Hallo,
ich möchte euch hier mein neues Projekt Proper vorstellen, eine kompakte Zweiwegebox mit dem neuen KT100V und dem FR8JS.
Die Chassis
FR8JS: Ich wollte schon längst mal was mit dem FR8JS machen. Im Gegensatz zu den meisten seiner Stallgenossen von Visaton hat der FR8JS keine Schwingspulenzuführungen in der Membran sichtbar. Die Polypropylen Membran wirkt sehr sauber verarbeitet. Und wenn man dann noch einen guten Freund hat der einem ein Paar schöne Zierringe baut, dann sieht dass Ergebnis schon sehr nach B80 light aus!
Einzig die Tieftonergänzung war einige Zeit unklar. Da ich ein gewisses Bassfundament ganz gerne habe, kam eine reine Breitbänderlösung für mich nicht in Frage. Andererseits wollte ich gerne ebenfalls Polypropylen im Basschassis haben. Wenn man nicht auf alte Chassis zurückgreifen will (NAC-Serie), blieb nur der WS20E übrig. Der allerdings hat wieder solche Parameter dass quasi nur ein Dipol/Ripol übrig bleibt, das wiederum war aber aus Größen- und Aufstellungsgründen nicht die erste Wahl. Da kam es mir natürlich gerade Recht dass Visaton einen neuen Tieftöner heraus brachte, den
KT100V: ein kompakter kleiner Tieftöner mit PP-Membran, wie üblich bei Visaton sehr sauber verarbeitet. Großzügige Polkernbohrung und sogar Entlüftungsbohrungen in der hinteren Polplatte für die Schwingspule! Einzig der Blechkorb, aus Kostengründen aus dem Car-Hifi-Bereich übernommen, ist ein Kompromiss: zum einen bei den Korböffnungen, die sind recht knapp bemessen, alle Korböffnungen zusammen kommen gerade etwa auf die halbe Membranfläche. Kompressionseffekte bei größeren Hüben können die Folge sein. Zum anderen bei der Montage, welche aber auch von hinten mit einem entsprechenden angefasten Schallwandausschnitt realisiert werden kann (schön wenn man einen Freund hat der auch für die Tieftöner noch passende Zierringe anfertigt. Allerdings ist er definitiv nicht für eine Serienproduktion zu haben!!!)
Mit einem Qts von 0,43 hat der Kleine ganz praxistaugliche Parameter: ein Bassreflexgehäuse mit etwa dem Vas-Volumen wird eine untere Grenzfrequenz etwa dem fs erreichen. Bei mir sind es jetzt 9 ½ Liter und 35 Hz. Hier die Simulation mit AJHorn:
Der Name der Boxen leitet sich natürlich vom Membranmaterial Polypropylen ab, Proper bedeutet aber auch: passend, geeignet, genau.
Das Gehäuse
hat die Abmessungen 34*34*17cm und besteht aus 16mm MDF mit zusätzlicher 3mm Aufdopplung auf der Schallwand. Der FR8JS bekommt ein etwa 1 Liter großes Abteil, das Tieftonabteil eine verschraubte Bodenplatte, um den Innenraum noch vernünftig erreichen zu können. Als Reflexrohr dient ein DN40 Installationsrohr (26cm lang), welches ich vorne hinter der Dichtungsaufnahme abgeschnitten habe um so eine verrundete Öffnung hin zu bekommen. Dämpfung im HT-Abteil mit Bodum 800, im TT-Abteil sind alle Wände außer der Schallwand mit Damping 10 ausgekleidet, dazu noch etwas Polyesterwatte locker verteilt.
Lackiert in Weinrot RAL 3005 Acryl glänzend, die Farbe war noch von meinen Fourstar Classic übrig, und das passte sehr gut zu den Zierringen.
Hier ein Bild vom Rohbau:
Die Frequenzweiche
Bei der Weichenauslegung habe ich bewusst eine sehr tiefe Trennung zwischen den Chassis vermieden: zum einen wollte ich den Grundtonbereich über die (zumindest etwas) größere Membran abstrahlen lasen, zu anderen wäre eine tiefe Trennung beim TT nur mit zusätzlichem Schaltungsaufwand (Impedanzentzerrung des zweiten Resonanzhöckers) möglich gewesen. Daher würde ich die Konstruktion nicht mehr als FAST, sondern als Zweiweger mit tiefer Trennung bezeichnen. Hier schon mal die Weichenschaltung:
In Tieftonsektion reicht ein einfaches 12dB-Filte mit einer niederohmigen 2,2mH Spule und einem 47µF Kondensator aus. Hier die Messung des KT100V im Gehäuse ohne und mit Tiefpass:
Kleiner Tipp: wer gerne mehr Maximalpegel hätte und bereit ist dafür ein größeres Volumen in Kauf zu nehmen, kann den KT100V doppelt einsetzen und in der Frequenzweiche in Reihe schalten. Die Bauteile verändern sich dann zu 4,7mH und 22µF. Zudem ist man dann mit einer Impedanz von 8 Ohm auf der sicheren Seite bei kritischen Verstärkern.
Im Hochtonbereich war etwas mehr Schaltungsaufwand nötig: zunächst auch ein 12dB Hochpass mit 33µF und einer hochohmigen 2,2mH Spule, dazu eine Pegelabsenkung mit 6,8 + 8,2 Ohm. Übrig bleibt dann eine Senke um 5kHz im Frequenzgang (hellblaue Kurve). Dies habe ich mit einem Schaltungstrick aufgefüllt: ein Bandpass bestehend aus 1 Ohm, 4,7µF und 0,22mH hat eine Mittenfrequenz von 5kHz und überbückt den 6,8 Ohm Vorwiderstand. Sehr schön lässt sich der Effekt im elektrischen Frequenzgang in der Boxsim-Simu erkennen.
Im Ergebnis ergibt sich folgender Frequenzgang (dunkelblaue Kurve):
ich möchte euch hier mein neues Projekt Proper vorstellen, eine kompakte Zweiwegebox mit dem neuen KT100V und dem FR8JS.
Die Chassis
FR8JS: Ich wollte schon längst mal was mit dem FR8JS machen. Im Gegensatz zu den meisten seiner Stallgenossen von Visaton hat der FR8JS keine Schwingspulenzuführungen in der Membran sichtbar. Die Polypropylen Membran wirkt sehr sauber verarbeitet. Und wenn man dann noch einen guten Freund hat der einem ein Paar schöne Zierringe baut, dann sieht dass Ergebnis schon sehr nach B80 light aus!
Einzig die Tieftonergänzung war einige Zeit unklar. Da ich ein gewisses Bassfundament ganz gerne habe, kam eine reine Breitbänderlösung für mich nicht in Frage. Andererseits wollte ich gerne ebenfalls Polypropylen im Basschassis haben. Wenn man nicht auf alte Chassis zurückgreifen will (NAC-Serie), blieb nur der WS20E übrig. Der allerdings hat wieder solche Parameter dass quasi nur ein Dipol/Ripol übrig bleibt, das wiederum war aber aus Größen- und Aufstellungsgründen nicht die erste Wahl. Da kam es mir natürlich gerade Recht dass Visaton einen neuen Tieftöner heraus brachte, den
KT100V: ein kompakter kleiner Tieftöner mit PP-Membran, wie üblich bei Visaton sehr sauber verarbeitet. Großzügige Polkernbohrung und sogar Entlüftungsbohrungen in der hinteren Polplatte für die Schwingspule! Einzig der Blechkorb, aus Kostengründen aus dem Car-Hifi-Bereich übernommen, ist ein Kompromiss: zum einen bei den Korböffnungen, die sind recht knapp bemessen, alle Korböffnungen zusammen kommen gerade etwa auf die halbe Membranfläche. Kompressionseffekte bei größeren Hüben können die Folge sein. Zum anderen bei der Montage, welche aber auch von hinten mit einem entsprechenden angefasten Schallwandausschnitt realisiert werden kann (schön wenn man einen Freund hat der auch für die Tieftöner noch passende Zierringe anfertigt. Allerdings ist er definitiv nicht für eine Serienproduktion zu haben!!!)
Mit einem Qts von 0,43 hat der Kleine ganz praxistaugliche Parameter: ein Bassreflexgehäuse mit etwa dem Vas-Volumen wird eine untere Grenzfrequenz etwa dem fs erreichen. Bei mir sind es jetzt 9 ½ Liter und 35 Hz. Hier die Simulation mit AJHorn:
Der Name der Boxen leitet sich natürlich vom Membranmaterial Polypropylen ab, Proper bedeutet aber auch: passend, geeignet, genau.
Das Gehäuse
hat die Abmessungen 34*34*17cm und besteht aus 16mm MDF mit zusätzlicher 3mm Aufdopplung auf der Schallwand. Der FR8JS bekommt ein etwa 1 Liter großes Abteil, das Tieftonabteil eine verschraubte Bodenplatte, um den Innenraum noch vernünftig erreichen zu können. Als Reflexrohr dient ein DN40 Installationsrohr (26cm lang), welches ich vorne hinter der Dichtungsaufnahme abgeschnitten habe um so eine verrundete Öffnung hin zu bekommen. Dämpfung im HT-Abteil mit Bodum 800, im TT-Abteil sind alle Wände außer der Schallwand mit Damping 10 ausgekleidet, dazu noch etwas Polyesterwatte locker verteilt.
Lackiert in Weinrot RAL 3005 Acryl glänzend, die Farbe war noch von meinen Fourstar Classic übrig, und das passte sehr gut zu den Zierringen.
Hier ein Bild vom Rohbau:
Die Frequenzweiche
Bei der Weichenauslegung habe ich bewusst eine sehr tiefe Trennung zwischen den Chassis vermieden: zum einen wollte ich den Grundtonbereich über die (zumindest etwas) größere Membran abstrahlen lasen, zu anderen wäre eine tiefe Trennung beim TT nur mit zusätzlichem Schaltungsaufwand (Impedanzentzerrung des zweiten Resonanzhöckers) möglich gewesen. Daher würde ich die Konstruktion nicht mehr als FAST, sondern als Zweiweger mit tiefer Trennung bezeichnen. Hier schon mal die Weichenschaltung:
In Tieftonsektion reicht ein einfaches 12dB-Filte mit einer niederohmigen 2,2mH Spule und einem 47µF Kondensator aus. Hier die Messung des KT100V im Gehäuse ohne und mit Tiefpass:
Kleiner Tipp: wer gerne mehr Maximalpegel hätte und bereit ist dafür ein größeres Volumen in Kauf zu nehmen, kann den KT100V doppelt einsetzen und in der Frequenzweiche in Reihe schalten. Die Bauteile verändern sich dann zu 4,7mH und 22µF. Zudem ist man dann mit einer Impedanz von 8 Ohm auf der sicheren Seite bei kritischen Verstärkern.
Im Hochtonbereich war etwas mehr Schaltungsaufwand nötig: zunächst auch ein 12dB Hochpass mit 33µF und einer hochohmigen 2,2mH Spule, dazu eine Pegelabsenkung mit 6,8 + 8,2 Ohm. Übrig bleibt dann eine Senke um 5kHz im Frequenzgang (hellblaue Kurve). Dies habe ich mit einem Schaltungstrick aufgefüllt: ein Bandpass bestehend aus 1 Ohm, 4,7µF und 0,22mH hat eine Mittenfrequenz von 5kHz und überbückt den 6,8 Ohm Vorwiderstand. Sehr schön lässt sich der Effekt im elektrischen Frequenzgang in der Boxsim-Simu erkennen.
Im Ergebnis ergibt sich folgender Frequenzgang (dunkelblaue Kurve):
Kommentar