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Aktiv vs. Passvilautsprecher

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  • Frankynstone
    Registrierter Benutzer
    • 24.03.2004
    • 3916

    #91
    Mal was aus der Praxis im mobilen Einsatz (open Air und Party)

    Leute, ich habe Aktivboxen für Beschallungszwecke gebaut. 10"-Treiber von Faital, 1"-Treiber von A&D mit Horn als Top, dazu aktive Subwoofer. Das Projekt werde ich hier nicht vorstellen, weil kein Visaton drin ist. Aber ich kann schon mal ein Fazit ziehen.

    Pro:
    • nur ein kleines Flightcase nötig (Mixer, Effekt)
    • weder externe Sub/Top-Weiche, noch Endstufen
    Contra:
    • Boxen mit eingebauten Endstufen sind schwerer
    • zu jeder Box gehen zwei Kabel (Netz und Signal)
    • das Mischpult muss zwei Paar Ausgänge haben
    Insgesamt muss ich sagen, würde ich für den mobilen Einsatz aus dieser Erwägung heraus keine Aktivboxen mehr bauen. Lieber ein Flightcase mehr oder ein größeres, dafür sind die Tops (Satelliten) leichter und brauchen nicht extra Strom.

    Im stationären Einsatz kann das anders aussehen. Aber auch zu Hause würde ich aus praktischer Erwägung keine Aktivboxen bauen. Wenn eine aktive Trennung zwischen Sub und Sat oder zwischen den Wegen nötig ist, dann stünde die Endstufe im Rack und wäre bestimmt nicht in den Boxen eingebaut.

    Mal abgesehen von kleinen Aktivboxen meinetwegen am TV oder PC, vielleicht auch als Abhöre im Studio, finde ich Passivboxen nach wie vor eleganter und praktischer. Das einzige wirkliche Gegenargument ist der chronische Verstärkermangel für meine vielen, vielen Passivboxen
    PN-Box ist voll, bei Bedarf E-Mail: Frankynstone(ätt)gmx(punkt)de

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    • BigBox
      Registrierter Benutzer
      • 25.12.2006
      • 896

      #92
      Frankynstone Wobei der Vergleich ein wenig hinkt.
      Auch PAs sind in aller Regel aktiv. Nur sind die Controller/Endstufen von den eigentlichen Lautsprechern getrennt.
      was Sinn macht aus Gewichtsgründen.
      Aber Passivweichen findet man bei einer Top-Pa eher selten.

      Und zu Hause ist der Gewichtsnachteil natürlich unerheblich (außer man schleppt die Lautsprecher andauernd hin und her)

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      • Frankynstone
        Registrierter Benutzer
        • 24.03.2004
        • 3916

        #93
        Klar, zu Hause ist der Gewichtsnachteil unerheblich, der Verkabelungsaufwand (man hat nie genug Steckdosen) natürlich doch da.

        Tops mit passiven Weichen sind noch nicht ausgestorben, also zwischen Mitteltöner und Horn hängen schon weiterhin passive Bauteile, wenn sich die Endstufe außerhalb des Tops befindet. DSP oder aktive Weiche ist dann eher zwischen Subwoofer- und Top-Endstufe, klar.

        Allerdings bin ich kein Profibeschaller, sondern habe nur, nachdem meine nur teilaktive Anlage schon ein Hit geworden ist, noch einen draufsetzen gewollt. Die neue Anlage mit aktiven Tops klingt erheblich besser (feinst mit Arta abgestimmt) und ist flexibler. Dafür nimmt man das schlechtere Handling inkauf.

        Und ich glaube, das ist der Knackpunkt überhaupt. Einen gut abgestimmten Klang kriegt man meiner Meinung nach aktiv oder passiv hin. Der Weg zum Ziel ist halt anders. Als Analogfreak wie ich kommt man mit allen denkbaren RCL-Kombinationen zum Ziel, ein Digitalnerd kommt mit dem DSP zum Ziel, vergesst mir dazwischen nicht die analogen Aktivweichen, die gibt es auch noch!
        PN-Box ist voll, bei Bedarf E-Mail: Frankynstone(ätt)gmx(punkt)de

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        • walwal
          Registrierter Benutzer
          • 08.01.2003
          • 27979

          #94
          Also, ich bin sicher kein Digitalnerd. Aber ein DSP ist einer analogen Aktivweiche in jeder Hinsicht überlegen.
          Und auch passive Weichen haben ihre Daseinsberechtigung, noch.... Habe ja auch schon 6 Paar gebaut.
          „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

          Alan Parsons

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          • Timo
            Registrierter Benutzer
            • 22.06.2004
            • 9620

            #95
            Zitat von walwal Beitrag anzeigen
            Also, ich bin sicher kein Digitalnerd. Aber ein DSP ist einer analogen Aktivweiche in jeder Hinsicht überlegen.
            Und auch passive Weichen haben ihre Daseinsberechtigung, noch.... Habe ja auch schon 6 Paar gebaut.
            ich möchte ohne Hintergedanken nachfragen warum dies richtig.
            Denn ich plane gerade eine analoge Aktiv-Weiche im Bassbereich, dies wäre dann eine LR4 bei 160 Hz und dies vor dem Verstärker.
            aktuell fahre ich mit der eingebauten LR2 bei 100 Hz, aus dem Vierfachverstärker.

            Es fallen so halt einiges Übersetzungen des Musiksignals weg, es gibt keinen ADC und keinen DAC.

            Ich bilde mir ein dass das Musiksignal noch etwas klarer wird.

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            • walwal
              Registrierter Benutzer
              • 08.01.2003
              • 27979

              #96
              Timo, die heutigen Wandler machen sogar beim mehrfachen wandeln keine hörbaren Unterschiede. Die analogen Weichen werden mit definierten Bauteilen gebildet, will man da was ändern, muss man umstecken oder löten, bei einem DSP macht man das am PC und sieht sofort, was passiert. Im Extremfall hat man sogar FIR-Filter, die man anders gar nicht bauen kann.

              Mit einem DSP kann ich z.B. Delays stufenlos programmieren, auch die Filter, Pegel.

              DSP sind heute so preiswert, dass analog nicht mehr sinnvoll ist.

              https://www.analog-forum.de/wbboard/...88#post2016588
              „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

              Alan Parsons

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              • blindrabbit
                Registrierter Benutzer
                • 02.12.2019
                • 576

                #97
                Ich finde auch, dass passiv noch eine Daseinsberechtigung hat. Und ich nehme an, das bleibt noch eine Weile so.
                Für mich als Neuling im Boxenbau war Aktivtechnik zunächst völlig unattraktiv. Drum möchte ich mal meine Perspektive beisteuern.

                Vorweg: mir ging es nie um High End, sondern um Individualisierung zu vertretbaren Kosten. Ganz konkret: ich habe schlicht keinen Center LS gefunden, der in Format, Optik und Kosten zu meinem geplanten TV Schränkchen passte. Dann kam irgendwie eins zum Anderen, aber das ist ein anderes Thema. Dass ich überhaupt in Richtung Aktivtechnik schiele liegt daran, dass ich inzwischen Blut geleckt habe und eine Idee im Kopf, die passiv nicht sinnvoll umsetzbar ist.

                Unabhängig davon ist Aktivtechnik für meine Zwecke aus folgenden Gründen unattraktiv:
                1. Der AVR ist schon da gewesen und war als Zentrale gesetzt. Inzwischen hab ich einen anderen, aber eben in preiswert und gut. Und damit z.B. ohne Line out für die einzelnen Kanäle.
                2. Hab ich keinen blassen Dunst von Verstärkertechnik und müsste da erstmal einiges lernen. Allein schon, was es für Produkte gibt, welche Kombinationen denkbar bzw. notwendig sind...
                Wozu auch? Seit vielen Jahren werden sehr sehr gute Lautsprecher mit passiven Weichen entwickelt. Da der Verstärker eh schon gesetzt ist, kümmer ich mich doch lieber nur um die Lautsprechertechnik. Da hab ich schon genug zu lernen.
                3. hab ich natürlich zunächst genauso wenig Ahnung von aktiven Filtern, wie von passiven. In beiden Fällen hilft Boxsim. Nebenbei: ohne Boxsim und die Visaton Chassis/ Bauvorschläge als Boxsim Datei hätte ich niemals damit angefangen! Danke UweG und Danke VISATON. Im Gegensatz zu aktiven Filtern kann ich mir passive Schaltungen bei anderen Projekten abschauen. Auch wenn die nicht als Simu vorliegen, ist die Weichenschaltung oft veröffentlicht. Das ist ein riesen Pluspunkt für die passive Konstruktion.
                4. die Kosten.

                Zusammengefasst: Damit ein Aktivmodul aus meiner Sicht attraktiv würde, muss es sehr preiswert sein. Eine Heimspiel Weiche war ursprünglich mit 63 Euro kalkuliert. Das ist dank Umbauten mehr geworden. Im nachhinein mit kühlem Kopf: für 100 EUR pro LS wär das ein Deal. Zumindest bei einer 3 Wege Box.
                Auf keinen Fall würde ich mehr als ein Kabel zwischen AVR und LS legen wollen, drum muss das Teil in den LS passen und schön cool bleiben. Es muss 3 Treiber befeuern können und vor allem: es muss sowohl mit Line Pegel als auch mit einem verstärkten Signal umgehen können. Denn der vorhandene AVR ist nach wie vor gesetzt.
                Und wenn alle Feiertage zusammen fallen, holt es sich die Energieversorgung gleich aus dem verstärkten Signal. Ist zwar energetischer Quatsch wäre aber schön kompatibel. Aber das ist weniger wichtig, ne Steckdose lässt sich meistens finden.
                Noch schöner, und ich glaube dahin wird der Trend im Consumer Segment ohnehin gehen: kabellose Einbindung per WLAN oder whatever. Wenn es dafür irgendwann (bzw. jemals...) einen offenen Standard gibt, dann geht es für die Aktivtechnik los.

                So lieber Weihnachtsmann und lieber Osterhase, los geht's.
                Zuletzt geändert von blindrabbit; 18.05.2021, 14:22. Grund: War zu langsam, Bezug zum vorherigen Beitrag wiederhergestellt.

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                • mechanic
                  Registrierter Benutzer
                  • 25.07.2014
                  • 2326

                  #98
                  Wenn man weiß, was man will und das ganze einmal passend macht, ist analog immer noch ein Weg. Will man aber z.B. Filter 4. Ordnung (HP oder TP) einstellbar haben, sind das jeweils 4 Schalterebenen mit 4 Bauteilen je Kanal und Frequenz - oder noch schlimmer bei stufenloser Verstellbarkeit jeweils 4 Potischleifbahnen auf einer Achse. Potis mit 4 Ebenen und guten Gleichlaufeigenschaften (!) sind unbezahlbar.
                  Gruß Klaus

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                  • walwal
                    Registrierter Benutzer
                    • 08.01.2003
                    • 27979

                    #99
                    Für das Blindkarnikel

                    Bitte sehr:

                    https://hifiakademie.de/?id=8.11.1.2...MDh8IA&nav=off

                    https://www.turn-on.de/tech/ratgeber...systeme-576493
                    „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

                    Alan Parsons

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                    • blindrabbit
                      Registrierter Benutzer
                      • 02.12.2019
                      • 576

                      Coole Sache, Danke Walnachtsmann. Nicht unbedingt ein Schnäppchen aber das wird schon. In die Richtung könnt ich irgendwann gehen. Dann sind die Kabel rund ums Wohnzimmer Geschichte. Jetzt müsste es nur noch kompatible Aktivmodule geben. Vielleicht bringt das irgendwann einer auf den Markt, zumindest um klassische Passivlautsprecher kabellos einzubinden.

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                      • Timo
                        Registrierter Benutzer
                        • 22.06.2004
                        • 9620

                        für mich machen alle Arten der Trennmöglichkeit irgendwo zu gegebener Zeit Sinn
                        ob Passive Weiche
                        ob Teilaktiv und eine Trennung aktiv und die zweite passiv, also teils analoge Aktivweiche
                        oder vollaktive Weiche mittels DSP

                        die heutigen Wandler machen sogar beim mehrfachen wandeln keine hörbaren Unterschiede
                        meine eigene Statistik sieht da etwas anders aus, von sechs DSP-Weichen welche ich ausprobiert habe, würde ich vier nicht mehr empfehlen.
                        Ich bin immer wieder zur Behringer DCX zurückgekommen und zur dbx PA2, alles andere wollte bei meinem Setup nicht funktionieren. (das größte Problem bei mir war der Zeitversatz zwischen TV-Bild und TV Ton aus den Lausprechern. Hat man viele EQs gesetzt kann so ein Zeitversatz auch mal einige Zehntel Sekunden bedeuten, und da läuft dann der Ton dem Bild hinterher, dies kann man meist im TV korrigieren, aber auch dies hat dann irgendwann ein Ende, die MiniDSP HD 4x10 und das Reckhorn DSP waren hier extrem langsam)
                        Vollaktiv bedeutet beim Dreiweger auch drei Stereoendstufen, plus DSP, ... was im ungünstigsten Fall richtig Volumen wegschluckt. Auch die Dreifach-Lautsprecherkabel die dann zum Lautsprecher gehen finde ich nicht sehr ansehnlich, (oder man baut das ganze Zeugs ein), dann geht halt ein Cinch/XLR-Kabel und ein Netzkabel zum Lausprecher.

                        Aktiv, ist akustisch sicher die beste Lösung, aber nicht immer die einzige!

                        Für mich steht außer Frage, dass man im Bass eine irgendwie geartete EQ-Möglichkeit braucht um den Raum zu kompensieren. In den meisten Fällen wird man nicht den Raum nach akustischen Bedürfnissen verbessern, so bleibt nur die Möglichkeit irgendeinen EQ zu verwenden. Das geht sicher am einfachsten mittels DSP. Ist der Raum einigermaßen im Akustischen Rahmen, reicht auch eine Passive Weiche oder etwas Teilaktives, aus passiver Weiche und analoger Aktivweiche.

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                        • walwal
                          Registrierter Benutzer
                          • 08.01.2003
                          • 27979

                          Timo, du hast gemutmaßt, dass die Wandler den Klang verschlechtern - vom DSP war nicht die Rede. Da gibt es natürlich Unterschiede.
                          Wenn du ein DSP mit FIR hast, arbeitet das langsamer. Dann kann es zum Bild asynchron werden. Manche kombinieren daher IIR und FIR, zB das Antimode Dual Core. Ich hatte (als ich weniger Ahnung und einen alten AVR hatte) mal einen Verkäufer gefragt, warum bei mir Bild und Ton nicht synchron sind. Antwort: Da haben sie die falschen Kabel....meine Frau musste mich zurückhalten.

                          Ich bin auch flexibel, bei mir ist Surround passiv, nur der Sub hat ein DSP.
                          „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

                          Alan Parsons

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                          • walwal
                            Registrierter Benutzer
                            • 08.01.2003
                            • 27979

                            Das Video hatte ich im Kopf, aber bekam es nicht heraus (wie das Vacuum).
                            „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

                            Alan Parsons

                            Kommentar

                            • blindrabbit
                              Registrierter Benutzer
                              • 02.12.2019
                              • 576

                              Zitat von Cossart
                              Dafür gibt's wunderschöne Steuerleitungen, z. b. von Lapp, bis 100 Adern und bis 50 mm² pro Ader (natürlich nicht mehr bei 100 Adern…).
                              50mm² ? Ersthaft? Das ist ja fast ein Gartenschlauch.

                              Schönes Video. Schade, dass er nicht näher auf die Abtastrate eingeht. Hätte mich interessiert was es bringt, überhaupt höher als 44kHz zu sampeln.

                              Kommentar

                              • UweG
                                Registrierter Benutzer
                                • 29.07.2003
                                • 5653

                                Hätte mich interessiert was es bringt, überhaupt höher als 44kHz zu sampeln.
                                Ich habe einige Erfahrung in der Verarbeitung von gesampleten Daten (selten ist das Musik). Meine Meinung: Zum Musik hören ist 44,1 kHz absolut ausreichend, da fehlt nichts. Während der Verarbeitung ist es aber sehr vorteilhaft eine Samplingrate zu haben, die wesentlich höher liegt. Auch dann, wenn man das Ergebnis wieder heruntersampled. Viele Filter funktionieren einfach viel besser, wenn zwischen Filterfrequenz und Shannon-Frequenz (= halbe Samplingrate = max. möglcihe übertragbare Frequenz) ein ordentlicher Abstand liegt.
                                Boxsim ... wenn Lautsprechersimulation gelingen soll.

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