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Leiterplatten selbstgemacht (ohne Belichtung)

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  • BN
    BN
    Registrierter Benutzer
    • 03.01.2003
    • 982

    Leiterplatten selbstgemacht (ohne Belichtung)

    Hallo,

    einige werden das Verfahren eventuell schon kennen. Ich hab davon mal im Internet gelesen (Link finde ich nicht mehr), habs heute das erste Mal mit einem Probestück ausprobiert und bin relativ begeistert vom Ergebnis.

    Üblicherweise wird eine Leiterplatte (mit aufgebrachtem Photoresist) belichtet, entwickelt und anschließend geätzt. Das Verfahren ist für Selbstbauer unpraktisch, weil eigentlich ein Film hergestellt werden müßte, um eine optimale Belichtung der Leiterplatte zu erreichen. Meistens spart man sich den Film (weil umständlich und teuer) und druckt das Layout auf eine Transparentfolie. Leider ist der Druck normalerweise nicht ausreichend lichtdicht (egal ob Laser- oder Tintendrucker) und ein suboptimales Ergebnis ist praktisch schon vorprogrammiert.

    Einfacher, weil ohne Belichterei, geht es folgendermaßen, sofern nur geringe Stückzahlen gefragt sind:

    Das Layout mit einem Laser-Drucker (guter Kopierer müßte auch gehen) auf die dünne Seite einer Illustrierten (z.B. Spiegel) drucken. Weil das Papier so dünn ist, daß es im Drucker hängenbleibt und einen Papierstau produzieren würde, klebe ich es am oberen Rand auf einem normalen Blatt Papier fest und lege die beiden Blätter so ein, daß das dünnere bedruckt wird. Das Normal-Papier fungiert dabei als Träger. Dann zieht es der Laser-Drucker auch durch. Nach dem Drucken ziehe ich das dünne Papier von dem dickeren ab und lege es mit der bedruckten Seite auf die Leiterplatte. Mit dem Bügeleisen (maximale Temperatur) wird das Papier nun mit einigermaßen Druck auf der Leiterplatte gründlich festgebügelt. Dabei verklebt das Papier bzw. der aufgebrachte Toner mit der Leiterplatte. Jetzt warten bis die Leiterplatte mit dem aufgebügelten Papier abgekühlt ist. Dann wird die Leiterplatte vorsichtig mitsamt dem Papier in lauwarmes Wasser gebracht. Das Papier weicht nun auf und läßt sich ohne Kraft von der Leiterplatte abziehen. Etwaige Papier-oder Druckreste vorsichtig abwischen. Auf der Leiterplatte bleibt nur der Toner mit dem Layout zurück. Anschließend kann die Leiterplatte ganz normal geätzt werden. Der Toner widersteht glücklicherweise dem Ätzmittel (getestet mit Ammoniumpersulfat); nach dem Ätzen kann der Toner mit Universalverdünnung wieder entfernt werden.

    Die Leiterplatte macht einen guten Eindruck; das Verfahren eignet sich für einseitige LPs und wenn keine ultrafeinen Strukturen gefordert sind. Zu beachten ist, daß das gedruckte Layout positiv und gespiegelt sein muß.

    Foto habe ich leider keins, weil mit meiner DigiCam wirklich scharfe Makroaufnahmen zu mühsam sind.

    Grüße
    Bernhard
  • Neuauflage
    Registrierter Benutzer
    • 04.10.2005
    • 37

    #2
    Hallo BN.

    Gut gemeinter Tip. Meine Erfahrungen unterscheiden sich allerdings deutlich von den Deinen.

    man (...) druckt das Layout auf eine Transparentfolie (...) ein suboptimales Ergebnis ist praktisch schon vorprogrammiert
    Aus meiner Sicht ist das Gegenteil der Fall. Ich habe über die Jahre mit vier verschiedenen Laserdruckern verschiedene Transparentfolien bedruckt und stets gute bis hervorragende Platinen hergestellt. Seit einiger Zeit drucke ich Layouts zweimal nebeneinander auf denselben Bogen klare Folie (wenn der Druckertreiber diese Einstellmöglichkeit bietet, wähle ich "satten" Tonerauftrag), schneide die beiden Layouts aus, lege sie übereinander und erhalte so eine Belichtungsvorlage mit hoher "Schwarzdichte". Selbst mit schlechteren (z. B. einlagigen) Belichtungsvorlagen stelle ich noch Platinen in einer Qualität her, die den Anforderungen vieler Hobbyanwendungen gerecht wird (Durchführung einer Leiterbahn zwischen zwei IC-Pins im RM 2.54 möglich). Die Folienmethode ist unter Elektronikbastlern Quasi-Standard.

    Die Aufbügelmethode habe ich vor einiger Zeit mehrmals ausprobiert und kann sie nicht empfehlen; sie verlangt erheblich höheren Zeit- und Arbeitsaufwand, ohne in meinen Versuchen die Platinenqualität der Folienmethode erreicht zu haben. Müsste ich partout einen Vorteil der Bügelmethode ausfindig machen, würde ich sagen: sie erspart dem Neuling die Anschaffung eines Belichters (Gesichtsbräuner, gebraucht, fünf Euro bei eBay).

    But, as always, your mileage may vary.

    Grüße,
    N.

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    • broesel
      Gesperrt
      • 05.08.2002
      • 4337

      #3
      Folien übereinanderlegen mache ich erst, wenn der Toner ziemlich verbraucht ist, und das Layout große Flächen aufweist. Bis der Toner soweit runter ist, sind aber schon hunderte von Folien bedruckt worden.

      Wenn die Folie was taugt ( ich nehme die vom ELV; ist top ), sind sogar zwei Leiterbahnen zwischen den 2,54mm - Pads möglich. Da stößt man aber knallhart an die Grenze der Ätztechnik. Geht also nur theoretisch.

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      • Grashopper
        Registrierter Benutzer
        • 22.01.2005
        • 574

        #4
        Wenn man nur mal eben schnell eine Frequenzweiche oder ähnliches ätzen möchte reicht sogar ein Edding (4000). Mit dem Stift die Leiterbahnen aufmalen und dann einfach ätzen.


        Als Ätzmittel nehme ich eine Mischung aus 2 Teilen Wasser, 2 Teilen Salzsäure (30%) und ein bis zwei Teilen Wasserstoffperoxid (30%).
        Die Lösung muss nicht erwärmt und auch nicht mit einem Luftausströmer versehen werden. Die beim ätzen auftretenden Chlorgase sollte man aber tunlichst nicht einatmen, daher sollte man im freien Arbeiten wenn man keine Absauganlage hat. Das ätzen selbst dauert nur wenige Sekunden,

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        • HCW
          HCW
          Registrierter Benutzer
          • 05.01.2005
          • 1857

          #5
          Das thema hatten wir erst kürzlich, scroll mal n Stück runter. Ich machs zwar genauso, aber ein dicker Disclaimer gehört schon über die Methode...

          Christian, der Frequenzweichen aber gar nicht ätzt, Mechanik rult hier

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          • frank-nb
            Registrierter Benutzer
            • 02.01.2005
            • 217

            #6
            Also ich benutzes zur Leiterplattenherstellung für Frequenzweichen (und nur dazu) einen Dremel mit Fräsaufsatz. Dann Bauelemente auf Leiterplatte legen, und so die zu fräsenden Unterbrechungen anzeichnen. Am Fräsaufsatz eine Frästiefe von ca. 0,5 mm eingestellt und dann Fräse ich die Inseln frei (Achtung: Atemmaske nicht vergessen). Funktioniert ganz gut und wer nur ab und zu mal eine Frequenzweiche baut, ist so ganz gut dran.

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            • Neuauflage
              Registrierter Benutzer
              • 04.10.2005
              • 37

              #7
              Warum nicht, wenn Zeit kein knappes Gut ist.

              Ich verwende für x-overs kein kupferkaschiertes Material, weil (mir) noch immer nicht ganz klar ist, ob jenes eine Induktivität relevanter Größer ist. (Ich würde das ja mal messen, habe aber null Motivation, auf kupferkaschiertes Material umzusteigen; insofern ist mir's wurst.)

              Gruß
              N.

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              • HCW
                HCW
                Registrierter Benutzer
                • 05.01.2005
                • 1857

                #8
                Schnapp Dir mal ein beliebiges Tafelwerk aus der Schule, und lass Dir die Größen in den Formeln für Induktivität und Kapazität größenmäßig auf der Zunge zergehen. Kupferkaschiertes Material ist ideal. Muß aber nicht sein, Freiverdrahtung ist auch perfekt, wer gern knotet und Brettchen rumwuchtet:-).

                Christian, der Probleme mit parasitären Induktivitäten und Kapazitäten kennt, vom Fernsteuersender-Selbstbau, da liegen zur NF-Technik aber 3 Zehnerpotenzen dazwischen....

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                • BN
                  BN
                  Registrierter Benutzer
                  • 03.01.2003
                  • 982

                  #9
                  Hallo,

                  nachdem ich bei einem Probestück von der "Bügelmethode" noch relativ begeistert war (siehe Eröffnungsthread), bin ich es nun bei meiner aktuellen Leiterplatte nicht mehr. Die Leiterplatte hat einige Masseflächen und dort will der Toner nicht so richtig halten, während er bei dünnen Leiterbahnen recht gut haftet. Nach mehreren Fehlversuchen mit unterschiedlichem Transferpapier und Bügeltemperaturen belichte ich halt wieder

                  Grüße
                  Bernhard

                  Kommentar

                  • Frank S
                    Registrierter Benutzer
                    • 26.04.2002
                    • 4741

                    #10
                    Man müsste ein Belichtungsgerät entwickeln, das direkt vom PC aus belichtet. Denke da in Richtung Beamer.

                    Kommentar

                    • lenz
                      Registrierter Benutzer
                      • 22.11.2002
                      • 233

                      #11
                      Original geschrieben von Frank_S
                      Man müsste ein Belichtungsgerät entwickeln, das direkt vom PC aus belichtet. Denke da in Richtung Beamer.
                      Dann haste immer noch zu viel Arbeit.
                      Ich hab mir für nen Plotter einen Adapter zur Aufnahme eines Edding gemacht und plotte das Layout direkt auf die unbeschichtete Platine.
                      Durch zwei Fixanschläge kann ich auch beidseitig, deckungsgenau
                      plotten.

                      Werde mir aber mal bei 123 so einen Tintenpisser schießen, mit dem man direkt CDs bedrucken kann.
                      Wenn man die Platine vorher leicht anschleift, müsste das eigentlich auch funzen.
                      Gruß
                      Lenz

                      Kommentar

                      • Frank S
                        Registrierter Benutzer
                        • 26.04.2002
                        • 4741

                        #12
                        Beamer dürfte einfacher gehen als der Plotter. Etwas Optik, fertig!

                        Kommentar

                        • BN
                          BN
                          Registrierter Benutzer
                          • 03.01.2003
                          • 982

                          #13
                          Beim Beamer sehe ich ein wenig das Problem mit der Auflösung: mein Laserdrucker druckt die Vorlagen z.B. mit 600 dots/inch und das ist eigentlich kein Luxus. Auf eine Europaplatine umgerechnet entspricht das etwa 3800 * 2400 Pixel, d.h. der Beamer müßte die Leiterplatte abschnittsweise belichten.

                          Grüße
                          Bernhard

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                          • Reim
                            Registrierter Benutzer
                            • 29.06.2001
                            • 1436

                            #14
                            Hallo BN,

                            deine Erfahrungen teile ich nicht. Deinen Beitrag konnte ich nicht ganz folgen, bitte erkläre noch etwas detailierter. Meine Frage: Wenn der Fotodruck auf einer Folie nicht lichtdicht sein soll, wie kann der gleiche Druck auf Papier mit anschliesender Bügelarbeit lichtdicht werden, der Toner ist doch der gleiche, oder?

                            Meine Erfahrungen mit dem optischen Entwickeln sind sehr gut. Es gibt dazu spezielle Folie z. B. beim Conrad, die vom Laser ganz hervoragend angenommen wird. Auch ein Kopieren von fertigen Layouts auf diese Folie klappt hervoragend. Das Belichten mit einem entsprechendem Gerät ist quasi kinderleicht.

                            Gruß Thomas
                            Viele Grüße

                            vom Reim

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                            • broesel
                              Gesperrt
                              • 05.08.2002
                              • 4337

                              #15
                              Original geschrieben von Reimann, Thomas
                              ...spezielle Folie z. B. beim C...
                              Doch nicht die Folien vom "großen Zeh"!!! Seid ihr narrisch, oder habt ihr einen Geldscheißer? Anständige Laserfolien gibts beim ELV.

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