Wieder eine VOX 253. Diesmal mit Hawaphon-Dämmung und verschraubter Rückwand

[thofah]

Das wird dann ja der nächste Threat. Diese Boxen sind doch schon lange fertig.

Ich finde schön, dass Andreas den Bau genauso ausführlich beschreibt, wie anfangs den "Zuschnitt".

Ich freue mich schon auf die Fortsetzung und auf den Hörbericht. Gerade weil er schon etwas länger mit seinen Voxen hört.

Gruß
Thomas

[harry_m]

Original geschrieben von thofah
...Ich freue mich schon auf die Fortsetzung und auf den Hörbericht...

Ich bin gespannt, was über den Klang der VOX noch geschrieben werden kann.

[walwal]

Harry 5000

Ja, das frage ich mich auch!
Zumal nichts über Hören zu Hause geht....

[thofah]

Ich bin gespannt, was über den Klang der VOX noch geschrieben werden kann.

Natürlich klingt seine nicht anders, aber die Beschreibung wie Andreas den Klang empfindet (und was er dagegen tun möchte )

Wir sind schließlich in einem Lautsprecher Forum und nicht im Tischlerforum

Gruß
Thomas

[Andreas]

Teil 10

Die Boxen waren nun bis auf die Lackierung und einigen Kleinigkeiten fertig. So galt es noch z.B. die Abdichtung der Rückwand vernünftig herzustellen, damit die Luft nur durch den Bassreflexkanal schwingen konnte und nicht irgendwo aus dem Gehäuse austrat. Zu diesem Zweck kaufte ich Dichtband im Baumarkt ein. Das Band verklebte ich ringsum entlang der Kanten. Klebstoff brauchte vorher nicht aufgetragen zu werden, da das verwendete Band selbstklebend war.

Bilder 77 bis 79



Als nächstes galt es die Spikes unter den Grundplatten der Gehäuse zu schrauben. In die vorgebohrten Grundplatten wurden die Einschraubmuttern und die Spikes gedreht. Sie sollen jedoch demnächst anderen weichen. Die Spikes in vergoldeter Optik passen nach meinem Geschmack nicht zu den Aluminiummembranen der AL 130. Hier vielleicht ein Anreiz an Visaton die Spikes nicht nur in vergoldeter- sondern auch in verchromter Optik oder ähnliches anzubieten. Mit den Spikes an sich bin ich sehr zufrieden.

Bild 80



Die Terminals der Voxen habe ich mit wenig Aufwand gering modifiziert. Später sollen sie ebenfalls wie im Teil 3 bereits geschrieben ausgetauscht werden. Die verzinkten Anschlussfahnen habe ich gegen Rundösen aus massivem 1,5mm² Kupferdraht ausgetauscht. An diese Rundösen wurden anschließend die Leitungen zu den Chassis angelötet.
An dieser Stelle vielleicht noch eine Überlegung, kann ja jeder machen wie er will. Ich bin der Meinung, dass das beste Terminal kein Terminal ist. Sieht zwar Sch… aus wenn die Leitungen vom Amp durch 2 abgedichtete Löcher in die Box geführt werden, aber Störeinflüsse durch Übergangswiderstände o.ä. bleiben gänzlich aus. Ich gebe zu hab´ ich bisher auch noch nicht gesehen, aber ´ne Überlegung wär´s wert.

Bilder 81 bis 83



Nachdem die Chassis eingebaut und bevor die Gehäuse lackiert wurden wollte ich unbedingt die klanglichen Qualitäten meiner Voxen testen. Im Partykeller, der vorher als Werkstatt diente, wurden die Boxen aufgestellt. Dabei standen die Boxen ca. 3,5m auseinander und in einem Abstand von ca. 0,8m von der Wand. Ob, wie im vorigen thread angesprochen, hier überhaupt noch was zu den klanglichen Qualitäten gesagt werden kann, weiß ich nicht. Ich versuch´s mal auf meine Weise.
Mein Verstärker und CD-Player wurden in den Keller gebracht und angeschlossen. Alle Anschlüsse wurden vor dem ersten Hören nochmals überprüft. Ich überlegte welche CD ich denn zuerst hören mochte. Aus einer Vielzahl von Musikmaterial entschied ich mich für Melissa Etheridge „similar features“. Schon die ersten Takte zeigten mir, dass ich Musik von einer anderen Seite kennen lernen werde. Ich konnte es nicht fassen, der Bassregler stand in Mittelstellung, also neutral, und doch waren die Bässe so präsent wie nie zuvor. Mir wurde klar wie grottenschlecht meine bisherigen Boxen sein mussten. Dass man mit dem Austausch eines Gliedes in der Kette solche Ergebnisse erzielen könnte hätte ich nicht gedacht. Die weiteren Takte, als die Percussions einsetzten, kamen so klar, hell und deutlich, dass ich dachte im Konzert zu sitzen. Wo waren denn all´ die Instrumente vorher? Beim nächsten Stück „chrome plated heart“ bekam ich ´ne Gänsehaut, ich saß mitten im Konzert! Eine weitere CD war schnell eingelegt. Es folgte „hell freezes over“ von den Eagles. Die CD startete ich vom 2. Titel „love will keep us alive“ aus. Die Gitarrenklänge und Stimmen waren so sanft und ruhig, dass ich die Gefühle während des Konzertmitschnitts im November 1994 quasi miterleben durfte. Traumversunken kam ich zu Beginn des 6.Titels „hotel california“ wieder zu mir. Da war er wieder, der Bass. Wer das Stück auf dieser CD kennt weiß wovon ich rede. Die Voxen wollte ich zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr missen und das ist bis heute so geblieben. Es folgten an diesem Tag noch etliche CDs z.B. „living under june“ von jann Arden, alle Titel und die Eindrücke wieder zu geben würden den Rahmen an dieser Stelle sprengen. Obwohl die Voxen noch nicht eingespielt waren übertrafen sie meine Erwartungen bei Weitem. Ich warf mir vor die Boxen nicht schon früher gebaut zu haben. In den nächsten 10 Tagen ließ ich die Boxen von morgens bis abends spielen. Mal rockig, mal schnulzig und mal klassisch, in allen Frequenzen sollten sie sich einspielen und heimisch fühlen. Heute, nach gut 2 Jahren des Projektes tut es mir nicht leid die Boxen als diy-er gebaut zu haben. Ich kann nur allen Unentschlossenen empfehlen ihr Projekt zu beginnen. Je eher ihr beginnt umso eher kommt ihr in den Genuss highendiger Musik. Einen Tipp möchte ich euch auf den Weg geben: Überlegt den nächsten Arbeitsschritt sehr genau, dadurch lassen sich die meisten „Fehler“ umgehen. Ich würde mich freuen wenn dieser Artikel zum Gelingen eures eigenen Projektes beiträgt. Mittlerweile, so habe ich festgestellt, sind eine große Anzahl von „Bauanleitungen“ mit vielen nützlichen Tipps hier im Forum zu lesen. So finde ich z.B. die Lackierung der Voxen 301 von beatmaster 007 außergewöhnlich schön, da können meine in keinster Weise mithalten. Zur Lackierung meiner Gehäuse in Kürze mehr.
Wer hier nun von mir eine ausschweifende Beschreibung des Klangerlebnisses erwartet hat den muss ich leider enttäuschen. In den einschlägigen Zeitschriften werden manche Boxen ähnlich wie ein guter Tropfen Wein beschrieben. Mit diesen Umschreibungen kann ich mich nicht anfreunden. Dort ist dann die Rede von ausgewogen, frisch, samtig, kernig und harmonisch. Dies sind allesamt positive Eigenschaften eines guten Weins. Ob man diese Charakteristika auch zur Beurteilung einer VOX 253 heranziehen kann weiß ich nicht, zutreffen tun sie jedoch allemal!!

Die folgenden Bilder zeigen eine Box mal ohne- und mal mit Bespannrahmen. Auch ohne den Rahmen gefällt sie mir entgegen meinen Erwartungen sehr gut.

Bilder 84 und 85



Fortsetzung folgt!

[antiasina]

Das was du "präsenten Bass" nennst, nennt der nächste "Dröhnkiste".
So sind halt die Geschmäcker (und Räume) verschieden. Ich stimme auch immer mit eher viel Bass ab. Ich weiß von viel bassschwächeren Boxen, die viel basslastiger klingen, weil sie in einem anderen Raum stehen.
Was den Rest vom Klang betrifft, muss ich sagen, dass sich hier jeder mit Klangbeschreibungen schwertut. Die Weinbeschreibungen sind immer von Leuten, die viel reden und wenig sagen wollen. Vermutlich bezogen sie sich auch eher auf den Wein, den sie während der Hörsession getrunken haben.
Super dass du mit deinen Boxen glücklich bist!
Wie geht es weiter?

[walwal]

Original geschrieben von Andreas
........Ich bin der Meinung, dass das beste Terminal kein Terminal ist. Sieht zwar Sch… aus wenn die Leitungen vom Amp durch 2 abgedichtete Löcher in die Box geführt werden, aber Störeinflüsse durch Übergangswiderstände o.ä. bleiben gänzlich aus. Ich gebe zu hab´ ich bisher auch noch nicht gesehen, aber ´ne Überlegung wär´s wert.

.....

So sieht es ohne Terminal aus

[andik]

Hallo,

die Hörbeschreibung verleitet ja fast dazu die VOX auch zu bauen! Und das dir deine Frequenzwandler auch nach über zwei Jahren nicht langweilig geworden sind, bescheinigt deiner Selbstbauentscheidung auch gute Langzeitqualitäten! Was aber auch immer wieder dazu verleitet mehr zu Probieren und sämtliche Räume mit LS auszustatten, womit wir wieder mal beim HAF sind. Hast du vor noch weitere Boxen zu bauen, oder hast du schon?

[Beatmaster007]

Original geschrieben von Andreas
Mittlerweile, so habe ich festgestellt, sind eine große Anzahl von „Bauanleitungen“ mit vielen nützlichen Tipps hier im Forum zu lesen. So finde ich z.B. die Lackierung der Voxen 301 von beatmaster 007 außergewöhnlich schön, da können meine in keinster Weise mithalten.

Ich auch.

[harry_m]

Beitrag 5001

@walwal:

Stimmt! Habe darauf gewartet, und als es passierte, doch übersehen. Soll ich jetzt einen Sektkorken fliegen lassen oder reicht auch ein Glas vom guten Cabernet Sauvignon aus Chile?

@Andreas:

ich muss immer wieder feststellen, dass weiße Boxen einfach vornehm aussehen. Welche Farbe haben sie denn zum Schluss bekommen? Wenn ich es mir ansehe, so kommt der Gedanke, dass diese braune Fasen mit dem Weiß der MDF-Grundierung ganz gut aussehen.

[Andreas]

Re: Beitrag 5001

Scusi wenn ich mich erst heute wieder melde und auf eure Beiträge antworte. Die Fragen möchte ich kurz beantworten und in Kürze die restlichen Bilder hier einstellen.

Original geschrieben von harry_m

@Andreas:

ich muss immer wieder feststellen, dass weiße Boxen einfach vornehm aussehen. Welche Farbe haben sie denn zum Schluss bekommen? Wenn ich es mir ansehe, so kommt der Gedanke, dass diese braune Fasen mit dem Weiß der MDF-Grundierung ganz gut aussehen. [/B]

Die Boxen haben zum Schluss eine cremefarbene Lackierung bekommen, passend zur Einrichtung. Die Schallwände wurden mit einer leicht grünlichen Farbe besprüht, sodass eine steinartige Oberfläche entstand. Bilder werden folgen!

[Andreas]

Original geschrieben von andik
Hallo,

die Hörbeschreibung verleitet ja fast dazu die VOX auch zu bauen! Und das dir deine Frequenzwandler auch nach über zwei Jahren nicht langweilig geworden sind, bescheinigt deiner Selbstbauentscheidung auch gute Langzeitqualitäten! Was aber auch immer wieder dazu verleitet mehr zu Probieren und sämtliche Räume mit LS auszustatten, womit wir wieder mal beim HAF sind. Hast du vor noch weitere Boxen zu bauen, oder hast du schon?

Die Boxen gefallen mir auch nach über zwei Jahren noch immer und würde sie nochmals bauen, bereut habe ich den Aufwand bisher nie. Da ich noch verschiedenes Material wie Hawaphon, Filz, etc. übrig habe, waren das mit Sicherheit nicht meine letzten Selbstbauboxen von Visaton, leider komme ich aber durch anderweitiger Aufgaben momentan nicht dazu ;-(

[Andreas]

Original geschrieben von walwal

So sieht es ohne Terminal aus

Danke walwal. Jetzt habe ich endlich mal ne Box ohne Terminal gesehen. Und sieht doch gar nicht mal schlecht aus. Deine Bilder tragen dazu bei sich das mit dem Terminal wirklich mal zu überlegen. Wie gesagt, das beste Terminal ist kein Terminal!

[Andreas]

Original geschrieben von antiasina
Das was du "präsenten Bass" nennst, nennt der nächste "Dröhnkiste".

Ja, so ist es nun mal, jeder Mensch hat ein anderes Hörempfinden. Jeder findet zu Hause eine andere Umgebung vor. Mal ist der Raum zu hoch, mal zu niedrig. Mal ist der Raum zu groß oder zu klein. Und mal steht viel im Raum oder er ist fast leer. Ich bin auf jeden Fall begeistert von meinen Voxen. Das soll mich aber nicht davon abhalten mal die Modifizierungen von Visaton in Bezug auf die Mittel-Hochton-Anhebung durchzuführen oder der Maßnahme den Impedanzverlauf des TT zu linearisieren. Wie das zu realisieren wäre steht ja ebenfalls hier im Forum. Probieren geht über studieren. Vielleicht ist ja doch noch ne Steigerung drin. Mit zunehmendem Alter ist es wohl besser ein helleres Klangbild aus den Voxen zu kitzeln. Der Bericht „Home Service“ in der K+T Ausgabe 03-2007 brachte mir diese Erkenntnis.

[Andreas]

Original geschrieben von antiasina
Was den Rest vom Klang betrifft, muss ich sagen, dass sich hier jeder mit Klangbeschreibungen schwertut.

Das ist wohl wahr. Ich kann schlecht in Worte fassen was ich empfinde wenn ich Musik höre. Aber was schon beim ersten Hörversuch aus den Boxen kam hat mich echt umgehauen. Nicht nur, dass die Bässe präsent waren, nein, auch die Höhen waren so wie ich es mochte. Ob noch eine Klangsteigerung drin ist wird sich in den oben genannten Versuchen zeigen. Zuvor möchte ich mir jedoch evtl. noch einen class-d Vollverstärker von h.reith bauen. Zum Probe hören werde ich im November mal zur Messe in Gelsenkirchen fahren. Der Pre und der Amp sollen ja echt gut sein. Wer Erfahrungen diesbezüglich gemacht hat (gerade mit der VOX), kann mir das ja mal hier posten, oder wie sagt man?