Ich habe mich in der letzten Zeit intensiv mit dem Thema "HDTV und die dazu gehörige Gerätschaften" beschäftigt. Gestern die neueste Ausgabe von c't und HD::TV gekauft und dort entsprechende Artikel gelesen.
Kopfschütteln und Ratlosigkeit ist das Ergebnis dieser Studie. Ich will es hier kurz zusammenfassen.
1. Die meisten LCD und Plasma Geräte laufen mit einer Bildfrequenz von 50Hz (PAL/SECAM) bzw. 60Hz (NTSC)
2. Kinofilme werden mit 24 Bildern pro Sek. aufgenommen.
3. Im PAL Raum wird die Filmfassung für das Fernsehen einfach etwas schneller (24 -> 25 Bilder pro Sek.) abgespielt. Die ca. 10% merkt man bei den Bewegungen nicht, das der Ton etwas höher ist nehmen wir nicht unbedingt wahr (bis auf die Unglückliche mit dem absoluten musikalischen Gehör)
4. Im NTSC Raum wird der sog. 3:2 Pulldown verwendet. Hier wird das erste Bild 3 mal eingeblendet, das zweite Bild 2 mal, das dritte wieder drei mal, das vierte zwei mal usw... Die Tonhöhe bleibt, das Bild ruckelt aber bei schnellen Kamera Bewegungen. Japaner und Amerikaner lebten damit anscheinend ganz gut.
Hier habe ich endlich die Antwort auf die Frage gefunden, warum viele so darauf erpicht sind, die Original-Aufnahmen aus den USA zu besitzen. Insbesondere bei den Musik-DVD's ist es mehr, als verständlich.
Aber das ist ja noch kein Desaster, es ist nur Beschreibung einer technischen Lösung für ein Problem, das mit der Einführung des Fernsehens entstanden ist: da hat man die Bildfrequenz einfach an das Stromnetz angepasst: ich nehme an, es war damals anders nicht zu machen.
Das Desaster fing mit der HDTV-Idee an. Genauer gesagt, mit der Idee das HDTV-Bild auf einer Scheibe zu speichern. Hier tauchten Blue Ray und HD-DVD auf.
Jetzt aber aufgemerkt: den "Gründungsvätern" dieser Technologien war von Anfang an klar, dass sie Filme seit Jahrzehnten mit 24 Bildern pro Sek. und Fernseher mit 50 bzw. 60Hz laufen. Den Herren war auch die ganze Geschichte der Anpassung dieser Normen hinreichend bekannt.
Es wurde von Anfang an vorgesehen, dass die Filme auf die neuen Träger mit 24 Bildern/S. gespeichert werden. Irgendwo daneben wurde das "HD-Ready" Logo definiert: welches diesen Frequenzen Wirrwarr unauffällig links liegen ließ. Die Kunden hat man ähnlich den Digicam's mit dem Pixelspielchen abgelenkt: was es nicht so alles gibt in den Regalen: 1024x780, 1024x768, 1280x720, 1366x768... Quadratische Pixel, Nichtquadratische Pixel... Die größte Frechheit waren die Breitbildfernseher mit 480 Zeilen: da passte nicht mal das normale PAL-Bild der "Tagesschau" drauf... Notdürftig skalierte, matschige Bilder auf den teuren Bildschirmen waren und bleiben die Folge.
Jetzt kommt aber endlich "Full-HD": 1920x1080 Pixel. Play Station III kann es: sogar nicht mit 1080i, sondern mit 1080p, sprich nicht mit Halbbildern, sondern mit Vollbildern.
Die meisten neuen Fernseher schmücken sich mit dem "1080"-Logo. Aber jetzt kommt der Hammer: zur Zeit gibt es so gut, wie kein Gerät auf dem Markt, das mit den 1080p24 korrekt wiedergeben kann.
Denn die "Full HD-Ready" Spezifikation ist nicht definiert, was der Fernseher damit machen soll. Auch, wenn er die altbekannte und völlig ungeeignete "3:2-Pulldown" Methode verwendet und damit die ruckelige Bilder erzeugt, darf Hersteller das Logo drauf pappen.
Ich liebäugelte mit einem Sharp LCD, der 100 und 120Hz Bildwiederholrate haben sollte, in der Überzeugung (die aus der Beschreibung auf der Homepage des Herstellers entstand), dass hier schon alles richtig gemacht wird.
Fehlanzeige: im HD::TV (wie der Zufall es so will) wurde dieses Gerät getestet. Er kann das 1080p24 Bildsignal schon empfangen. Aber er ruckelt trotzdem.
Das Perfide an dieser ganzen Geschichte ist die Tatsache, dass die Hersteller sich über diese Daten und Methoden hartnäckig ausschweigen, und nur auf Anfragen von entsprechenden Fachredaktionen tröpfchenweise Informationen durchsickern lassen.
Es gibt z.B. kaum Geräte auf dem Markt, die überhaupt anzeigen, welches Signal sie empfangen, und was sie damit machen. Da die Verbindung zwischen Player und Fernseher verschlüsselt ist, hat die c't Redaktion nur mit ganz fiesen Tricks herausgefunden, was über die Strippe überhaupt übermittelt wird. (Sie haben einen Splitter dazwischen geschaltet...)
Es stellte sich heraus, dass nur zwei Geräte aus den getesteten (Es war ein Philips und ein Sony) überhaupt im Standen waren, die 1080p24, 1080p60 und 1080i60 Einspeisung zu bearbeiten. ("Sinnvollerweise" hatten diese eine Physikalische Auflösung von 1366x768 Pixel...)
Fazit.
Obwohl die technische Eckdaten der neuer Hochauflösender Medien schon seit langem bekannt sind, gibt es im aktuellen Programm kaum Flachbildschirme, welche die Bildinformationen korrekt darstellen können.
Auch die neuesten (und viel zu spät verabschiedete) "Full HD"-Norm garantiert nicht, dass ein Bildschirm das Material ruckelfrei darstellen kann.
Zitat aus dem c't Artikel von 6.8.2007:
(Zitat Anfang) "... Wer ein Dispay ohne Technik zum Eliminieren der 3:2 Ruckler besitzt (und es dürfte zur Zeit die Mehrheit sein), kann indes nur hoffen, dass in Zukunft HD-Disk Player angeboten werden, die selbst die Beschleunigung auf 60Hz durch einen ordentlichen Interpolationsalgorithmus vollführen" (Zitat Ende)
Der einzige Lichtblick ist die Mitteilung von Toshiba, die an einem neuen Algorithmus arbeiten, der aus 24 Bildern x5 = 120 Bilder machen soll, und dabei statt einem wie bis jetzt zwei Zwischenbilder rechnen soll.
Der Artikel im c't ist äußerst aufschlussreich, wer es genauer wissen will, dem möchte ich ihn wärmstens empfehlen.
Kopfschütteln und Ratlosigkeit ist das Ergebnis dieser Studie. Ich will es hier kurz zusammenfassen.
1. Die meisten LCD und Plasma Geräte laufen mit einer Bildfrequenz von 50Hz (PAL/SECAM) bzw. 60Hz (NTSC)
2. Kinofilme werden mit 24 Bildern pro Sek. aufgenommen.
3. Im PAL Raum wird die Filmfassung für das Fernsehen einfach etwas schneller (24 -> 25 Bilder pro Sek.) abgespielt. Die ca. 10% merkt man bei den Bewegungen nicht, das der Ton etwas höher ist nehmen wir nicht unbedingt wahr (bis auf die Unglückliche mit dem absoluten musikalischen Gehör)
4. Im NTSC Raum wird der sog. 3:2 Pulldown verwendet. Hier wird das erste Bild 3 mal eingeblendet, das zweite Bild 2 mal, das dritte wieder drei mal, das vierte zwei mal usw... Die Tonhöhe bleibt, das Bild ruckelt aber bei schnellen Kamera Bewegungen. Japaner und Amerikaner lebten damit anscheinend ganz gut.
Hier habe ich endlich die Antwort auf die Frage gefunden, warum viele so darauf erpicht sind, die Original-Aufnahmen aus den USA zu besitzen. Insbesondere bei den Musik-DVD's ist es mehr, als verständlich.
Aber das ist ja noch kein Desaster, es ist nur Beschreibung einer technischen Lösung für ein Problem, das mit der Einführung des Fernsehens entstanden ist: da hat man die Bildfrequenz einfach an das Stromnetz angepasst: ich nehme an, es war damals anders nicht zu machen.
Das Desaster fing mit der HDTV-Idee an. Genauer gesagt, mit der Idee das HDTV-Bild auf einer Scheibe zu speichern. Hier tauchten Blue Ray und HD-DVD auf.
Jetzt aber aufgemerkt: den "Gründungsvätern" dieser Technologien war von Anfang an klar, dass sie Filme seit Jahrzehnten mit 24 Bildern pro Sek. und Fernseher mit 50 bzw. 60Hz laufen. Den Herren war auch die ganze Geschichte der Anpassung dieser Normen hinreichend bekannt.
Es wurde von Anfang an vorgesehen, dass die Filme auf die neuen Träger mit 24 Bildern/S. gespeichert werden. Irgendwo daneben wurde das "HD-Ready" Logo definiert: welches diesen Frequenzen Wirrwarr unauffällig links liegen ließ. Die Kunden hat man ähnlich den Digicam's mit dem Pixelspielchen abgelenkt: was es nicht so alles gibt in den Regalen: 1024x780, 1024x768, 1280x720, 1366x768... Quadratische Pixel, Nichtquadratische Pixel... Die größte Frechheit waren die Breitbildfernseher mit 480 Zeilen: da passte nicht mal das normale PAL-Bild der "Tagesschau" drauf... Notdürftig skalierte, matschige Bilder auf den teuren Bildschirmen waren und bleiben die Folge.
Jetzt kommt aber endlich "Full-HD": 1920x1080 Pixel. Play Station III kann es: sogar nicht mit 1080i, sondern mit 1080p, sprich nicht mit Halbbildern, sondern mit Vollbildern.
Die meisten neuen Fernseher schmücken sich mit dem "1080"-Logo. Aber jetzt kommt der Hammer: zur Zeit gibt es so gut, wie kein Gerät auf dem Markt, das mit den 1080p24 korrekt wiedergeben kann.
Denn die "Full HD-Ready" Spezifikation ist nicht definiert, was der Fernseher damit machen soll. Auch, wenn er die altbekannte und völlig ungeeignete "3:2-Pulldown" Methode verwendet und damit die ruckelige Bilder erzeugt, darf Hersteller das Logo drauf pappen.
Ich liebäugelte mit einem Sharp LCD, der 100 und 120Hz Bildwiederholrate haben sollte, in der Überzeugung (die aus der Beschreibung auf der Homepage des Herstellers entstand), dass hier schon alles richtig gemacht wird.
Fehlanzeige: im HD::TV (wie der Zufall es so will) wurde dieses Gerät getestet. Er kann das 1080p24 Bildsignal schon empfangen. Aber er ruckelt trotzdem.
Das Perfide an dieser ganzen Geschichte ist die Tatsache, dass die Hersteller sich über diese Daten und Methoden hartnäckig ausschweigen, und nur auf Anfragen von entsprechenden Fachredaktionen tröpfchenweise Informationen durchsickern lassen.
Es gibt z.B. kaum Geräte auf dem Markt, die überhaupt anzeigen, welches Signal sie empfangen, und was sie damit machen. Da die Verbindung zwischen Player und Fernseher verschlüsselt ist, hat die c't Redaktion nur mit ganz fiesen Tricks herausgefunden, was über die Strippe überhaupt übermittelt wird. (Sie haben einen Splitter dazwischen geschaltet...)
Es stellte sich heraus, dass nur zwei Geräte aus den getesteten (Es war ein Philips und ein Sony) überhaupt im Standen waren, die 1080p24, 1080p60 und 1080i60 Einspeisung zu bearbeiten. ("Sinnvollerweise" hatten diese eine Physikalische Auflösung von 1366x768 Pixel...)
Fazit.
Obwohl die technische Eckdaten der neuer Hochauflösender Medien schon seit langem bekannt sind, gibt es im aktuellen Programm kaum Flachbildschirme, welche die Bildinformationen korrekt darstellen können.
Auch die neuesten (und viel zu spät verabschiedete) "Full HD"-Norm garantiert nicht, dass ein Bildschirm das Material ruckelfrei darstellen kann.
Zitat aus dem c't Artikel von 6.8.2007:
(Zitat Anfang) "... Wer ein Dispay ohne Technik zum Eliminieren der 3:2 Ruckler besitzt (und es dürfte zur Zeit die Mehrheit sein), kann indes nur hoffen, dass in Zukunft HD-Disk Player angeboten werden, die selbst die Beschleunigung auf 60Hz durch einen ordentlichen Interpolationsalgorithmus vollführen" (Zitat Ende)
Der einzige Lichtblick ist die Mitteilung von Toshiba, die an einem neuen Algorithmus arbeiten, der aus 24 Bildern x5 = 120 Bilder machen soll, und dabei statt einem wie bis jetzt zwei Zwischenbilder rechnen soll.
Der Artikel im c't ist äußerst aufschlussreich, wer es genauer wissen will, dem möchte ich ihn wärmstens empfehlen.
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