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Endstufe ABACUS Rieder 60-120 B

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  • Frank S
    Registrierter Benutzer
    • 26.04.2002
    • 4741

    #31
    Das vereinfachte Kriterium besagt, daß der Verstärker dann stabil ist, wenn die Verstärkung des offenen Kreises beim Erreichen des kritischen Phasenwinkels von 360° unter 1 gefallen ist. Von den 360° gehen beim gegengekkoppelten Verstärker schon 180° am invert. Eingang weg. Bleibt eine Phasenreserve von 360-180=180°.

    Jede Verstärkerstufe kann näherungsweise als P-T1 Glied (Tiefpaß 1. Ordnung) gesehen werden und verursachet damit auch jeweils bis zu 90 Grad Phasendrehung. Bei erreichen der Eckfrequenz sind es genau 45 Grad Phasenfehler. Und das bei Differenzverstärker, Spannungsverstärker und bei Stromverstärker. Man legt meist so aus, daß der Spannungs-und Stromverstärker um eine Zehnerpotenz schneller ist und damit keine zu großen Pahsendreher verursacht. Der Differenzverstärker schlägt aber zu. Bleiben 180.90=90° Reserve.



    In der Regel hat man über der Gegenkopplung einen Kondensator sitzen, um den Frequenzgang nach oben hin zu beschneiden und Störungen zu dämpfen. Zu hohen Frequenzen hin erhält man durch diesen Kondensator aber schon 90° Phasendrehung. Bleiben 180-90=0° Phasenreserve. Verstärker schwingt, wenn in diesem Bereich die Verstärkung des Offenen Kreises über 1 liegt.


    Schaut man sich die meist eingesetzten Schaltungen oder OPs an, so erkennt man, daß die 90° meist ab ~100kHz aufgebraucht sind. Jetzt läßt sich die maximal mögliche Gegenkopplung (=minimal mögliche Verstärkung) aus der Verstärkung des offenen Kreises= offene Kreisverstärkung des OPs * Verstärkung des Gegenkopplungsnetzwerkes bestimmen.

    Aus diesem Grund sind einige schnelle OPs nur bei hoher Verstärkung brauchbar. Bei kleiner Verstärkung (starke Gegenkopplung) werden sie instabil. In diesem Fall steht im Datenblatt, daß der OP für Verstärkungsfaktoren von z.B. >=5 geeignet ist.

    Nach obigen Gesichtspunkten wird auch klar, daß man einen instabilen Verstärker nicht dadurch beruhigen kann, daß man über die Gesamt-Gegenkopplung einen Kondensator schaltet um die Verstärkung im kritischen Bereich zu reduzieren. Es kracht dann erst Recht! Stattdessen muß man die einzelnen Stufen bedämpfen ohne deren Phasenfehler unnötig zu erhöhen. Auch hilgft es, die GGK nicht über den ganzen Verstärker hinweg, sondern stufenweise auszubilden.

    Alternativ baut man einen möglichst schnellen Vesrtärker mit sehr geringem Phasendrehen bis z.B. 1MHz. Den läßt man dann kontrolliert mit seiner Verstärkung abfallen und koppelt streng dagegen. Man erhält eine nahezu idfeale Spannungsquelle mit geringen Verzerrungen.

    Daß die gegenkopplung bei normalen Verstärkern zu langsam ist, ist ziemlich unsinnig. Es ist allenfalls der Verstärker selbst, dessen open-loop Verstärkung zu klein wird. Der Ausgangswiderstand und der Klirr sind Funktionen der open-loop Verstärkung. Kommt man im Nutzsignal in den Bereich, wo diese zusammenbricht, so steigt der Klirr und der Auzsgangswiderstand stark an.

    Zu bedenken ist, daß in diesem Fall der Verstärker ohne GGK auch nicht besser wäre. Im berich absinkender Verstärkung des offenen Kreises geht der Regelkreis in eine Vorwärtssteuerung über. Nur weil der Verstärker dann schlecht wird, muß man ihn nicht absichtlich auch in den idealen Bereichen schelcht machen.

    Mit den heute verfügbaren Halbleitern sind Leistungsbandbreiten möglich, die weitab aller Wünsche der HiFi Anwendung liegen.

    Einen Verstärker, der die LS Kabel mit GGK ausgeregelt hat, wurde vor vielen Jahren von Kenwood angeboten. Wie bei guten labornetzteilen gab es hierfür 2 Extrakabel zur Spannungserfassung direkt an den Boxen.

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    • ABACUS
      Registrierter Benutzer
      • 01.01.2006
      • 7

      #32
      ABACUS Verstärker

      Hallo,

      hier ist noch mal ABACUS. Eine Diskussion wollte ich eigentlich gar nicht entfachen. Aber nun isses wohl passiert und ich muss da durch.

      Erst mal an Frankynstone:

      ABACUS verschenkt Schaltbilder. Durch die Bekanntgabe im Visaton-Forum ist die Nachfrage explodiert. Ab sofort gibt es darum ABACUS PDF-Schaltbilder zur Selbstbedienung unter „Downloads“ auf der Homepage. Das Sortiment wird in den nächsten Tagen durch Linetreiber und APC-Aktivboxen vervollständigt. Ein Hinweis für die Selbstbauer: Die Schaltbilder sind hauptsächlich als Reparatur-Hilfe gestrickt und sind natürlich keine bastlererprobten Baupläne. Aber die zwei, drei Fragen, die beim Selbstbau aufkommen, beantwortet ABACUS gerne am Telefon.

      ABACUS hat übrigens keine Angst vor Selbstbauern, so lange es sich um Einzelstücke und Eigenbedarf handelt. Die einzeln zusammengekauften Teile übersteigen zumeist ohnehin den Preis eines in Serie gefertigten Produktes, zumindest wenn der Hersteller redlich und ehrlich kalkuliert hat...

      Und zur Erinnerung auch dies noch mal: Ein ABACUS Produkt kann man sich zu einem angemessenen Obolus für 10 Tage ausleihen. Wie war das noch mal? - Probieren geht über…

      Jetzt für Frank S, Harry_m, Uwe G und alle, die’s sonst interessiert:

      Das Ausgangssignal bei den ABACUS Schaltungen liefern die Kollektoren der Ausgangsstufen und es ist ausschließlich von der Gegenkopplung abhängig. Ohne Gegenkopplung gibt der Verstärker ein undefiniertes Signal ab. Null Ohm Ausgangswiderstand - oder besser null Ohm Eingangswiderstand im Ausgang - bedeutet, dass sich die Ausgangsstufe mit all ihrer Kraft gegen jede Form von Veränderung des Eingangssignals durch Eigenschaften der angeschlossenen Last wehrt. Damit ist die Lastunabhängigkeit begründet; der Verstärker hat die Fähigkeit seinen maximalen Strom zu liefern - unabhängig vom Momentanwert der Spannung. Daher rührt auch die Fähigkeit, den Lautsprecher unterhalb seiner Resonanzfrequenz zu beherrschen - bis an die mechanischen Grenzen, d.h. i.d.R. ab > 0 Hertz. Wegen der dramatischen Phasendrehung unterhalb der Resonanzfrequenz lassen handelsübliche Verstärker die Lautsprecher nur noch warme Luft schaufeln.

      Hier wird es mit der Rieder-Schaltung möglich, durch entsprechende Filterschaltungen den Bass unabhängig von Tieftöner- und Gehäusegröße einzustellen, lediglich zu Lasten des maximalen Schalldrucks. (Natürlich ist auch jede Frequenzgang-Glättung möglich). Um Missverständnissen vorzubeugen - ABACUS kann natürlich nicht Resonanzfrequenzen verhindern, aber Resonanzüberhöhungen sind kein Problem.

      Als Bewegungsaufnehmer fungiert am zuverlässigsten (wahrscheinlich ausschließlich) die Lautsprecher-Schwingspule. Wenn sich die Membran bewegt, ganz egal wodurch, wird die Schwingspule zum Generator und erzeugt eine Induktionsspannung. Diese wird allgemein als Gegen-EMK bezeichnet. Beim Rieder-Verstärker dient diese zur Regelung. Ein alter ABACUS Werbespruch sagt es so: „…ein x-beliebiger Passivlautsprecher wird mehr aktiv als die meisten, die sich so nennen. Da ist viel dran...

      Noch mal: Der Fehler wird nicht etwa korrigiert, sondern die Entstehung wird verhindert. Der Regel-Vorgang erfolgt praktisch in Realzeit, (bei 20 Kilohertz immer noch 2000 mal schneller als die Ohren).

      Ein externer Bewegungsaufnehmer (Sensor) liefert der Gegenkopplung den bereits vollzogenen Fehler. Man kann damit am klassischen Emitterfolger langsame Amplituden regeln. Wohlgemerkt - nur die Amplitude und nicht die Phase! Das könnte übrigens dazu beitragen haben, dass es mit den Image von Aktivboxen nicht immer zum Besten steht…

      Im Grunde stellt sich bei ABACUS nicht wirklich die Frage nach Strom- oder Spannungsverstärker. Entscheidend ist allerdings, dass Audio-Verstärker immer komplexe Signale an komplexen Lasten wuppen müssen, also Musik an Induktivitäten, Kapazitäten, ohmschen Widerständen und - dummerweise - immer alles gleichzeitig. Den Messknechten der Hersteller macht das keine Probleme; die messen mehr oder weniger mit einem Sinus an ohmscher Last. Das misst sich immer gut und liest sich gut in Prospekten. Und man hat den Eindruck, die bauen in Wirklichkeit Kurzwellensender. Nur ob man immer gut beraten ist, da Lautsprecher anzuschließen… (Entschuldigung, ich wollte doch gar nicht polemisieren).

      Der ABACUS Rieder-Technik macht es nichts aus, welcher Lautsprecher dran hängt und wie abenteuerlich ein Impedanzverlauf ist. Und ob es ein Lautsprecher oder ein Tauchsieder ist, spielt auch keine Rolle.

      So tief wollte ich eigentlich gar nicht einsteigen. Ich befürchte ein wenig, dass nicht alle folgen können, wenn ich so nach und nach alles verrate, was wir über die Rieder-Schaltung nach über 20 Jahren alles wissen. Wenn dies jemand alles nur für Werbequatsch hält, mag er es gerne prüfen. Oder einfach ausprobieren!

      Uwe G hat auf der ABACUS Homepage vermutlich bei APC-Aktivboxen nachgelesen. Hier ist die Gegenkopplung hinter der Frequenzweiche. Die Regelabweichung enthält dort die Gegen-EMK des jeweiligen Lautsprechers und obendrein die Eigenschaften der Frequenzweiche (bis 12 dB). Das geht dann via Summierverstärker in die Verstärker-Gegenkopplung. Damit verhalten sich dann eine Vielzahl (auch unterschiedlicher) Schallwandler wie ein Breitbandsystem. Das mag bezweifeln, wer will, das ändert allerdings nichts. Um hier der Diskussion zuvorzukommen: Das funktioniert unbestreitbar! Man sieht auf zwei Kanälen am Oszilloskop wie beim Frequenz-Hochfahren die Amplitude des tieferen Wandlers absinkt und der höhere gleichzeitig wächst. Soweit normal - aber beide Amplituden bleiben dabei in Phase. Und das ist allerdings einmalig.

      Nun ist aber Schluss. Ich widerstehe schweren Herzens der Versuchung, zu beweisen, dass Lautsprecher unterhalb der Resonanzfreqenz (unter elektrischer Betrachtung) induktiv werden und eigentlich gar nicht Musik machen können. Und warum Röhrenverstärker trotz (oder wegen) ihrer Nichtlinearität und ihres hohen Klirrgrades so schön tönen können und warum der ABACUS eigentlich ein Röhrenverstärker ist, nur eben ohne die Flaschen...

      Guten Abend wünscht

      ABACUS electronics
      gez.
      Karl-Heinz Sonder

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      • UweG
        Registrierter Benutzer
        • 29.07.2003
        • 5650

        #33
        Da ich mich nun schon eingeschossen habe, geht's weiter:

        Hier wird es mit der Rieder-Schaltung möglich, durch entsprechende Filterschaltungen den Bass unabhängig von Tieftöner- und Gehäusegröße einzustellen, lediglich zu Lasten des maximalen Schalldrucks.
        Das erweckt den Eindruck, das wäre mit anderen Verstärkern nicht möglich. Wenn wir uns mal darauf einigen Verstärker mit Kondensatoren am Ausgang als Technik von vorgestern oder maximal noch für Kleinleistungsverstärker hier außen vor zu lassen, dann kann das jeder Verstärker.
        Bei Götz Schwamkrugs "Lautsprecher - Dichtung und Wahrheit" steht auf den Seiten 202 und 203 wie es geht. Angeblich hat Siegfried Linkwitz die Schaltung mal ersonnen. Wenn die Resonazgüte nicht beeinflusst werden soll, was mit der Schaltung auch geht, kann die Resonanzfrequenz auf beliebige Werte verschoben werden.
        Der ABACUS Rieder-Technik macht es nichts aus, welcher Lautsprecher dran hängt und wie abenteuerlich ein Impedanzverlauf ist.
        Das ist doch mal eine Aussage. Im Hifi-Forum habe ich gerade folgendes gelesen: "bei Anschluß nicht kapazitätsarmer LS-Kabel blieb ein Kanal (links) stumm - Auskunft nach Konsultation des Entwicklers: "Derartige Kabel sind verboten! Das Gerät ist für NYFAZ gemacht."". Wie das nun zusammen geht darf jemand anders erklären .

        ABACUS zum Verhalten an Frequenzweichen:
        Man sieht auf zwei Kanälen am Oszilloskop wie beim Frequenz-Hochfahren die Amplitude des tieferen Wandlers absinkt und der höhere gleichzeitig wächst. Soweit normal - aber beide Amplituden bleiben dabei in Phase. Und das ist allerdings einmalig.
        Ich glaube sofort das das geht, bin allerdings überhaupt nicht verlegen um weitere Schaltungen bei denen das auch so ist:
        - alle Filterschaltungen 2. Ordnung, sofern Resonanzfrequenz und -güte des Hochpaß- und Tiefpaßfilters identisch sind und die beiden Zweige gegeneinander verpolt sind.
        - etliche weitere Filter höherer gerade Ordnung, u. a. das Linkwitz-Riley-Filter 4. Ordnung.
        Es dürfte hier im Forum bekannt sein, dass damit keineswegs sichergestellt ist, dass auch die akustischen Signale gleichphasig sind und schon gar nicht klingt damit eine Mehrwegebox wie ein Breitbänder.
        Ich widerstehe schweren Herzens der Versuchung, zu beweisen, dass Lautsprecher unterhalb der Resonanzfreqenz (unter elektrischer Betrachtung) induktiv werden und eigentlich gar nicht Musik machen können.
        Das normale Lautsprecher, jedenfalls geschlossene Systeme, unterhalb der Resonanzfrequenz induktiv werden, wird hier niemand bestreiten. Das daraus folgt, man könne damit keine Musik machen wäre mir neu. URPSe dürften dann wohl überhaupt nicht in der Lage sein, Musik zu machen und den B200 (Breitbänder von VISATON) darf man auch nur noch bis 320 Hz betreiben, darüber wird er nämlich induktiv .
        Boxsim ... wenn Lautsprechersimulation gelingen soll.

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        • UweG
          Registrierter Benutzer
          • 29.07.2003
          • 5650

          #34
          So, ich habe mal den Schlatplan von der Homepage geladen und trotz meiner lausigen Kenntnisse über Halblaiterschaltungstechnik ein wenig versucht, zu analysieren. Hier muss erwähnt werden, dass alleine die öffentliche Verfügbarkeit des Schaltplans durchaus ein Qualitätsmerkmal eines Verstärkers darstellen kann. Der Schaltplan erweckt auf mich den Eindruck von Vollständigkeit, auch wenn ich nicht erkennen kann, ob die aktuell verkauften Endstufen nun den Typ 1, 2 oder 3 von Endtransistorschaltung enthalten.

          Das Netzteil versorgt beide Endstufen aus einem mit zwei 10000µF-Elkos gepufferten Spannunsgversorgung mit 48V, je einer in Plus- und Minuszweig. Insgesamt sind drei Stück TL072-Verstärker im jedem Signalzweig. Die Gegenkopplung verstehe ich nicht, aber das heißt (leider) nichts. Zu bemerken ist, dass der Leistungsausgang der Gegentakt-Emitterstufe über einen "R spezial" an den Ausgang geführt ist. Auch zum Ausgang führt über ein C der Ausgang einer TL072-Verstärkerstufe die irgendwie auch als Treiber fungiert. An dieser Stufe verstehe ich nicht, wie sie für Gleichspannung gegengekoppelt ist. Für mich sieht das so aus, als müsste sie beim geringsten Offset wegdriften, nur über eine ohmsche Last von 3,3k an Masse gebremst. ...
          ... da muss wohl nochmal jemand anders draufschauen.
          Boxsim ... wenn Lautsprechersimulation gelingen soll.

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          • Frank S
            Registrierter Benutzer
            • 26.04.2002
            • 4741

            #35
            "An dieser Stufe verstehe ich nicht, wie sie für Gleichspannung gegengekoppelt ist." Grob mal draufgesehen:

            Nehmen wir an, am Ausgang des OPs sei das Potential zufällig auf z.B. +15V. Jetzt fließt ein positiver Strom aus dem OP heraus durch den Widerstand gegen Masse. Der OP zieht diesen Strom aus seiner postitiven Betriebsspannung. Diese wird zwar durch den BC550 (Emitterfolger mit den 18V aus den Z-Dioden) auf ca. 17V gesetzt. Dennoch fließt der Betriebsstrom des OPs durch den 330R und den Spindeltrimmer. Hierdurch entsteht zwischen Basis und Emitter des ZTX753 ein Spannungsfall; er wird durchgesteuert. Als Folge davon fließt bei ihm ein Kollektorstrom, der auch an den 68R einen Spannungsfall verursacht. Dieser steuert dann den gegen + liegenden PNP Zweig der Endstufe durch. Das Ausgangspotentiual hebt sich an. Von diesem Potential wird nun eine durch den fließenden Laststrom und den Spezialwiderstand bestimmte Spannung abgezogen. Diese wird jetzt über 6,8K auf den OP gegengekoppelt. Er senkt seine Ausgangsspannung ab und der Offset gleicht sich aus.

            Man sieht jedoch, daß die Gegengekoppelte Spannung um eine zum Laststrom proportionale Größe niedriger ist. Da die Gegenkopplung invertiert am OP greift, liefert er am Ausgang eine entsprechend höhere Spannung und unterstützt so den höheren Laststrom. Bei einem normalen Verstärker sinkt durch den endlich kleinen Ausgangswiderstand die Ausgangsspannung bei Last ein. Obiges Konzept hebt diesen Einfluß auf. Man nennt es "negative Ausgangsimpedanz".

            Ein großes Problem ist die Stabilität. Wird die strombezogene Mitkopplung zu stark, schwingt das Gerät unter Last (Leerlauf ist kein Problem). Bei ohmschen Lasten oder leichten komplex en Lasten ist das kein Thema. Macht man die mitkopplung nicht zu stark, bleibt das System stabil und die Impedanz sinkt tatsächlich.

            Klemmt man jedoch extreme Lasten an (nehmen wir z.B. 10uF, was z.B. die RB990BX locker zieht), ist Schwingneigung zu erwarten.

            Aufgrund der nicht gerade stabilen Ausgangsstufe (lose Kopplung der Stromstufe, Emitterrschaltung, BD249/250 sind recht spröde im Vergleich zu den aktuellen Typen) glaube ich nicht so recht daran, daß komplexe Lasten besser gehandelt werden als von einer herkömmlichen Endstufe. Jedoch ist an harmloseren Lasten ein korrekter Betrieb zu erwarten. Genauere, qualitative Aussagen machen Simulationen / Berechnungen nötig.

            Zuletzt geändert von Frank S; 04.01.2006, 00:35.

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            • UweG
              Registrierter Benutzer
              • 29.07.2003
              • 5650

              #36
              Danke, Frank, für die Unterstützung.
              Hat diese Emitterstufe irgendwelche Vorteile gegenüber einem Emitterfolger?
              Boxsim ... wenn Lautsprechersimulation gelingen soll.

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              • Frankynstone
                Registrierter Benutzer
                • 24.03.2004
                • 3916

                #37
                Die Schaltung ist wahrscheinlich leider zu groß (mehr als zwei Schaltkreise), als dass ich sie mit meinem Freeware-Programm "Tina SPICE analog simulator" von Texas Instruments simulieren könnte.

                Mir gefällt die Ausgangsstufe Typ 3 und ich unterstelle mir selbst, dass ich bei der Neuentwicklung einer Endstufe genau so vorgehen würde. Einen wirklichen Vorteil hat diese Schaltung nicht, nur einen eventuell etwas verringerten Bauteilebedarf. Qualitativ lassen sich identische Eigenschaften mit der Quasikomplementärschaltung (bitte gängige Schaltungen ansehen) oder in reiner Emitterfolgerschaltung realisieren.

                Der Spezialwiderstand und die Strommitkopplung kompensieren den Ausgangswiderstand des gegengekoppelten Leistungsverstärkers, der typischer Weise bei einigen Milliohm liegt.

                Sinnvoller wäre, ein zweites Kabel zum Lautsprecher zu legen und die Gegenkopplung dort anfassen zu lassen, damit der Kabelwiderstand tatsächlich eliminiert wird. Damit ist dann tatsächlich ein extrem hoher Dämpfungsfaktor möglich.

                Wenn man den Kabelwiderstand kennt, kann man natürlich durch den negativen Ausgangswiderstand des Verstärkers den Kabelwiderstand kompensieren. Nötig oder sinnvoll erscheint das jedoch nur bei sehr langen oder zu dünnen Kabeln.
                PN-Box ist voll, bei Bedarf E-Mail: Frankynstone(ätt)gmx(punkt)de

                Kommentar

                • Frankynstone
                  Registrierter Benutzer
                  • 24.03.2004
                  • 3916

                  #38
                  Und noch was. Dass die Ausgangsstufe so toll sein soll, wie ein Röhrenverstärker, kann ich durchaus nachvollziehen, dann aber wie Pentoden-Gegentakt.

                  Pentoden und Bipolartransistoren haben sehr ähniche Kennlinien, die ersten etwa eine kubische Parabel, die anderen eine e-Funktion. Dadurch entsteht K3, der sich in der Gegentaktschaltung nicht aufhebt, sondern addiert. Das muss alles die Gegenkopplung fressen, geb's Gott, dass die straff genug ist.

                  Würde man Feldeffekttransistoren verwenden, die, genau wie Trioden, eine etwa quadratische Kennlinie besitzen, so entstünde nahezu kein K3 und in der Gegentaktschaltung heben sich die K2-Anteile der beiden Spielpartner weitgehend auf. Wäre da nicht der blöde Lautsprecher als reaktive Last, könnte man die Gegenkopplung weglassen.

                  Soweit die mir bekannte Theorie, die ich mir angelesen habe. Formelmäßig sieht das bestimmt ganz gruselig aus, deshalb befasse ich mich zumindest nicht jetzt damit.
                  PN-Box ist voll, bei Bedarf E-Mail: Frankynstone(ätt)gmx(punkt)de

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                  • Frank S
                    Registrierter Benutzer
                    • 26.04.2002
                    • 4741

                    #39
                    Abhilfe aller Probleme ist in jedem Fall eine Schaltung mit hohem Verstärkungs-Bandbreiten-Produkt und hoher Phasenreserve. Dann lassen sich alle Probleme mit Gegenkopplung lösen.

                    HiFi Anwendung im linearen Fall ist für einen Verstärkerbauer eh primitiver Standardkram. Es gibt wesentlich anspruchsvollere Arbeitsgebiete.

                    Kommentar

                    • walwal
                      Registrierter Benutzer
                      • 08.01.2003
                      • 27917

                      #40
                      Bei Ebay bekommt man den Abacus für 495 Euronen.
                      Die Standard-Version hat 2 x 60 Watt.

                      "Bei der Ware handelt es sich um original fabrikfrische B-Geräte"

                      Da die links nicht gehen: "Abacus in Kategorie Audio und HIFI" eingeben.

                      Zuletzt geändert von walwal; 04.01.2006, 09:52.
                      „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

                      Alan Parsons

                      Kommentar

                      • Der_Axel
                        Registrierter Benutzer
                        • 30.04.2003
                        • 605

                        #41
                        Hallo Alle,
                        =======
                        Ich hab ja bereits gepostet, dass ich einen alten ABACUS bis
                        heute betreibe - und auch zufrieden bin. Zaubern kann das
                        Kistchen aber nicht. Einigen Aussagen von Herrn Sonder zufolge
                        (Beherrschen des Lautsprechers, Ausregelung der Impedanz .. )
                        könnte glauben machen, dass ein Lautsprecher, angeschlossen
                        am ABACUS einen deutlich anderen (günstigeren) Pegelverlauf
                        zeigt als sonst, das stimmt aber so nicht.
                        Soweit normal - aber beide Amplituden bleiben dabei in Phase. Und das ist allerdings einmalig.
                        Hier ist die Rede von Aktivlautsprechern.
                        Aktive Weichen deren Phasenverhalten im Übergangsbereich
                        starr ist gibt es einige und ich selber habe davon noch ein paar
                        im Keller, also daß das einmalig sein soll ist wirklich Käse.
                        Ob man allerdings Phasenverschiebungen, die ja von den meisten Weichen
                        verursacht werden, wie beschrieben, ausregeln kann, kann ich nicht beurteilen.
                        Und eine passiv-Weiche am ABACUS zeigt natürlich an den Anschlußklemmen
                        für die Treiber ihr eigenes Phasenverhalten, genau so wie das die Filtertheorie
                        vor gibt und wie das mit jedem anderen Verstärker auch ist.
                        Hier wird es mit der Rieder-Schaltung möglich, durch entsprechende Filterschaltungen den Bass unabhängig von Tieftöner- und Gehäusegröße einzustellen, lediglich zu Lasten des maximalen Schalldrucks.
                        Mit entsprechenden Filterschaltungen ist es meiner Meinung nach
                        immer möglich, den TT jenseits von Gehäuse und Treibergröße
                        hinzudrücken. Eqing - zu neudeutsch. Klar kann dann auch ein 13er
                        im 3Liter Gehäuse noch 25Hz Nur der Peeeeegel ....
                        - wie gesagt: lediglich zu Lasten des Schalldrucks. Das war aber schon immer so.

                        Und trotzdem ist der ABACUS, auch nach fast 20 Jahren immer
                        noch eine ordentliche Endstufe.
                        Gruß,
                        Der_Axel


                        ===========================
                        Music is Art -- Audio is Engineering
                        ===========================

                        Kommentar

                        • Frankynstone
                          Registrierter Benutzer
                          • 24.03.2004
                          • 3916

                          #42
                          Damit ist das Thema eigentlich komplett abgehandelt.
                          PN-Box ist voll, bei Bedarf E-Mail: Frankynstone(ätt)gmx(punkt)de

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                          • ABACUS
                            Registrierter Benutzer
                            • 01.01.2006
                            • 7

                            #43
                            ABACUS Verstärker

                            Moin und hallo,

                            hier ist noch mal ABACUS mit einer Hand voll Antworten.

                            Zu walwal:

                            B-Gerät bezieht sich auf die Bauserie. ABACUS Rieder 60-120 B heißt der aktuelle Endverstärker. Im Direktvertrieb kostet der EUR 495,- frei Haus. Für Silberfront und Powered Edition muss man was drauflegen. Damit es alle wissen: Das Ebay-Angebot kommt direkt aus dem Hause ABACUS und jeder Käufer genießt alle Verbraucherrechte dem Hersteller gegenüber.

                            Zu Frankynstone:

                            Das Signal muss hin und zurück durchs Kabel. Bei dieser Schaltung ist es sicher besser, wenn keine Strippe extra gezogen wird.

                            Zu Frank S (und allen anderen):

                            Die PDF-Reparaturanleitung (ebenfalls unter „Downloads“) erklärt auch recht verständlich die Funktion und Arbeitsweise der Schaltung. Darum besonders allen Technikern und Profis empfohlen.

                            An Der_Axel:

                            Hier werden die reinen Verstärker-Eigenschaften von ABACUS wieder mit den erweiterten Fähigkeiten in ABACUS APC-Aktivlautsprechern vermengt. Eine Frequenzweiche funktioniert, weil, ja nur weil sie die Phase dreht. Daran ändert auch ABACUS nichts! Nur kann ABACUS die Phasendrehung in der Gegenkopplung ausregeln. (Der_Axel sollte sich seinen ABACUS mal richtig ansehen oder besser: ihn fragen wie er funtioniert).

                            Und was die Bass-Reproduktion unterhalb der Resonanzfrequenz betrifft: Der klassische Emitterfolger lässt die Lautsprecher wie es damals der Spiegel bemerkte schon ein paar Hertzchen drunter erbarmungslos verhungern.

                            Für UweG:

                            Das PDF-Schaltbild ist normalerweise als Service-Unterlage gedacht und bezieht sich auf alle ABACUS Endstufen dieser Bauform.

                            Bei der aktuellen Version gilt Endtransistor-Variante 2, was allerdings - wie ABACUS heute weiß - keine Unterschiede beim Klang macht. Der Trafo in der Standard/Powered Edition bringt mindestens 170/225VA und die Ladekapazität zählt 30.000/40.000 Mikrofaräder.

                            Zu der blöden uralten NYFAZ-Geschichte im HiFi-Forum gibt es nur ein Wort: Quatsch! Der Autor konnte nicht ermittelt werden; auch in alten den Akten und Service-Protokollen konnte keine Person ermittelt werden, zu der die „Story“ passt. Und gerichtlich geht ABACUS gegen Endverbraucher und Kunden grundsätzlich niemals vor. In Internet-Foren werden halt gelegentlich auch Dummheiten abgesondert…

                            Der Spaß am Schluss meines Beitrags von gestern sollte eigentlich blöd genug sein, dass niemand wirklich Formalphysik dahinter vermutet. Jetzt muss ich das wohl doch noch erklären:

                            Wenn ich in der Glosse behauptet habe, Lautsprecher können keine Musik machen, hat dies natürlich nichts damit zu tun, dass diese, als Parallelschwingkreis betrachtet, unterhalb der Resonanzfrequenz induktiv werden. Das eine ist wahr das andere sollte nur ein Witz sein – wie die bekannte Geschichte von der Hummel, die bekanntlich nicht fliegen kann. Gott sei Dank, Hummel und Lautsprecher sind dumm und wissen das nicht und versuchen es einfach trotzdem. Mit unterschiedlichem Erfolg. (So wie man angehende Flugingenieure mit der Flugunfähigkeit der Hummeln nervt, kann man ebenfalls mathematisch „Beweis“ für die Stummheit von Lautsprechern antreten).

                            Was mich als Fazit dieser Diskussion bewegt? Alles hat damit angefangen, dass Ich mir nicht verkneifen konnte, einige Erklärungen zu einem zufällig im Internet aufgefundenen Thema abzugeben, mit dem ich naturgemäß beruflich und persönlich eng verbunden bin. Da wurde nämlich über „Geheimnisse“ um und hinter ABACUS philosophiert. Es türmten sich die Fragen, aber es gab keine wirklichen Antworten. Mir war bis dato gar nicht bewusst, mit Geheimnissen zu handeln. Auf die nächstliegende Idee, sich bei ABACUS selbst zu informieren, war wohl niemand gekommen.

                            Darum hatte ich daran erinnert, jeder der wolle, bekäme bei ABACUS kostenlos ein Schaltbild und jede gewünschte Information. Stunden später waren im Email-Eingang 100 Schaltbild-Bestellungen.

                            Dann habe ich daran erinnert, jeder könne gegen geringen, auf Selbstkosten basierenden, Obolus einen ABACUS 10 Tage lang testen. Zwar wurden teilweise hoch-wissenschaftliche Abhandlungen, die vielleicht nur deren Autoren selbst schnallen, erstellt. Aber nicht einer hat (bisher?) die Offerte zum Selbsttesten, zum Messen und sogar zum HÖREN aufgegriffen… Schade!

                            Es wundert sich und wünscht noch einen guten Tag

                            ABACUS electronics
                            gez.
                            Karl-Heinz Sonder

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                            • Frank S
                              Registrierter Benutzer
                              • 26.04.2002
                              • 4741

                              #44
                              Wenngleich 495$ für ein sauber verarbeitetes Gerät sicher ein fairer Kurs sind, so bin ich verstärkertechnisch doch ausreichend ausgestattet. Natürlich würde ich das Gerät probehören; aber extra deshalb ohne ernste Kaufabsicht eine Bestellung mit doch erheblichem Aufwand (vor allem für die Seite des Lieferanten: Transportrisiko, Zeit,...) aufzugeben, ist sicher etwas übertrieben.

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                              • Frankynstone
                                Registrierter Benutzer
                                • 24.03.2004
                                • 3916

                                #45
                                Hmm, das stimmt mich nun wieder nachdenklich.

                                Falls ich jemals wieder das Oszilloskop hinter dem Schrank vor ziehe, werde ich mal an einem Widerstand 4R7 und mal an einer Lautsprecherbox mit 4 Ohm messen, was da bei tiefen Frequenzen zwischen 10 und 100 Hz passiert. Ich nehme an, bis auf wenige Millivolt genau das gleiche bei beiden Lasten. Und zwar an meinem Onkyo. Dem vertraue ich und traue ich fast alles zu, wie meinem Skoda Fabia (der hat unten rum auch mächtig Drehmoment, was man den 1,4 Litern nicht zutraut).

                                Die Endstufenschaltung gebe ich meinem Elektrotechnik-Professor, der macht da bestimmt tolle Übungsaufgaben draus. Danke dafür.

                                Ich hätte prinzipiell Interesse, auch zu messen, was aus einer ABACUS-Endstufe tatsächlich rauskommt, nur investiere ich A) kein Geld, da ich nix verdiene und B) keine Zeit, da ich studieren muss um in meinem späteren Leben viele tolle Sachen entwickeln zu können, von denen heute noch niemand träumt.
                                PN-Box ist voll, bei Bedarf E-Mail: Frankynstone(ätt)gmx(punkt)de

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