Hallo zusammen!
Nach jahrelangem "rumbasteln" (anders kann man es nicht nennen) und reichlichen Fehlschlägen, wollte ich endlich mal etwas Vernünftiges zaubern.
Planung
Für Visaton Systeme hatte ich mich prinzipiell schon entschieden, wusste aber noch nicht genau welche.
Als Gehäuseform schwebte mir eine schlanke Säule vor, die einem nicht gleich ins Gesicht springt. Als grobe Schallwandmaße hatte ich um die 30x100 cm geplant. Die Gehäusetiefe ergab sich dann später aus den beiden verwendeten Tieftönern.
Als Hoch-,Mittelton-Duo habe ich mir dann den DSM 25 FFL und DSM 50 FFL zugelegt. Sowohl technisch als optisch hat mir das Paar sehr gut gefallen.
Auf Grund der schmalen Gehäuseform waren Tieftöner über 20cm nicht drin und der seitliche Bass, wie in einigen Bauvorschlägen, gefiel mir nicht, also habe ich die Idee von zwei 20 cm Bässen (je 4 Ohm) in Reihe geschaltet umgesetzt. Hier habe ich mich für je zwei W 200s entschieden. Trotz des bescheidenen Preises, sollte man diese Systeme nicht unterschätzen, wie sich später herausstellte.
Jetzt waren also alle Maße des Gehäuses vorhanden, so dass ich mich an die Zeichnungen machen konnte.
Die Fertigmaße sind 30x100x34 cm (BxHxT) und ergeben ein Bruttovolumen von rund 76 Litern.
Der Bassreflexkanal besteht aus 10 cm dickem Abflussrohr (Das orange Kunststoffrohr ist dickwandiger und dafür besser geeignet).
Ich habe es im unteren Viertel auf die Rückseite verbannt und auf eine Frequenz von 34 Hz abgestimmt.
Frequenzweichen
Nun war die Frequenzweiche dran.
Die standart Berechnungsformeln reichten mir hier nicht aus, so dass ich auf Boxim zurückgriff und laaaaaaange Zeit damit verbrachte.
Was dabei rauskam war folgendes:
Um die Auslöschung der Übernahmefrequenzen durch Phasenverschiebung zu umgehen, musste ich hier die Hochtöner verpolen. Durch den 18dB Zweig des Hochtöners und den Korrekturgliedern im Mittel- und Tieftonzweig, habe ich sehr lineare Übernahmebereiche erzielt.
Die Dämpfungsglieder im Hoch- und Mitteltonzweig wurden später durch Regler auf der Rückseite ersetzt.
Nach all dem theoretischem konnte ich nun zum praktischem übergehen.
Nach einer nicht gerade preiswerten Bestellung bei Intertechnik und einen kleinen Abstecher in den Elektronikmarkt an der Ecke zwecks Platinenätzen, war alles parat um die guten Stücke zu bauen.
Gehäuse
Die einzelnen Gehäuseteile habe ich mir im Bauhaus zuschneiden lassen. Zusätzlich zu den Gehäusewänden, habe ich mir 10 cm breite Streifen als Versteifungen zuschneiden lassen. Alles aus 19 mm MDF-Platte.
Der Zusammenbau war recht simpel, da die Zuschnitte exakt zueinander passten.
Seiten-und Rückwand, sowie Boden, Decke und Versteifungen habe ich aufeinander verschraubt und vergeklebt.
Für die Front habe ich gehobelte Dachlatten als Auflage montiert, dadurch hatte ich eine Ecke um abgerundete Kanten aus Viertelrundhölzer zu bauen.
Finish
Als Finish wählte ich Ahornfurnier, passend zu meiner restlichen Einrichtung.
Das Funier ist selbstklebend (zum Aufbügeln). Aus Mangel am nötigem Werkzeug habe ich diese Variante gewählt und ein sehr gutes Ergebniss erzielt.
Das zeitraubene und auch anstrengende Schleifen des Funiers brauche ich, glaub ich, nicht weiter zu erklären. Als Lasur habe ich einen kratzfesten Holz-und Korksiegel genommen(Seidenglanz).
Hier noch ein paar Technische Daten:
Nennbelastbarkeit: 130W
Musikbelastbarkeit: 180W
Impedanz: 4Ohm
Frequenbereich(-8dB): 30-35000Hz
Mittlerer Kennschalldruck: 85dB
Fazit
Die Planung hat die meiste Zeit in Anspruch genommen. Wieviele Nächte ich am Rechner gesessen habe und unzählige Simulationen habe laufen lassen ist echt unnormal.
Aber die Mühe hat sich gelohnt.
Eigentlich ist es egal welche Musik, auch bei erheblich überschrittener Zimmerlautstärke machen sie eine gute Figur. Die Höhen sind weich und exakt gezeichnet, der Mitteltonbereich wirkt luftig und nicht anstrengend und auch das Bassfundament weiss zu überzeugen. Weiche, tiefe Bässe, knackige Pauken und auch die Percussions werden exakt wiedergegeben.
Durch die Pegelregler lassen sich die Lautsprecher gut an räumliche Gegebenheiten anpassen.
Dieser Höreindruck ist natürlich subjectiv und von der Qualität der Musik abhängig.
Befeuert werden sie von einer Technics SU-A909 Endstufe, SU-C909 Vorverstärker(Direct). Die Testmusik kommt in DVD-Audio Qualität(192kHz/24bit) direckt vom Rechner (E-MU 1212m Audiokarte).
Eure Meinungen und Ratschläge (vielleicht für ein weiteres Projekt) sind herzlich Willkommen.
Grüße
Nach jahrelangem "rumbasteln" (anders kann man es nicht nennen) und reichlichen Fehlschlägen, wollte ich endlich mal etwas Vernünftiges zaubern.
Planung
Für Visaton Systeme hatte ich mich prinzipiell schon entschieden, wusste aber noch nicht genau welche.
Als Gehäuseform schwebte mir eine schlanke Säule vor, die einem nicht gleich ins Gesicht springt. Als grobe Schallwandmaße hatte ich um die 30x100 cm geplant. Die Gehäusetiefe ergab sich dann später aus den beiden verwendeten Tieftönern.
Als Hoch-,Mittelton-Duo habe ich mir dann den DSM 25 FFL und DSM 50 FFL zugelegt. Sowohl technisch als optisch hat mir das Paar sehr gut gefallen.
Auf Grund der schmalen Gehäuseform waren Tieftöner über 20cm nicht drin und der seitliche Bass, wie in einigen Bauvorschlägen, gefiel mir nicht, also habe ich die Idee von zwei 20 cm Bässen (je 4 Ohm) in Reihe geschaltet umgesetzt. Hier habe ich mich für je zwei W 200s entschieden. Trotz des bescheidenen Preises, sollte man diese Systeme nicht unterschätzen, wie sich später herausstellte.
Jetzt waren also alle Maße des Gehäuses vorhanden, so dass ich mich an die Zeichnungen machen konnte.
Die Fertigmaße sind 30x100x34 cm (BxHxT) und ergeben ein Bruttovolumen von rund 76 Litern.
Der Bassreflexkanal besteht aus 10 cm dickem Abflussrohr (Das orange Kunststoffrohr ist dickwandiger und dafür besser geeignet).
Ich habe es im unteren Viertel auf die Rückseite verbannt und auf eine Frequenz von 34 Hz abgestimmt.
Frequenzweichen
Nun war die Frequenzweiche dran.
Die standart Berechnungsformeln reichten mir hier nicht aus, so dass ich auf Boxim zurückgriff und laaaaaaange Zeit damit verbrachte.
Was dabei rauskam war folgendes:
Um die Auslöschung der Übernahmefrequenzen durch Phasenverschiebung zu umgehen, musste ich hier die Hochtöner verpolen. Durch den 18dB Zweig des Hochtöners und den Korrekturgliedern im Mittel- und Tieftonzweig, habe ich sehr lineare Übernahmebereiche erzielt.
Die Dämpfungsglieder im Hoch- und Mitteltonzweig wurden später durch Regler auf der Rückseite ersetzt.
Nach all dem theoretischem konnte ich nun zum praktischem übergehen.
Nach einer nicht gerade preiswerten Bestellung bei Intertechnik und einen kleinen Abstecher in den Elektronikmarkt an der Ecke zwecks Platinenätzen, war alles parat um die guten Stücke zu bauen.
Gehäuse
Die einzelnen Gehäuseteile habe ich mir im Bauhaus zuschneiden lassen. Zusätzlich zu den Gehäusewänden, habe ich mir 10 cm breite Streifen als Versteifungen zuschneiden lassen. Alles aus 19 mm MDF-Platte.
Der Zusammenbau war recht simpel, da die Zuschnitte exakt zueinander passten.
Seiten-und Rückwand, sowie Boden, Decke und Versteifungen habe ich aufeinander verschraubt und vergeklebt.
Für die Front habe ich gehobelte Dachlatten als Auflage montiert, dadurch hatte ich eine Ecke um abgerundete Kanten aus Viertelrundhölzer zu bauen.
Finish
Als Finish wählte ich Ahornfurnier, passend zu meiner restlichen Einrichtung.
Das Funier ist selbstklebend (zum Aufbügeln). Aus Mangel am nötigem Werkzeug habe ich diese Variante gewählt und ein sehr gutes Ergebniss erzielt.
Das zeitraubene und auch anstrengende Schleifen des Funiers brauche ich, glaub ich, nicht weiter zu erklären. Als Lasur habe ich einen kratzfesten Holz-und Korksiegel genommen(Seidenglanz).
Hier noch ein paar Technische Daten:
Nennbelastbarkeit: 130W
Musikbelastbarkeit: 180W
Impedanz: 4Ohm
Frequenbereich(-8dB): 30-35000Hz
Mittlerer Kennschalldruck: 85dB
Fazit
Die Planung hat die meiste Zeit in Anspruch genommen. Wieviele Nächte ich am Rechner gesessen habe und unzählige Simulationen habe laufen lassen ist echt unnormal.
Aber die Mühe hat sich gelohnt.
Eigentlich ist es egal welche Musik, auch bei erheblich überschrittener Zimmerlautstärke machen sie eine gute Figur. Die Höhen sind weich und exakt gezeichnet, der Mitteltonbereich wirkt luftig und nicht anstrengend und auch das Bassfundament weiss zu überzeugen. Weiche, tiefe Bässe, knackige Pauken und auch die Percussions werden exakt wiedergegeben.
Durch die Pegelregler lassen sich die Lautsprecher gut an räumliche Gegebenheiten anpassen.
Dieser Höreindruck ist natürlich subjectiv und von der Qualität der Musik abhängig.
Befeuert werden sie von einer Technics SU-A909 Endstufe, SU-C909 Vorverstärker(Direct). Die Testmusik kommt in DVD-Audio Qualität(192kHz/24bit) direckt vom Rechner (E-MU 1212m Audiokarte).
Eure Meinungen und Ratschläge (vielleicht für ein weiteres Projekt) sind herzlich Willkommen.
Grüße
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