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Bündelung, Frequenzgang und Klang

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  • Rudolf
    antwortet
    Zitat von Violoncello Beitrag anzeigen
    Mein breitstrahlendes D'Appo ist ebenfalls auf Achse linear abgestimmt, klingt aber im Hochton "sanfter" als der B200; ist eine psychoakustische Sache, da das Gehirn Schallereignisse mit vielen Reflexionen als "weiter weg" bewertet, als welche mit weniger Reflexionen. Und "weiter weg" wird von uns Menschen eben als "sanfter, unaufdringlicher" empfunden als wenn einem der Sänger quasi ins Ohr schreit.
    Dass Gehirn bewertet auch dumpferen Klang "weiter weg" als helleren Klang. Für die Entfernungsbewertung kommt es auch nicht so sehr auf mehr oder weniger Reflexionen an, sondern auf den initial time delay gap. Insofern ist das, was Du oben schreibst, zwar nicht falsch, aber auch nur ein bescheidener Teil der Wahrheit.
    Ich glaube man muss auch ganz klar unterscheiden zwischen
    -reflexionsfreiem Amplitudengang auf Achse
    -ungefenstertem Amplitudengang am Hörplatz
    Soweit völlig korrekt.
    Ersterer sollte meiner Meinung nach immer zunächst mal linear sein, unabhängig von der Bündelung des Systems; er bestimmt die 1. Wellenfront und somit maßgeblich den tonalen Eindruck.
    Wobei "maßgeblich" noch lange nicht "vollständig" ist. Gerade tonal wird nach der ersten Wellenfront noch ordentlich aufsummiert. Und da summieren CD-Systeme eben zwangsläufig hochtöniger auf als Nicht-CD-Systeme unter gleichen Bedingungen. Wenn Du ein "wenig CD"-System linear abstimmst, muss ein "viel-CD"-System einen entsprechenden Hochtonabfall haben, um klanglich gleich zu wirken.
    Zweiterer fällt ganz automatisch am Hörplatz in den Höhen je nach Bündelung mehr oder wenig stark ab. Das ist aber nichts was man an einem DSP o.Ä. einstellen kann, sondern etwas das sich durch das LS-Konzept und durch die Raumakustik ergibt.
    Auch hier bin ich wieder völlig Deiner Meinung.

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  • walwal
    antwortet
    [QUOTE=Chaomaniac;342555.... Die Höhen (Zischlaute, Transienten) aufdringlich nah, sogar ein „Im-Kopf-Gefühl” stellte sich ein. ....[/QUOTE]

    Das geschieht Lt. Toole und Olive bei zu enger Abstrahlung, verstärkt durch zu stark absorbierende Räume.

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  • Chaomaniac
    antwortet
    Zitat von Violoncello Beitrag anzeigen

    Den B200 mit Originalbeschaltung der Solo100 (mit Hochtonanstieg) finde ich aufdringlich. Auf Achse (reflexionsfrei!) linear klingts für mich ausgewogen.
    Ging mir recht ähnlich. War für mich eine unheilige Allianz aus dumpf und schrill.
    Zitat von Violoncello Beitrag anzeigen
    Mein breitstrahlendes D'Appo ist ebenfalls auf Achse linear abgestimmt, klingt aber im Hochton "sanfter" als der B200; ist eine psychoakustische Sache, da das Gehirn Schallereignisse mit vielen Reflexionen als "weiter weg" bewertet, als welche mit weniger Reflexionen. Und "weiter weg" wird von uns Menschen eben als "sanfter, unaufdringlicher" empfunden als wenn einem der Sänger quasi ins Ohr schreit.
    Ich hab hier 2 Systeme, die unterschiedlicher kaum sein können. Ein Paar Breitstrhler (4" TMT) und ein Paar mit „etwas” mehr Bündelung (10" TMT mit entsprechendem HT-Horn). Beide unterscheiden sich bei direktem Vergleich fundamental. Die Breitstrahler klingen weiträumiger und „weiter weg”, die Engstrahler direkter. Wenn man sich aber ein paar Minuten Zeit gibt, werden die empfundenen Unterschiede immer geringer, bis ich nicht mehr mit bestimmtheit sagen kann, welches der beiden Boxenpaare gerade läuft. Das Gehirn gewöhnt sich anscheinend an die Unterschiede und kann die Klanglandschaften anhand der Hörerereigniserfahrungen gut rekonstruieren. Beim erneuten Umschalten werden die entsprechenden Unterschiede natürlich wieder sehr „ohrenfällig”. Die Gemeinsamkeiten liegen beim gleichmäßigen Abstrahlverhalten und dem recht linearen (Freifeld-) Frequenzgang.
    Als ich meine Solos noch hatte, wusste ich immer wenn sie gerade laufen. Die Dinger hatten einfach ein zu spezielles Klangbild, egal welche Abstimmung gerade am Laufen war. Zum einen finde ich die B 200 dynamisch seeehr schlecht, zum anderen ergab sich niemals ein Klangbild „wie aus einem Guss”. Die Höhen (Zischlaute, Transienten) aufdringlich nah, sogar ein „Im-Kopf-Gefühl” stellte sich ein. Die Töne bis in den Mitteltonbereich dagegen relativ losgelöst weiter vorne im Raum. Völlig zerrissen hörte sich das an. Wenn ich länger als ein paar Minuten bewusst Musik gehört habe, bekam ich Kopfschmerzen (vor allem mit der Originalabstimmung).
    Bei meinem derzeitigen Erfahrungsstand schiebe ich das auf das ungleichmäßige Abstrahlverhalten.

    Somit bekenne ich mich vollends zum derzeitigen Hype des konstanten Abtrahlverhaltens, auch wenn ich behaupte, sonst eher auf die Angehörigkeit solcher Hypereien zu verzichten…

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  • walwal
    antwortet
    http://www.hififorum.at/forum/showpo...&postcount=199

    Der link geht jetzt wieder, danke.

    Violoncello
    Den B 200 fand ich auch aufdringlich, aber nicht wegen zu viel Höhen. Sicher kommt es auch auf den Raum und Hörabstand an. Das Thema ist schwierig. Manche mache es sich einfach und bezeichnen das Thema Bündelung als Hype.

    Ansonsten gilt, wie oben geschrieben wurde:

    Eine Messung - so wichtig sie auch sein mag - hilft einem bei solch wichtigen Nuancen jedoch
    kaum weiter. Am Ende ist hier der Hörer in seinem Hörraum König....."


    Hier mal eine Info von der Fa. Neumann (K&H) zum Thema Bündelung.
    http://www.neumann-kh-line.com/neuma...Abstrahlwinkel

    Und Malte R (Redaktion Audio) schreibt auch:
    http://community.magnus.de/forum/f16...nschaft-11729/

    http://www.ari-acoustics.de/WebRoot/...chTalk_No3.pdf
    Zuletzt geändert von walwal; 10.05.2012, 12:53.

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  • Volker
    antwortet
    Immer und immer wieder sucht der gute Walwal nach Bestätigung, der seinen Hörgewohnheiten entspricht.

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  • Violoncello
    antwortet
    So geht es mir auch mit der Concorde-WG. Der lineare F-Gang auf Achse ist nichts für mich. Eine leichte Absenkung zu den Höhen klingt (für mich) besser, natürlicher und weniger ermüdend. Wenn die obige These stimmt, dann muss der Hochton um so stärker fallen, je linearer (nicht gleichmäßiger!) die Bündelung ist. Umgekehrt muß ein (zu den Höhen hin) stark bündelnder LS mehr Hochton auf Achse widergeben. Bei dem B 200 wird das so gemacht, was für die Richtigkeit der These spricht.
    Kann ich so nicht bestätigen.
    Den B200 mit Originalbeschaltung der Solo100 (mit Hochtonanstieg) finde ich aufdringlich. Auf Achse (reflexionsfrei!) linear klingts für mich ausgewogen.

    Mein breitstrahlendes D'Appo ist ebenfalls auf Achse linear abgestimmt, klingt aber im Hochton "sanfter" als der B200; ist eine psychoakustische Sache, da das Gehirn Schallereignisse mit vielen Reflexionen als "weiter weg" bewertet, als welche mit weniger Reflexionen. Und "weiter weg" wird von uns Menschen eben als "sanfter, unaufdringlicher" empfunden als wenn einem der Sänger quasi ins Ohr schreit.

    Soll heißen: Damit der B200 ähnlich "sanft" wie ein breitstrahlendes System klingt, müsste man im Hochton sogar absenken. Aber natürlich wird der tonale Eindruck immer ein fundamental anderer sein.

    Ich glaube man muss auch ganz klar unterscheiden zwischen
    -reflexionsfreiem Amplitudengang auf Achse
    -ungefenstertem Amplitudengang am Hörplatz

    Ersterer sollte meiner Meinung nach immer zunächst mal linear sein, unabhängig von der Bündelung des Systems; er bestimmt die 1. Wellenfront und somit maßgeblich den tonalen Eindruck.
    Zweiterer fällt ganz automatisch am Hörplatz in den Höhen je nach Bündelung mehr oder wenig stark ab. Das ist aber nichts was man an einem DSP o.Ä. einstellen kann, sondern etwas das sich durch das LS-Konzept und durch die Raumakustik ergibt.

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  • walwal
    hat ein Thema erstellt Bündelung, Frequenzgang und Klang.

    Bündelung, Frequenzgang und Klang

    Ein interssanter Beitrag aus einem anderen Forum:
    http://www.hififorum.at/forum/showpo...&postcount=199

    Auszüge hieraus:

    "....Sollte eine "gute" Anlage das genussvoll hörbare Repertoire einschränken oder erweitern ?

    M.E. macht nur das Letztere Sinn, ......

    Der allseits bekannte "flache Amplitudenfrequenzgang auf Achse" ist für mich nur ein
    Teilaspekt, der für sich genommen nicht sicherstellen kann, daß auf der Wiedergabeseite
    eine tonale Balance entsteht...


    Angenommen ein Regieraum ist nicht völlig "trocken" - auch hier gibt es Unterschiede zw.
    versch. Studios - so gibt es für den Energiefrequenzgang von (Monitor-) Lautsprechern
    eine "implizite Norm", die relevant ist...... Der einzelne Monitor wird
    jedoch je nachdem

    - ob es ein 2- oder 3- Wege System ist
    - wo die Übernahmefrequenz liegt
    - wie groß das Bass- Mittelton Chassis ist
    - ob es über Maßnahmen zur Milderung von Diskontinuitäten im Übernahmebereich verfügt (Hochton Waveguide ...)
    - wie der Regieraum beschaffen ist
    ...

    davon abweichen.

    Der Energiefrequenzgang hat nun merkliche Einbrüche, jeweils in den Frequenzbereichen stärkerer Bündelung.

    Möchte man wenig Ärger haben und einen (Heim-) Lautsprecher ebenfalls rel. "flach" auf Achse abstimmen, dann tut man gut daran, nicht allzu sehr von der impliziten Norm abzuweichen, die u.a. einen starken Energieabfall im obersten Hochton und auch im oberen Mittelton vorsieht.

    Man baut also am besten Lautsprecher "wie alle anderen auch". Das ist zwar langweilig, aber ich meine es
    relativ ernst, denn "der übliche" 2..3-Wege LS hat längst Eingang in die Normierung unserer Hörgewohnheiten
    gefunden, ob einem das gefällt oder nicht.

    Mit einem gewissen Hör-/Messabstand, liefert dann auch eine zeitlich ungefensterte Messung... den entsprechenden Hochtonabfall...

    Sind o.g. tendenzielle Abstrahlcharakteristik u. Energiefrequenzgang jedoch "korrekt" ?

    Sie sind zumindest willkürlich und entstehen als technisches Artefakt aus Konstruktionsnotwendigkeiten
    üblicher Mehrwege LS. Mit "Korrektheit", "gehörphysiologisch/raumakustischer Adäquadheit" oder
    der "Imitation" sog. "natürlicher Schallquellen" lässt sich nur sehr schwer argumentieren.

    Wenn jetzt ein ehrgeiziger LS Konstrukteur daherkommt und sagt "ich mache alles anders, mein
    LS hat (z.B.) ein frequenzunabhängiges Bündelungsmaß", dann muss er sich darüber im Klaren sein,
    daß er zunächst gegen eine innerhalb der Elektroakustik tradierte "de facto Norm" verstößt,
    selbst wenn vielleicht gute Argumente für einen "Constant Directivity" Ansatz oder andere
    Varianten frequenzabhängigen Bündelungsmaßes in der Heimwiedergabe angeführt werden können.

    Ein CD Lautsprecher (insbesondere auch omnidirektionale LS) muss einen signifikanten Abfall
    im Hochton aufweisen, weil ansonsten hohe Frequenzen (insbesondere in normalen Wohnräumen)
    überbetont werden und die allermeisten Aufnahmen schrill klingen....

    Für mich ist ein (Heim-) LS dann in einem Wohnraum "ausgewogen", wenn er das hörbare Repertoire,
    welches von erfahrenen Hörern als "ausgewogen" empfunden wird, maximiert.


    Sicher keine "Definition", lediglich eine pragmatische Sichtweise.....Einen "guten" LS aufgrund einer einzelnen Aufnahme zu bewerten ist meist nicht angesagt, es sei denn, man kann diese Aufnahme unter verschiedenen Wiedergabebedingungen wirklich gut einschätzen.

    Eine Messung - so wichtig sie auch sein mag - hilft einem bei solch wichtigen Nuancen jedoch
    kaum weiter. Am Ende ist hier der Hörer in seinem Hörraum König....."


    So geht es mir auch mit der Concorde-WG. Der lineare F-Gang auf Achse ist nichts für mich. Eine leichte Absenkung zu den Höhen klingt (für mich) besser, natürlicher und weniger ermüdend. Wenn die obige These stimmt, dann muss der Hochton um so stärker fallen, je linearer (nicht gleichmäßiger!) die Bündelung ist. Umgekehrt muß ein (zu den Höhen hin) stark bündelnder LS mehr Hochton auf Achse widergeben. Bei dem B 200 wird das so gemacht, was für die Richtigkeit der These spricht.
    Zuletzt geändert von walwal; 10.05.2012, 12:19.
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