VOX mit gerundeter Seitenwand

[chrisi]

Bubinga gibt es bis zu 65 cm, falls es etwas edler aussehen soll.

[calypso]

Furnier

WO ???

[chrisi]

Hatte ich bei einem heimischen Großhändler (Kula) bekommen. Der Preis ging mit ca 6€ der Quadratmeter auch noch. Allerdings muss man mindesten 2,4,6.. usw. Blätter abnehmen und das kann bei einer Länge von teilweise 3m recht teuer werden.Es handelte sich dabei um Messerfurnier.

[MrWoofa]

Hi,

bei uns in der Umgebung ist ein Furniergroßhandel, alles Messerfurnier. man muß allerdings nen ganzes Paket abnehmen (32 Blatt).

[walwal]

@calypso

Wenn Du sagst, wo Du wohnst, kann man Dir leichter helfen!

[Merlin]

So, weil immer wieder Fragen kommen wie man was am besten macht etc, gerade die gerundeten Seitenwände, stelle ich hier mal eine kleine Fotostory online wie der bisherig Stand der Custom Vox ist. Als erstes hier nochmal der letzte Entwurf wie die Box aussehen soll. Im letzten Entwurf war das BR25.50 eingesetzt, nun bin ich auf 19.95 umgestiegen wegen des grösseren Querschnitts und vermeidung eventueller Strömungsgeräusche. Der letzte Stand wies aussehen soll ist also dieser:



So, nun nach und nach die Schritte des Aufbaus. Es wird natürlich der Weg gezeigt wie ich es gemacht habe. Kann natürlich auch gut sein das es hier und da bessere Möglichkeiten gibt. Es wäre nett wenn Verbesserungsvorschläge genannt werden, denn ich bau ja 7 Voxen in diesem Design (bzw 6, der Center wird ja anders). Auf die kleinen Vorschaubilder kann man jeweils draufklicken für eine etwas grössere Version. Für noch hochauflösende Bilder einfach Email oder PN an mich. Originalgrösse der Bilder ist jeweils 2400 x 1800.

Ich sage jetzt schon einmal Entschuldigung für das Beitrags-Flooding welches nun kommt, aber ich meine mich zu erinnern das man hier nur maximal 9? Bilder pro Beitrag posten kann.

[Merlin]

Schritt 1: Schablonen




Zuerst wird die Form direkt mit dem CAD-Programm in 1:1 Grösse ausgedruckt. Aber halt! Hier gibt es einiges zu beachten... Die Form wie Sie nachher sein soll ist natürlich kleiner als die Schablone! Und zwar muss man hier etwas rechnen. Ich nutze einen 6 mm Fräser für den Ausschnitt der Formen. Also muss die Schablone schon einmal 6mm grösser sein. Weil der Fräser nimmt ja Material weg! Dieses muss man ja dann abziehen. Ausserdem gibt es noch etwas weiteres zu beachten: Den Abstand zwischen Aussendurchmesser des Kopierrings bis zum Aussendurchmesser des Fräsers! In meinem Fall sind das bei einem 6mm Fräser dann 10mm... Also: Die Form welche als Kopierschablone genutzt werden kann muss insgesamt rundherum 16mm grösser sein als die Form die im Endeffekt dann mit der Schablone erstellt werden soll. Also einfach im CAD Programm die Form dementsprechend Ändern (Vorsicht, nicht vergrössern, sondern versetzen! So werden alle Eckpunkte um 16 mm nach Aussen versetzt, ist etwas anderes als Vergrössern)

Da die nun gedruckte Form nicht 1:1 auf ein DIN A4 Blatt passt kann man die Form einfach über 4 Blätter drucken und diese dann zusammenkleben (Tesafilm) und dann aus dem kompletten Blatt die Form ausschneiden. Diese Form wird dann auf das Material übertragen, woraus dann später die Frässchablone entstehen soll. In meinem Fall benutze ich 3,2 mm HDF für die Frässchablonen (Einfach weils grad da ist weil ich daraus auch die Seitenwände forme).

Die übertragende Form kann man dann einfach mit der Stichsäge aussägen (ganz feines Sägeblatt und auf relativ langsamer Stufe sägen, das geht am besten). Man muss hier sehr genau arbeiten damit nachher alles passt. Bild 4 zeigt die ausgesägte Negativform, welche ich dann als Frässchablone benutzen kann. Die Kanten werden noch einmal mit Schmirgelpapier kurz angeschmiergelt damit es eine saubere Kante ergibt. Anschliessender Test zeigt das die Papierform genau in die Negativform passt.

[Merlin]

Schritt 2: Oberfräse umbauen



Als ich das erste mal die Frässchablone nutzen wollte merkte ich das das so ohne weiteres nicht sauber funktionierte. Der Kopierring (glaube so hiess das Dingen an der Fräse welches man braucht um Frässchablonen nutzen zu können) hat ja eine bestimmte Höhe. Und zwar ragte dieser in meinem Fall ca 7 mm über der Auflagefläche der Oberfräse hervor. Da meine Frässchablonen aber nur 3 mm hoch sind darf der Abstand maximal die 3 mm betragen. Ansonsten steht die Oberfräse ja nur auf dem kleinen Ring und kann nicht ohne das Sie hin und her wackelt sauber geführt werden, weil die Auflagefläche der Oberfräse ja nicht aufliegen kann. Deswegen habe ich mir die Auflagefläche einfach erhöht. Aus dem dünnen HDF also einfach eine zweite Auflagefläche identisch der Standard-Auflage erstellt und beide Auflagen übereinander gelegt. Ich habe dann auch noch etwas längere Schrauben besorgt damit das dann alles passt. Den letzten Millimeter habe ich mit eine Ähnlichen Form aus dünner Pappe ausgeglichen und alles übereinandergelegt und wieder angeschraubt. Getestet: Passt! So kann man die Frässchablonen dann auch nutzen

[Merlin]

Schritt 3: Grundform der Streben ausfräsen




Am Anfang... war das Holz...

Da liegt er also, ein ganzer Berg MDF, genaugenommen 60m² 19er MDF und 60m² 3,2er HDF für die Seitenwände. Nein, ich möchte nicht die Tenne ausbauen *G* Das sollen nur ein paar Boxen werden für mein Heimkino. Ok, also los... Die Frässchablone wird nun einfach mit 2 kleinen Schrauben auf einer MDF-Platte fixiert damit Sie nicht mehr verrutschen kann. Dann wird die Oberfräse innerhalb der Schablone platziert, so lange an einen Rand geschoben bis der Kopierring der Oberfräse an eine Kante der Frässchablone anliegt und dann einfach einmal an den Rändern der Schablone entlanggeführt. Um den Fräser nicht allzu sehr zu quälen mache ich das in 2 Schritten. Im ersten Schritt ca 10mm vom Material ausfräsen, im zweiten Schritt dann durch. Geht sehr gut. Die Fertige Grundform fällt dann einfach nach unten raus. So entstehen nach und nach die Grundformen der Querstreben.

[Merlin]

Schritt 4: Löcher für die Stichsäge





Auch hier einfach vorher in der CAD Software die Löcher platzieren. Und zwar so das man nachher nur noch die Aussenradien der Löcher mit einer geraden Linie verbinden muss um den kompletten Ausschnitt zu haben. Die richtig platzierten Löcher dann wieder 1:1 ausdrucken. Dann einfach die gedruckte Form genau auf eine vorher ausgefräste Grundform aus dem 3mm HDF auflegen und mittig der markierten Löcher je einen Nagel schlagen. Der Nagel muss komplett durch das HDF geschlagen werden. Bild 3 zeigt die fertige "Lochschablone"

Die Lochschablone kann man dann einfach auf eine fertige Grundform auflegen und dann einfach auf jeden Nagel einmal leicht draufhauen, so dass er eine Kerbe in dem MDF der Grundform macht. Denn in diese Kerbe kann man nun perfekt den Bohrer zentrieren. Ein Holzbohrer geht dann automatisch genau in die Kerbe mit der Spitze und man kann ohne Probleme perfekt platzierte Löcher Bohren. Nun nur noch die Löcher aussen mit Linien verbinden und schon hat man eine Führungslinie an der man nachher mit der Stichsäge entlangfahren kann. Das gleiche macht man nun mit den anderen Formen die man so nachher als Querstreben benötigt.

[Merlin]

Schritt 5: Ausschnitte aus der Grundform





Nun werden erst einmal mit der Stichsäge die Ausschnitte gemacht. Dafür einfach das Sägeblatt in ein vorher gebohrtes Loch rein und dann an der Linie bis zum nächsten Loch vorfahren. So werden nach und nach alle Ausschnitte gemacht und es entsteht eine fertige Querstrebe. Das gleiche nun ein paarmal wiederholen bis alle Querstreben soweit fertig sind. Ich habe dann noch die Innenkanten der Querstreben abgerundet. Ich denke das macht keinen wirklichen Sinn, weder akustisch noch optisch da sich ja nachher alle Querstreben innerhalb der Box befinden *G* Aber gut... Habe einfach einen anderen Fräser auf die Fräse gemacht mit einem gerundeten Kegel und dann beidseitig die Innenausschnitte der Querstreben gerundet. Aussen natürlich nicht weil da brauch ich ja möglichst viel Auflagefläche zum Verleimen der Aussenwände später.

[Merlin]

Schritt 6: Sockel / Füsse





Weiter gehts mit dem Sockel der Box. Hier wie immer vorher die benötigten Teile wieder um 16mm erweitert und die Formen 1:1 ausgedruckt und auf das HDF übertragen um daraus wieder Frässchablonen zu fertigen. Bild 2 zeigt die beiden fertigen Frässchablonen für die Füsse. Bild 3 dann die schon fertig ausgefrästen Füsse. Die letzten 2 Bilder zeigen wie die Füsse dann mit der im nächsten Schritt dokumentierten Sockel-Grundform verbunden werden. So entsteht ein hoffe ich sehr stabiler Sockel für die Box.

[Merlin]

Schritt 7: Sockel / Grundform





Hier wirds etwas schwieriger... Und zwar: Um an der Grundform wirklich GENAU die gleichen Rundungen etc zu haben wie bei den Füssen, konnte ich nicht einfach eine Frässchablone für die Socke-Grundform fertigen. Das wäre sicher zu ungenau geworden weil die mit der Grundform verbundenen "Ärmchen" dann nicht 100% mit den Fuss-Formen übereingestimmt hätte. Also hab ich mir erstmal die Grundform wieder ausgedruckt und auf das MDF übertragen. Und dann habe ich einfach die Frässchablonen für die Füsse genommen und auf die aufgezeichnete Sockel-Grundform gelegt. So kann ich sicher sein das die Rundung genau die gleiche wird. Hier muss man dann natürlich aufpassen das man nun nicht die komplette Form ausfräst sondern halt nur den Teil welcher bei der Grundform als "Ärmchen" herauskommt. Bild 6 zeigt sehr gut was gemeint ist. Man sieht das nur ein Teil der Fuss-Grundform ausgefräst wurde. Der Rest der Sockel-Grundform wird nun mit der Stichsäge ausgesägt. So kann man die Sockel-Grundform komplett aus dem HDF raustrennen. Das Resultat ist die Grundform wie sie sein sollte mit identischen Rundungen wie die vorher erstellten Füsse der für den Sockel.

[Merlin]

Schritt 8: Sockel / Übergang zur Grundform des Gehäuses




Als nächstes brauche ich eine Form, welche den Übergang vom Sockel der Box zu der eigentlichen Grundform des Gehäuses schafft. Auch hier wieder erst die Form 1:1 gedruckt und ausgeschnitten. Dann diese Form auf eine fertige Grundform übertragen. Zum Schluss wieder die Form ausgeschnitten. Die 2 langen Geraden Schnitte kann man in diesem Fall am besten mit der Kreissäge machen, wird sauberer als mit der Stichsäge. Den Rest kann man eh nur mit der Stichsäge aussägen.

[Merlin]

Schritt 9: Sockel / Rohbau zusammenstecken




So, im nächsten Schritt müssen noch einige Teile für den Sockel gefertigt werden. Zum Beispiel die Seitenwände des Sockels welche hochkant auf den Sockel gestellt werden und wo dann die eben erstellte Übergangs-Grundform draufgesteckt wird. Von diesen Teilen habe ich leider gerade kein Einzelfoto. Aber man kann auf den ersten Bildern recht gut erahnen wie das aussehen muss. Unten müssen halt 2 Ausschnitte für die Füsse rein und oben dann eine erhöhung wo die Übergangs-Grundform draufgesteckt wird. Nun muss noch für vorne vor eine Blende / Abdichtung des Volumenkörpers erstellt werden (siehe Bild 3 und 4). Dieser Vorderwand habe ich aus optischen Gründen beidseitig eine 45° Fase versehen weil die Box selbst ja auch eine Fase bekommt. Die Fase kann man in diesem Fall am besten direkt an der Tischkreissäge machen (wenn das Sägeblatt im Winkel verstellbar ist). Das letzte Bild zeigt den zusammengesteckten Sockel von hinten.