Kondensator.

[Midvinterblod]

Hallo, ich stelle mal wieder eine "dumme" Frage, also bitte keine Antworten ala ich solle erst mal ein Buch lesen oder googlen. Ich werde mir schon was dabei gedacht haben wenn ich ein Thema eröffne. Also:
An Kondensatoren scheiden sich hier die Gemüter. Der Eine schwört auf hundert WIMAs, der nächste nimmt Visaton ElKo, MKT & MKP, dann kommen Intertechnik und Mundorf "Goldohren" oder spezielle, teure Exoten.
http://www.visaton.de/vb/showthread....ensator&page=2
Soweit so gut. (Bei "schönen" Hochtönern nimmt man also MKP.)
Ich stehe nun vor dem Problem, dass ich hier in einer alten Weiche einen (wohl) GEPOLTEN Elektrolyt-Kondensator vorfinde; so trägt dieser ein eindeutiges "+" Zeichen bei 32 (!!!) µF und 25 Volt Spannung, Baujahr um/vor 1972.
Die Frage ist nun, ob ich diesen ElKo gegen einen üblichen, neuen 33 µF/35V Bipol-ElKo von Visaton ersetzen kann.
Danke für Eure Antworten schon im Voraus.

[knork]

na das musst du sogar, denn gepolte kondensatoren haben in weichen nix zu suchen ... es gibt allerdings die möglichkeit, 2 gepolte kondis mit +/+ oder -/- aneinander zu schalten und in den signalweg zu legen. das hätte dann den gleichen effekt, wie ein bipolarer elko. wenn ich mich richtig erinnere, muss die kapazität der beiden gepolten elkos gleich sein und sie verändert sich auch nicht durch das zusammenschließen. 2x 33µF würden 33µF bleiben.

[the.Sandmann]

Hallo,


35V statt 25V bedeutet lediglich mehr Spannungsfestigkeit
und schadet auf keinen Fall.

Einen bipolaren Kondensator kann man immer einsetzen, nur bei
gepolten Elkos ist zwingend auf die richtige Polung zu achten.

Also elektrotechnisch bestehen keine Bedenken gegen den Tausch.
Die Abweichung von 1uF (3%) überlasse ich jetzt mal Deinem Gewissen.

Gruß,
Alexander

[the.Sandmann]

... es gibt allerdings die möglichkeit, 2 gepolte kondis mit +/+ oder -/- aneinander zu schalten und in den signalweg zu legen. das hätte dann den gleichen effekt, wie ein bipolarer elko. wenn ich mich richtig erinnere, muss die kapazität der beiden gepolten elkos gleich sein und sie verändert sich auch nicht durch das zusammenschließen. 2x 33µF würden 33µF bleiben.

Das habe ich so noch nie gehört, kannst Du das mal skizzieren?

[Midvinterblod]

Oh danke für so schnelle so gute Antworten.
Weil die Lautsprecher schon sehr alt (1972) sind werden die TSP längst nicht mehr dem Neuzustand entsprechen, ich denke die 3% bringen mich nicht um, weil der Rest auch nicht mehr "stimmt", dennoch lohnt sich ein Neuaufbau der alten Schätzchen weil sie einfach toll klingen.
Vielen Dank für Eure Ratschläge, dann ersetze ich die Kondensatoren.

[knork]

wo befindet sich der elko? isser ein bestandteil einer rlc-kette? die würde dann nicht funktionieren bzw. nur jede halbe periode.

[knork]

Das habe ich so noch nie gehört, kannst Du das mal skizzieren?

skizze:

(+)--|||||||--(-)(-)--|||||||--(+)
oder eben anders rum

[walwal]

na das musst du sogar, denn gepolte kondensatoren haben in weichen nix zu suchen ... es gibt allerdings die möglichkeit, 2 gepolte kondis mit +/+ oder -/- aneinander zu schalten und in den signalweg zu legen. das hätte dann den gleichen effekt, wie ein bipolarer elko. wenn ich mich richtig erinnere, muss die kapazität der beiden gepolten elkos gleich sein und sie verändert sich auch nicht durch das zusammenschließen. 2x 33µF würden 33µF bleiben.

Die Kapazität halbiert sich. War schon in meiner Jugend so.

[the.Sandmann]

skizze:

(+)--|||||||--(-)(-)--|||||||--(+)
oder eben anders rum

Ist eigentlich eine Reihenschaltung und bedeutet 1/Cges = 1/C1 + 1/C2,
und einer von beiden wird kaputt gehen, da er verpolt ist.

[knork]

meine jugend liegt schon so lang hinter mir... hab ich vergessen.

[walwal]

http://www.hifi-forum.de/viewthread-71-4940.html

Warte noch ein paar Jahrzente, dann wirst du wieder jung. Oder albern.

[Midvinterblod]

...er liegt parallel zur Reihen-TT-Spule. "+" liegt an "+" vom TT. "-" geht durch einen 1R5 an "-" des Terminals. das ist nun schon ein bisschen komisch, so habe ich schon öfters alte Weichen gerichtet, aber das ist Neu.
Na, auf jeden Fall bin ich nun beruhigt, dass auch Ihr ganz klar zum Visaton-Bipolar-Kondensator ratet.

[the.Sandmann]

Was knork meint, ist in dem Link von Walwal beschrieben und muss so aussehen:

(+)--|||||||--(-)(-)--|||||||--(+)
(-)----|<|---(+)(+)---|>|----(-)

Die Dioden jeweils umgekehrt parallel zu den Elkos und das ganze in Reihe.

[Masuuk]

Alle Elkos sind gepolt!

Die Aussage, das sie nichts in einer Schaltung zu suchen haben ist somit nicht ganz richtig.
Bipolare Elkos werden nur so gebaut das sie eine bestimmt Wechselfrequenz aushalten, denn ihre Gleichspannungsfestigkeit ist dann etwas höher. Es gab da für auch mal eine Formel, aber Vorsicht! Das trifft nicht auf alle Elkos zu.

Viele sind nur minimal AC-Fähig. Sollte man vorher also Messen. Ich habe schon einige DC-Elkos in Frequenzweichen verbaut. Gerade für kleine Projekte wie kleine Regalboxen, wo so oder so kaum größere Spannungen anliegen gab es nie Probleme.

Besonders gut geeignete sollen wohl die aus Alu sein. (-30% unter der DC Angabe).

2 Gepolte Elkos gegeneinander zu verschalten, halte ich für keine gute Idee, da man zwei 100% identische Elkos benötigt, denn der ESR und die Toleranz dürften dafür sorgen, dass sie sich nicht so verhalten wie man es plant.

[Midvinterblod]

...den Link von walwal (Danke) Habe ich auch gerade gelesen, die Doppel-Kondensator-Einweg-Gleichrichter-Schaltung wird aber gegen einen Bipolaren (und trotzdem Gepolten, ach verflixt) nicht ankommen.
Der Visaton C der fraglichen Größe kostet nicht die Welt und schliesslich will ich meinen Forum-Bereitsteller auch mal wieder -wenn auch nur sehr gering- finanziell unterstützen (hüstel ) ...