Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Position TT VOX 252 - Simulationsergebnisse

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • gegentakt*
    Registrierter Benutzer
    • 03.03.2003
    • 412

    #46
    @ Tomtom

    Nein, das ist so nicht in einigen Punkten nicht korrekt.

    Erstens besteht die stehende Welle aus zwei gegenläufigen sich überlagernden Wellenzügen. Es gibt also stets ebensoviele Teilchen, deren Impuls in die eine Richtung weist wie Teilchen, deren Impuls exakt in die andere Richtung weist. Es durchdringen sich quasi zwei gegenläufige Teilchenströme. Damit ist klar, dass auch bei keinerlei transversalen Komponenten Energieverlust durch Reibung möglich ist und auch stattfindet.


    Tomtom, Lehrbücher irren sich nicht, gar keine Frage! Bloß, hatte ich etwas gegenteiliges behauptet? Sieh mal, das hier hatte ich getippert:

    „Und wie könnten sich die Teilchen aneinander „reiben“? Längs, quasi schön parallel und im Gleichschritt wohl weniger... Aber, wie wir ja schon feststellten, läuft eine vom Erregungsort zum Umkehrort hinführende Welle - besser: „Druck-Unterdruck-Fortpflanzung“ – einer umkehrenden Welle entgegen, solange die Anregung bestehen bleibt.“

    „Entgegen“, verstehst du? Das bedeutet genau das gleiche, wie du es ausdrückst, nämlich „gegenläufig“, ok?
    (Dazu hätte es jetzt nicht unbedingt eines langatmigen Zitat aus dem Physikbuch gebraucht, diesen Pipifax zu begreifen, fällt ja nun nicht sonderlich schwer)
    Achso: Und was bitte, ist daran nicht „korrekt“?

    Eine physikalische Welle transportiert kein Material.

    Äh, pardon... *wegroll*
    Wozu diese Belehrung? Erstens weiß ich das, zweitens schrieb ich über die Wellenausbreitung ja bereits:

    ...läuft eine vom Erregungsort zum Umkehrort hinführende Welle - besser: „Druck-Unterdruck-Fortpflanzung“ – einer umkehrenden Welle entgegen...

    Ich finde, das ist doch sehr einleuchtend ausgedrückt, oder?

    Ich schrieb:
    Und zusätzlich kreuzen da noch einige andere Stehwellen reibend ihren Weg: Seitenwand-Seitenwand, Front-Rückwand. Und wenn ich mir es recht überlege, nimmt dieses Resonanzgemisch sicherlich einen erkennbaren Einfluß auf das Verhalten der im FG dominierenden Lambda/2-Stehwellenresonanz...

    Du antwortest darauf:
    Ohne das jetzt rechnerisch vertiefen zu wollen bleibt selbst unter der Annahme der Richtigkeit dieser Feststellung dennoch kein breitbandiges Wirkungsspektrum...

    Ja sowas, hatte ich das denn behauptet? Es sollte lediglich und andeutungsweise eine Ahnung zum Ausdruck bringen, daß quer zu einer Stehwelle eine bewegte andere Stehwelle, gleich welcher Frequenz, eine Art von zusätzlicher Reibung verursacht... Quer bedeutet schlicht, daß eine Relativbewegung stattfindet, mit entsprechender Addition der Bewegungen, quasi (!) wie „Seitenwind“... (Bitte: ich sagte „quasi, gell?)

    Ich finde den Gedanken eigentlich überhaupt nicht abwegig, inwiefern das aber die Umwandlung in Reibewärme innerhalb der Stehwelle nennenswert erhöht, vermag ich nicht zu beurteilen. Aber eigentlich ist es mir auch Schnuppe, da – wie ich schon mehrfach wiederholt habe – dieser Reibeeffekt der Luft den zeitlichen Phänomenen (Stichwort: Speichereffekt) auf jeden Fall unterzuordnen ist (wir sprachen ja die ganze Zeit über unbedämpfte Gehäuse).
    Also viel Lärm um ein bißchen laue Luft, oder?

    Du wirst sehen, dass Deine diesbezügliche Argumentation sich ganz besonders vor dem Hintergrund der Natur einer Longitudinalwelle als nicht haltbar erweist.

    Komme ich dann in die Hölle?
    Gut, ich bin kein Held und möchte mit der Inquisition keinen Ärger, aber widerrufen werde ich deshalb nicht. Bloß, so dämlich wie dieser Giordano Bruno... (wie konnte der nur zurückkehren, ich werde es nie verstehen...)
    Deshalb: Abwarten und in den Schnee pinkeln...

    Zweitens ist die Frequenz einer stehenden Welle einzig durch die Schallgeschwindigkeit und den Abstand ihrer Fußpunkte festgelegt. Zu jedem Abstand-Schallgeschwindigkeits-Paar gibt es genau eine Frequenz. Eine stehende Welle ist demzufolge stets exakt monofrequent.

    Exxakkt, jawoll: Also z.B. 100, 00000Hz und nicht etwa mit 100,00001Hz follfett daneben...
    Ich bitte dich! (Aber ist schon klar gewesen...)

    Drittens kann eine stehende Welle nur und ausschließlich auf ihrer eigenen Frequenz sowie deren geradzahligen Harmonischen angeregt werden. Eine breite Absorptionssenke kann demzufolge durch eine stehnde Welle niemals verursacht werden.

    Aha, hier liegt der Hase im Pfeffer, ich ahne schon etwas...
    (kleiner Hinweis: im Frequenzgang messen wir die Reaktion der Lautsprechermembran, und nicht die der Stehwelle, gelle?!) Aber lesen wir mal weiter:

    Viertens führen weder potentielle Phasen- noch Zeitabweichungen zu Frequenzänderungen. Es ist nach wie vor nicht klar, warum Energie auf niedriger Frequenz aufgenommen dann auf höherer Frequenz wieder abgegeben werden sollte.

    Dacht‘ ich mir’s doch!
    Schau mal Tomtom, so macht eine Diskussion doch wirklich kein Spaß, wenn die postings des Diskussionsteilnehmers glatt ignoriert werden und nur lehrmeisterhafte Zitate aus Lehrbüchern aufgetischt werden, die der Klärung des Problems kein bißchen auf die Sprünge helfen!
    Sorry, daß ich meine wiederholten Wiederholungen in fett darstelle, vielleicht erregen sie ja wenigstens dann deine geschätzte Aufmerksamkeit. Zum wiederholten mal:

    ...im FG-Diagramm zeigen sich Effekte über die Frequenz und nicht über die Zeit (die zeitbezogenen Reaktionen – das Ausschwingen - sind in der z-Ebene eines Wasserfalldiagramms darstellbar) und man bekommt immer die frequenzbezogenen Auswirkungen einer komplexen Reaktion der Membran auf das angekoppelte, zeitlich agierende Resonanzsystem mit resistiver Dämpfung (=komplex) zu sehen, sei dies nun ein mehr oder weniger bedämpftes Gehäuse mit einem Baßreflextunnel oder eine oder mehrere Stehwellenresonanzen oder ein kunterbuntes Gemisch davon (deshalb sind Frequenzgänge in unbedämpften Boxen ja auch so „unruhig“). Daß dieser kräftemäßig und in der Zeit verschobene = nachschwingende und wahrhaft trickreich stattfindende „Angriff“ auf die Membran deren nicht minder komplizierte Gegenreaktion hervorrufen muß, ist physikalisch unabdingbar. Dip und Peak – letzterer mit seiner höheren Frequenz - würde ich daher als eine quasi sekundäre und (eigen?-)resonante Reaktion der Membran selbst auf die primäre Ursache der Stehwellenresonanz betrachten.

    Verstehst du immer noch nicht, was ich dir gerne sagen möchte?
    Wie gesagt: im Frequenzgang messen wir die Reaktion der Lautsprechermembran, und nicht die der Stehwelle! Darüber hätte ich gerne diskutiert oder mir wenigstens eine Antwort erhofft!

    Mal nebenbei gefragt: hast du dich eigentlich schon einmal wirklich ernsthaft mit dieser Materie beschäftigt? Ich meine, echte Objekte bauen, immer wieder anders, Baß oben, Baß in der Mitte, Kanal hinten, Kanal vorne, Kanal oben, Kanal unten, schlanke Säule, Mikro in die Stehwelle halten und die ganze Welle abtasten, ein zweites Mikro vor die Membran und so? Entschuldige bitte, wenn ich das so plump frage, mir fällt nur auf, daß du hier eifrig in allen postings suggerierst (so jedenfalls mein Eindruck), als hätten deine Ausführungen eine Art von Status, über deren Richtigkeit kein Zweifel besteht. Auch die Messungen und Simulationsergebnisse anderer Diskussionsteilnehmer wischst du auf eine Art und Weise vom Tisch, daß es einen echt schon ärgert. Und besonders seltsam erscheint mir dabei der Umstand, daß du nun deiner Sache sehr sicher zu sein scheinst und über das Thema Stehwellen korrekt und perfekt zu referieren in der Lage bist (Zitat: „...aber die physikalischen Fakten sind eindeutig...“), aber vor zwei Tagen - und ich muß es wirklich sagen – man kopfschüttelnd konstatieren mußte, daß du Stehwellenmoden in deinen eigenen Simulationsprogrammen offensichtlich keinerlei Beachtung schenkst. Ich habe sogar den Eindruck, daß du dir hier die Auswirkungen von Stehwellenmoden auf den Frequenzgang zum ersten mal vergegenwärtigen mußtest, wenn ich dein Erstaunen noch einmal rekapituliere. Zu deinen Ausflügen in das Reich der Pfeifen und deren obere und untere Labien (...) sag‘ ich jetzt mal lieber nichts... Und Sprüche wie: „Sollte diese physikalische Tatsache weiterhin nicht anerkannt werden, ist eine Diskussion zu diesem Thema völlig fruchtlos“ finde ich vor diesem Hintergrund ziemlich unpassend, so etwas läßt hier sonst niemand vom Stapel. Wenn ich selber schreibe, „Fakt ist“, dann lehne ich mich nur so weit aus dem Fenster, als ich mir meiner eigenen Erkenntnisse sicher bin, und wo das nicht der Fall ist, setze ich ein Fragezeichen. Kein Fragezeichen braucht dagegen die Feststellung: „Wie gesagt: im Frequenzgang messen wir die Reaktion der Lautsprechermembran, und nicht die der Stehwelle!“ Schön wäre es zu erforschen, warum die Membran so reagiert...Wenn du aber schreibst: „Es tut mir ja irgendwo leid, aber die physikalischen Fakten sind eindeutig und sie sprechen nun einmal nicht für die These von der stehenden Welle sondern weisen viel eher in Richtung Absorber“ dann ist das weder Fisch noch Fleisch, sondern eine durch nichts bewiesene Behauptung.

    Auf Punkt „Fünftens“ und „Sechstens“ deiner Ausführungen möchte ich jetzt nicht weiter eingehen, da die Beschäftigung mit Raummoden und „nadelförmigen Ereignissen“ nicht weiterhilft (wir haben es hier mit Stehwellenmoden in einer Box zu tun, auf die eine Membran auf eine ganz typische Art und Weise reagiert, meßbar an der Membran selbst und nicht umgekehrt.

    Wie heißt es bei Sherlock Homes doch so nett:
    "Wenn man alle anderen Möglichkeiten ausgeschlossen hat, muss das was übrig bleibt, und sei es auch noch so unwahrscheinlich, die Wahrheit sein."


    Sehr nett, doch! Dazu fällt mir glatt auch was ein:
    „Hochmut kommt vor dem Fall!“

    Gruß, ggtkt

    Kommentar

    • Tomtom
      Registrierter Benutzer
      • 08.05.2001
      • 673

      #47
      Hallo,

      @gegentakt*: Was meinst Du zu folgendem Vorschlag: Du hast Deine Ansicht, und ich habe meine Ansicht. Belassen wir es einfach dabei.
      Sich eine eigene Meinung zu bilden überlassen wir einfach dem geneigten Leser.
      Ehrlich gesagt habe ich nämlich keine Lust, meine Zeit im Zerpflücken 'gegnerischer' Argumentation zu verschwenden und jedes meiner Worte aus wissenschaftlich einwandfreien Quellen zu belegen.


      @alle:
      Der Energieverlust der stehenden Welle durch innere Reibung ist klein im Verhältnis zur Gesamtenergie der Welle. Ja mehr noch, das was reingeht ist stets mehr als das was rausgeht. Sogar der dynamische Energieeintrag bei jedem 'Pumpvorgang' übersteigt noch den Energieverlust durch innere Reibung. Wäre das nicht so, dann könnte eine stehende Welle sich ja gar nicht erst aufschaukeln.
      Damit haben jetzt alle Mitleser ausreichende Informationen zum Thema 'Stehende Longitudinalwellen' und können sich wohl ihr eigenes Bild machen.
      Mein Standpunkt hierzu ist aus den vorherigen Postings bekannt, ich sehe keine Veranlassung, ihn hier nochmals darzulegen.


      @We-Ha: dann, ja dann lieber We-Ha, haben wir ein echtes Problem. Allerdings gehe ich davon aus, dass sich zu einer Wirkung auch eine Ursache wird finden lassen.
      Bis jetzt wurde mein Gedanke zu einem internen Absorber (i.e. MT-Abteil) ja von niemandem aufgegriffen doch auch sonst gab es keine Vorschläge.


      @broesel: ja, im Prinzip gibt es solche Punkte. Man muß das im temporären Kontext sehen:
      Eine Raummode schwingt verzögert aus und sie benötigt dazu umso mehr Zeit, je mehr Energie in ihr enthalten ist.
      Ist die Ankopplung an den Erreger gut, wird sehr schnell sehr viel Energie in die Mode übertragen. Ist die Ankopplung weniger gut, dauert es wesentlich länger, die gleiche Endenergie zu erreichen wie im ersten Fall.
      Anders gesagt: Bei guter Ankopplung ist die Endenergie nach einem fixen Zeitintervall hoch, bei schwacher Ankopplung weniger hoch. Im zweiten Fall klingt die Mode schneller ab als im ersten.
      Unser aller Wunsch ist nun zweigeteilt, denn zuerst möchten wir am Hörplatz natürlich nicht gerne mitten in einer Mode sitzen, zum anderen wünschen wir uns minimale Abklingzeiten für vorhandene Moden. (die Modendichte im Raum steigt allerdings mit der Frequenz an. Oberhalb von 300-400 Hz sind sie schon so eng beieinander, dass man ihnen nirgendwo mehr 'entkommen' kann.)
      In einem Wohnraum allerdings ist es gewöhnlich sehr schwer, dahingehend zu optimieren, weil ein Ort für eine Mode zwar schlecht sein kann, für eine andere auf anderer Frequenz dagegen gut. Wenigstens jedoch sollte es machbar sein, einen Platz für den Sub zu finden, so dass man wenigstens nicht mitten in einer Mode sitzt.
      Die Austauschmethode, die hier schon etliche Male angesprochen wurde ist in Fällen von Modenproblemen recht hilfreich:
      Man stellt den Sub an den Hörplatz (auch was die Höhe betrifft) und geht dann im Raum herum (Ohr in Sub-Höhe...), bis man eine/mehrere Stelle/n gefunden hat, an denen die Moden am wenigsten spürbar sind. Wenn man den Sub an einer dieser Stellen platziert, werden die Moden entsprechend am Hörplatz ebenfalls deutlich weniger stören.


      mfg

      Tomtom

      Kommentar

      • gegentakt*
        Registrierter Benutzer
        • 03.03.2003
        • 412

        #48
        @ Tomtom

        @gegentakt*: Was meinst Du zu folgendem Vorschlag: Du hast Deine Ansicht, und ich habe meine Ansicht. Belassen wir es einfach dabei.

        Was die direkte Ansprache von mir aus an deine Adresse angeht, einverstanden.
        Ansonsten sehe ich keine Veranlassung, dieses Thema nicht weiter zu diskutieren.

        Ehrlich gesagt habe ich nämlich keine Lust, meine Zeit im Zerpflücken 'gegnerischer' Argumentation zu verschwenden und jedes meiner Worte aus wissenschaftlich einwandfreien Quellen zu belegen.

        Wenn du erlaubst, antworte ich dir darauf folgendes: Was die „Wissenschaftlichkeit“ der Belege angeht und daß diese nun plötzlich und nach deinem Gusto nicht mehr opportun sein sollen, versetzt mich gerade bei dir in maßloses Erstaunen – bist doch du derjenige, der dies von anderen immer einfordert und dabei selbst mit Zahlen hantiert, die bis auf die vierte oder fünfte Stelle hinter dem Komma präsentiert werden (ob das sinnvoll ist, dazu braucht es keinen Kommentar). Und in Anbetracht deiner bisherigen, massiven Einlassungen in das Thema könnte man deine Haltung schon für einigermaßen seltsam halten... - an der angestrengten Wortwahl lese ich jedoch ab, daß es dir Unbehagen zu bereiten scheint, daß deine Ausführungen nicht einfach geglaubt- und statt dessen im einzelnen detailliert erwidert werden – oder „zerpflückt“ wie du es nennst - , so wie es einer normalen Diskussion gebührt, wenn die Meinungen kontrovers sind. Wenn dein Diskussionspartner nach der dritten oder fünften Wiederholung feststellen muß, daß in ganz bestimmten (Knack-) Punkten nicht einmal ansatzweise auf seine Überlegungen eingegangen wird, würde ich mal sagen, geht es nicht mehr um den Wettstreit der gegenseitigen Meinung, sondern um Ignoranz und Besserwisserei, sorry.

        Was deine Meinung zu dem „versteckten“ Absorber anlangt, dazu gab‘s ja nun schon mehrfach direkten Einlaß auf deine Behauptungen dergestalt, daß ich diese Vorstellung unsinnig finde, da auch in völlig „homogen“ gestalteten Gehäusen ohne den Einsatz der geringsten Menge an Dämpfstoffen - außer eben der Luftreibung - in Form einer gegenläufigen Welle ein zeitlich agierender Resonator schwingt, mit einer, von bestimmten Umständen abhängigen Bandbreite und Güte, was meßtechnisch einwandfrei nachzuweisen ist und sich auch in der Theorie eines Oszillators wiederfindet. Eine resonierende, stehende Welle ist nun mal kein unendlich schmaler, punktgenau auf einer Frequenz schwingender Resonanzkreis, sondern verfügt als solcher über die Frequenz über eine bestimmte Bandbreite und Güte, je nach Anregungsgrad und Bedämpfung, das läßt sich in jedem besseren Fachbuch nachlesen. Das heißt nichts anderes, daß auch neben der Resonanzspitze selbstverständlich Schwingungen angeregt werden – ob die sich nun zum Pegel des Antriebs subtrahieren oder addieren, hängt allein von der Phasenlage (bei einem betrachteten Punkt im FG) der destruktiv oder konstruktiv den Antrieb beeinflussenden Stehwelle ab.

        Zum Schluß empfehle ich dir den FG aus Volkers Messung noch einmal genau anzusehen und zu überlegen, wie es angehen kann, daß nach deiner „Absorberbehauptung“ der Pegel rechts in der Auswirkung der Stehwelle einige dB über den Nominalpegel ansteigt ... (?!)
        Mit der Wirkung von Absorbern ist das nicht denkbar, diese wandeln Energie grundsätzlich in Wärme um und erzeugen keine Pegelerhöhung...

        Zuletzt geändert von gegentakt*; 15.07.2003, 13:44.

        Kommentar

        • gegentakt*
          Registrierter Benutzer
          • 03.03.2003
          • 412

          #49
          Hallo,

          ich habe gestern mal ein wenig gebastelt, gemessen... (und nachgedacht):
          Ein WS13BF sitzt im Deckel einer „schlanken“ geschlossenen Box mit den Innenabmessungen 83 x 13,5 x 13,5cm --> eine gerade Röhre ohne irgendwelche Hindernisse darin. Und mit diesen 15 Litern Vb, einer Gehäusegüte Qtc/Resonanzfrequenz fc von 0,78/62Hz entspricht das also einer ganz normalen Betriebssituation in einem geschlossenen Gehäuse für den WS...

          Mit 340[m/s]/2/0,83m kommt man auf 205Hz und damit erfreulich genau an die Stelle des Geschehens, nämlich der Auswirkung im FG der Lambda/2-„Haupt“Stehwelle im Zusammenwirken mit dem Chassis.
          Folgende zwei Diagramme zeigen den FG und die Impedanz ohne den geringsten Fizzel Bedämpfungsmaterial in dieser (röhrenden ) Konstruktion:





          Hier sieht man einmal, mit welch' geringer Bandbreite und hoher Güte eine nur durch die eigene Reibung bedämpfte Stehwellenresonanz zu oszillieren in der Lage ist...
          Und es scheint zwei Resonanzerscheinungen zu geben:

          Bei 190Hz bewirkt die Stehwelle - mit ihrer an dieser Stelle ganz bestimmten Phasenlage bzw. Ankopplungsgrad an die Membran - ersichtlich eine extrem schmalbandige Verringerung des Membranhubs von 10dB durch eine destruktive Resonanz – eine irgendwie geartete, „normale“ Bedämpfung zur Absorption der rückseitig abgestrahlten Schallanteile der Membran bzw. der Abbremsung des Membranhubs ist hier überhaupt nicht denkbar, dämpfende Elemente wirken stets breitbandig und ohne diese ausgeprägte Maximalwirkung, wie sie typisch im Definitionspunkt einer Resonanzfunktion auftritt und auf die Membran nicht dermaßen hub- und pegelsenkend – es sei denn, es handelt sich um einen weiteren (internen Helmholtz-) Resonator mit ebenfalls destruktiver Resonanz entsprechend hoher Güte. Daß diese Geschichte mit einem internen, auf destruktive Resonanz abgestimmtem Resonator einer bestimmten Güte und Dämpfung einwandfrei funktioniert, ist bekannt und legt zusätzlich den Schluß nahe, daß hier tatsächlich zwischen Membran und Stehwelle bei der Maximalschallgeschwindigkeit von 340m/s schmalbandig Energie durch Reibung der gegenläufigen Bewegungen in der Stehwelle in Wärme umgewandelt wird.
          Den Peak von +4,5dB bei 210Hz kann ich mir nur als Gegenteil einer destruktiven Resonanz erklären, nämlich als konstruktive, güteerhöhende Resonanz, da sie zusammen mit der Membran einen Schwingkreis entsprechend hoher Güte bildet, mit typischer Schalldruckerhöhung (bzw. höchstem Wert der Membrangeschwindigkeit) bei der Resonanzfrequenz bzw. einem Impedanzanstieg des Antriebs - in den obigen FG-Diagrammen findet die Resonanzspitze der konstruktiven Resonanz eindeutig eine Entsprechung in der Position der Impedanzspitze. Die Impedanzkurve bei 210Hz zeigt damit eine nachlassende Bedämpfung oder geringere mechanische Belastung des Antriebs an, deren Verursachung aus der Stehwelle stammt und aus einem quasi entdämpfenden, niedrigen Strahlungswiderstand für die Membranrückseite hergeleitet werden könnte, wie er außerhalb der Druckknoten der Stehwelle in den Schallschnellebereichen auftritt. Eine Güteerhöhung durch eine irgendwie geartete erhöhte Massenankopplung bzw. eine Erhöhung der Federsteife ist kaum denkbar, da diese Elemente die Resonanzfrequenz eines Schwingkreises bestimmen, hier aber die Resonanzfrequenz eindeutig von der Länge einer Stehwelle determiniert wird.

          Anschließend noch zwei Diagramme mit sehr geringer und relativ dichter Stopfung aus Schafwolle (oben 30g, dann mit 250g):





          Wie erwartet fällt mit zunehmender mechanischer Bedämpfung durch das Dämpfungsmaterial die Güte der Stehwellenesonanz(en) und deren Beeinflussung auf den Nominalschalldruck des Chassis entsprechend ab, destruktive und konstruktive Resonanz sind damit fast vollständig unterbunden. Leider vermag auch die hervorragend wirkende Schafwolle den FG im Bereich der Stehwellenresonanz nicht vollständig zu linearisieren (und sie wird das auch aus internen Gründen nicht können, da sich ihr Absorptionsverhalten nicht exakt linear verhält) und der Baßpegel verläuft mit der Dämpfung schon merklich zurückhaltend – im Ergebnis eine Folge des resonanten Gehäuses...

          Gruß, ggtkt
          Zuletzt geändert von gegentakt*; 21.07.2003, 21:36.

          Kommentar

          • volker
            Registrierter Benutzer
            • 24.12.2000
            • 1992

            #50
            Vielen Dank ggtkt,

            dass macht Sinn, Hut ab.

            Verbeugender Gruß, Volker
            Gruß, Volker

            Kommentar

            • Ollie
              Registrierter Benutzer
              • 26.11.2002
              • 563

              #51
              Alter Schlappes, gegentakt, darauf ein Tannzaepfle!

              Wegen der anderen Geschichte: habe gerade eine Terminsache an der Hacke, und mein Server in HD spinnt. Mal sehen, wie ich das loese... aber da kommt noch was!

              CFM,
              O.
              The patent was abandoned when it was discovered that the problem it fixed was inexistent.

              Kommentar

              • Neutrino
                Registrierter Benutzer
                • 29.06.2002
                • 8

                #52
                Hallo gegentakt,

                Schoene Messungen.
                Sie stimmen gut mit meinen eigenen Erfahrungen mit langezogenen Gehaeusen ueberein.
                Allerdings macht es meiner Meinung nach einen grossen Unterschied ob der Lautsprecher an der Stirnseite montiert ist (also direkt in die Roehre schaut), oder der Lautsprecher an einer Seitenwand eingebaut ist.
                Soweit ich mich erinnern kann waren bei den 'diagonalen' Resonanzen keine derartigen Effekte wie bei den 'axialen' Resonanzen zu messen.
                Der Einbau des Lautsprechers an der langen Seite des Gehaeuses ist meiner
                Meinung wesentlich unkritischer.

                Gruesse
                Klaus

                Kommentar

                • PeterG
                  Registrierter Benutzer
                  • 12.06.2003
                  • 1350

                  #53
                  Stehende Wellen

                  @ Gegentakt,

                  Danke! Wunderbare Ausführung dazu, hat mir neue Erkenntnisse gebracht, bzw. durch den praktischen Versuch belegt.

                  Meine Erfahrungen damit beziehen sich hauptsächlich auf Raummoden, die fast gleiche Auswirkungen in meinen Messungen zeigen: Amplituden, Phasengang und Impedanzspitzen! Der Zusammenhang ist mir jetzt wesentlich klarer!

                  Bleibt nur noch die Frage: wie bedämpfe ich am wirkungsvollsten mir dem geringsten Aufwand? Aber das war hier nicht Thema


                  MfG
                  Peter
                  Meine Hornlautsprecher

                  Kommentar

                  • Reservemaha
                    Registrierter Benutzer
                    • 12.06.2003
                    • 560

                    #54
                    Hi Gegentakt!

                    Jetzt hätt´ ich fast geschrieben: "Er kann ja doch verständlich schreiben und sich auf das Wesentliche konzentrieren".
                    Ich schreibe das aber lieber nicht. *grins*

                    ------------------------------------------------------------------------------

                    Klar, das sind nette durchschaubare Ergebnisse.
                    -----------------------------------------------------------------------------

                    Und der Impedanzpeak fällt mit dem Pegelpeak zusammen! Aus den bisherigen Kurven war das nicht ersichtlich, es ist aber logisch und kann gar nicht anders sein. (IMHO)

                    Den Pegeldip bei 190Hz kann ich mir aber nicht wirklich erklären.
                    Vielleicht dämmert es mir noch......

                    Gruß, maha
                    ???

                    Kommentar

                    • PeterG
                      Registrierter Benutzer
                      • 12.06.2003
                      • 1350

                      #55
                      Hi maha,

                      Pegeldip.......

                      kürzere Wellenlängen als die Reso-F werden ja auch Teilweise von ner Wand reflektiert und können auf Grund ihrer Laufzeit positiv zum Membranhub beitragen! ?

                      die längeren ( Wellenlänge) treffen aber die Membran mit negativem Vorzeichen wieder!

                      mal so ne kleine Skizze zur Vorstellung aufgemalt, muss nicht ganz richtig sein

                      MfG
                      Peter
                      Meine Hornlautsprecher

                      Kommentar

                      • gegentakt*
                        Registrierter Benutzer
                        • 03.03.2003
                        • 412

                        #56
                        @ Neutrino

                        Soweit ich mich erinnern kann waren bei den 'diagonalen' Resonanzen keine derartigen Effekte wie bei den 'axialen' Resonanzen zu messen.
                        Der Einbau des Lautsprechers an der langen Seite des Gehaeuses ist meiner
                        Meinung wesentlich unkritischer.


                        Hallo, schau mal‘ hier:
                        In Mr. Woofas „Matrixgehäuse“ scheint sich die Lambda/2-Resonanz ganz besonders angesprochen zu fühlen, trotz seitlicher Montage des Chassis...
                        Und durch das Mißverständnis mit der Annahme, eine NICHT direkte Sichtverbindung zwischen Boden und Deckel der Box würde das Stehwellenproblem gemindert, wurde es dummer Weise noch forciert: Einer Stehwelle ist es ziemlich egal, ob sie um ein paar Ecken herumlaufen muß, was sich in der gefalteten TML ja auch bewahrheitet... nur: ersetzt man eine Direktverbindung durch Biegungen, erhält man sozusagen eine „Umwegline“ mit noch tieferer Stehwellenresonanz, die noch schlechter zu bedämpfen ist, als vorher (und noch mehr Baß in mehrfacher Wirkung „kaputt“ macht...)

                        @ Reservemaha

                        Und der Impedanzpeak fällt mit dem Pegelpeak zusammen! Aus den bisherigen Kurven war das nicht ersichtlich, es ist aber logisch und kann gar nicht anders sein. (IMHO)

                        Hi, hi, aha, so, so, na denn... *breitgrins*

                        Den Pegeldip bei 190Hz kann ich mir aber nicht wirklich erklären.
                        Vielleicht dämmert es mir noch......


                        Vielleicht ...
                        ... den Membranhub einer anderen Form einer Resonatorankopplung in Erinnerung rufen:
                        Eine BR zeigt im Bereich der maximalen Ankopplung des Resonators ziemlich (!) genau das gleiche Hubverhalten der Membran... (und warum die Membran sich dort "so" verhält, wissen wir ja ... - dort wird vornehmlich keine Luftmasse dazu herangezogen, durch gegenläufige Bewegung Wärme zu erzeugen, sondern eine Masse beschleunigt, mit relativ wenig unerwünschter Reibung an den Tunnelwänden und in der Gehäuseluftfeder ...)

                        Gruß, ggtkt
                        Zuletzt geändert von gegentakt*; 15.07.2003, 18:47.

                        Kommentar

                        • Reservemaha
                          Registrierter Benutzer
                          • 12.06.2003
                          • 560

                          #57
                          Gegentakt!

                          Dass der Dip auf eine "andere Resonanz" zurückzuführen ist, das ist mir schon klar. Mir liegen aber die 190Hz zu knapp an den 210.

                          Werd´ mal wieder Excel anwerfen.... eventuell geht es sich eh´aus.
                          -----------------------------------------------------------------------------

                          Ansonsten:
                          Wer sich eine Grenzfrequenz mitten in den Übertragungsbereich legt, braucht sich nicht zu wundern....
                          (Übergang: Druckkammer --> Welle)
                          Ein seeehr langes geschlossenes Gehäuse ("Nautilus") funktioniert natürlich wieder. Sogar mit Vorteilen anderer Art.

                          Gruß, maha
                          ???

                          Kommentar

                          • Neutrino
                            Registrierter Benutzer
                            • 29.06.2002
                            • 8

                            #58
                            Hallo gegentakt,

                            Wahrscheinlich hast du Recht. Meine Messungen liegen schon ein paar Jahre zurueck. Ausserdem ist mein Gehauese ein Mitteltongehaeuse und die unterste Resonanz trat bei ca. 400 Hz auf.

                            Eine Frage noch: warum sieht man auf den Frequenzgaengen die Resonanzen der anderen Gehaeuseabmessungen nicht? Disese muessten doch ebenfalls in Erscheinung treten, wenn auch bei hoeheren Frequenzen.

                            Gruess
                            Klaus

                            Kommentar

                            • gegentakt*
                              Registrierter Benutzer
                              • 03.03.2003
                              • 412

                              #59
                              Dass der Dip auf eine "andere Resonanz" zurückzuführen ist, das ist mir schon klar. Mir liegen aber die 190Hz zu knapp an den 210.

                              Du meinst, die Stehwelle verhält sich nicht so, wie es dir vorstellbar wäre?
                              (es hat ja kein Zweck, es nützt nichts, das Ding spricht seine eigene Sprache, klar ...)

                              Hmmm...

                              Wie war das nochmal mit der Laufzeitdifferenz in der Stehwelle... der Phasenverschiebung zwischen der Ankopplung der destruktiven Resonanz und der Erzeugung der konstruktiven Resonanz in einer schmalbandigen, hochgütigen Stehwellenmode?

                              Du findest das schon noch heraus ...

                              Wer sich eine Grenzfrequenz mitten in den Übertragungsbereich legt, braucht sich nicht zu wundern....

                              Ja, ja ... (für Blinde stehen immer Fettnäpfchen bereit, schon aus Prinzip ...)

                              Gruß, ggtkt

                              Kommentar

                              • gegentakt*
                                Registrierter Benutzer
                                • 03.03.2003
                                • 412

                                #60
                                Eine Frage noch: warum sieht man auf den Frequenzgaengen die Resonanzen der anderen Gehaeuseabmessungen nicht? Disese muessten doch ebenfalls in Erscheinung treten, wenn auch bei hoeheren Frequenzen.

                                Hallo Neutrino, siehe oben:
                                Innenabmessungen: 82 x 14,5 x 14,5cm ...

                                (340[m/s]/0,145m = Lambda = 2345Hz, 340[m/s]/2/0,145m = Lambda/2 = 1172Hz ...
                                ... und ich hab‘ nur bis 1kHz gemessen ...)

                                Davon abgesehen: sie waren nur sehr gering ausgeprägt (mit zunehmender Frequenz bewirkt die innere Dämpfung in der Luft eine niedrigere Güte bzw. Pegel der Resonanzen und wahrscheinlich klappt auch die Ankopplung zunehmend weniger)

                                Gruß, ggtkt

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X