Zitat von helli
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Zitat von fabi
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Aber das spare ich mir für später auf. Viel interessanter erscheint mir im Moment die Frage, wie man einunddieselbe Passivweiche für unterschiedliche Raumeinflüsse fit macht.
Und für dieses Problem kann ich inzwischen auch eine Lösung anbieten, zu finden in diesem zip-komprimierten Ordner. Basierend auf dem Weichenvorschlag "Mezzoforte VS 5b" habe ich zunächst den Serienkondensator vor dem Mitteltöner und die erste Serienspule vor dem Tieftöner um je einen E12-Wert vergrößert. Den Querkondensator im Tieftonzweig sollte man etwa um denselben Faktor verkleinern, also einen mit 390 µF einsetzen. Dieser Wert darf um 20 % unter- und um 10 % überschritten werden, was unterschiedliche Abstimmungen ergibt, die allesamt etwas schlanker ausfallen als bei "Mezzoforte VS 5b". So entstanden etliche (größtenteils nicht veröffentlichte) Simulationen mit dem Namen "Mezzoforte VS B-" (Versuche mit Sperrkreisen, Bass vermindert), gefolgt von der Kapazitätsangabe des Tiefton-Querkondensators. Das Dumme ist, dass man zum Durchprobieren etliche Kondensatoren zum Stückeln braucht. Will man dann noch die "Mezzoforte VS 5b" ausprobieren, ist sogar eine zweite Spule erforderlich.
Also habe ich versucht, eine meiner Mezzofortes durch Variation des Tiefton-Saugkreises variabel zu gestalten und ihr wahlweise auch das Verhalten einer beliebigen anderen Version anzuerziehen. Am besten gelang das mit einem Tiefton-Querkondensator von 390 µF.
Die Variationen beschränken sich im Wesentlichen auf eine Umdimensionierung des Saugkreis-Widerstandes und auf die Einbauposition des Saugkreises; der "äußere" Anschluss des Widerstandes wurde zunächst entgegen gängiger Gepflogenheiten vor der hinteren Serienspule angeschlossen. Schließt man ihn hinter der Serienspule an, dann wird es um 100 Hz etwas lauter, während die benachbarten Frequenzbereiche um einen vernachlässigbaren Betrag leiser werden. Außerdem kann man auch ein "sternförmiges" RCL-Glied realisieren: Am Kondensator sind zwei Widerstände angeschlossen, die mit der hinteren Serienspule in Form eines Dreiecks verdrahtet sind.
Wir nur vor der Serienspule ein Widerstand angeschlossen, so kann durch Variation seines Wertes der Bereich um 60 Hz erheblich angehoben bzw. abgesenkt werden. Hinter der Serienspule angeschlossen, bringt eine Verringerung des Widerstandswertes unter einen bestimmten Betrag nichts mehr. Eher ist es sinnvoll, einen kleinen Widerstand vor der Serienspule anzuschließen und einen zweiten, der wenigstens ein Viertel von dessen Widerstandswert haben sollte, dahinter. Durch gegenläufiges Verändern der Werte lässt sich dann ein meist um 100 Hz liegender Frequenzbereich im Pegel verändern, ohne in benachbarten Frequenzbändern viel zu verändern. Ein gutes Beispiel dafür sind die Versionen "Mezzoforte VS B- 390 µF vorn 0,47 Ohm" und "Mezzoforte VS B- 390 µF vorn 3,9 und hinten 1 Ohm", die um 135 Hz rund 3 dB auseinander liegen.
Interessant wird es an dieser Stelle, wenn man den hinteren Widerstand durch einen Kondensator oder ein RC-Glied ersetzt. Sinnvolle Kapazitätswerte liegen zwischen 180 und 470 µF. Es ergeben sich dann zwei Auslöschungen, eine deutliche im Bassbereich und eine schwächere im Grundtonbereich. Die Auslöschungen fallen weniger deutlich aus, wenn ein Widerstand in Reihe zum Kondensator liegt. Mit kleiner werdender Kapazität wird die Frequenz maximaler Bassabsenkung geringfügig höher, und die Empfindlichkeit des Systems gegenüber Variationen des im RC-Glied enthaltenen Widerstandes nimmt eklatant ab.
Vertauscht man dann noch die Positionen von Widerstand und RC-Glied, so wird die zwischen den beiden Senken liegende Überhöhung eingeebnet. Im Falle des kleineren Kondensators verschiebt sich damit auch die Frequenz maximaler Pegelabsenkung weiter nach oben.
Schließlich besteht noch die Möglichkeit, beide Widerstände durch RC-Glieder zu ersetzen. Eine bislang noch nicht da gewesene Abstimmung erreicht man, indem man vorn und hinten je 180 µF verwendet und vorn einen sehr kleinen Widerstand (0 bis 1 Ohm) in Reihe zum Kondensator schaltet, hinten einen größeren. Der obere Bassbereich und der Grundtonbereich sind dann recht gleichmäßig abgesenkt, während sich bei knapp 60 Hz eine Überhöhung ergibt. Diese lässt sich einebnen, indem man den Kondensator des hinteren RC-Gliedes auf 470 µF vergrößert. Verkleinert man dann noch den im hinteren RC-Glied enthaltenen Widerstand, so wird der Bereich um 100 Hz wieder lauter, während der Bereich um 140 Hz und vor allem um 75 Hz stärker gedämpft wird.
Als Kuriosum habe ich schließlich noch zwei Varianten mit RL- statt RC-Gliedern oder Widerständen ausgearbeitet. Die Frequenzgänge sind hier nicht grundlegend anders als bei diversen schon besprochenen Versionen, so dass sich der Mehraufwand nicht lohnt. Ersetzt man jedoch gleich beide Widerstände durch RL-Glieder (hierzu kein Beispiel verfügbar), so ergeben sich völlig andere Frequenzgänge. Je nach Dimensionierung der Bauteile ergibt sich z. B. wieder ein Maximum im Tiefbassbereich und/oder Senken im Bass- und Grundtonbereich.
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