Ich habe mal im Zusammenhang mit der neuen SOLITUDE eine Frage: Wie groß ist eigentlich der Quellwiderstand einer guten Röhrenendstufe? Ist dieser Widerstand frequenzabhängig? Das ist wichtig im Zusammenhang mit der Impedanzkompensation. Wenn wir das wissen, können wir beurteilen, welcher Frequenzgang sich bei einer typischen Röhrenendstufe ergibt.
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Röhrenverstärker - Quellwiderstand?
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Ich glaube nicht, daß man das so pauschal beantworten kann. Gerade bei Röhrenamps scheint sich sowohl ein ein herstellerabhängiger als auch konstruktionsbedingter (Qualität der Ausgangsübertrager, mit/ohne Gegenkopplung, inklusive Zwischenwerte...) Klangcharakter durchgesetzt zu haben, so daß es kaum möglich sein wird, da einen gemeinsamen Nenner zu finden. Ein Extrembeispiel ist z. B. der japanische Hersteller Shindo - die einfacheren und preiswerten Amps klingen noch halbwegs neutral, je aufwendiger/teurer, desto 'röhriger' (im Sinne des Vorurteils weicher Röhrenklang) klingts.
Bezeichnend hierfür ist schon die Tatsache, daß nur wenige Hersteller den Quellwiderstand angeben. Bedingt durch den Ausgangsübertrager (OTL's lasse ich mal außen vor weil ich keine kenne...*g*) ist der recht hoch, zumeist irgendwo zwischen 1,5 und 2 Ohm. Vielleicht kann das nochmal jemand detaillierter erläutern, ich bin in der Materie noch relativ 'frisch', sprich ich habe die Röhrentechnik gerade erst wieder für mich entdeckt.
Gruß
Stefan
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Z vom Ü
Hi,
verglichen mit Sand-Amps haben die übertragergekoppelten Röhren schon einen deutlich höheren Gleichstromwiderstand. Die Impedanz ist zusätzlich frequenzabhängig, wenn auch bei guten Übertragern innerhalb des Audiobereiches als halbwegs konstant annehmbar. An den Bereichsenden jedoch spielen Streu- und Verlusteffekte eine zunehmende Rolle, sodaß viele Röhrenamps schon im unteren Baßbereich und im Höchsttonbereich keinen linearen F-Gang mehr aufweisen (ebenso gehts der Impedanz).
Hinzu kommt, daß die Breitbandigkeit des Übertragers abnimmt, wenn Leistung gefragt ist, da die Kerne irgendwann in die Sättigung gehen. Größere Kerne alleine für mehr Leistungsfähigkeit sind allerdings auch keine Lösung, da diese ebenfalls dann perse weniger breitbandig sind.
Die Auswirkungen auf den F-Gang der Box können mittels simpler Spannungsteilerregel grob ermittelt werden und betragen bei hübsch schwankender Impedanz des LS durchaus schon mal einige dB. Daher wird jede LS-Röhrenamp Kombination schon aufgrund des Impedanzganges des LS anders klingen müssen --> sounding.
jauu
Calvin
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@ Stefan und Calvin: Vielen Dank für die Antworten. Wenn die Ausgangsimpedanzen so hoch liegen, ist es kein Wunder, dass Röhrenverstärker "anders" klingen, denn welche Box hat einen wirklich konstanten Impedanzverlauf? Ob sie auch immer besser klingen, darf bezweifelt werden. Dann müssen wir uns eben bei der Impedanzkompensation der Solitude viel Mühe geben.Admin
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Wegen oben.
Hab mal gelesen das der Frequnzgang am Schluss durch den QF Faktor bestimmt ist (auch wenn der F. linear ist). stimmt das? Ist das so das man das auf dem Oszilloskop nicht sichtbar ist aber dass das nur über den Lautsprechen hörbar ist.
(Eigentlich ist alles entscheidend über den Frequnzgang)
Kann man das so verstehen?
Gruss KesiSoll eine kühle Stimme warm klingen, oder eine warme Stimme noch wärmer?
Soll ein rauhes Instrument seidig klingen, oder ein seidiges Instrument noch seidiger?
Soll ein kleiner Raum gross wirken, oder ein grosser Raum noch grösser?
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@Admin:
Vielleicht können dich ja einige der "üblichen Verdächtigen" unter den deutschen Übertrager/Röhrenverstärker-Hersteller ( Gerhard Haas , Andreas Hofmann , Frank Raphael , Welter .... mit Infos versorgen.
Generell denk ich aber genauso wie SDJungle, das eine pauschale Aussage nicht möglich ist, die Unterschiede sind einfach zu groß. Grade bei der Kombination Röhre/Lautsprecher erlebt man manchmal die erstaunlichsten Überraschungen.
Greets
DaDGreets
DaD
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@ Frank
10 Ohm ist ein bissel übertrieben...
Ich hatte ja noch die 1,6 Ohm meiner früheren VTL-Monos im Kopf und bin damit mal diverse Datenblätter durchgegangen und siehe da - wenn denn mal der Wert angegeben ist, liegt er zwischen den von mir genannten 1,5 und 2 Ohm (bei Verstärkern mit Übertragern).
@ Calvin
Bist Du sicher? Was für Fotos hättste denn gerne...?
Gruß
Stefan
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Nachgemessen am CV1 (Chassis Dual V26T5) Eintaktverstärker:
Meßbedingungen: Sinussignal 4Vpp werdenüber 10 Ohm am Ausgang des eingangsseitig kurzgeschlossenen Verstärkers eingespeißt. Die sich am Ausgang einstellende Spannung wird per Oszi gemessen. Ergebnisse:
50Hz: 1.60V
500Hz: 0.9V
1000Hz: 0.55V
2500Hz: 0.52V
5000Hz: 0.57V
7500Hz: 1.25V
10000Hz: 1.55V
15000Hz: 1.65V
20000Hz: 2.10V
z.B. am Punkt 50Hz/1,6V fließt ein Spitzenstrom von 0.24A. Ri ergibt sich dann zu 1.6/0.24=6,6 Ohm.
z.B. am Punkt 2500Hz/0,52V fließt ein Spitzenstrom von 0.384A. Ri ergibt sich dann zu 0,52/0.384=1,35 Ohm.
z.B. am Punkt 20000Hz/2,10V fließt ein Spitzenstrom von 0.190A. Ri ergibt sich dann zu 2,10/0,19=11.05 Ohm.
Der Ausgangswiderstand dieses Gerätes liegt somit zwischen
etwas über 1 Ohm im MT Bereich und steigt im Bass und in den Höhen in Bereiche von 10 Ohm an.
Die GGK erfolgt direkt vom Ausgang an die Kathode der Triodenvorstufe.
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Mal noch ne Frage:
Hab mal gelesen wieso man noch SE- Röhren macht. Der Grund dafür ist der QF Faktor. Weil der nicht so gut ist, verändert sich der Frequenzgang. z.B. Der Bass ist um 5dB lauter, dafür klingt der mittelton Bereich etwas fad.
Hat das eigentlich auch etwas mit den 1.6V zu tun, dass der Frequenzgang etwas lauter ist?
G. KesiSoll eine kühle Stimme warm klingen, oder eine warme Stimme noch wärmer?
Soll ein rauhes Instrument seidig klingen, oder ein seidiges Instrument noch seidiger?
Soll ein kleiner Raum gross wirken, oder ein grosser Raum noch grösser?
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