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Röhrenverstärker - Quellwiderstand?

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  • VISATON
    Administrator
    • 30.09.2000
    • 4490

    Röhrenverstärker - Quellwiderstand?

    Ich habe mal im Zusammenhang mit der neuen SOLITUDE eine Frage: Wie groß ist eigentlich der Quellwiderstand einer guten Röhrenendstufe? Ist dieser Widerstand frequenzabhängig? Das ist wichtig im Zusammenhang mit der Impedanzkompensation. Wenn wir das wissen, können wir beurteilen, welcher Frequenzgang sich bei einer typischen Röhrenendstufe ergibt.
    Admin
  • SDJungle
    Registrierter Benutzer
    • 09.12.2001
    • 1126

    #2
    Ich glaube nicht, daß man das so pauschal beantworten kann. Gerade bei Röhrenamps scheint sich sowohl ein ein herstellerabhängiger als auch konstruktionsbedingter (Qualität der Ausgangsübertrager, mit/ohne Gegenkopplung, inklusive Zwischenwerte...) Klangcharakter durchgesetzt zu haben, so daß es kaum möglich sein wird, da einen gemeinsamen Nenner zu finden. Ein Extrembeispiel ist z. B. der japanische Hersteller Shindo - die einfacheren und preiswerten Amps klingen noch halbwegs neutral, je aufwendiger/teurer, desto 'röhriger' (im Sinne des Vorurteils weicher Röhrenklang) klingts.
    Bezeichnend hierfür ist schon die Tatsache, daß nur wenige Hersteller den Quellwiderstand angeben. Bedingt durch den Ausgangsübertrager (OTL's lasse ich mal außen vor weil ich keine kenne...*g*) ist der recht hoch, zumeist irgendwo zwischen 1,5 und 2 Ohm. Vielleicht kann das nochmal jemand detaillierter erläutern, ich bin in der Materie noch relativ 'frisch', sprich ich habe die Röhrentechnik gerade erst wieder für mich entdeckt.

    Gruß
    Stefan

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    • Calvin
      Registrierter Benutzer
      • 05.10.2003
      • 416

      #3
      Z vom Ü

      Hi,

      verglichen mit Sand-Amps haben die übertragergekoppelten Röhren schon einen deutlich höheren Gleichstromwiderstand. Die Impedanz ist zusätzlich frequenzabhängig, wenn auch bei guten Übertragern innerhalb des Audiobereiches als halbwegs konstant annehmbar. An den Bereichsenden jedoch spielen Streu- und Verlusteffekte eine zunehmende Rolle, sodaß viele Röhrenamps schon im unteren Baßbereich und im Höchsttonbereich keinen linearen F-Gang mehr aufweisen (ebenso gehts der Impedanz).
      Hinzu kommt, daß die Breitbandigkeit des Übertragers abnimmt, wenn Leistung gefragt ist, da die Kerne irgendwann in die Sättigung gehen. Größere Kerne alleine für mehr Leistungsfähigkeit sind allerdings auch keine Lösung, da diese ebenfalls dann perse weniger breitbandig sind.
      Die Auswirkungen auf den F-Gang der Box können mittels simpler Spannungsteilerregel grob ermittelt werden und betragen bei hübsch schwankender Impedanz des LS durchaus schon mal einige dB. Daher wird jede LS-Röhrenamp Kombination schon aufgrund des Impedanzganges des LS anders klingen müssen --> sounding.

      jauu
      Calvin

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      • VISATON
        Administrator
        • 30.09.2000
        • 4490

        #4
        @ Stefan und Calvin: Vielen Dank für die Antworten. Wenn die Ausgangsimpedanzen so hoch liegen, ist es kein Wunder, dass Röhrenverstärker "anders" klingen, denn welche Box hat einen wirklich konstanten Impedanzverlauf? Ob sie auch immer besser klingen, darf bezweifelt werden. Dann müssen wir uns eben bei der Impedanzkompensation der Solitude viel Mühe geben.
        Admin

        Kommentar

        • Calvin
          Registrierter Benutzer
          • 05.10.2003
          • 416

          #5
          welcome

          Hi,

          bitte bitte ;-) >darf ich als Belohnung jetzt auch mal Bilder hier einstellen? bitte bitte ;-)

          jauu
          Calvin

          Kommentar

          • SDJungle
            Registrierter Benutzer
            • 09.12.2001
            • 1126

            #6
            He, Du Bestichling - nimm Dir mal ein Beispiel an mir - bescheiden wie ich bin, genügt mir der Dank vom Admin...

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            • kesi
              Registrierter Benutzer
              • 10.12.2003
              • 504

              #7
              Wegen oben.

              Hab mal gelesen das der Frequnzgang am Schluss durch den QF Faktor bestimmt ist (auch wenn der F. linear ist). stimmt das? Ist das so das man das auf dem Oszilloskop nicht sichtbar ist aber dass das nur über den Lautsprechen hörbar ist.
              (Eigentlich ist alles entscheidend über den Frequnzgang)
              Kann man das so verstehen?

              Gruss Kesi
              Soll eine kühle Stimme warm klingen, oder eine warme Stimme noch wärmer?
              Soll ein rauhes Instrument seidig klingen, oder ein seidiges Instrument noch seidiger?
              Soll ein kleiner Raum gross wirken, oder ein grosser Raum noch grösser?

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              • DerAlteDachs
                Registrierter Benutzer
                • 27.08.2002
                • 596

                #8
                @Admin:

                Vielleicht können dich ja einige der "üblichen Verdächtigen" unter den deutschen Übertrager/Röhrenverstärker-Hersteller ( Gerhard Haas , Andreas Hofmann , Frank Raphael , Welter .... mit Infos versorgen.

                Generell denk ich aber genauso wie SDJungle, das eine pauschale Aussage nicht möglich ist, die Unterschiede sind einfach zu groß. Grade bei der Kombination Röhre/Lautsprecher erlebt man manchmal die erstaunlichsten Überraschungen.

                Greets
                DaD
                Greets
                DaD

                Kommentar

                • Frank S
                  Registrierter Benutzer
                  • 26.04.2002
                  • 4741

                  #9
                  Wir könnten einige Geräte ausmesen. Ich vermute Werte von etwas über 10 Ohm. Die meisten Röhren werden mit sehr schwacher Gegenkopplung betrieben. Ganz ohne GGK kann man Röhren fast als Stromquellen bezeichnen.

                  Kommentar

                  • Calvin
                    Registrierter Benutzer
                    • 05.10.2003
                    • 416

                    #10
                    @SD

                    Hi Stefan,

                    Du hast Dein Bilderpulver ja auch schon verschossen ;-)

                    jauu
                    Calvin

                    Kommentar

                    • SDJungle
                      Registrierter Benutzer
                      • 09.12.2001
                      • 1126

                      #11
                      @ Frank

                      10 Ohm ist ein bissel übertrieben...
                      Ich hatte ja noch die 1,6 Ohm meiner früheren VTL-Monos im Kopf und bin damit mal diverse Datenblätter durchgegangen und siehe da - wenn denn mal der Wert angegeben ist, liegt er zwischen den von mir genannten 1,5 und 2 Ohm (bei Verstärkern mit Übertragern).

                      @ Calvin
                      Bist Du sicher? Was für Fotos hättste denn gerne...?

                      Gruß
                      Stefan

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                      • Frank S
                        Registrierter Benutzer
                        • 26.04.2002
                        • 4741

                        #12
                        Nachgemessen am CV1 (Chassis Dual V26T5) Eintaktverstärker:

                        Meßbedingungen: Sinussignal 4Vpp werdenüber 10 Ohm am Ausgang des eingangsseitig kurzgeschlossenen Verstärkers eingespeißt. Die sich am Ausgang einstellende Spannung wird per Oszi gemessen. Ergebnisse:

                        50Hz: 1.60V
                        500Hz: 0.9V
                        1000Hz: 0.55V
                        2500Hz: 0.52V
                        5000Hz: 0.57V
                        7500Hz: 1.25V
                        10000Hz: 1.55V
                        15000Hz: 1.65V
                        20000Hz: 2.10V

                        z.B. am Punkt 50Hz/1,6V fließt ein Spitzenstrom von 0.24A. Ri ergibt sich dann zu 1.6/0.24=6,6 Ohm.

                        z.B. am Punkt 2500Hz/0,52V fließt ein Spitzenstrom von 0.384A. Ri ergibt sich dann zu 0,52/0.384=1,35 Ohm.

                        z.B. am Punkt 20000Hz/2,10V fließt ein Spitzenstrom von 0.190A. Ri ergibt sich dann zu 2,10/0,19=11.05 Ohm.

                        Der Ausgangswiderstand dieses Gerätes liegt somit zwischen
                        etwas über 1 Ohm im MT Bereich und steigt im Bass und in den Höhen in Bereiche von 10 Ohm an.

                        Die GGK erfolgt direkt vom Ausgang an die Kathode der Triodenvorstufe.

                        Kommentar

                        • Frank S
                          Registrierter Benutzer
                          • 26.04.2002
                          • 4741

                          #13
                          Wo bleiben weitere Messungen? Im forum hzatten doch einige Personen solche Geräte!

                          Kommentar

                          • kesi
                            Registrierter Benutzer
                            • 10.12.2003
                            • 504

                            #14
                            Mal noch ne Frage:
                            Hab mal gelesen wieso man noch SE- Röhren macht. Der Grund dafür ist der QF Faktor. Weil der nicht so gut ist, verändert sich der Frequenzgang. z.B. Der Bass ist um 5dB lauter, dafür klingt der mittelton Bereich etwas fad.

                            Hat das eigentlich auch etwas mit den 1.6V zu tun, dass der Frequenzgang etwas lauter ist?

                            G. Kesi
                            Soll eine kühle Stimme warm klingen, oder eine warme Stimme noch wärmer?
                            Soll ein rauhes Instrument seidig klingen, oder ein seidiges Instrument noch seidiger?
                            Soll ein kleiner Raum gross wirken, oder ein grosser Raum noch grösser?

                            Kommentar

                            • VISATON
                              Administrator
                              • 30.09.2000
                              • 4490

                              #15
                              @ Frank S: Vielen Dank für die Messungen. Ich bin immer noch so schockiert , dass ich kaum was tippern kann . Wenn man das weiß, muss man wirklich ganz anders an die Sache rangehen und sich bei der Entwicklung quasi auf eine Stromquelle einstellen.
                              Admin

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