten aber durchaus räumliche Tiefe, die Staffelung eines Orchesters ist in Breite und Tiefe deutlich nachvollziehbar.

    Meine Erkenntnis daraus: Die meisten Leute, wohl auch der Markt wollen keine Lautsprecher, die korrekt abbilden, Pseudoräumlichkeit muss wohl sein.....

    Dass in dem Zusammenhang so Themen wie gleichmässiges Rundstrahl- Bündelungs- und Energieverhalten und tonale Ausgeglichenheit gleich mit auf der Strecke bleiben, ist dann nur folgerichtig.

    Das traurige daran ist, dass Lautsprecher, die korrekt abbilden und tonal ausgeglichen sind fast nur bei Herstellern von Studiomonitoren zu bekommen sind, sonst aber nirgends.

    Da bleibt einem wirklich nur der Selbstbau.....

    Gruss
    Peter Krips

    Kommentar

    • MikeMcFluke
      Registrierter Benutzer
      • 05.02.2001
      • 1512

      #17
      Hallo!

      Interessant, dass sich hier nun Leute aufregen, wo ich doch vor Kurzem einen ähnlichen Artikel verfasst habe. Damals blieb es stumm...

      Mein Einwand beschränkt sich wie immer auf den Mensch selbst:
      Technische Kriterien zur Auswahl von LS? Meine Erfahrung sagt, ich habe nicht genug Erfahrung oder es ist einfach unmöglich, da die technischen Daten nur bedingt wiedergeben, was man am Ende hören wird!

      Weichspüler und Realität sowie Musikmaterial:
      Warum soll ich mir Stomp oder einen Radiosprecher, Rosa Rauschen oder ähnliches auf meine Boxen zimmern, wenn das bei mir nie läuft?
      Jede Test-CD hat Signale, die man eigentlich nicht hört. Sie können aber doch nicht alleine dafür ausschlaggebend sein, wie ein LS klingt.
      Ich bin der Meinung, dass eine Beschreibung von subjektivem Klangverhalten jedem hier zusteht! Ich hätte gerne mehr davon! Nur so kann man über seinen Horizont hinausschauen lernen...
      Außderdem sollte man diesen Thread nicht für eine Grundsatzdiskussion missbrauchen. Ich schlage vor einen eigenen Thread aufzumachen und diese Postings zu verschieben, denn das war nicht dei Absicht des Autors!

      MIKE

      Nachtrag:
      Wer hat gesagt, dass die Couplet das Beste ist? Niemand!
      Es wurde nur gesagt, dass sie besser ist als... Und das ist auch in meinen Ohren eine Tatsache. Ich möchte nicht abstreiten, dass auch die Couplet noch Schwächen hat. Einige habe ich auch in meinem Bericht beschrieben!

      Kommentar

      • US.
        US.
        Registrierter Benutzer
        • 05.07.2003
        • 307

        #18
        Hallo zusammen,

        Meine Erkenntnis daraus: Die meisten Leute, wohl auch der Markt wollen keine Lautsprecher, die korrekt abbilden, Pseudoräumlichkeit muss wohl sein.....
        Da würde ich sogar noch einen Schritt weitergehen und behaupte daß nur ein verschwindend geringer Prozentsatz an Hifi-Freunden (Da habe ich schon die Ghettoblasters ausgeklammert) überhaupt an möglichst verfälschungsfreier Reproduktion interessiert ist.

        Wie sonst wären die zu Hauf angebotenen Fehlkonstruktionen im HighEnd Markt zu rechtfertigen?

        Und gerade da unser Gehör in der Regel wenig geschult ist und ein äußerst unzuverlässiges "Meßinstrument" ist (Reproduzierbarkeit), ist der Vermarktung "individueller" Konstruktionen Tor und Tür geöffnet.

        Das schöne an Lautsprechern, im Gegensatz zu anderen Geräten und Hobbys ist ja, daß es am Ende immer "funktioniert".
        Es gibt ja ein hörbares Ergebnis, welches immer irgendwie verargumentiert werden kann, egal wie es ausfällt.

        Früher (da war alles besser ) war die Situation durchaus anders. Ich habe noch einige alte hifi-Blättchen aus den 80ern und frühen 90ern rumliegen.
        Erstaunlich welch sinnvollen Konzepte da umgesetzt wurden, auch und gerade im Hifi-Consumer-Markt.

        Z.B. Aktivtechnik war bei vielen Herstellern zu finden (T+A, Grundig, B+M, Revox, ...)
        Oder sinnvoll dimensionierte Schallwände; richtige Dreiwegsysteme, Geschlossene Baßabteile mit reichlich Membranfläche.

        Ich bin daher zum gleichen Fazit wie Peter gekommen: Selbstbau oder gute Studiomonitore.

        Gruß, Uwe

        Kommentar

        • Voxenluder
          Registrierter Benutzer
          • 29.08.2003
          • 105

          #19
          Hallo Thomas!

          Manchmal muß ein wenig Provokation sein, um eine interessante Diskussion anzustossen. Nimm's dir nicht zu Herzen.

          Mal ein wenig aus dem Nähkästchen geplaudert: Bis vor wenigen Jahren habe ich überhaupt nicht an Selbstbau gedacht, sondern wie die meisten Stereo(play) und Konsorten gelesen und die interessanten Lautsprecher im Laden gehört. Getestet wurde mit Sade, Yello, Jennifer Warnes, Dire Straits und was halt so als anerkannt gute Aufnahmen aus dem Popbereich galt. Diesem Vorgehen habe ich einige Fehlkäufe zu verdanken, z.B. Mission 737, Electovoice Sentry XY, B&W 601 (?). Alle diese Lautsprecher waren anderen bei der getesteten Musik überlegen. Aber wenn ich zu Hause Industrial oder Punk aufliegen hatte (damit traute ich mich natürlich nicht in den Hifiladen ), klangen sie stinklangweilig. Sinfoniekonzerte durchzustehen war eine Qual - total unnatürliches Klangbild. Dieser Frust und ein Schlüsselerlebnis mit einer Dynaudio Contour brachten mich dann zu Selbstbau.

          Irgendwann fängt man dann aus Unzufriedenheit auch mal mit Weichenmodifikationen an. Um die Auswirkungen zu beurteilen braucht man möglichst einfache Signale mit bekanntem Klang, eben z.B. Solostimmen oder Soloklavier. Daraus hat sich dann die Erkenntnis ergeben, daß Lautsprecher, die mit so "einfachem" Material schon nicht gut klingen, mit komplexem Material erst recht nicht zurechtkommen. Die Aussage von Markus: "Ich habe übrigens noch keinen Lautsprecher gehört, der sowohl Stimmen wie auch ein Klavier gl e i c h z e i t i g in seiner richtigen Größe abbilden könnte. " kann ich nachvollziehen. Ich kenne auch noch keinen solchen Lautsprecher. Einer kommt dem vielleicht nahe, aber der ist für mich unerschwinglich. Trotzdem lohnt es sich, den Weg zum Ideal weiterzuverfolgen. Eine gewonnene Erkenntnis ist z.B. daß der Gehäuseaufbau einen enormen Einfluß auf das Klangbild hat - normal aufgebaute Gehäuse verfärben immer in Richtung "Boxenklang". Seit ich auf natürlichen, authentischen Klang zu optimieren versuche, hat sich auch meine eigene musikalische Bandbreite enorm erweitert. Besonders der Klassikanteil hat stark zugenommen, obwohl ich genausogern wie früher komplexen Prog Rock, Gothic Rock oder Industrial usw. höre.

          Welche Rolle spielt die Räumlichkeit bei der authentischen Wiedergabe? Diese wird wegen ihres Spektakels völlig überbewertet, vor allem in High End-Kreisen. Bei einer Liveaufnahme wissen wir nicht, in was für einem Raum aufgenommen wurde und es kann für die Heimwiedergabe auch egal sein. Bei "künstlichen" Aufnahmen ist's eh wurscht. Künstliche Räumlichkeitseffekte kann jeder Billigquäker wiedergeben. Nicht wurscht sind aber Dynamik und Klangfarbe, wenn es um realistische Wiedergabe geht. Fehler in diesen Kriterien hört jedes Ohr - vor allem solche, welche sich gerade nicht mit Hifi beschäftigen. (Testet das mal mit euren Frauen!) Natürlich klingende Lautsprecher machen zwar nicht den "boah geil!!!"-Effekt wie eine spektakuläre (meist unechte) Räumlichkeit, aber man kann damit jede Musikrichtung hören, und zwar ohne daß einem manche Stilrichtungen verleiden.

          Jetzt habe ich vergessen, was ich eigentlich schreiben wollte. Wahrscheinlich fällt's mir ein anderes Mal wieder ein. <seufz>

          Bis denn...

          Kommentar

          • ST1100
            Registrierter Benutzer
            • 20.01.2002
            • 1413

            #20
            Fehler in diesen Kriterien hört jedes Ohr - vor allem solche, welche sich gerade nicht mit Hifi beschäftigen. (Testet das mal mit euren Frauen!)
            Tja, genau das kannst leider zumeist vergessen, interessiert die einfach nicht... siehe auch HAF... ist denen einfach egal ob da ein Radiowecker quäkt oder was anständiges spielt... daher auch deren absolutes Unverständniss ggü Investitionen im HiFi Bereich (erlebe gerade solche Diskussionen bt. meiner VOX...)
            OTOH verwende ich zu sg "Test sessions" aber auch lieber langjährig altbekannte Titel, eben gerade weil mir da etwaige Unterschiede oder "Neuigkeiten" logischer Weise bedeutend eher auffallen als mit irgendwelchen Test CDs; kann daher die Kritik gegen die verwendeten Musikrichtungen nicht nachvollziehen.
            regards
            regards

            Kommentar

            • Voxenluder
              Registrierter Benutzer
              • 29.08.2003
              • 105

              #21
              Oh Mann...

              Gibst du Frau das Gefühl, daß ihre Meinung ernstgenommen wird, ist es gar kein Problem, sie für gute Musikwiedergabe zu interessieren. Hat sie allerdings das Gefühl, daß ihre Meinung sowieso nicht zählt, weil sie ja keine Ahnung hat, wird sie sich verschließen und Kontra geben. So einfach ist das. Wenn der Karren erstmal feststeckt, kriegst du ihn kaum wieder zum Laufen. Ist ein wenig Einfühlungsvermögen so schwierig?

              Davon abgesehen spielen einige Radioweckerquäker tatsächlich natürlicher und musikalischer als viele große Mehrweglautsprecher. Das wird jeder bestätigen können, der ohne Vorurteile hört. Wenn ich Lautsprecher anhören gehe, nehme ich gern eine Freundin mit, die sich überhaupt nicht für mein Hobby interessiert. Wenn sie sagt, Lautsprecher X "gefällt mir nicht", dann ist er auch schlecht. Mein eigenes Gehör hört aufgrund von Technikfaszination und analytischem Hören leider manchmal über tonale Schwächen hinweg.
              Zuletzt geändert von Voxenluder; 07.11.2003, 10:41.

              Kommentar

              • MikeMcFluke
                Registrierter Benutzer
                • 05.02.2001
                • 1512

                #22
                Hallo Voxenluder!

                Volle Zustimmung. Ich habe einen Kumpel, den ich bei Live-Sachen immer dabei habe, wenn ich den Sound mische.
                Vorteil: Das was Du da biegst und machst usw. wird von einem "objektiven" Ohr nochmals überprüft.
                Nachteil: Wenn Mängel vorhanden sind, werden sie auch gnadenlos entlarvt!

                MIKE

                Kommentar

                • ST1100
                  Registrierter Benutzer
                  • 20.01.2002
                  • 1413

                  #23
                  Original geschrieben von Voxenluder
                  [B]Gibst du Frau das Gefühl, daß ihre Meinung ernstgenommen wird, ist es gar kein Problem, sie für gute Musikwiedergabe zu interessieren. Hat sie allerdings das Gefühl, daß ihre Meinung sowieso nicht zählt, weil sie ja keine Ahnung hat, wird sie sich verschließen und Kontra geben.
                  Na dann, steig mal besser von Deinen Stereotypen über Männer runter; meine Partnerin hat einfach kein Interesse an stereophilem Hören, ruhig sitzen und einfach nur zuhören ist einfach nicht das ihre Akzeptiere ich eben einfach, genauso wie sie akzeptieren muß daß ich es nicht verstehe kann wie man den einzigen großen Raum in einem Haus (~80m²) ausgrechnet für Küche/Essbereich "verbauen" muß , wärend gleichzeitig der WZ-Bereich so klein bleibt daß einfach keine Chance besteht selbst die kleinsten Satteliten auch nur annähernd richtig zu platzieren; sie brauchts halt net; Radio/Musik wird nicht gehört und TV steht bei ihr grundsätzlich auf mute...
                  Haben eben vollkommen konträre Prioritäten in Vorstellungen und Ansprüchen an Einrichtung.
                  Wobei: tonales Gehör hat sie ja, nach dem Klau meines Sony XR-C900RDS Autoradios, hatte sie das kurzfristige Sony Ersatzgerät mit strengem Blick bedacht: klang einfach scheiße dieses moderne Trumm mit seiner billigen digital Vorstufe
                  Zum glück gibts ja Ebay und Leute die oft nicht mal wissen was sie da eigentlich verschleudern
                  Aber LS und so Zeuchs? Ist für sie in ihrem Puppenhaus einfach nicht vorgesehen.
                  Wenn einem halt einfach der Zugang zu HiFi fehlt, ist es mit Verständniss und Akzeptanz dafür eben nicht weit her.
                  Würde mich ja auch freuen wenn wir ebenso dieses Erlebniss miteinander haben könnten...
                  regards
                  regards

                  Kommentar

                  • AH
                    AH
                    Registrierter Benutzer
                    • 17.01.2003
                    • 586

                    #24
                    @ Mike:

                    "Es wurde nur gesagt, dass sie besser ist als... Und das ist auch in meinen
                    Ohren eine Tatsache."

                    Genau da liegt der Hase im Pfeffer. "Tatsächlich besser sein als" <-> "in meinen Ohren".

                    Was mich bewog, hier einen Kommentar zu schreiben, ist die Tatsache, das es die konstruktiven Schwachstellen des Modells "Couplet" sind, die zu dem positiven Höreindruck geführt haben. Die "tatsächlich bessere Box" (im technischen Sinne) verliert bei der gehörmäßigen Evaluation gegen die "tatsächlich schlechtere Box" (im technischen Sinne), weil die technischen Schwächen zu einer Klangfarbe (verfärbt, zu dunkel) und einer Abbildungsqualität (pseudoräumlich) führen, die vom Hörer als angenehm empfunden wird.
                    Auch die "tatsächlich bessere Box" hat Schwächen, ihr Bündelungsmaß ist für Anwendungen in durchschnittlichen Wohnräumen oberhalb ca. 1,5m Hörabstand zu gering.

                    Ich wollte zudem keinesfalls Pop-Musik ästhetisch bewerten, nur darauf hinweisen, daß die beschriebenen "großen, dreidimensionalen Bühnen" bei der Wiedergabe von Pop-Musik im Regelfall der sichere Hinweis auf Fehler der Wiedergabebedingungen sind.

                    Bei der subjektiven Evaluation der Abbildungsqualität von Lautsprechern mit Pop-Musik sollte man also darauf achten, daß die Phantomschallquellen "wie die Hühner auf der Stange" in der Simulationsebene sitzen sollten. Horizontal über die Lautsprecherbasis hinausreichende Klangbilder oder eine Staffelung in der Tiefe sind im Regelfall Artefakte mangelhafter Wiedergabebedingungen. Von daher ist Pop-Musik besser(!) zur Beurteilung der Phantomschallquellenbildung geeignet, als Klassik - bei letzterer ist schwerer zu differenzieren zwischen aufnahemseitig bedingten Effekten und Artefakten bei der Wiedergabe. Ohne Kenntnis von Aufnahmtechnik ist eine Beurteilung nicht möglich, weil jede Technik spezielle räumliche Artefakte erzeugt. Dazu gesellt sich noch der Einfluß des Ursprungsraumes in Form von diskreten Reflektionen.
                    Wenn Klassik "räumlich" klingt, kanns also an der Aufnahme liegen oder ein Wiedergabefehler sein. Umgekehrt ist "echte" Tiefenstaffelung nur mit Aufnahmen zu beurteilen, die diese auch aufnahmeseitig enthalten. Und selbst dann weiß man nicht, wieviel räumliche Tiefe "richtig" ist. Ich möchte erinnern, daß beim letzten großen wissenschaftlichen Hörtest des Instituts für Rundfunktechnik der Parameter "räumliche Tiefenstaffelung" wegen mangelnder Signifikanz aus der Bewertungsliste GESTRICHEN werden mußte.

                    Klassik ist dagegen gut zur Beurteilung der Klangfarbe eines Lautsprechers geeignet, geeignete Aufnahmen und geübtes Gehör vorausgesetzt.


                    Gruß

                    Andreas

                    P.S. Lautsprecher sind etwas dermaßen primitives, daß die technischen Daten selbstverständlich den Rückschluß auf die Wiedergabequalität ermöglichen (wir leben nicht mehr im Mittelalter). Allerdings verlangt dies einen ausreichenden Satz technischer Daten und ausreichender Kenntnisse des Bindeglieds zwischen diesen Daten und unserer Wahrnehmung, der Psychoakustik.

                    Kommentar

                    • MikeMcFluke
                      Registrierter Benutzer
                      • 05.02.2001
                      • 1512

                      #25
                      Hallo AH!

                      Ich möchte nicht mit Dir streiten, aber so Details wie der HT (im Falle der Couplet KE25SC und im Falle der anderen angesprochenen Boxen die DSM25FFL) können absolut sofort ohne Überlegung und technische Daten in gut und besser unterschieden werden...
                      Ich bin auch der Meinung, dass eine Couplet die Stimme realistischer darstellen kann, als das meine Casablanca vor dem Umbau konnte. Auch davon bin ich überzeugt.
                      Was Räumlichkeit angeht, konnte mich KEINE der VISATON-Boxen vom Hocker reissen. Die Couplet macht zwar einen sehr räumlichen Eindruck, ist aber hier doch eher unpräzise. Das dunkle Klangbild kann ich nachempfinden. Ob man es mag oder nicht, steht auf einem anderen Blatt!
                      Die B&W, die ein Freund mitgebracht hat, war in Sachen Räumlichkeit völlig verschieden. Bei Eric Clapton Unplugged kam wirklich das Gefühl auf, man könne die Wände und die Bühne vor sich "sehen". Dabei gefiel mir aber wiederrum die extrem auflösende Mitteltonbalance nicht. In meinen Ohren wurde hier eine Überhöhung im Präsenzbereich "eingebaut" um extrem viele räumliche Details (auch Anschlag von Gitarre oder Zupfen von Saiten usw.) besonders in den Vordergrund zu stellen.

                      Zurück zum Thema:
                      Ich habe noch nicht ausreichend Erfahrung um diese Eindrück in richtig oder falsch zu sortieren. Bis jetzt ist es mir nur möglich von "realistischer" oder eben etwas pauschal "besser" zu reden. Hierbei muß man aber deutlich zwischen Auflösung, Klangfarbe und Räumlichkeit trennen. Ich zumind.!
                      Die Rückführung der Höreindrücke auf tech. Details hat mich bis jetzt relativ wenig interessiert. Über das Bündelungsmaß laß ich hier im Forum zum ersten Mal. Nun Versuche ich dieses "Wissen" im Höreindruck wiederzufinden...

                      Aus diesen Gründen finde ich es so wichtig, Hörerfahrungen auszutauschen. Man kann sehr schön erkennen, was verschiedenen Personen an entsprechenden LS auffällt und kann daraufhin überprüfen, ob diese Unterschiede bei einem Selbst auch auffallen oder nicht. Daraus lernt man sehr viel und bekommt neue Details vorgeführt, die schnell nachvollziehbar werden oder eben auch nicht!
                      Die Wertung ist subjektiv und auch als solche zu betrachten! Das bedeutet für mich, dass diese Wertung INDISKUTABEL ist!

                      MIKE

                      Kommentar

                      • metal
                        Registrierter Benutzer
                        • 31.05.2003
                        • 1524

                        #26
                        Original geschrieben von MikeMcFluke
                        Was Räumlichkeit angeht, konnte mich KEINE der VISATON-Boxen vom Hocker reissen.
                        Bei meinen Compacts ist es das selbe. Deswegen...
                        Original geschrieben von MikeMcFluke
                        Die B&W, die ein Freund mitgebracht hat, war in Sachen Räumlichkeit völlig verschieden. Bei Eric Clapton Unplugged kam wirklich das Gefühl auf, man könne die Wände und die Bühne vor sich "sehen". Dabei gefiel mir aber wiederrum die extrem auflösende Mitteltonbalance nicht. In meinen Ohren wurde hier eine Überhöhung im Präsenzbereich "eingebaut" um extrem viele räumliche Details (auch Anschlag von Gitarre oder Zupfen von Saiten usw.) besonders in den Vordergrund zu stellen.
                        MIKE
                        ... habe ich mit meinen Compacts ungefähr das gleiche gemacht.
                        Folge,- ist die bessere Räumligkeit und die Auflösung...

                        -Entschuldigt wenn ich jetzt dazwischen "quawassle".

                        Kommentar

                        • AH
                          AH
                          Registrierter Benutzer
                          • 17.01.2003
                          • 586

                          #27
                          @ mike:

                          man kann die Hochtöner in zwei so grundverschiedenen Boxenkonzepten wie "Couplet" oder "VIB extra" nicht miteinander vergleichen. Das geht nur, wenn man unterschiedliche Hochtöner in dasselbe Konzept einbindet und auf exakt denselben Amplitudenfrequenzgang entzerrt.

                          Die Unterschiede, die Du gehört hast, gehen nicht auf die Hochtöner, sondern auf unterschiedliche Boxenkonzepte zurück.
                          Casablanca oder VIB extra sind Boxen mit einem gleichmäßigen, recht frequenzenzneutralen Abstrahlverhalten, sie strahlen durchgängig breit ab.
                          Couplet ist eine Box mit einem ungleichmäßigen, frequenzabhängigen Abstrahlverhalten. Der Grundton und die unteren Mitten werden ungerichtet, mittlere und obere Mitten dagegen stark gerichtet abgestrahlt, die Höhen dagegen wieder breit, wozu sich in den Mitten noch eine Interferenz aufgrund der "d´appolito"-Anordnung gesellt. Das ist es, was den Klang der Box ausmacht - und nicht der verwendete Hochtöner.

                          Die von Dir angeführten B&W sind ebenfalls problematisch, was die technischen Eigenschaften angeht. Exzessivem Rundumstrahlen in den oberen Mitten steht eine starke Richtwirkung in den mittleren Mitten entgegen:
                          http://www.stereophile.com/archivesart/801fig6.jpg
                          Die von Dir vollkommen richtig erfaßte Überhöhung im Präsenzbereich ist im Gesamtfrequenzgang über alle Raumrichtungen gemittelt eindeutig vorhanden. Die "Räumlichkeit" der B&W-Boxen ist, ebenfalls u.a. aus diesem Grund - ob Dir das subjektiv gefällt oder nicht - eindeutig falsch. Man darf sicher sein, das es sich hier um eine bewußte Klanggestaltung seitens des Herstellers handelt, denn die Fehler lassen die Box "räumlich (Schallabgabe nach hinten), warm (zuwenig mittlere Mitten und Hochton) und dennoch hochauflösend (zuviel Präsenz)" klingen.

                          "Ich habe noch nicht ausreichend Erfahrung um diese Eindrück in richtig
                          oder falsch zu sortieren. Bis jetzt ist es mir nur möglich von "realistischer"
                          oder eben etwas pauschal "besser" zu reden. Hierbei muß man aber
                          deutlich zwischen Auflösung, Klangfarbe und Räumlichkeit trennen. Ich
                          zumind.!"

                          Das ist ein großes Problem. Man kann schwer mit einem objektiven Maßstab vergleichen. Die Grundübung ist, sich Lautsprecher mit linearem Freifeld-Übertragungsmaß im Freifeld (z.B. reflektionsarmer Raum) anzuhören. Nur hier ist halbwegs sichergestellt, daß man die "richtige" Klangfarbe und die "richtige" Räumlichkeit hört, wie sie der Aufnahme inhärent ist.
                          Daran kann und muß man jede Lautsprecherwiedergabe in Räumen messen. Als nächste Stufe empfiehlt sich das Hören in Referenz-Hörräumen, wie z.B. Berlin-Adlershof, wo die Interaktion zwischen (entsprechend gestaltetem Referenz-)Lautsprecher und Raum hinreichend "ausgeschaltet" wurde, ohne daß man die unangenehmen Eigenschaften von reflektionsarmen Räumen in Kauf nehmen muß. Hier besteht eine gute Übereinstimmung bei Klangfarbe und Abbildungsqualität zu Freifeld-Bedingungen, ohne das sich dieses Druckgefühl auf den Ohren einstellt.

                          Meine Erfahrungen beim Vergleich zwischen Lautsprechern in reflektionsarmen Räumen sowie Referenz-Hörräumen und der Wiedergabequalität in Wohnräumen gehen dahin, daß (sofern keine schweren Konstruktionsfehler vorliegen) das Abstrahlverhalten einen sehr großen Teil der subjektiven Wiedergabequalität ausmacht. Das Abstrahlverhalten ist quasi der "klangliche Fingerabdruck" des Lautsprechers und letztlich sogar bedeutender als der Freifeld-Frequenzgang. Dies ist nicht überraschend, wenn man weiß, daß im Wohnraum der von Wänden reflektierte Schall den Direktschall im Regelfall stark überwiegt.

                          Jeder Tonschaffende "liest" aus dem Polardiagramm seiner Mikrofone den Klang. Und genau so kann man einen großen Teil des Klanges aus dem Polardiagramm der Lautsprecher "lesen".

                          Gruß

                          Andreas

                          Kommentar

                          • MikeMcFluke
                            Registrierter Benutzer
                            • 05.02.2001
                            • 1512

                            #28
                            Hallo Andreas!

                            Klingt alles sehr logisch... Werde es aber noch mehrmals durchlesen, damit sich alles etwas setzt.

                            Sehr interessant ist das Bsp. der B&W!

                            Außerdem schließe ich aus Deinen Ausführungen, dass die Casablanca (lassen wir die Schwächen des Raumes etwas aussen vor) zunächst die "richtigere" Klangfarbe sowie Räumlichkeit haben müßte. Speziell im Vgl. mit Couplet und B&W.

                            Sehe ich das soweit richtig?

                            MIKE

                            Nachfrage: Wo bekommt man diese Polarbilder, wie Du eines der B&W gelinkt hast? Gibt es diese Diagramme auch von VISATON Boxen?

                            Kommentar

                            • MikeMcFluke
                              Registrierter Benutzer
                              • 05.02.2001
                              • 1512

                              #29
                              Original geschrieben von AH
                              @ mike:

                              man kann die Hochtöner in zwei so grundverschiedenen Boxenkonzepten wie "Couplet" oder "VIB extra" nicht miteinander vergleichen. Das geht nur, wenn man unterschiedliche Hochtöner in dasselbe Konzept einbindet und auf exakt denselben Amplitudenfrequenzgang entzerrt.

                              (...)

                              Gruß

                              Andreas

                              Hallo!

                              Wenn Du meinen Artikel gelesen hättest, wüßtest Du, dass wir auch 3 versch. Couplet-Varianten im Mono-Vgl. hatten...

                              MIKE

                              Kommentar

                              • AH
                                AH
                                Registrierter Benutzer
                                • 17.01.2003
                                • 586

                                #30
                                @ Mike:

                                Sorry, das mit den drei Varianten hatte ich vergessen...

                                Die Richtdiagramme vieler hifi-LS findest Du hier:

                                http://www.stereophile.com/showcateg...aker%20Reviews

                                Einfach den gewünschten Lautsprecher anklicken und dann rechts im Balken auf die jeweilige "measurements" site gehen. Man sollte dabei nicht vergessen, daß diese Darstellungen nur die halbe Wahrheit zeigen (im Wortsinne), da nur der vordere Halbraum berücksichtigt wird. Sehr wichtig ist jedoch auch, was ein Lautsprecher in den hinteren Halbraum an Schall abgibt.

                                Wie es dazu im Vergleich auch geht, kann man am Beispiel des Studio-Regielautsprechers Klein+Hummel O500C sehen, der oberhalb 400Hz ein nahezu perfektes Verhalten aufweist (einer Isobare entsprechen -3dB):

                                http://www.klein-hummel.de/produkte/...oriziontal.jpg

                                Visaton veröffentlicht keine Polardiagramme, hat jedoch einmal das Bündelungsmaß einer Box mit dem B200 gemessen. Das Bündelungsmaß ist die Differenz zwischen dem Direktschall (Freifeld-Frequenzgang) und dem insgesamt in alle Raumrichtungen abgegebenen Schall (Diffusfeld-Frequenzgang). Diese einfache Kenngröße ist meiner Erfahrung nach sehr aussagekräftig zur Beurteilung des Klangeindruckes von Lautsprechern:

                                http://www.visaton.de/bilder/forum/solo100_bm.gif

                                Beachte bitte die Urteile der Hörer über den B200, dies ist die technische Ursache.

                                Auch hier bietet sich ein Vergleich mit hochwertigen Studio-Regielautsprechern an:

                                http://www.me-geithain.de/pics/rl901/buendel901.jpg

                                Man sieht, daß im wichtigen Mitten- und Grundtonbereich das Bündelungsmaß dieses Lautsprechers (ME Geithain RL901) sehr viel höher und vor allem frequenzneutraler ist. Im Hochtonbereich dagegen etwas geringer, was aufgrund der mit zunehmender Frequenz zurückggehenden Nachhallzeit in den meisten Räumen sehr praxisgerecht ist. Angesichts des Preisunterschiedes kann man das dem B200 auch nicht zum Vorwurf machen, meines Erachtens gehört er ins Haus eines jeden Visaton-Liebhabers, allein, um daraus etwas zu lernen.

                                Zusammenfassend: Für eine neutrale Klangfarbe im Wohnraum ist eine gleichmäßiger Diffusfeld-Frequenzgang die Grundvoraussetzung. Die älteren Typen wie "Casablanca", "VIB" oder "Atlas/compact" erfüllen diese Voraussetzung sehr viel besser, als die neuen, wie "VOX" oder "Couplet". Daher sind erstere klangfarbenneutraler, während letztere zu dunkel klingen.

                                Aufgrund der richtungsbestimmenden Blauertschen Bänder hat der Freifeld- wie auch Diffusfeld-Frequenzgang ebenfalls einen sehr großen Einfluß auf die Abbildungsqualität. Ist beispielsweise der Bereich zwischen 2kHz und 3kHz im Diffusfeld-Frequenzgang unterrepräsentiert, klingen Stimmen "näher", als Instrumente - viola, "tolle Tiefenstaffelung, Sänger vorn, Instrumente hinten". Aber leider ist es bloß ein Artefakt des Lautsprechers .

                                Auch von daher haben die älteren Konzepte die bessere Grundvoraussetzung. Ebenfalls vorteilhaft sind deren etwas größere Schallwände, die im unteren Mittenbereich weniger Schall nach hinten gelangen läßt, im Vergleich zu den schmalen Schallwänden der neueren Konzepte. Letzteres führt zu Reflektionen von der Wand hinter dem Lautsprecher, die ebenfalls eine (auf der Aufnahme nicht vorhandene) räumliche Tiefe vortäuschen.
                                Vorteilhaft ist dagegen weniger Kantendispersion in den Mitten, da der vom Mitteltöner abgestrahlte Schall die Schallwand quasi "nicht mehr sieht".
                                Insgesamt ist die Richtwirkung der alten Modelle jedoch zu gering, d.h. das Bündelungsmaß ist zwar frequenzneutral, aber mit ca. 4....5dB viel zu niedrig, um sie bei typischen Hörabständen im Wohnraum zu betreiben. Das Bündelungsmaß der alten Typen ist in durchschnittlichen Wohnräumen für einen Nahfeldeinsatz bei ca. 1,5m Hörabstand optimal, bei größeren Hörabständen wird das Verhältnis von direktem zu reflektiertem Schall zu ungünstig, so daß sich ein diffuser Klangeindruck einstellt.


                                Lautsprecher mit einem ausreichend hohen und stetigen Bündelungsmaß sind leider selten. Einige Beispiele:

                                http://www.klein-hummel.de/produkte/...ilder/o500.jpg

                                ein sehr moderner Regielautsprecher mit Schallführungen.

                                http://www.me-geithain.de/pics/rl901/rl901.gif

                                eine bewundernswürdige, elegante Konstruktion, welche die erforderliche Richtwirkung ganz ohne "Waveguides" erreicht, dieser Lautsprecher arbeitet stattdessen nach dem Auslöschungsprinzip.

                                http://www.genelec.com/products/1034...es/b_1034b.jpg

                                das ist nochmal ein Exemplar mit Schallführungen.


                                Gruß

                                Andreas

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X