Standbox mit 2xAL130+B80+G20SC

[Volker]

Hallo ,
verstehe ich jetzt nicht, warum begrenzt der B80 den Gesamtpegel der Box. Wird der B80 nicht erst oberhalb 400Hz eingesetzt ? Ich frage mich jetzt ,ob hier nicht der Eine oder Andere, doch zu sehr auf Boxsim schaut, oder Musik hört, die keinen oder ganz wenig Basslasstig ist. Ich hatte mal eine Atlantis, da hatte ich den TI100M verbaut, der TI100M ist noch viel weniger belastbar, wie ein B80. Aber der TI 100 M ist immer noch heil, nur die AL170 sind kurz und klein.
.

[walwal]

Ja Volker, da hast du Recht. Vieleicht sollte man es so formulieren: Ab 100 Hz ist der B 80 das Chassis, das zuerst "am Ende ist".

Ich befürchte immer, dass der dann Verzerrungen erzeugt, die hörbar werden.

[andi_m]

Da wird Boxsim immer zu ernst genommen.
Nehmen wir jetzt mal an, das der MT etwa 30% der Leistung abbekommt und wir seine Belastbarkeit zum simulieren mal verdreifachen, liegt der Max-Pegel schon bei 110dB.
Mechanisch ist er dort noch ganz lange nicht an seinen Grenzen.
Also wird da auch nichts besonders klirren.

Gruss Andi_m

[andi_m]

Hallo nochmal

Machen wir noch eine 2. Rechnung:
Wir bleiben jetzt mal bei diesen 110 dB.
Wir hören jetzt eine gute Aufnahme mit etwa +- 10 dB Dynamik.
In diesem Fall wurde der MT mit etwa 15 Watt mittlere Leistung gefüttert.

Das würde wahrscheinlich selbst der FRS8 überleben.

Gruss Andi_m

[walwal]

Lautsprecher sollen nicht überleben, sondern gut klingen.

Ist aber alles sehr theoretisch.

[arnegger]

Sehr schönes Projekt. 2 13er können im Tieftonbereich eine gute Figur machen, kenne ich von meiner Jaster.

Timmermanns hat vor einigen Jahren ja auch mal eine Box gemacht mit 2 AL130, einem Scan-Speak 10er als Mitteltöner und Expolinear Bändchen. Denke dies ist eine gute "light" Umsetzung dieses Konzepts.

[andik]

Gefällt mir auch sehr gut.

Was mich noch juckt, wenn die jetzt für die Tochter sind, was steht dann bei Dir im Arbeitszimmer? (da sollten ja eigentlich die hier rein)

[Rainer_G]

Gefällt mir auch sehr gut.
Was mich noch juckt, wenn die jetzt für die Tochter sind, was steht dann bei Dir im Arbeitszimmer? (da sollten ja eigentlich die hier rein)

In meinem Arbeitszimmer stehen 2 Stck. Bijou 170, die ich vor einigen Wochen gebaut habe. Klingen sehr gut und stehen auf der ziemlich großen Schreibtischfläche.

[Rainer_G]

Nach vielen Hörsitzungen habe ich die FW etwas angepaßt:

Um die Mitten und Höhen etwas "frischer" zu gestalten, habe ich bestimmte Widerstände im MT- und HT-Zweig entfernt (ca. 1,5 db Anhebung). Im TT-Zweig habe ich die Spule des Saugkreises von 15mH auf 10mH reduziert. Der Buckel bei 120 Hz ist weg. Der TT klingt dadurch straffer. Insgesamt ist der Klang dadurch ausgeglichener und durchhörbarer geworden ohne agressiv zu sein. Mir gefällt die neue Abstimmung sehr gut, insbesondere bei normaler Zimmerlautstärke.

Die neue Simu vom 31.10.2013 ist im post # 1 zu sehen.

Ungültig. Durch Weiterentwicklung der Weiche überholt !

[Pansen]

Letzten Samstag war ich bei Rainer und durfte mir die Standbox einmal anhören. Man kann es nicht anders sagen - der Lautsprecher ist klanglich eine verdammt runde Sache. Es klingt ausgeglichen, räumlich und sehr harmonisch. Der Grundton und Bass fügt sich sehr gut ein, der Mittelhochton ist angenehm. Nichts sticht heraus, eine sehr langzeittaugliche Box mit hohen akustischen Qualitäten (keine Verfärbungen o.ä.).

Da Rainer ohne elektronische Entzerrung arbeitet, habe ich es mir nicht nehmen lassen mal Acourate anzuwerfen. Da zeigte die Box dann ihr volles Potenzial. Klar kann man nicht die Abbildung einer Concorde oder nem WG erwarten, aber ansonsten wusste die Standbox vollends zu überzeugen. Beim Vergleich mit der Bijou 170 zeigte sich dann eine leichte Schwäche der Auflösung im Hochton: die KE25SC ist eben auch preislich eine ganz andere Liga. Für den Preis ist die Standbox jedenfalls der absolute Knaller für stundenlanges angenehmes und hochwertiges Musikvergnügen. Vom Pegel her muss man sich übrigens auch keine Sorgen machen.

[Rainer_G]

@ Pansen

Markus, danke für deinen Bericht. Es ist immer sehr lehrreich auch mal einen Hörcheck durch andere Ohren zu erfahren.

Besonders interessant war die Vorführung von Acourate. Ein mächtiges Werkzeug und die Ergebnisse der Korrekturen waren beeindruckend. Es juckt mich gewaltig, so was mir ebenfalls zuzulegen.

Leider musste ich feststellen, dass meine alten Ohren die bessere Auflösung der KE25SC in der B170 nicht mehr so richtig mitkriegen. Markus Jung-Ohren sind da noch wesentlich sensibler.

Bei der Messung haben wir festgestellt, dass der Hochton der Standbox zu sehr hervortrat. Da ich schon vorher Änderungen an der Weiche vorgenommen hatte wurde jetzt der HT-Bereich noch abgesenkt.

Die jetzt aktuelle BoxSim-Datei vom 19.11.2013 ist in post #1 aufgeführt.

[Pansen]

Wobei Rainer, du hast dich nach dem Umschalten auf Bijou als erstes rumgedreht und gemeint, die Auflösung wäre jetzt doch höher.

[CBM]

Hallo Rainer,
schöne Boxen.

@Pansen:
Ich muß das mal stark anzweifeln, daß die G20 nicht die Auflösund hat wie die KE.
Natürlich stellt die KE im Berich von 2500 bis 4000Hz die G20 in den Schatten,
aber dann werden sich die nicht mehr viel tun.
Es werden einfach die Abstimmungsunterschiede sein, wie unterschiedliche
Trennfrequenzen.
Das mußte ich mal kurz los werden, es werden immer wieder günstige Visatöner
unterschätzt, besonders diese kleine zarte Klöttchen

P.S. Natürlich kann die KE auch etwas mehr Pegel

Gruß Thomas

[Pansen]

Da hast du bestimmt recht. Ich bin eigentlich kein Verfechter von Chassisklang und Visaton hat ja auch mal nachgewiesen, das hör- und messtechnisch zwischen den Hochtönern im Messraum bei Entzerrung auf gleichen Frequenzgang kein Unterschied besteht.

Die Bijou hat mit ihrem Abstrahlverhalten sicher ein stärkeres Diffusfeld und daher hört es sich so an, als ob man mehr hört weil die Bündelung nicht so stark ist und die ganzen wiedergegebenen Töne auch so das Ohr erreichen - ohne das man penibel ausgerichtet hat. Rein tendenziell, denn so hoch ist die Bündelung der Standbox ja auch nicht.

[Rainer_G]

So, ich habe mir Acourate, ein kalibriertes Meß-Micro und ein USB-Interface mit Micro-Anschluß zugelegt. Da ich meine CD-Sammlung auf einem notebook abgespeichert habe und diese mit dem J.River media center 19 (MC 19) als Player betreibe, bot sich diese Software-Lösung mit Acourate an. Die von Acourate ermittelte Korrekturdatei (Faltung) lässt sich in das MC 19 ohne Probleme einbinden.

Die Korrekturdatei wird durch Messung am Hörplatz, Definition einer Zielkurve und der Generation der Filter für Frequenzgang und Phasenkorrektur gebildet. Persönliche Hörgewohnheiten können dort durch Korrekturen in beliebiger Form einfliessen. Accourate ist ein hochwertiges, mächtiges und individuell konfigurierbares Werkzeug. Die Einarbeitung in das Programm gelingt relativ schnell, die Programmabläufe werden durch Makros unterstützt.

Mich hat Pansen hilfreich unterstützt. Markus, vielen Dank dafür.

Bild 1 zeigt die Messung der Standbox am Hörplatz. Die unvermeidbaren Raumeinflüsse, besonders im TT-Bereich, sind unschwer zu erkennen. Bild 2 zeigt die Messung nach der Korrektur. Die Raummoden sind verschwunden, der Frequenzgang wurde lineralisiert, eingestellt wurde ein leichter Frequenzgangabfall (ca. -3db) in Richtung Höhen.

Der Klang ist jetzt straff und sehr gut durchhörbar. Die Zielkurve und damit die Korrekturdatei lässt sich je nach Hörempfinden leicht und schnell ändern.