Onken Gehäuse

[ramton]

Hallo,
schon mein 2. Beitrag heute. Bin anscheinend hyperaktiv.

Meine Frage: Hat schon mal jemand ein Onkengehäuse mit Visaton Treibern realisiert? Wenn ja, wie wars? Bitte info.

Gruß, ramton

[Chrizz]

Ok, klärt mich auf...

Was ist ein "Onkengehäuse"?

[jhohm]

Original geschrieben von Chrizz
Ok, klärt mich auf...

Was ist ein "Onkengehäuse"?

Hallo Chrizz,
Onken-Gehäuse sind spezialformen von BR-Gehäusen mit sehr großer Port-Fläche; meistens an den beiden Gehäuseseiten re + li von oben bis unten ausgeführt; sie nutzen wohn nur etwas, wenn es sonst einen viel zu kurzen BR-Port geben würde...

Ansonsten soll noch die symetrische Belastung des Treibers Verzerrungen reduzieren???

Gruß Jörn

[ramton]

Wie? Das solls schon gewesen sein?

ramton

[UweG]

Ich glaube, diese Bauform ist eher im PA-Sektor verbreitet. Für Hifi wird die Abstimmung fast zwangsläufig zu hoch.

[Timo]

zum Onkengehäuse wurde auch in anderen Foren schon eine ganze Menge geschrieben, ... das Teil ist in meinen Augen eine irgendwie funktionierende Bassreflex, mit sperrenden Auslässen bei großen Pegeln, ... Ein großer Auslass mit ordentlich Fläche ist immer besser wie diese Bauform mit Schlitzen die bei großen Pegeln die Luft nicht mehr durchlassen, ... ABER, die Dinger gefallen mir auch, nur akustisch sind sie daneben, das geht heute einfacher und besser (bässer).

Gruß Timo

[mechanic]

zum Onkengehäuse wurde auch in anderen Foren schon eine ganze Menge geschrieben, ... das Teil ist in meinen Augen eine irgendwie funktionierende Bassreflex, mit sperrenden Auslässen bei großen Pegeln, ... Ein großer Auslass mit ordentlich Fläche ist immer besser wie diese Bauform mit Schlitzen die bei großen Pegeln die Luft nicht mehr durchlassen, ... ABER, die Dinger gefallen mir auch, nur akustisch sind sie daneben, das geht heute einfacher und besser (bässer).

Gruß Timo

Du irrst. Beim Onken ist die (summierte) Kanalfläche viel, viel größer als bei praktisch jeder BR-Kiste! Eigentlich sind die Kanäle dafür eher kurz. Wie dem auch sei, bzw. warum, ich habe sehr gut funktionierende Onken gehört ...

[Timo]

Klaus, du weißt doch, dass wir ein gemeinsames Hobby haben, wo in der Tat am Ende immer was hinten raus kommt, es ist nur die Frage, wie gut das da hinten raus jommt, und mit welchem Kompromiss man leben muss, ... und ich bleibe bei meiner Aussage, Onken ist eine irgendwie geartete BR. Genau das habe ich gesagt.

die viel zu große Auslassfläche ist in der Realität und bei großen Pegeln sehr viel geringer. Es bildet sich eine reale Wirkfläche, die deutlich geringer ist wie die eigentliche geometrische Fläche selbst. Genau diesen Effekt habe ich in meinem Beruf bei der Klimatisierung eines Autos, die wirksame Flächen sind immer deutlich kleiner wenn man sehr flache Luftkanäle macht im Vergleich zu "quadratisch"-förmigen Luftkanälen.

Heute wird man auf eine bessere BR-Konstruktion bekommen, wenn man speziell für einen Treiber in AJHORN eine BR-Kiste plant. Und zwar im Falle des Onken wäre eine gleich gut funktionierende Box deutlich kleiner und deutlich tiefer abgestimmt. Das ist was ich meinte, ... ich habe nicht behauptet, dass da hinten nichts rauskommt, ... ich meinte nur dass dies heute bauraumtechnisch deutlich kleiner geht bei gleicher Wirkungsweise.

[ubix]

Es gab einmal von Echolette ein Basslautsprecher mit folgender Konstruktion, was auch ganz interessant ist. Die Zeichnung von mir ist eher so lala.. Aber man erkennt das Prinzip .

[ubix]

Sah dann von vorne so aus .

[ubix]

Aber das Onken Gehäuse sieht schon ziemlich cool aus .

[UweG]

Also im Vergleich zum ~80 Jahre alten Karlson-Gehäuse (aus Beitrag #8) ist das Onken-Gehäuse schon deutlich tauglicher für moderne Lautsprecher. Das Problem des Onken-Gehäuses sind, wie schon angesprochen, die Schlitze. Bei sehr geringen Pegeln kann man die Schlitze so schmal machen das alles wunderbar funktioniert. Wie wir aber im unten verlinkten Thread herausgearbeitet haben, ist es nicht egal wie der Querschnitt eines BR-Ports aussieht wenn nur die Querschnittsfläche gleich ist. Der kreisrunde Port ist optimal und je flacher der Schlitz umso schlechter.
Die Herausforderung bei modernen BR-Lautsprechern im Vergelich zu Konstruktionen früherer Jahrzehnte ist die, dass wir ähnliche Pegel mit kleineren Gehäusen und tiefer Abstimmfrequenzen erreichen wollen und duchaus bereit sind, den zwngsläufig auftretenden Wirkungsgradschwund durch mehr Leistung auszugleichen. Für den Port heißt das aber, dass er einerseits kleiner im Querschnitt werden muss (wegen des kleineren Gehäuses), andererseits mehr Luft hindurch muss (wegen der tieferen Grenzfrequenz). Das gibt der Optimierung der Portgeomtrie hohe Priorität.
Für das Onken-Gehäuse heißt das meiner Meinung nach:
- Die Variante mit Schlitz auf zwei gegenüberliegenden Seiten ist besser als der umlaufende Schlitz.
- So richtig gut geht es nur bei großen Kisten mit nicht zu tiefer Abstimmfrequenz, also eher Oldschool-Design.

[ubix]

Man könnte ja auch, wenn man eine "Fake Onken Optik" machen will, die Schlitze zwar Original äußerlich nachmachen, aber nur 2 oder vier, zum Beispiel die unteren links und rechts, wirklich aktiv betreiben. Also alle anderen Öffnungen von innen verschließen.