Boxsim 1.02b jetzt auf www.boxsim.de

[UweG]

Nachdem ich jetzt zweimal hintereinander zu blöd war, Boxsim korrekte Chassisdateien dazu zu packen, klappt es hoffentlich jetzt.

Damit nicht alle den Murks im Detail nachlesen müssen, hier nochmal die wesentlichen Änderungen von Boxsim 1.02b gegenüber Version 1.01:
- Kurzanleitung hinzugefügt
- Benennung des Menüpunkt "Auslegung geschlossene / Bassreflexbox" jetzt nicht mehr irreführend.
- Seltener Bug bei Import von Messdaten korrigiert.
- Division by Zero-Bug bei fehlerhafter Eingabe im Spannungsteilerutility beseitigt
- Unstimmiges Verhalten bei Tausch von aktuellem und Referenzprojekt bei offenem Chassis oder Weicheneditor beseitigt.
- Berücksichtigung der elektrischen Belastbarkeit (Pmax) bei der Berechnung von Maxmalpegel und max. Eingangsspannung.

Den letzten Punkt möchte ich noch einwenig erläutern. Boxsim hat bisher die maximale elektrische Eingangsspannung alleine aus dem Thiele/Small-Modell errechnet und dabei ausschließlich den angegebenen linearen Hub des Chassis berücksichtigt. Aus der maximal zulässigen Eingangsspannung wurde über den Frequenzgang der Maximalpegel errechnet.
Diese Berechnung hat ein paar Nachteile:
- Die Belastbarkeit wird z. T. unrealistisch hoch errechnet, weil es in der Tat auch mit 10000W Eingangsleistung nicht möglich ist, z. B. einen AL200 bei 1000 Hz unzulässig großen Hub ausführen zu lassen. Verzerren tut das Chassis bei 10000W aber trotzdem (aber immerhin nicht lange ).
- Bei nicht mit den Schalldruckmessdaten stimmigen Thiele/Small-Parametern, was besonders bei Hochtönern sehr oft der Fall ist, errechnete Boxsim u. U. ziemlich unsinnige Maximalpegel.

Der neue Algorithmus arbeitet völlig anders. Zunächst wird anhand von Chassisposition, Schallwandeinfluss, lin. Hub und Membranfläche frequenzabhängig der (vorläufige) max. Pegel ausgerechnet. Basierend darauf wird anhand der Frequenzgangdaten geprüft, welche Eingangsspannung dazu notwendig ist. Ist diese höher als das von VISATON angegebene Pmax, wird der Maximalpegel entsprechend reduziert.
Mit dem so errechneten Maximalpegel wird dann die zulässige max. Eingangsspannung über den Frequenzgang rückgerechnet.
Auch dieser Algorithmus hat einige Nachteile:
Liefert z. B. ein Hochtöner laut Messung bei 20 Hz noch 40 dB/W/m, weil z. B. das Mikrofon bei 20 Hz eben so stark gerauscht hat (in Wirklichkeit sind das typscherweise eher um 0 dB), dann unterstellt Boxsim ab der Version 1.02, dass der Wirkungsgrad dort eben 40dB/2,83V/m entspricht. Da eine HT-Kalotte aber zentimeterweise huben müsste um bei 20 Hz noch 40 dB Schalldruck zu erzeugen, wird eine extrem geringe Belastbarkeit errechnet, die weit unter der realen Belastbarkeit liegt. Aus diesem Grund wird Boxsim, genauer gesagt das Chassiserstellungsprgramm, in Zukunft die Tiefbaßfrequenzgänge von Hochtonkalotten rechnerisch extrapolieren.

[SvenT]

wird es denn irgendwann ergänzungen bei den chassis-dateien geben, so dass man z.b. auch bei einem DHT9 oder einer CP13 den maximalpegel angezeigt bekommt????

bisher sind bei einem teil der chassis leider einige felder in den chassis-dateien leer
das dürfte doch kein größeres problem sein, da überall mal den maximalen und linearen hub nachzutragen

aber die neue brechnungsmethode für die belastbarkeit gefällt mir!
wird für die elektrische belastbarkeit die sinus-belastbarkeit, die musik-belastbarkeit oder die impuls-belastbarkeit hergenommen???

[Susie Q]

In aktuellen threats zeigt sich wieder, wie hilfreich für's Verständnis bei der FQW-Gestaltung doch die elektrischen Einzel- und Gesamtphasengänge wären.
Darf man hoffen?

(Den horizontalen Schallentstehungsort hätten wir ja schon mal ... *g*)

[UweG]

Ich habe heute von F.H. nochmal ein Update bezüglich Chassisdateien bekommen. Da ich nicht schon wieder die Versionsnummer von Boxsim hochzählen will, schließlich sind die der 1.02b ja nicht "falsch", habe ich sie separat auf boxsim.de publiziert.

Unterschiede zu den Chassis bei Version 1.02 sind:
- FRS10WP-4 und FRS10WP-8 neu hinzu
- R10S-4 und R10S-8 neu hinzu
- neue Messung der SC4ND
- TL16H hinzu
- TW6NG neu hinzu

@SusieQ: Hoffendarfst du, aber da müsste ich etwas länger Zeit investieren, da entweder eine zusätzliche Karte nötig wäre oder eine noch nicht vorhandene Anzeigkombination, nämlich Pegel und Phase in einem Diagramm.

@Diablo: Die angegebene Maximalbelastbarkeit wird benutzt. Den linearen Hub anzugeben ist leider doch kompliziert und IMHO auch nicht immer einleuchtend. Ich finde es hier wichtig, eine Größenordnung zu haben. Der wirklich relevante Wert bei dem das Chassis zu stark zerrt, dürfte sowieso frequenzabhängig sein.

[SvenT]

aber warum ist denn jetzt z.b. die chassis-datei vom TL16H unvollständig???

die resonanzgüten, VAS, membranfläche, alles steht auf 0
die daten müssen doch vorhanden sein, oder zumindest abschätzbar, so dass die simulationsergebnisse annähernd der realität entsprechen

[Susie Q]

@ UweG

Hoffen darfst du, aber da müsste ich etwas länger Zeit investieren, da entweder eine zusätzliche Karte nötig wäre oder eine noch nicht vorhandene Anzeigkombination, nämlich Pegel und Phase in einem Diagramm.

Ich dachte an einen üblichen Bode-Plot: In der Karte "Weiche/Filter" links auf der Y-Achse die SPL's und rechts die Grad's ...? (!)

[UweG]

Ich auch, aber den gibt es so in Boxsim noch nicht. Alle Diagrame, die links SPL haben, haben rechts entweder nichts oder Impedanz.

[VISATON]

@ Diablo: Alle diese Werte kann man bei Hörnern nicht sinnvoll angeben.

[Susie Q]

Ich auch, ...

Genaugenommen, IMO ...
Ohne Group-Delay ist es doch wie Suppe ohne alles, wenn jemand über das bloße Bauteile platzieren hinaus den tieferen Sinn seiner Schaltungen versteht und nachkontrollieren- oder erstmal verstehen lernen will.
Meint das Elektrische dB(f) in einem Bodekasten, darunter ein zweiter Kasten mit links Phase(f) und rechts Gruppenlaufzeit(f).
Und vielleicht den Mut aufbringen, von dieser unsäglichen Phasensprungdarstellung wegzukommen (im Grunde ist sie schlicht falsch), die selbst Fachleute stets auf's neue irritiert, gerade wenn die GD als Orientierungsmaßstab fehlt

[SvenT]

Original geschrieben von VISATON
@ Diablo: Alle diese Werte kann man bei Hörnern nicht sinnvoll angeben.

wurden aber beim HTH 8.7 angegeben

[VISATON]

Beim HTH 8.7 gibt es in der Impedanzkurve einen starken Höcker und einen ganz schwachen. Unser Chassis-Bearbeitungstool (auch von Uwe) berechnet die Q-Faktoren ganz bequem anhand des Impedanzverlaufs (kann man auch umständlich mit dem Taschenrechner machen). Ob die Rechnung bei zwei Höckern wirklich so richtig ist, weiß ich nicht. Andere Hörner haben ganz viele kleine Spitzen, die durch Reflexionen im Horn verursacht werden. Da kann man nichts mehr ausrechnen. Die Impedanzkurve vom TL 16 H ist so glatt, dass man auch nichts mehr berechnen kann. Das gilt auch für das MHT 12. Die Güten sind so stark mechanisch bedämpft, dass die Q-Faktoren nicht mehr ermittelt werden können. Wenigstens ist mir keine Methode bekannt.

[Mr.E]

Wenn man die Dämpfung zurücknimmt, ändert sich die Güte, oder? Nicht nur der Betrag, auch die Lage. Läßt sich dann nicht durch sukzessives Weiterdämpfen eine Stelle ausmachen, bei der die Impedanzspitze „im See versinkt“?

Holzweg?

[UweG]

Wenn man die Dämpfung zurücknimmt

Wie will man denn bei einem fertigen Chassis die Dämpfung zurücknehmen?

[Der_Axel]

Hallo Mr.E,
========

Wenn man die Dämpfung zurücknimmt, ändert sich die Güte, oder?

'Güte' und Dämpfung beschreiben genau das gleiche. !!
Wobei sich in der Praxis als Kenngröße die Güte, als das inverse der Dämpfung, durchgesetzt hat.

[Mr.E]

1. Weiß ich. Aber wenn man die mech. Dämpfung ändert, ändert sich doch auch die Gesamtgüte (ist ja nicht das Gleiche).

2. Nicht bei einem fertigen Chassis. Bevor es bei Visaton zusammengebaut wird, kann man es evtl. ändern und nachträglich zurückmodifizieren. Ich weiß ja nicht, wie so ein Teil genau aufgebaut ist.

Wenn die Reso-Spitze beim MHT/TL16H so niedrig (also abwesend) ist, heißt das, daß das Ding bei seiner Reso nicht resoniert? Aber an irgendetwas muß man die Reso doch erkennen. Phase?