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Sooo geht das nicht!

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  • KlingKlong
    Registrierter Benutzer
    • 23.03.2001
    • 92

    Sooo geht das nicht!

    Einfach so den Threat blocken? No Mr. Admin ... BBoyZ just wanna have fun

    Zum Wiederkäuen , out of the dungeons of time , die kompleXe Problähmatik :


    ich habe heute mit Herrn Kiesler (MEG) telefoniert. Seine sinngemäße Stellungnahme:
    Die Rücknahme des Bündelungsmaßes im Präsenzbereich bei gleichzeitigem Absenken des Freifeldfrequenzgangs bei 901/922 wäre damit begründet, dass die daraus resultierende Summe aus Direkt- und Indirektschall gerade im Präsenzbereich dem natürlichen Hören näher sein soll als ein höherer Anteil an Direktschall bei gleicher Summe, der als unangenehm aufdringlich empfunden würde.
    Bei der MO2 wäre dieses Konstruktionsmerkmal nicht nötig, da im Nahfeld dieser Umstand nicht so deutlich zum Tragen käme...

    Gibt es eine theor. Grundlage für diese Aussage?


    die Ursachen liegen im weitesten Sinne in der HRTF begründet. Wenn man frontalen Schalleinfall und diffusen Schalleinfall (über alle Raumrichtungen gemittelt) vergleicht, dann stellt man fest, daß der Amplitudenfrequenzgang auf dem Trommelfell abweicht.
    Es gibt auch Untersuchungen, die zu Kurven gleicher Lautstärke geführt haben, leider habe ich keinen Link dafür parat. Man suche nach den Arbeiten des IRT zur Diffusfeld-Entzerrung von Kopfhörern (Sengpiel hat sonst fast alles notwendige, das aber nicht).
    Normiert man das Diffusfeld auf den frontalen Schall-Einfall, dann ergibt sich vereinfacht ein Minimum zwischen ca. 2kHz und 4kHz, sowie ein Maximum um 1kHz (und ein zweites bei ~ 10kHz). Ein frequenzneutrales Diffusfeld klingt also weniger präsent, als frequenzneutraler Direktschall. Die Größenordnung der Abweichungen liegt bei ~ +/3dB und ist daher schon sehr merkbar.
    Für einen korrekten Vergleich müßte der Schall-Einfall 30° seitlich als Referenz genommen werden und nicht frontaler Schall-Einfall.

    Das ganze wird noch komplizierter durch den Einfluß Blauertscher Bänder (wovon sehr wichtige nicht zufällig ebenfalls um 1kHz und 3kHz herum liegen), womit das Diffusfeld einen erheblich verändernden Einfluß auf das Entfernungsempfinden nimmt.

    Wenn das Diffusfeld nun am Hörplatz einen erheblichen Anteil hat, dann ist der Trick sinnvoll, um die Klangfarbe (und über die Blauertschen Bänder auch das Entfernungsempfinden) Freifeld-Bedingungen anzunähern.

    Aus grundsätzlichen Erwägungen bin ich der Auffassung, daß das Diffusfeld am Hörplatz etwas leiser sein sollte, als der Direktschall, womit man dieses Problem umgeht.

    AH

    --------

    Hallo Martin,

    als Anhang habe ich hier die Kurve gleicher Lautstärke für das diffuse Schallfeld angehängt.
    Die Rücknahme des Bündelungsmaßes um 3kHz bei den größeren MEG-Modellen hat u.a. wohl auch darin eine Ursache. Der Entfernungseindruck hängt bekanntlich stark vom Amplitudenfrequenzgang ab (blauert´sche Bänder), allerdings ist die subjektive Wahrnehmung der Klangfarbe (und somit auch des Entfernungseindrucks) eines frequenzlinearen Diffusfeldes anders, als bei frequenzlinearem Direktschallsignal (HRTF-bedingt).
    Je nachdem, wie hoch der Diffusfeldanteil am Hörplatz ist, kann man etwas am Diffusfeldfrequenzgang des LS tricksen, damit das Diffusfeld vom Höreindruck einem linearen Direktschallsignal näherkommt.

    K+H O500C und Geithain RL 901 unterscheiden sich v.a. im Bündelungsmaß/Diffusfeldfrequenzgang. Beide halten die Vorgabe von SSF-01 (8dB +/- 2dB zwischen 250Hz und 10kHz) ein, jedoch auf unterschiedliche Weise.
    Klein+Hummel macht traditionell nach einer alten IRT-Forderung ein ziemlich frequenzproportional um 4dB steigendes Bündelungsmaß (also 6dB auf 10dB steigend), während Geithain eher frequenzlinear um 8 dB liegt, allerdings mit einer leichten Rücknahme im Präsenzbereich (je nach Anwendung und daraus zu erwartendem r/d-Verhältnis).
    Das erste Modell, der RL 900, wies übrigens ein nahezu völlig frequenzlineares Bündelungsmaß auf.

    Die alte Forderung des IRT nach einem zu hohen Frequenzen um 4dB steigenden Bündelungsmaß hat ihre Ursache einerseits in einer Idee vom Lautsprecher als Ersatzschallquelle (alle akustischen Klangerzeuger bündeln zu hohen Frequenzen stärker), andererseits mögen auch Mängel zur Methode erhoben worden sein (es ist einfach, einen Lautsprecher mit zu hohen Frequenzen steigendem Bündelungsmaß zu bauen).

    Ich persönlich hänge einem möglichst frequenzlinearen Bündelungsmaß an, bei einem r/d-Verhältnis um 1 oder besser knapp unter 1 (leichtes Überwiegen des Direktschalles am Hörplatz).

    AH


    man bedenke, dass die üblich vorgezeigten Loundness-Kurven nur Geltung beanspruchen für Sinustöne oder schmalbandige Geräusche von 500ms. Tatsächlich hängt der Eindruck der Lautstärke aber von mehreren Variablen ab, darunter Bandbreite, Frequenzgehalt und Dauer (man vgl. Zwicker/Fastl, Psychoacoustics, Seite 203 ff., das Kapitel Loundness). Ferner ist Timbre nicht normierbar ("Timbre judgements are highly subjective and therefore individualistic.", Howard/Angus, Acoustics and Psychoacoustics, Seite 223).

    albus

    -----------------

    Danke kceenav! Also ich denke ich habs verstanden und fasse mal kurz zusammen:

    Solang das Diffusschallfeld gleich viel oder mehr als der Direktschall zur Amplitude am Hörplatz beiträgt hat das Diffusfeld erheblichen Einfluss auf die Klangfarbe der Widergabe. Soweit nix neues.

    Da die Wellen des Diffusfeldes aber aus anderen Richtungen auf das Ohr treffen, als die Wellen des Direktschalls klingt ein Frequenzneutrales Diffusfeld "diffuser" als ein frequenzneutraler Direktschall. (Je nach dem Woher eine Welle kommt ruft sie am Trommelfell einen unterschiedlichen Frequenzgang hervor, was durch Kopfform und Ohrmuschel vorgegeben ist)

    Wellen, die aus dem Diffusfeld kommen rufen auf dem Trommelfell eine Präsenzsenke hervor. Will man also, dass das Diffusfeld den selben Klangcharakter hat, wie der Direktschall muss das Diffusfeld eine Präsenzüberhöhung haben.

    Die Grafik von kceenav zeigt an, welchen Frequenzgang das Diffusfeld am Ohr hervorruft. Man müsste also einen Bündelungsmaßverlauf genau nach dieser Graphik haben, dann klingt der LS sehr präsent und verändert seine Klangfarbe im Diffusfeld nicht.

    Tut man das Gegenteil, wie z. B. einige B&W-Konstrukte, die zwischen 3 und 4 khz sehr stark bündeln, dann ist die Wiedergabe diffus, hallig, weiträumig, was bei B&W als Sounding gewünscht ist.

    Im Sinne eines Abhörmonitors wäre es also tatsächlich sinnvoll im Diffusfeld eine Präsenzüberhöhung zu haben. Als User ist das etwas schwieriger, weil so ein weiträumiger halliger Klangcharakter wie bei B&W auch gut klingen kann. Eine Präsenzsenke im Diffusfeld dürfte dazu führen, dass einen der Klang mehr umgibt.

    Ich finde das alles sehr interessant. Langsam verstehe ich, mit welchen Mitteln man einen bestimmten gewünschten Sound schaffen kann.

    Gruß
    Hermes
  • walwal
    Registrierter Benutzer
    • 08.01.2003
    • 27978

    #2
    Hallo Kling Klong,

    der Beitrag wäre besser zu verstehen, wenn die Zitate klarer zugeordnet werden könnten. So überwiegt der Diffusanteil.

    Zu dem Argument mit seitlich (30 Grad) einfallendem Schall kann ich auch was betragen:

    http://www.visaton.de/vb/showpost.ph...&postcount=177

    Zusammengefasst: Wenn der Schall aus einem Winkel von 30 Grad zum Ohr gelangt, wird ein gerader Frequenzgang als schrill empfunden, da diese Frequenzen vom Gehör lauter empfunden werden. Bei einem Center-LS ist das nicht so. Auch ein interessanter Hinweis!

    Das kann ich durch eigene Erfahrungen bestätigen und habe das auch so bei meinen teilaktiven Concorde umgesetzt.
    „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

    Alan Parsons

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    • harry_m
      Registrierter Benutzer
      • 16.08.2002
      • 6421

      #3
      Der "Sooo.."-Thread wurde so schnell geschlossen, dass ich nur einen Beitrag hereinschmuggeln konnte...

      Mir scheint in diesem Fall muss man zwei Sachen auseinander halten:

      1. Die Box, ihre Konstruktion und ihre scheinbare und tatsächliche Eigenschaften.

      2. Die Art und Weise, wie diese Box in der Zeitschrift präsentiert und bewertet wurde.

      Dass B&W ein Wenig vom Boxenbau versteht, dürfte unbestritten sein. Dass diese Box den gängigen Standards nicht entspricht wohl auch.

      Ich habe den Artikel selbst nicht gelesen, aber in dem muss bei so einer Konstruktion unbedingt auf diese Senke eingegangen werden. Dabei ist es völlig ohne Bedeutung ob man es jetzt für gut, schlecht, richtig oder falsch hält.

      Wenn das nicht gemacht wurde, so hat der zuständige Redakteur seine Arbeit einfach lausig verrichtet.

      Alleine mit dem Satz "Etwas unruhiger Frequenzgang mit dem für B&W fast typischen Einbruch bei 2,5kHz, der aber nicht auffält..." ist es NICHT getan.

      Auch ein HiFi-Revolverblatt darf sich ruhig mit den Feinheiten der Klangwiedergabe auseinandersetzen.

      Ich habe immer wieder mit Zeitgenossen zu tun, die ihr Wissen über Lautsprecher aus derartigen Artikeln schöpfen... Da steht man auf verlorenen Posten.

      Versucht doch einem unbedarften, der diesen Artikel gelesen hat zu erklären, dass bei einer anderen Box der 5dB-Einbruch dieser Art sehr bedenklich sein kann...

      Was die Box selbst betrifft... Die scheint die Richtung zu gehen, wo am Ende des Weges ein Bose-System thront: Klangwolke, wo der indirekte Schall wichtiger ist als der direkte. Es ist mit Sicherheit nicht jedermanns Sache.

      Egal, wie abwegig es uns vorkommen mag: aber die große Masse der Käufer in den Geschäften finden es toll. Wäre Bose nicht so teuer, würde jeder zweite so eine Anlage nach Hause tragen, damit für den Rest des Lebens glücklich sein. Und uns mit unseren riesigen Boxen für Dummköpfe halten.

      B&W holt diese Kunden damit ab.
      Zwei Tragödien gibt es im Leben: nicht zu bekommen, was das Herz wünscht, und die andere - es doch zu bekommen. (Oscar Wilde)
      Harry's kleine Leidenschaften

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      • walwal
        Registrierter Benutzer
        • 08.01.2003
        • 27978

        #4
        Ach, darum ging es? Ich dachte, ich hätte was verpasst.
        „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

        Alan Parsons

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        • Frank.Kuhl
          Registrierter Benutzer
          • 22.04.2008
          • 167

          #5
          Noch etwas dem ich so nicht zustimmen kann.


          " Eine Box, die in der Freifeldmessung keine Überhöhung im Bass hat, hat bei einer Messung im Hörraum üblicher Größe ganz oft 10 dB zuviel. Das ist völlig in Ordnung so, das braucht man. Andernfalls klingt es nicht satt sondern zu kühl.
          __________________
          Admin
          "

          Ich privat kann z.B. mit so abgestimmten Boxen nicht hören - da ist einfach viel mehr Bass als in Wirklichkeit vorhanden ist. Ich mags eher schlank! Wer mal ein großes Orchester Live im Konzertsaal gehört wird wissen was ich meine. Eine Kesselpauke hat z.B. nichts überwältigendes sondern nur was untermahlendes.

          Ich war heute in Bremen unterwegs und beim Kajenmarkt spielte eine Jazz Combo Live. Die haben Schlagzeug, Klarinetten, Saxophon usw. abnehmen lassen und dann über billigste 15/2 Boxen wiedergegeben. Für mich ein einziges Trauerspiel - warum spielen die da vor vielleicht 50 Leuten nicht einfach ohne Amps und Boxen? Ich hab den Jazzern mal meine Meinung gesagt! Das hätte sich ohne Boxen zigmal besser angehört.
          Zuletzt geändert von Frank.Kuhl; 12.06.2011, 00:27.

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          • walwal
            Registrierter Benutzer
            • 08.01.2003
            • 27978

            #6
            Auch ich finde solche Boxen schrecklich. Deswegen habe ich am Hörplatz gemessen und den Bass mit DSP möglichst linear eingestellt. BR flog raus und wurde auf CB umgestellt.

            Ich hatte aber schon Besucher, denen Bass fehlte. Es drückte nicht genug und war nicht markerschütternd. Wobei ich den Bass beim lauten hören durchaus körperlich spüre, es drückt bei Schlagzeug auf die Brust, bei sehr tiefen Frequenzen schwingt auch der Hörsessel mit, denn die Boxen gehen bis 30 Hz fast linear.

            Es scheint also sehr Geschmacksache zu sein, wieviel Bass man will. Zum Gück kann der Selberbauer das anpassen.

            Es kommt auch sehr auf den Raum und die Aufstellung an. Deswegen ist die Basswiedergabe einer beliebigen Box im eigenen Raum nicht vorhersehbar und rein zufällig. Abhilfe schafft nur eine Regelung des Tieftonbereiches, egal wie es umgesetzt wird.

            Und es kommt auf die übliche Lautstärke an, mit der gehört wird. Bei leiser Wiedergabe muss der Bass deutlich angehoben werden. Aber nicht durch die Box, sondern den Verstärker. Leider sind bei vielen diese Regler (Loudness) verpönt. Auch die unterschiedliche Abmischung kann damit korrigiert werden.

            Bei Live-Klassik-Konzerten bin ich immer wieder erstaunt, wie wenig Bass vorhanden ist.
            Zuletzt geändert von walwal; 12.06.2011, 09:50.
            „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

            Alan Parsons

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            • Peter K
              Registrierter Benutzer
              • 18.10.2000
              • 927

              #7
              Hallo,
              da muß ich Walwal voll zustimmen.

              Ich kann mittlerweile mit zu fetten Bassabstimmungen, die sich - leider - bei vielen Visaton-Bauvorschlägen und - leider - auch bei vielen DIY-Projekten finden, auch nichts mehr anfangen.
              Kann man sehr schön mit boxsim nachvollziehen.

              Erstaunlich, was man
              - dann plötzlich an Differenzierung im Bass hört
              - an Klarheit oberhalb des Basses gewinnt, wenn nicht mehr alles zugedröhnt wird
              - deutlich an Wirkungsgrad gewinnt, wenn man den Bafflestep kaum noch kompensiert.
              - an Tiefgang gewinnt (auch ich baue nur noch CB, dann braucht es aber etwas mehr Membranfläche), da man da den Roomgain ( Druckkammereffekt) bis zu allertiefsten Frequenzen ausnutzen kann, was mit "normalen" BR's so nicht geht.

              Und wenn es mal leiser zugeht, dann hilft dann wie bei Walwal der Loudnessregler am Verstärker, ich habe mir dafür extra alte Verstärkerschätzchen geleistet, die auch noch eine regelbare Loudness haben.

              Bei mir steht dann auch noch dsp für den Feinschliff im Bass zu meinem nächsten Projekt an, eventuell auch acourate, obwohl ich mich noch nicht mit dem Gedanken anfreunden kann, einen PC anwerfen zu müssen, wenn ich Musik hören will.

              Viele Grüße
              Peter Krips

              Kommentar

              • harry_m
                Registrierter Benutzer
                • 16.08.2002
                • 6421

                #8
                Zitat von walwal Beitrag anzeigen
                ...
                Es scheint also sehr Geschmacksache zu sein, wieviel Bass man will.
                Es ist inzwischen so, dass es meistens grundsätzlich "zu wenig" Bass zu geben scheint. Ich habe mal einem Bekannten einen Vortrag über den "trockenen" Bass gehalten (es kam die Frage auf, warum ich neben meinen Atlanten noch einen Subwoofer brauche...) Er hörte es sich an und meinte halb ernst, halb scherzhaft "von mir aus kann der Bass so feucht sein, dass es unten heraustropft..."

                Egal, was wir sagen: die große Masse der Käufer versteht unter "HiFi"-Wiedergabe etwas ganz anderes, als wir. Dafür sind unter anderem auch (und jetzt schließt sich wieder der Kreis...) die "HiFi-Revolverblätter" wie "Stereo" verantwortlich. Dass ein Hersteller, der in diesem Markt seine Produkte anbietet hier nicht drumherum kommt ist nur noch verständlich.

                Dem kann sich weder Visaton noch ein anderer Hersteller entziehen.

                Zitat von walwal Beitrag anzeigen
                ...
                Und es kommt auf die übliche Lautstärke an, mit der gehört wird. Bei leiser Wiedergabe muss der Bass deutlich angehoben werden. Aber nicht durch die Box, sondern den Verstärker...
                Das ist eine weitere Auswirkung der sehr oft zu hörenden Prämisse "jedes zusätzliche Element, welche sich im Signalweg befindet verhunzt zusätzlich das Signal". Daher wird gnadenlos "ausgemistet". Mein 7.1-Receiver hat auch einen Knopf, der "Pure Audio" heißt (Klingt nach nix ).

                Diese Einstellung kommt noch aus der Zeit, wo die Tonkompensation u.U. noch eine Zusätliche Verstärkungsstufe erforderlich machte: da hat man womöglich noch eine Röhre einbauen müssen, und der Gedanke war in der Tat nicht ganz abwegig... Dass es im dritten Jahrtausend keine Relevanz mehr hat, wollen viele nicht wahr haben. Ich schätze dieser Unfug verschwindet aus der Welt erst, wenn die "iPod-Generation" ihre Enkelkinder ein zu schulen beginnt.

                (Ich warte immer noch auf eine Docking-Station für das iPhone mit einer Röhren-Vorstufe.)

                Dafür hat mein Receiver keine Tonkompensation mehr: in den alten Stereo-Verstärkern der Mittelklasse war sie zumindest noch als abschaltbares Element drin.
                Zwei Tragödien gibt es im Leben: nicht zu bekommen, was das Herz wünscht, und die andere - es doch zu bekommen. (Oscar Wilde)
                Harry's kleine Leidenschaften

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                • kmm
                  kmm
                  Registrierter Benutzer
                  • 11.05.2011
                  • 915

                  #9
                  hallo,

                  wer wenig (unaufdringlichen) Bass braucht, der sollte sich einen Ri- bzw. Dipol
                  zulegen, oder zumindest mal einen anhören. Die Verdeckungseffekte sind hier gering.
                  Und Kopfschmerzen gibts auch nicht so schnell.

                  Grüße
                  Michael
                  so dicht wie beim Urknall kommen wir nicht mehr zusammen

                  Kommentar

                  • walwal
                    Registrierter Benutzer
                    • 08.01.2003
                    • 27978

                    #10
                    Das habe ich hinter mir und war nicht zufrieden. Zumindest in meinem Raum und den Aufstellmöglichkeiten. Ich brauche aber nicht wenig, sondern angemessenen Bass.

                    Ich weiß, dass einige damit glücklich wurden. Ich nicht.
                    „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

                    Alan Parsons

                    Kommentar

                    • Ronkel
                      Registrierter Benutzer
                      • 11.04.2005
                      • 142

                      #11
                      Zitat von kmm Beitrag anzeigen
                      hallo,

                      wer wenig (unaufdringlichen) Bass braucht, der sollte sich einen Ri- bzw. Dipol
                      zulegen, oder zumindest mal einen anhören. Die Verdeckungseffekte sind hier gering.
                      Und Kopfschmerzen gibts auch nicht so schnell.

                      Grüße
                      Michael
                      Dipolbass ist schön, habe ich aber auch hinter mich. Ein Dipolseb muss viele Meter vom Rückwand stehen, sonst gibt es auslösungen im Tiefbass: http://www.musicanddesign.com/Boundary_reflections.html.

                      Die HRTF's auf 30 grad sind oft das wichtigste problem wenn ein Box zu dunn oder zu schrill klingt (sicher wenn es ein Constant Directivity LS ist); 'zu wenig' bass gibt es dann nicht, aber zu viel energie ab 2 kHz.

                      Kommentar

                      • Rudolf
                        Registrierter Benutzer
                        • 18.06.2004
                        • 688

                        #12
                        Zitat von Ronkel Beitrag anzeigen
                        Ein Dipolseb muss viele Meter vom Rückwand stehen, sonst gibt es auslösungen im Tiefbass: http://www.musicanddesign.com/Boundary_reflections.html.
                        Mancher wird das verlinkte Beispiel missverstehen. Es zeigt einen Dipol bei ca. 55 cm Wandabstand. Bei verdoppeltem Wandabstand (es wird immer mindestens 1 m empfohlen) rutscht die grüne Kurve um eine Oktave nach links. Dann liegt der Schnitt-/Gleichpunkt von Freifeld zu Wandeinfluss bei 50 Hz. Wer Bass bei 20 Hz sucht, braucht allerdings 2 1/2 Meter Abstand - bzw. etwas anderes als einen Dipol. Sind 2 1/2 m "viele" Meter?
                        Rudolf
                        www.dipolplus.de/Dipol_Schallwand.pdf

                        Kommentar

                        • Ronkel
                          Registrierter Benutzer
                          • 11.04.2005
                          • 142

                          #13
                          Zitat von Rudolf Beitrag anzeigen
                          Mancher wird das verlinkte Beispiel missverstehen. Es zeigt einen Dipol bei ca. 55 cm Wandabstand. Bei verdoppeltem Wandabstand (es wird immer mindestens 1 m empfohlen) rutscht die grüne Kurve um eine Oktave nach links. Dann liegt der Schnitt-/Gleichpunkt von Freifeld zu Wandeinfluss bei 50 Hz. Wer Bass bei 20 Hz sucht, braucht allerdings 2 1/2 Meter Abstand - bzw. etwas anderes als einen Dipol. Sind 2 1/2 m "viele" Meter?
                          Weiss eigentlich nicht warum ich "viele" Meter geschrieben habe . Du hasst recht, und für 20 Hz ist ein Dipol schwierig zu bauen.

                          Kommentar

                          • Frankynstone
                            Registrierter Benutzer
                            • 24.03.2004
                            • 3916

                            #14
                            Wie viel Bass und welche Abstrahlcharakteristik der Box ist doch eigentlich keine Frage, auf die es eine eindeutige Antwort gibt. Auch das mit den Klangreglern oder Loudness hängt von vielem ab.

                            Im normalen Leben schalte ich die Klangregler und Loudness aus, meine Boxen und der Raum klingen zusammen eher trocken und schlank, der Verstärker verhält sich unparteiisch, meistens sitze ich im Nahfeld. Der Loudness-Schalter ist zu brutal, wer einen alten Yamaha mit Loudness-Regler hat, kann sich da glücklicher schätzen. Wenn ich also sehr leise höre, schalte ich die Klangregler zu und drehe den Bass ganz wenig auf.

                            Aber neulich habe ich Richard Clayderman gehört, seine neueren Aufnahmen sind so höhenlastig, dass ich da, Neutralität der Wiedergabekette hin oder her, die Höhen zu und die Bässe aufdrehen musste, dass ein gleichmäßig abfallender Frequenzgang entsteht. Auch moderne Popmusik ist manchmal eher schrill und aufdringlich abgemischt und bedarf einer solchen Wiedergabekurve, weshalb man sogar passive Filternetzwerke im Internet findet, die man zwischen Quelle und Verstärker stecken kann. Was mit B&W gemischt ist (man findet die Dinger in Studios) klingt dann auch nur auf B&W.

                            Was ihr über Bose und die Käuferschaft schreibt, sehe ich auch so, denn: Ein hoher Diffusschallanteil erlaubt es, dass man sich im Raum bewegt und überall gleichgut oder -schlecht hört. Also haben diese Produkte und Nachahmungen ihre Berechtigung. Wer sich entspannt in seinen Sessel sinken lässt und im Schein der Kathoden seine liebste Vinyle reinzieht, braucht den Direktschall. Die meisten anderen brauchen ihn nicht.

                            Edit: @harry_m: iPod-Dockingstation mit Röhrenverstärker gibt es von mehreren Herstellern.
                            Zuletzt geändert von Frankynstone; 13.06.2011, 21:44. Grund: Leerzeilen
                            PN-Box ist voll, bei Bedarf E-Mail: Frankynstone(ätt)gmx(punkt)de

                            Kommentar

                            • Peter K
                              Registrierter Benutzer
                              • 18.10.2000
                              • 927

                              #15
                              Hallo,

                              Zitat von Frankynstone Beitrag anzeigen
                              wer einen alten Yamaha mit Loudness-Regler hat, kann sich da glücklicher schätzen.
                              genau so einen meinte ich weiter oben....


                              Was ihr über Bose und die Käuferschaft schreibt, sehe ich auch so, denn: Ein hoher Diffusschallanteil erlaubt es, dass man sich im Raum bewegt und überall gleichgut oder -schlecht hört.
                              Dazu braucht es nicht unbedingt das System Bose, das kann man auch erreichen, indem man den Lautsprecher neben dem sauberen Konstruktionsachsenfrequenzgang auch ein konstantes Energieverhalten anerzieht.

                              Gruß
                              Peter Krips

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