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Röhrenverstärker - Quellwiderstand?

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  • Frank S
    Registrierter Benutzer
    • 26.04.2002
    • 4741

    #16
    Die gemessene Schaltung basiert auf einer ECL82. Die Triode wird als Eingangsverstärker genutzt (auch die GGK greift dort ein), die Pentode bildet in single-ended Betriebsart dann die Endstufe. Der Trafo ist recht profan als M-Kern ausgebildet, zeigt sich meßtechnisch aber unauffällig. Versuche mit besseren Trafos (Kreuzwicklungen) haben den Klang nicht verbessert und eher noch verschlechtert. Aufgrund der Steilheit der Pentode und der verältnismäßig straffen GGK dürfte dieser Amp vom Innenwiderstand her ziemlich im Mittelfeld liegen.

    Ich würde gerne noch Messungen anderer Verstärker -besonders 300B SE und KT88 PPP- sehen. Mit einem straffen PPP Konzept sind sicher Impedanzen von deutlich unter 1 Ohm machbar, was aber nicht unbedingt das Ziel der High-Endigen Fangemeinde ist. Ich hatte vor wenigen Jahren mal einen solchen Verstärker gebaut und klanglich war der besonders mit 4x EL34 pro Kanal ausgesprochen neutral. Da das Gerät nach einem heftigen Stromschlag (gerade noch so eben Glück gehabt) vernichtet wurde, sind weitere Messungen leider nicht mehr möglich. Auf jeden Fall klang er sehr ähnlich zum Technics SU-VX500. Ein typischer Röhrennutzer hätre da sicher was an Wärme vermißt.

    Von einer üblichen 300B Röhrenschaltung erwarte ich noch schlimmere Meßwerte. Der Röhrenklang kommt ja hauptsächlich durch die schwach gegengekoppelten und im nicht-linearen Bereich der Kennlinie gefahrenen Röhren. Als Folge der zwangsläufig hohen Impedanz ist dann auch noch der Frequenzgang kräftig verbogen.

    Als Techniker wäre man sicher bemüht, die Impedanz der Lautsprecher möglichst linear auszulegen. Zu bedenken wäre dann aber, daß die Röhrengeräte als Effelktgeräte eingesetzt werden. Eine Röhre ohne Effekt wird sicher nicht hinreichend akzeptiert werden. Insofern wäre die Impedanz des Lautsprechers so auszulegen, daß mit den am Markt verfügbaren Endstufen ein möglichst angenehmes Klangbild entsteht.

    Denkbar wäre auch eine vom Benutzer umschaltbare Impedanzanpassung zur Abstimmung auf den jeweiligen Verstärker und die Hörgewohnheiten.

    Wo bleiben denn die anderen Meßwerte?

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    • SDJungle
      Registrierter Benutzer
      • 09.12.2001
      • 1126

      #17
      Daß neimand sonst mit weiteren Messungen kommt, mag wohl auch daran liegten daß ein Oszi nicht unbedingt zum Standard eines üblichen Bastelkellers gehört. Du kannst nicht einfach mal eben voraussetzen, daß ein solches Gerät in bundesdeutschen Haushalten zum Standard gehört...
      Ich würde daher diese bisher einzige Messung noch nicht als repräsentativ ansehen - sie ist halt ein gutes Beispiel wie es aussehen kann.
      Bevor jemand mit nem Finger auf mich zeigt - nein...ich besitze auch kein Oszi - und ebensowenig eine Röhrenendstufe.
      Allerdings wehre ich mich gegen die Pauschalaussage, daß der typische Röhrenfreak einen typischen Röhren'sound' bevorzugt. Es gibt bei den Röhrenfans genauso wie bei den Freunden der auf Sand gebauten Geräte Anhänger bestimmter Klang/Schaltungsphilosophien - die tun sich da alle nix.
      Gerade bei aktuellen Röhrengeräten - vielleicht nicht unbedingt in der Single-Ended-Ecke natürlich - finden sich sehr gute Beispiele, daß ein Röhrengerät auch neutral klingen kann. Das schafft man auch mit ner 300B, allerdings wirds dann richtig teuer...

      Gruß
      Stefan

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      • Frank S
        Registrierter Benutzer
        • 26.04.2002
        • 4741

        #18
        Auch mit PC-Soundkarte werden die Messungen genau genug. Mit 50Hz und Multimeter die Amplitude am Oszi-PC justieren und dann die Amplitude für jede neue Frequenz neu am Signalgenerator-PC einstellen so daß das Schirmbild wieder selbe Amplitude hat.

        Repräsentativ ist diese Messung auf keinen Fall da -wie schon gesagt- starke Abweichungen zu beiden Extremen hin möglich sind. Ich bin jedoch sicher, daß sie Impedanzmäßig noch deutlich unter den Ergebnissen der allermeisten Triodengeräten liegen wird.

        Während beim Transistorverstärker -fast immer in Emitterfolgerschaltung betrieben- von sich heraus ein geringer Innenwiderstand gegeben ist, entsteht bei den Röhrengeräten in Kathodenschaltung die Dämpfung praktisch alleine durch die Gegenkopplung. Ohne GGK liegt der Dämpfungsfaktor mit idealem Trafo bei fast genau 1 (!). Kathodenfolger würden Abhilfe schaffen, sind aber selten im Einsatz da sich der nutzbare Spannungshub erheblich verringert. Zudem wäre auch hier eine steile Röhre mit hoher Verstärkung nötig um halbwegs gute Dämpfung zu ergeben.

        Eine 300B wäre folglich nur mit kräftiger GGK oder in Kathodenfolgerschaltung mit geringem Innenwiderstand und einer Dämpfung von etwa 2-3 betreibbar. ann müsste jedoch eine vorgeschaltete Pentode als Spannungsverstärker eingesetzt werden. Das Klangbild der 300B ginge verloren.

        Bei neutraler Abstimmung einer kräftigen PPP Endstufe macht der Bau nur aus "sportlichem Ehrgeiz" oder aus optischen Gesichtspunkten Sinn.

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        • SDJungle
          Registrierter Benutzer
          • 09.12.2001
          • 1126

          #19
          Frank, auch eine entsprechende vorhandene PC-Software dürfte eher die Ausnahme darstellen. Du setzt einfach zuvieles als selbstverständlich voraus, was allein für Dich gelten mag. Wer einen Verstärker besitzt, hat nicht zwingend den Ehrgeiz diesem meßtechnisch auf die Schliche zu kommen. Dazu gehört ja nicht nur das nötige Equipment sondern auch das Wissen, wie man es richtig einsetzt.
          Sei nicht immer so fordernd...

          Gruß
          Stefan

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          • Frank S
            Registrierter Benutzer
            • 26.04.2002
            • 4741

            #20
            Cooledit kann per Shareware-Prinzip kostenlos als Testversion geladen werden.

            Wäre nur interessant gewesen, einige andere Vertreter dieser Gattung zu messen...

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