Es hat mit den Klischees und Schlagworten zu tun, die sich aus dem Eröffnungspost herauslesen lassen.
Ankündigung
Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
Ob nur die Deutschen bei Rock Musik nicht klatschen können?!
Einklappen
X
-
Zitat von MjoIIniR Beitrag anzeigenServus!
Also ich bin seit heut morgen um fünf wieder vom holy Wacken-Land zurück und deshalb noch ein bissl verrafft aber amüsiert das es tatsächlich ein "deutsches klatschen" gibt. Das war mir neu das muss ich mir später mal alles ansehen...aber ich muss sagen dort im hohen Norden hat das mit dem klatschen recht gut geklappt.
Stimmt, das Publikum hat dort wirklich gut mit gemacht, und das obwohl das Festival wahnsinnig groß ist. Auch nicht immer stur auf 1-3, sondern oft auch auf 2-4 wenn es der Sänger/die Sängerin so vor gemacht haben.
Vielleicht liegt es auch daran, daß die Leute aufmerksamer sind, meistens gehen die Leute ja zu "ihren" Bands auf das Gelände, und sind dann auch textsicher.
Überhaupt ist die Stimmung auf Wacken sowohl beim Publikum als auch bei den Bands einfach klasse. Deswegen gehe ich immer noch gern hin. Aber auch bei anderen Festivals in Deutschland habe ich eine sehr gute Stimmung erlebt, was von den Bands auch gewürdigt wurde. Und das war denn mehr als nur Schleimerei.
Das deutsche Pubklikum ist denke ich besser als sein Ruf. Ich habe in Frankreich schon Konzerte und Festivals erlebt, da ging leider gar nix ab. Was nicht heißt, daß es den Leuten nicht gefallen hat, ich hatte den Eindruck, daß die lieber erst klatschen, wenn das Lied zu Ende ist.
Kommentar
-
Zitat von poor but loud Beitrag anzeigenIrgendwie nervt dass, dass die Deutschen immer als Spießer mit Bierbauch, Rechtsschutzversicherung und Hirschgeweih überm Sofa hingestellt werden, die sich durch grobe Motorik und fehlende Lebenslust auszeichnen. Wenn nicht vom Ausland, dann von neunmalklugen Landsleuten. Jetzt soll es schon falsch sein, "nicht-soulig" oder "nicht-jazzig" zu klatschen, nachdem man jahrzehntelang mit europäischer Musik sozialisiert wurde. Müssen wir uns jetzt noch diesen letzten Rest an Identität nehmen lassen, nachdem wir schon wie die Wahnsinnigen afroamerikanische, lateinamerikanische und romanische Musik kaufen, die Versöhnung mit anderen Religionen suchen und ohnmächtig mit ansehen, dass unsere Kinder dank Internet kein Deutsch mehr können, weil in dieser Welt nur noch Denglisch, Franglais, Britaliano und U. S. pañol gesprochen wird? (Nicht zu vergessen das Fernsehen. Wenn ich höre, wie japanische Firmen ihren Produkten griechische Namen geben, die in deutschsprachigen Werbespots englisch ausgesprochen werden, krieg' ich die Krätze.).
Zitat von harry_m Beitrag anzeigenAber wenn der Sänger von "Depeshe Mode" auf der Bühne steht, und ein Lied singt, das er selbst geschrieben hat, so hätte ich den leisen Verdacht, dass er ziemlich genaue Vorstellung darüber hat, wie es hätte sein sollen. Und wenn er beginnt vor 70.000 Zuschauern demonstrativ in die Hände zu klatschen, so bleiben bei mir nur noch ganz wenige Zweifel bezüglich seiner Idee über die Taktgestaltung in diesem Lied.
Kommentar
-
Irgendwie nervt dass, dass die Deutschen immer als Spießer mit Bierbauch, Rechtsschutzversicherung und Hirschgeweih überm Sofa hingestellt werden, die sich durch grobe Motorik und fehlende Lebenslust auszeichnen.
Dabei sind wir doch so fortschrittlich, guckst du:
"Mit einem Preis von 320 Mio. Euro für 1,8 Kilometer Gleise und einer Bauzeit von 13 Jahren bricht die neue U55 in Berlin alle Rekorde. Die Hauptstadt feiert die offizielle Eröffnung der "Kanzler-U-Bahn"
Woran man erkennt, dass wir Deutsche auch unsere Macken haben dürfen. Mit Kohls Gnaden.
Ich finde es herrlich, wenn die Leute falsch klatschen, das ist Leben.
Richtig geklatscht wird im Musikantenstadl, garnicht geklatscht wird beim Trauermarsch.
Kommentar
-
Hallo,
Zitat von harry_m Beitrag anzeigen(...) ich klatsche auch daneben. Ich muss mich schon sehr, sehr konzentrieren, um den richtigen Takt zu treffen. (...)Gruß
Kommentar
-
Ich danke allen, die sich an der Diskussion an diesem Thema beteiligt haben.
Allerdings stelle ich gerade fest, dass die ursprüngliche Interpretation der Frage nicht mehr gegenwärtig zu sein scheint.
Mein Interesse galt einer ernsthaften Besprechung der Unterschiede bei der Empfindung und dem Miterleben der Musik bei verschiedenen Kulturen. (Einen Threas "Musik und Emotionen" gab es ja auch schon, ich wollte jetzt auf ein ganz spezifischen Aspekt eingehen...) Ich war bemüht, dieses Bestreben so sachlich, wie nur möglich zu erklären. Ganz am Anfang gab es einige Beiträge, aus denen eindeutig zu entnehmen war, dass die Verfasser meine Fragestellung durchaus verstehen können.
Dass es diesen Unterschied gibt, ist für mich persönlich inzwischen unumstritten.
(Schade, dass ich mich nicht mehr daran erinnere, aus welchem Film die Szene stammt, in der ein älterer Afroamerikaner als ihm ein Stück Klassik vorgespielt wurde - das war Bach, wenn ich mich nicht täusche - mit dem Satz antwortete: "Diese Musik hat keinen Beat!" - So viel zum Thema "Die Klassik mit den Ohren eines Schwarzafrikaners" - mit Sicherheit nicht repräsentativ, aber doch irgendiwe bezeichnend...)
Ich habe aber auch feststellen müssen, dass es einige Beiträge gibt, wo die Autoren meinen Gedankengang einfach nicht nachvollziehen können. Was an sich auch nicht weiter schlimm, aber doch sehr aufschlussreich ist.
Wo ich überhaupt nicht mehr folgen kann, ist die Ansicht, dass ein Hinweis auf bestimmte Rhythmus- und Klangstrukturen der Rockmusik oder bei Jazz plötzlich als Einschränkung der Freiheit und Beleidigung des Deutschen Volkes ausgelegt werden.
Zum Schluss wäre ich auch den Visaton-Freunden sehr dankbar, die Beiträge, die mit dem Thema überhaupt nichts mehr zu tun haben oder gar ins Lächerliche abrutschen, entfernen würden.
Danke.Zwei Tragödien gibt es im Leben: nicht zu bekommen, was das Herz wünscht, und die andere - es doch zu bekommen. (Oscar Wilde)
Harry's kleine Leidenschaften
Kommentar
Kommentar