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Position TT VOX 252 - Simulationsergebnisse

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    Position TT VOX 252 - Simulationsergebnisse

    Mahlzeit!

    Angeregt durch obigen Thread habe ich gestern abend mal ein paar Simulationen laufen lassen.

    Hier die Ergebnisse (ich hoffe, das mit dem Link funktioniert dieses Mal): http://de.geocities.com/pkgde/tiwvox.html

    Bis dann,

    Peter
  • gegentakt*
    Registrierter Benutzer
    • 03.03.2003
    • 412

    #2
    Blaui,

    du vermachst mir jetzt deinen alten Scanner, sonst...

    Alle drei Simus kann ich dir mit realen, gemessenen Kurven bestätigen, die seit einem Vierteljahrhundert in meinem Fundus schlummern...

    Oberes Diagramm:
    Das Original schneidet – wie gehabt - am schlechtesten ab.
    Die Lambda/2-Haupt-Stehwellenresonanz stört im Übergang zum Sperrbereich bei etwas unterhalb 200Hz (mit Stopfung durch die reduzierte Schallgeschwindigkeit dann bei 120...140Hz) die Funktion des Tiefpaßfilters und wird zusätzlich mit enormem Pegel in Höhe fast des Nominalschalldrucks aus dem großflächigen Tunnel abgestrahlt. Die Gegenmaßnahme besteht bekanntlich (in für BR-Verhältnisse brachialer!) Vollstopfung, statt gezielter Bedämpfung und gegenläufiger Kompensation mittels destruktiver Interferenz eines IHHR (letzten Oktober hatte ich ja mit spitzen Lippen versucht, darauf hinzuweisen, einschließlich dem Hinweis, daß das Baßchassis an der ungünstigsten Stelle sitzt...).
    Mit ein klein wenig Überlegung könnte man den Membranhub bei fb deutlich verringern, Schwingspule und AMP von sinnlos aufzubringender, einzig im Stopfmaterial zu vernichtender Nebenschlußleistung entlasten und noch ein paar Dinge mehr... – falls das Baßchassis unbedingt oben sein soll, wofür es keinen erkennbar vernünftigen Grund gibt, bei den Wellenlängen auch nicht bezüglich einer angeblich realisierten „Punktschallquelle“ zwischen Baß und MT’s...

    Mitte:
    Hier gelangt zwar die dominierende Lambda/2-Gehäusestehwelle wegen des Druckmaximums in Höhe der BR-Öffnung nicht mehr über diese nach außen, verunstaltet aber ohne starken Stopfgrad weiterhin den FG und zusätzlich gibt‘s eine kräftige Anregung der unteren Rohrresonanzen...

    Unten:
    So muß es sein! Mit mittig angeordnetem Baßchassis wird die dominante Gehäusestehwelle auf Lamda/1 verlagert, liegt zudem in einem Druckmaximum (s.o.) und befindet sich elektrisch ausgefiltert mit mindestens einer Oktave Abstand von f-3dB des Tiefpaßfilters so weit in dessen Sperrbereich, daß es weder einen IHHR noch eine starke Stopfung bräuchte...

    Gruß, ggtkt
    Zuletzt geändert von gegentakt*; 25.07.2003, 15:45.

    Kommentar

    • ichse1
      Registrierter Benutzer
      • 23.05.2002
      • 1514

      #3
      Nicht schlecht!
      Danke für die Mühe.

      mfg Stefan

      PS: gleiches kann sicher auch für die VOX 200 übernommen werden??
      mfg Stefan

      Kommentar

      • Mr.E
        Registrierter Benutzer
        • 02.10.2002
        • 5316

        #4
        Und was sagt ihr zu der Tatsache, dass Visaton es trotzdem so macht wie bisher, und dass so gut wie alle sagen, die Vox sei ein hervoragender LS, und dass der FQG irgendwie trotzdem linear aussieht...

        Kommentar

        • CYLOB
          Registrierter Benutzer
          • 18.11.2001
          • 119

          #5
          never change a running system, but objects in mirror are closer than they appear.

          Greetinx cylob
          --- Schraubst Du noch oder lebst Du schon ---

          Kommentar

          • We-Ha
            Moderator
            • 26.09.2001
            • 12244

            #6
            Hä ??
            Tipps & Tricks für alle Wastels in Wolfgangs Bastelkeller , denn wie der Schreiner kann es keiner
            Ich habe Probleme für alle Lösungen !!! .-- ....

            Kommentar

            • Tomtom
              Registrierter Benutzer
              • 08.05.2001
              • 673

              #7
              Hallo,

              seltsame 'Simulationsergebnisse'. Na ja, man sollte eben keine Software verwenden, die für den speziellen Zweck nicht geschrieben wurde und diesen quasi nur nebenbei erledigt...

              1. Völlig unabhängig von der tatsächlichen Frequenz der postulierten stehenden Welle im VOX-Gehäuse (um eine Welle von ~120Hz zu ermöglichen, müßte c bei 270m/s liegen, also allein durch Bedämpfung um 21,5% vermindert sein...): Optimale Punkte der Ankopplung lägen bei lambda/2, lambda/4, lambda/8 etc. Der TIW bei ca. 90 cm liegt weit weg davon. Anders jedoch bei Einbau auf halber Gehäusehöhe, denn da läge er dann etwa bei 56 cm, also sehr nah bei Lambda Viertel und würde Gehäusemoden besonders gut anregen... (Das gilt sowohl für eine 121 Hz Welle mit c=270m/s als auch unbedämpft.)
              Das war allerdings schon vor Urzeiten bekannt, denn wie heißt es doch so schön: Niemals einen Treiber schallwandzentrisch einbauen wenn es sich irgendwie vermeiden läßt.

              2. Die Simulationen...
              Schon die erste Darstellung krankt daran, dass sie mit den vorliegenden Messungen am Original nicht übereinstimmt, zumal es keine Stufe knapp unter 200 Hz im Pegelverlauf gibt. Außerdem ist der Verlauf des Pegels der BR-Öffnung nicht korrekt simuliert. (Ich nehme mal an, es handelt sich um eine Simu, die mit einem Hornberechnungsprogramm durchgeführt wurde. Da wundert dies nicht.)
              Besonders gut sieht man an der 2. Grafik, was im Argen liegt: Die Stufe ist weiter nach unten gerutscht, aber jetzt wird sie obgleich gleich hoch wie in Grafik 1 von einem BR-Pegelchen erzeugt, das völlig vernachlässigbar ist (-20dB...). Dies ist auch mit dem Phasenverhalten der BR-Öffnung keineswegs erklärbar.
              Der Realität am nächsten kommt Grafik 3, meint dummerweise aber etwas ganz anderes...
              Wie man schon anhand von Messungen und Simulationen bei Dickason sehen kann, wirkt sich die Position der BR-Öffnung nur sehr gering auf den resultierenden Frequenzgang aus und in keinem Falle so, wie in den Grafiken dieses Threads dargestellt. (Kann ja jeder nachschlagen...)

              3. Abgesehen davon, dass in keiner der Simulationen irgendetwas von einer im Parallelthread postulierten starken vertikalen Gehäusemode unterhalb 150 Hz zu erkennen ist, was einen angesichts einer Simu, die die Gehäusedimensionen und die Chassisposition berücksichtigt schon sehr verwunderlich ist, stellt sich natürlich die Frage, weshalb alle den wirkliche 'Täter', die heftige destruktive Rohrresonanz bei 300 Hz, deren Pegel den Maximalpegel des BR-Rohres bei der Tuningfrequenz erreicht (!) völlig vernachlässigen...
              Die Stärke dieser Resonanz hängt jedoch mit dem Durchmesser des BR-Kanals zusammen und nicht mit dessen Position oder gar der Position des Chassis.
              Die folgende Grafik zeigt die 'normale' VOX 252 (incl. Bedämpfung und korrekt bemessenem Port) bei 1W Eingangsleistung. Grün ist die Summenkurve, rot die des Chassis allein und blau die der BR-Öffnung. Man sieht sehr deutlich die destruktive Resonanz bei 300 Hz (die uns eigentlich aber halbwegs egal sein kann, da der TIW schon bei 220 Hz getrennt wird).

              Und nun für alle die, denen das doch nicht egal ist die gleiche Konfiguration aber bei 150W und mit nur 10cm BR-Durchmesser (die maximale Strömungsgeschwindigkeit beträgt hier Mach 0,037, also weniger als die Hälfte dessen, was hörbare Geräusche verursachen kann...)


              4. Ein Versetzen des TIW nach unten hätte jedoch einen ganz gravierenden Nachteil, der sich absolut nicht aus Messungen am Lautsprecher erschließt, und das ist der Frequenzgang im Raum...
              Während der Pegelverlauf bei normaler Chassisposition und Aufstellung Aufstellung (1,2m aus der Ecke heraus, 60 cm Schallwand zu rückwärtiger Raumwand) völlig unauffällig und vor allem ziemlich glatt ist, bildet sich bei halbhoher Chassisposition um 200Hz ein Abfall von 4,5dB aus, der in einen sehr viel welligeren Verlauf übergeht. Der Pegel steigt nicht wieder auf das vorherige Niveau.


              Doch nun mal was ganz Grundsätzliches zu stehenden Wellen:

              1. Eine bemerkenswerte Eigenschaft stehender Wellen ist die, dass man sie erst bemerkt, wenn man 'drinsteht'. Eine stehende Welle gibt lediglich Energie durch Reibung an die Umgebung ab, und wäre es beispielsweise möglich, eine stehende Welle zwischen zwei zu 100% reflektierenden Oberflächen in einem reibungsfreien Raum zu etablieren, so könnte diese unendlich viel Energie speichern ohne sich in irgendeiner Art nach außen hin bemerkbar zu machen.
              Eine stehende Welle als solche innerhalb eines Lautsprechergehäuses ist demnach von außerhalb weder meßbar noch hörbar.
              (Dass dies in der Tat so ist, kann man anhand der tieferen Raummoden daheim selbst sehr leicht verifizieren. Haben sich im Raum Moden ausgebildet, dann kann man durch Herumgehen im Raum Zonen ausmachen, innerhalb derer der Pegel enorm ansteigt und solche, innerhalb derer dies nicht der Fall ist. Bereits wenige Zentimeter weiter ist die Mode nicht mehr wahrnehmbar.)

              2. Die Position eines Lautsprechers im Raum hat ebensowenig wie diejenige eines Chassis im Gehäuse Auswirkungen auf das Entstehen einer stehenden Welle im Raum/Gehäuse. Ein gewisser Einfluß auf die Stärke der stehenden Welle/Mode besteht allerdings. Wäre also eine Schallquelle direkt im Fußpunkt einer stehenden Welle angordnet, so wäre die Ankopplung der Welle an den Erzeuger optimal, es würde sehr viel Energie direkt in die stehende Welle übertragen. Punkte guter Ankopplung sind alle Bruchteile der Wellenlänge der stehenden Welle, deren Nenner eine Potenz von 2 ist (also 1/1, 1/2, 1/4, 1/8 etc.).

              3. zwischen den Fußpunkten einer stehenden Welle gibt es immer eine Sichtverbindung. (Anders als bei einer TL beispielsweise [k]steht[/k] die Welle ja und pflanzt sich nicht durch ein Medium fort.)

              4. unter Umständen kann man das Vorhandensein einer stehenden Welle hören, denn sie nimmt ständig Energie aus dem Schallfeld innerhalb des Gehäuses auf und gibt diese lediglich in Form von Reibung wieder an das umgebende Medium ab. Man kann also, selbst wenn die stehende Welle selber nicht außerhalb hörbar ist, gegebenenfalls deren Wirkung außerhalb doch hören.

              5. da die stehende Welle Energie aus dem Schallfeld nimmt und diese speichert, fehlt diese Energie dem Feld natürlich. Meßtechnisch macht sich das Fehlen von Energie allerdings keineswegs in einem Peak sondern in einem Dip bemerkbar.

              6. eine stehende Welle bedämpft man am effektivsten durch Anbringung von Dämmwolle an Punkten der maximalen Schallschnelle und nicht am Punkt maximalen Druckes. Bei einer lambda/2 Welle sind das die Fußpunkte.



              mfg

              Tomtom

              Kommentar

              • VISATON
                Administrator
                • 30.09.2000
                • 4490

                #8
                Ich möchte Tomtom darin zustimmen, dass wir bei der Position des Tieftöners vor allem an die Raumakustik gedacht haben. Es gibt zwei völlig gegensätzliche Beispiele dafür: Atlas DSM und Monitor. Bei der Atlas ist der Bass sehr weit oben, bei der Monitor dagegen weit unten. Im schalltoten Messraum spielt das überhaupt keine Rolle, im Hörraum mit einem Fußboden dagegen sehr. Die Atlas hat hier einen extremen Tiefbass mit eher schwach ausgeprägtem Grundtonbereich (200 Hz), die Monitor klingt in diesem Bereich sehr füllig bei eher "knackigem" Tiefbass. Für beide Klangabstimmungen gibt es Liebhaber. Wir wollten den Grundtonbereich der VOX nicht zu stark betonen. Deshalb haben wir eine etwas höhere Position gewählt. Die Nähe zu den Mittel- und Hochtönern war ein weiterer positver Aspekt. Um stehende Wellen, die man mit dem Mikrofon direkt im Nahfeld an der nach hinten offenen Tunnelöffnung ohne Dämpfungsmaterial messen kann, machen wir uns keine Sorgen. Das Ergebnis spricht für sich.

                Admin
                Admin

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                • volker
                  Registrierter Benutzer
                  • 24.12.2000
                  • 1991

                  #9
                  Hallo,
                  solch ein Experiment hatte ich an der VOX 25X durchgeführt. Den TT an verschiedene Positionen gemessen, bis die Messung das beste Ergebnis ablieferte. Dabei stellte ich fest, dass die TT- Position auf ca. halber Höhe des Gehäuse ohne Dämmmaterial
                  die Stehwelle (fast) verschwunden war. Natürlich ist sie nicht weg, aber anscheint kümmert es den TT nicht mehr, wenn er auf halber Höhe sitzt Wenn Tomtom seine Simulation jetzt nicht ansatzweise die Stehwelle anzeigt, frage ich mich jetzt, was ist da los. Messe ich Blödsinn, oder sind Tomtom seine Simulation für die Katz? Eher für die Katz, Sorry Tomtom. Jetzt müssen/sollten Beweise auf dem Tisch! Und die Sache mit dem Grundton, wenn der zu Dominant erscheint, kann man doch selbst Hand anlegen, in dem man die Bass- Spule 4,7 ->zu“5,6“ oder 6,8mH usw. verändert. Meine Güte, das kann doch nicht so schwer sein.

                  Autodidakt , Volker
                  Gruß, Volker

                  Kommentar

                  • Mr.E
                    Registrierter Benutzer
                    • 02.10.2002
                    • 5316

                    #10
                    Halt halt halt. Wie war das mit der Höhenposition des TT? Je höher der TT, desto tiefer der Bass? Kann das als Faustregel gelten, in normalen Räumen, oder jetzt..irgendwie...doch nicht?

                    Kommentar

                    • Tomtom
                      Registrierter Benutzer
                      • 08.05.2001
                      • 673

                      #11
                      Hallo,

                      @Volker: hättest Du aufmerksamer gelesen und das Wirkungsprinzip einer stehenden Welle verinnerlicht, dann wäre Dir völlig klar, dass sie sich in einer Simulation, die auf TS-Parametern basiert gar nicht zeigen kann, weil sie zum einen direkt akustisch nicht wirksam ist und zum anderen bei Simulationen mit reinen Volumenangaben gearbeitet wird und eben nicht mit Gehäuseinnenabmessungen, was erforderlich wäre, um stehende Wellen berücksichtigen zu können.
                      (Genau dies habe ich geändert und dabei die von mir dargelegten Sachverhalte festgestellt.) Insofern enttäuscht mich Deine vorschnelle Kritik schon ein wenig.
                      Nebenbei gesagt taucht diese stehende Welle auch in den Simulationen von Blaubart nicht mal ansatzweise auf.
                      Es ist jedoch sehr gut möglich, das Gehäuseinnere als 'Raum' zu definieren und die darin möglichen Moden zu berechnen.
                      (In diesem Zusammenhang sei angemerkt, dass es ein modenfreies Gehäuse nicht geben kann.)

                      So, und nun mal ein wenig Rechnerei:

                      maximale freie Weglänge innerhalb des Gehäuses = 118,5 cm
                      angenommene Schallgeschwindigkeit 344 m/s
                      Wellenlänge = 2 * 118,5 cm = 237 cm
                      Frequenz bei 237 cm Wellenlänge = 145,14 Hz

                      Optimale Ankopplung des Chassis an diese stehende Welle wird bei lambda/2, lambda/4, lambda/8 etc. mit absteigender Wirksamkeit erreicht. Da unsere Mode eine sog. schiefe ist, müssen wir die Winkellage berücksichtigen und erhalten für die Höhen der guten Ankopplungspunkte: 55,1 cm für lambda/4, 83,6 cm für lambda/8 sowie 98 cm für lambda/16 jeweils ab Oberkante Bodenplatte senkrecht nach oben gemessen.
                      Wie jeder flugs ausrechnen kann befindet sich der TT aber exakt 89,2 cm oberhalb der Bodenplatte und damit zwischen lambda/8 und lambda/16 aber nicht auf lambda/32.
                      Damit ist ohne jede Simulation bewiesen, dass der TT sich in Bezug auf diese schiefe stehende Welle in einer sehr günstigen Position befindet.
                      Würde man ihn auf halber Gehäusehöhe anbringen, also bei 55,6 cm ab OK Bodenplatte, dann befände er sich in Bezug auf diese Mode fast exakt auf dem lambda/4 Punkt...

                      Doch es ist auch eine axiale stehende Welle denkbar und zwar zwischen Deckel des BR-Schachtes und Gehäusedeckel.
                      Hier kann die Wellenlänge 202,6 cm betragen, zu erwarten wäre also eine stehende Welle mit etwa 169 Hz.
                      Da diese stehende Welle senkrecht im Gehäuse stände können wir ohne Winkelberechnungen direkt angeben, wo die guten Ankopplungspunkte liegen:
                      lambda/4 bei 50,56 cm, lambda/8 bei 75,98 cm, lambda/16 bei 88,6 cm.
                      Hier sieht es mit der tatsächlichen Position bei 89,2 cm nicht mehr so gut aus, denn sie liegt sehr nah an lambda/16. Eine Position in der Gehäusemitte wäre aber auch nicht sehr viel besser, denn auch hier liegt man nah an lambda/4.
                      Es sei jedoch nicht verschwiegen, dass auch von ungünstigen Ankopplungspunkten aus eine stehende Welle erregt und gespeist wird, nur eben nicht so intensiv.
                      Es ist also völlig ausgeschlossen, nur durch Veränderung der Chassisposition die Entstehung einer stehenden Welle die in einem Gehäuse möglich ist auch tatsächlich zu verhindern.
                      Wenn man den TT denn überhaupt anders anordnen wollte, dann höchstens +-3cm von seiner bisherigen Position entfernt, weil er dann auch im zweiten Falle weit genug von günstigen Ankopplungspunkten weg wäre.
                      Ich merke an, dass zu all diesen Betrachtungen lediglich ein Physikbuch nötig ist und keinerlei Simulation.
                      Doch weiter im Text.
                      Von welchem Teil des Schallfeldes wird diese stehende Welle eigentlich gespeist?
                      Richtig, sie ist einzig und allein an die Membranrückseite gekoppelt, ganz wie ein BR-Rohr auch...
                      Würde sie sich also irgendwie akustisch bemerkbar machen, wie hier postuliert wird, dann höchstens im Pegelverlauf des BR-Rohres aber nicht in demjenigen des Chassis selbst.
                      Da aber das Reflexrohr der VOX bei diesen Frequenzen schon so gut wie wirkungslos ist, ist selbst unter dieser Annahme nicht zu erwarten, dass etwas hörbar wird, und auch der meßtechnische Nachweis sollte sich schwierig gestalten...
                      Immerhin nimmt die stehende Welle sich nur Energie, die ohnedies ansonsten ungenutzt verpuffen würde. (Einen Teil dieser Energie zu nutzen macht ja erst den Witz des BR-Prinzips aus und begründet seine Vorteile gegenüber geschlossenen Konstruktionen, die diese Energie gar nicht nutzen.)

                      Was den Kickbassbereich betrifft, so ist es völlig richtig, dass bei regelkonformer Aufstellung just zwischen 60 und 120 Hz eine flache Pegelsenke eintritt, die im reflektionsarmen Raum nicht meßbar ist und absolut gar nichts mit irgendwelchen stehenden Wellen zu tun hat.
                      Die folgende Grafik zeigt dies:

                      Baut man hier den TT tiefer ein, so flacht allerdings die Kickbass-Senke etwas ab, was zunächst als Erfolg gewertet werden mag, zumal die ganz leichte Betonung des Grundtonbereiches dadurch nivelliert wird. Andererseits handelt man sich heftige Probleme um die Trennfrequenz zu den MT ein, wie die folgende Grafik deutlich zeigt:

                      Da wird dann schnell klar, warum der eine oder andere noch immer Probleme mit dem TT-MT Übergang hat.

                      Abschließend noch ein kleiner Ausflug in die Tiefen der Simulationen...
                      Was meinst Du wohl, mit welchen Algorithmen die Software Deiner Meßeinrichtung arbeitet?
                      Diese Software würde nicht funktionieren, wenn sie anderen als den bekannten Analogien folgen würde, und just diese Analogien sind auch die Grundlage aller Simulationen.
                      Du kritisierst demnach nicht mich sondern all die E-Techniker, Akustiker, Physiker und Mathematiker angefangen bei Beranek und Olson bis hin zu Bullock und Dickason, die sich als hochqualifizierte Fachleute jahrzehntelang mit der Erforschung der diesbezüglichen Grundlagen und deren Fassung in mathematische Formen abgerackert haben.
                      Gleich was immer Du auch mißt, ohne Deine physikalisch einwandfreie und falsifizierbare Erklärung des zugrundeliegenden Effektes ist es nun einmal nichts wert.
                      Es reicht nicht, eigene Behauptungen zu verbreiten, die sich nur auf einige wenige Messungen stützen und dann mit Erklärungen zu kommen, die physikalisch nicht haltbar sind.
                      Wenn also jemand in Beweisnot geraten ist, dann bist Du es, denn nicht ich muß beweisen, dass die Theorien stimmen sondern Du mußt beweisen, dass sie nicht stimmen.

                      Stellt sich nur noch die Frage, was Du dann gemessen hast.
                      Wenn es eine stehende Welle (ich gehe mal davon aus, dass Du von außerhalb des Gehäuses in 1m Abstand gemessen hast) per se kaum sein kann, was käme dann in Frage?
                      Es muß etwas sein, was zwischen 120 Hz und 150 Hz relativ heftig resoniert, so heftig, dass es von außerhalb zu messen ist.
                      Da fallen mir auf Anhieb zuerst mal nur zwei potentielle Ursachen ein: Zuerst mal das Deckbrett des BR-Kanals, denn die unerwünschte Resonanz liegt ziemlich genau auf der halben Frequenz der ersten Rohrresonanz. Das wäre aber nicht von der Position des TT abhängig.
                      Als zweites drängt sich die MT-Kammer auf, die bei normaler TT-Position sehr direkt vom TT 'bearbeitet' wird, auf halber Höhe jedoch nicht mehr. Die Kammer selbst oder nur deren Rückwand?
                      Wahrscheinlich gibt es noch mehr Möglichkeiten (die Rückwand beispielsweise, die ja nicht versteift ist und dünner als die Schallwand).
                      Ach ja, und wie verhält es sich mit der bedämpften VOX? Was ist noch übrig wenn das Gehäuse befüllt ist?
                      Stell' doch einfach mal einen Meßschrieb hier ein und erläutere was wie unter welchen Bedingungen gemessen wurde.
                      Ach ja, und sag' mir doch bitte auch, warum sich die stehende Welle in den VISATON-Messungen auch nicht bemerkbar macht. Die Jungs messen mindestens so gut wie Du, da hätte denen sowas Erhebliches doch auch auffallen müssen. Und weshalb haben die phasensensiblen Superohren der Tester das nicht ebenfalls längst herausgehört? So wie das Thema hier aufgebauscht wird (gleich in mehrerern Threads innerhalb weniger Tage), muß der Effekt ja ziemlich stark sein.


                      mfg

                      Tomtom

                      PS: Das mit der Kickbass-Senke würde ich keinesfalls überbewerten, zumal hier nur die Beziehungen des Lautsprechers zu den beiden nächsten Begrenzungswänden einfließen, nicht aber eine Möblierung und erst recht nicht das beinahe standardmäßig zwischen den Lautsprechern aufgestellte Rack meist noch mit TV obenauf. Gerade bei Frequenzen unterhalb von 100Hz sind derlei Dinge bisweilen sehr bedeutsam was den Frequenzgang angeht.

                      Kommentar

                      • Tomtom
                        Registrierter Benutzer
                        • 08.05.2001
                        • 673

                        #12
                        Hallo,

                        @Mr.E: Nein, der Tiefgang ist von der TT-Position gar nicht betroffen. Wohl aber der TT-Pegel. Je weiter unten, desto stärker die raumbedingte Baßanhebung und umso deutlicher die Welligkeiten im Frequenzbereich um 200 Hz (in normalen Wohnräumen wohlgemerkt.), je weiter oben desto weniger stark die Anhebung und desto geringer die Welligkeiten.
                        Das ist im Grunde schon alles.

                        Das muß aber im Gesamtkontext gesehen werden. Bei einem Lautsprecher, der wandnah aufgestellt werden soll ist ein tiefliegender Bass meist kontraproduktiv. Andererseits kann man eventuell ein kleineres Chassis verwenden und die Raumanhebung ausnutzen. Bei einem frei stehenden Lautsprecher kann ein tiefliegender Bass nötig sein, um den erwünschten Pegel zu erzeugen.


                        mfg

                        Tomtom

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                        • gegentakt*
                          Registrierter Benutzer
                          • 03.03.2003
                          • 412

                          #13
                          Sorry, Tomtom, der Einfluß einer stehenden Welle im Gehäuse ist durch einen steilen Dip und unmittelbar folgenden Peak mit flachem Auslauf eindeutig im FG zu erkennen (das Phasenverhalten ist entsprechend), solange das Gehäuse nicht übermäßig zugedämmt- und die BR-Funktion damit außer Kraft gesetzt wird - das habe ich mehr als einmal an ähnlichen Objekten feststellen müssen. Daß die Lambda/2-Stehwelle in deiner Simu bei 120Hz nicht einmal ansatzweise erkennbar ist, ist für mich nicht nachvollziehbar einschließlich deiner Interpretation stehender Wellen.

                          Gruß, ggtkt

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                          • Tomtom
                            Registrierter Benutzer
                            • 08.05.2001
                            • 673

                            #14
                            Hallo,

                            @gegentakt*: eine interessante Aussage. Im Prinzip stehen wir demnach in keinem unauflösbaren Widerspruch.

                            Das was Du da für den Summenfrequenzgang beschreibst ist in etwa das Bild einer Resonanz, einer Rohrresonanz zumal, wie ich es auch kenne.
                            Ein stehende Welle jedoch ist etwas statisches, da pflanzt sich nichts durch ein Medium fort und was wichtiger ist, sie gibt keine Schallenergie nach außen ab. Deswegen ist der Pegel direkt in ihrem Wirkungsbereich ja deutlich höher als daneben.

                            Ich sagte ja bereits, dass die Energie der stehenden Welle dem gehäuseinneren Feld entstammt und dass somit ein Dip im Frequenzgang des BR-Rohres durchaus in Betracht kommt und sogar zu fordern ist. Es fragt sich eben nur, wie tief dieser ist, also in welcher Größenordnung die Energie der stehenden Welle dynamisch erhöht wird (die Gesamtenergie zählt nicht, denn die stammt zum größten Teil aus vorherigen 'Pumpintervallen').
                            Zudem wissen wir doch alle, dass eine stehende Welle ein extrem schmalbandiges Ding ist. Die zu ihrer Speisung erforderliche Energie stammt also auch nur aus einem sehr engen Frequenzbereich. Obendrein wird mangels optimaler Ankopplung niemals die gesamte einfallende Energie in der stehenden Welle aufgehen. (Der Beweis dafür sind erneut die Raummoden. Der Frequenzbereich, in dem sie liegen ist zwischen ihnen sehr wohl hörbar. Eine Messung im Bereich zwischen zwei Moden kann aber niemals die Existenz dieser Moden belegen. Das geht nur bei einer Messung innerhalb der Mode.)
                            Der gesamte Effekt kann demnach in seiner Außenwirkung gar nicht so groß sein, erst recht nicht im Verhältnis zum Normalpegel im Raum und muß obendrein extremst schmalbandig sein. Besonders letzteres stellt die klangliche Relevanz durchaus in Frage.

                            Dass eine stehende Welle in der Simu nicht erkennbar sein kann ist leicht erklärt:
                            In den normalen Simulationen gibt man lediglich das Gehäusevolumen an, nicht jedoch die Gehäuseabmessungen (innen). Um eine stehende Welle annehmen zu können benötigt man jedoch Angaben über Abstände innerhalb des fraglichen Gehäuses, die sich aus einer reinen Volumenangabe nun einmal nicht ableiten lassen. So könnte Vb der VOX ebenso gut kugelförmig sein oder tetraedrisch, würfelförmig oder ein langgestrecktes Rohr etc. Für jede geometrische Ausgestaltung ergeben sich andere Möglichkeiten, stehende Wellen darin unterzubringen. Der Simulation ist das jedoch gleich, sie rechnet nur mit Vb.
                            Eine Resonanz dagegen kann sehr wohl berechnet werden, da diese lediglich von einem Volumen abhängig ist.
                            Auch sonst wäre der Umgang mit stehenden Wellen schwierig, denn man könnte zwar ihre Frequenzen und ihre Stärken relativ zum Normalpegel berechnen, nicht aber ohne weiteres ihren dynamischen Energiezuwachs. Hierzu würde man Angaben zur Stärke der Ankopplung an das Chassis benötigen, die nicht vorliegen. Alternativ müßte der Energieverlust der Welle an umgebendes Material exakt bestimmbar sein, was auch nicht so ohne weiteres möglich ist.


                            mfg

                            Tomtom

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                            • volker
                              Registrierter Benutzer
                              • 24.12.2000
                              • 1991

                              #15
                              Hallo,

                              ich wollte mich ja eigentlich zurückhalten, nun habe ich doch mal meine Messung parat, leider fehlt mir der Impedanzschrieb, an der man es auch deutlich erkennen kann, das die Stehwelle voll durchschlägt. Die Messung ist im Nahfeld , Mik 8,6 cm vor dem TT im Freifeld durchgeführt worden, Gehäuse lag auf dem Boden. Das TT- Brett wurde mit Schraubzwingen fixiert. Die beste Position ergab, von Oberkante gemessen, 51,5cm Chassismitte, dabei spielen +/-1-2 cm keine rolle. Aber ab +/- 3-4cm nimmt die Stehwelle schon wieder Einfluss auf die Messung. Man sollte sich also die Mühe machen, das nicht nur zu Simulieren, sondern auch zu Messen und natürlich auch zu hören. Ja, wie hört man denn die Stehwelle, wenn sie voll gestopft ist, natürlich mit einen total müden Bass denen es an Substanz fehlt. Ich habe es ausprobiert, in dem ich mir die Mühe gemacht habe, beide Versionen im Wohnraum aktive Angesteuert als Sub, in Raummitte zu hören. Es ist ganz klar dass der TIW an dem zugestopften Gehäuse nicht aufzeigen kann, was in ihm steckt. Ein 30€ BG 20 macht den TIW Musikalisch platt, wenn er richtig verbaut ist, und durchatmen kann. Ich habe z.Z.den TIW in einem 70cm hohen Gehäuse ohne Dämmzeug am laufen und überhaupt keine Probleme mit der 120 Hz Stehwelle. Einzig, muss ich aufpassen, das der TIW, mir nicht aus dem Altbau die Fenster raus kloppt.

                              Gruß, Volker




                              Zuletzt geändert von Volker; 10.07.2003, 12:52.
                              Gruß, Volker

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