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  • Frank Schölch
    Registrierter Benutzer
    • 22.04.2002
    • 368

    #31
    Habe gerade einige PA Endstufen in Reparatur und kann daher ganz aktuell in Kurzform meine Eindrücke schildern:

    1. T.Amp TA1400 MK2: Endstufe mit je Kanal 3 parallele Stück Toshiba 2SC5200 / 2SA1943 in Emitterschaltung, dazu eine Schaltstufe für Class H. Netzteil läuft mit +/- 50V sowie +/- 100V. Aufbau ist recht ordentlich und wegen durchkontaktierter Platinen roadtauglich. Leistungsmäßig werden die Transistoren schon voll ausgelastet aber an nicht zu kritischen 4 Ohm Boxen kann man sie ausfahren. Für HiFi nerven Hintergrundgeräusche. In den Lautsprechern hört man die Lüfter surren und die Endstufe hat intern eine Masseschleife. Auch in kaltem Zustand sind die Lüfter laut, man muß also umrüsten. Klanglich ist an der Monitor 890 kaum ein Unterschied zur Rotel erkennbar. Schaltplan ist nicht erhältlich. Nervig sind die billigen Netzteilelkos (erheblicher Kapazitätsverklust!) und eine unterbrochene DK im Pfad +100V zwischen Gleichrichter und Elko.

    2. Sparc SA1200: Interessanter Aufbau, wegen einfacher Platinen jedoch nicht für harte Erschütterungen zu empfehlen. Wirkt wie ein guter Eigenbau, ist aber nicht gepfuscht. Klassische Gegentaktendstufe ohne Class H mit je 5 parallelen 2SC3856 und 2SA1492 pro Kanal. Strombegrenzung über die Emitterwiderstände auf 3A pro Transistor und Überhitzungsschutz auf Klixonbasis 85°C sowie bedarfsgerechte, 2-stufige Lüfterzuschaltung. 830VA Trafo. Gerät ist nicht dauerkurzschlußfest, da die SOA überschritten wird. Einfach-Darlington Stromverstärker und ein lustiger Kaskode-Spannungsverstärker. Im Signalweg liegen zwei LF351, die nicht mehr zeitgemäß sind. Einer für die XLR->asymmetrisch Umsetzung und einer als Tiefpass und Vorverstärker. Die Transistoren sind seitlich am Gehäuse mit großen Kühlkörpern passiv gekühlt, der Lüfter kühlt hauptsächlich den Trafo und führt über das Bodenblech auch den Kühlkörpern etwas Luft zu. Im HiFi Betrieb läuft der 230V Lüfter recht leise, der Vorwiderstand sollte aber umgesetzt werden, damit er die Platine nicht so aufheizt. Da bei den Transistoren höhere Investitionen nötig sind, werde ich die Endstufe für mich selbst reparieren. Kaum Störgeräusche, das akzaptable Rauschen wird sich durch Tausch der LF351 noch senken lassen. Dämpfung messe ich nach Erhalt der neuen Endtransistoren. Wird umgerüstet auf 2SC3263, wenn Nedis original Sanken und keine Fälschungen liefert. Für Hifi eine schöne Endstufe, für PA im Kurzschlußfall etwas empfindlich. Guter technischer Support. Bilder reiche ich nach wenn das Teil wieder zusammengebaut und repariert ist. Wegen sehr schlechter Behandlung war da einiges zu machen und der Tabakgestank erforderte 1 Liter Waschbenzin.

    3. Dynacord PAA990: Saftige Ausgangsstufe basierend auf je Kanal 5 parallelen Onsemi MJ15022 und MJ15023 in Doppel-Darlingrton. Kein Class H. Die Leistungsstufe ist auf getrennten Platinen untergebracht. Keine durchkontaktierte Lötung, zahlreiche gerissene Lötstellen. Für harte Erschütterungen etwas kritisch. Elektronisch fast unverwüstlich, nur zwei defekte (teure) Ausgangsrelais Schrack RM 707 060. Mangels Schaltplan hab ich die gesamte Schaltung nicht studiert, die Schutzschaltungen sind jedoch vollständig und auch aufwendig.





    Messungen führe ich erst mit neuen Relais durch, denn so hat das keinen Sinn. Die Endstufe läuft fast ohne Störgeräusche und der relaisgesteuerte Lüfter ist im HiFi Betrieb sehr leise. Ich vermute eine recht geringe Bandbreite mit im Hochton sinkender Dämpfung, das Gerät ist aber auch für HiFi geeignet. Es zeigt sich im vergleich zum T-Amp eine gewisse Materialschlacht.

    4. NoName Westfalia DS3100. Schaltungsatechnisch einfach konstruierte MOSFET Endstufe mit je Kanal 4x IRFP240 + Komplementär. Kaum Störgeräusche, kein Class H. EI-Trafos und etwas nervige Lüfter. Gute Verarbeitung mit durchkontaktierten Platinen. Für HiFi an sich geeignet wenn man die Lüfter steuert. Nicht kurzschlußfest, daher einige defekte FETs.

    Zum Ruhestrom: z.B. der 2SC5200 verkraftet bei 80V einen Strom von nur unter 1A. Wer bei drei parallelen Transistoren den Ruhestrom auf 200mA treibt, riskiert bei Vollast eine Zerstörung der Ausgangsstufe. Die MJ15022 sind wesentlich stabiler und verkraften gut 3A, natürlich bei entsprechender Kühlung.

    Ein großes Problem ist heute die Ersatzteilbeschaffung. Viele Fälschungen am Markt, man bestellt Sanken und erhält gefälschten Müll. Oder Billignachbauten z.B. von reichelt, die mit den Originaltyopen nicht ansatzweise was zu tun haben.

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    • Falk
      Registrierter Benutzer
      • 27.12.2007
      • 61

      #32
      Es ist immer spannend ausfuehrliche Bericht von Leuten die Ahnung haben zu lesen, Spitze !

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      • raphael
        Registrierter Benutzer
        • 10.05.2001
        • 3490

        #33
        reichelt verkauft Fakes?
        There are 10 types of people: Those that understand Binary and those that don't.

        T+A SACD 1245R, Sony DVP-NS305, AppleTV (2G), Marantz SR5200,
        2x Pass Aleph-X 70W (DIY)
        LS mit Visaton:
        RiPol (2xTIW400)
        Nothung (2x W170S+CD-Horn, vollaktiver Lautsprecher)
        Troll (W100S+KTN25F Koaxlautsprecher)

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        • Frank Schölch
          Registrierter Benutzer
          • 22.04.2002
          • 368

          #34
          Meine ganz persönlichen Erfahrungen zum Thema Reichelt:

          1. Für Standardschaltungen im Niedervolt-Niederleistungsbereich kann man alle Teile dort kaufen. BC548 genauso wie Metallfilmwiderstände oder die 78xx Spannungsregler. Die gelieferten Teile sind oft NoName oder von billigen Marken, z.B. stammen die 78xx Regler fast immer von Taiwan Semiconductor und die Elkos von wechselnden Herstellern. Mal Samsung, mal aber auch NoName. Für Standardschaltungen reicht´s aus.

          2. Spezial-ICs und herstellerspezifische Sonderbauteile sind fast immer in Ordnung. Das betrifft die Block-Trafos genauso wie das Programm von IRF. IRF1310N oder IR2111 kam immer in Top Originalqualität an. Nie Probleme.

          3. Hochwertige Bauteile mit Standardbezeichnung kann man NICHT bei Reichelt kaufen. 2N3773 z.B. kamen als Toshiba-Fakes, 2SC3856 (siehe Bild) kamen als NoName und dann als echt gefälschte Sanken, BU508 waren als ST gelabelt aber das Die war viel zu klein und funktioniert haben sie auch nicht. In Laufe der letzten Jahre wurden die gefälschten Markenprodukte aus dem Programm genommen, dafür gibt es jetzt viele NoName Teile, die ihre Specs nicht einhalten. Wer´s nicht glaubt, der bestelle einen 2SC3997 und installiere diesen in einem Sony AE4. Folgeschaden am gerät etwa 70 EUR Material. Einfache Zeilenendstufen wie der BU508 funktionieren nichtmal in einem 50HZ TV. Brauchbar waren bestellte BUT12AF von Inchange. Die BD239 waren dagegen Mist.

          4. Reichelt ist dazu übergegangen, einige Typen als Originalware zu deklarieren. Die sind heute meist in Ordnung, obwohl ich seit einigen Reinfällen im Jahre 2004 kaum noch Leistungsteile dort bestelle. Völliger Kuste sind Teile ohne Herstellerangabe, da kann kommen, was will aber nie Originalqualität. Mittelmäßig sind die teile von Inchange Semiconductor. Manche funktionieren, manche nicht.


          Problem: während bei den Markenteilen fast jeder Transistor ganz spezielle Eigenschaften und damit auch verschiedene oder selektierte Dies hatte, haben bei den Nachbauten sehr viele Typen ein und das selbe Die. Man baut ein die 1500V, 8A und setzt es in 20 verschiedenen Transistoren ein. BU508, BU2508, BU2520, 2SC3997,... Und genau das geht eben nicht, weil in Schaltanwendungen die dynamischen Eigenschaften hinten und vorne nicht mehr passen. Ein 2SC3997 von Sanyo (alle seriösen Lager sind ausverkauft) hat völlig andere Eigenschaften als ein 2SC3997 von Reichelt. Wie oben geschrieben ist Reichelt dazu übergegangen, diese Teile wenigstens nicht mehr unter dem Namen des Originalherstellers zu liefern. Damit sind es streng genommen keine Fälschungen mehr. Aber der Kunde erwartet, daß die Daten seines bestellten 2SC3997 halt denen des Sanyo Datenblatts entsprechen und das ist nicht der Fall. Das Gerät fliegt einem um die Ohren mit teurem Folgeschaden im Netzteil.

          Hier die 2SC3856 von Reichelt: ganz links eine unglaubwürdige Fälschung mit völlig anderem Gehäuse und spröden PINs, die beim Biegen brechen. Dann rechts daneben ein Transistor fast im Originaldesign, aber mit schiefer und viel zu dünnem HeatSpreader sowie verrutschter Beschriftung, die nicht Lösemittelbeständig ist (Vergleich ganz rechts). Die Qualtität des innenlebens entspricht der Gehäusequalität und hat mit Sanken nichts zu tun. Ich hatte damals sogar Allegromicro angeschrieben aber keine Reaktion erhalten.

          Zuletzt geändert von Frank Schölch; 16.01.2009, 03:26.

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          • raphael
            Registrierter Benutzer
            • 10.05.2001
            • 3490

            #35
            Dann ist ja gut, daß ich Markentransistoren (egal ob Leistung oder Kleinsignal) bei Farnell kaufe (u.a. auch, weil Reichet die benötigten Typen nicht führt... )
            There are 10 types of people: Those that understand Binary and those that don't.

            T+A SACD 1245R, Sony DVP-NS305, AppleTV (2G), Marantz SR5200,
            2x Pass Aleph-X 70W (DIY)
            LS mit Visaton:
            RiPol (2xTIW400)
            Nothung (2x W170S+CD-Horn, vollaktiver Lautsprecher)
            Troll (W100S+KTN25F Koaxlautsprecher)

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            • Frank Schölch
              Registrierter Benutzer
              • 22.04.2002
              • 368

              #36
              Nachtrag: Nedis hat einwandfreie Transistoren 2SC3263 / 2SA1294 geliefert. Original Sanken für wenig Geld. man kann privat beim Ersatzteildienst Laehn bestellen und erhält dann diese Sanken geliefert. Diese Typen ersetzen die alten 2SC3856 / 2SA1492. Die Parameter sind zwar nicht gleich, aber in den meisten Schaltungen ist das irrelevant:
              -Die neuen modelle haben höhere Bandbreite und größere SOA
              -Die neueren modelle haben höhere stromverstärkkung, aber bei hohen strömen auch eine deutlich höhere Sättigungsspannung
              -Die neuen Modelle haben viel bessere Eigenschaften was die Paarung komplementärer Typen NPN/PNP angeht. Hab´s stellenweise ausgemessen und da sind diese fast perfekt. bei den alten Modellen hat der 2SA nicht so gut zum 2SC gepasst.

              Dann habe ich die Sparc SA1200 noch etwas analysiert. Die Ruhestromstabilisierung ist etwas fehlkonstruiert, was aber im Normalbetrieb nicht auffällt. Man kann etwa 400W / Kanal bei 20Hz...20kHz bei <0.12% an 4 Ohm ziehen. Das Kühlblech bleibt angenehm kalt, der Lüfter schaltet bei dieser Bedingung freistehend nicht auf die hohe Stufe um. Führt man heiße Luft zu, so driftet der Ruhestrom davon. Bei 70 Grad am Kühlblech (das erreicht die Endstufe nur bei Zufuhr heißer Kühlluft in einem Rack) kommt der Ruhestrom auf fast 90mA je Transistor! Abhilfe: am Transistor Q34=BC556 am kühlblech den Emitter abkneifen und eine Diode 1N4148 in Flußrichtung (Kathode zu Emitter) einlöten. Die Diode thermisch ans kühlblech koppeln, also flach auf den Aluwinkel legen und mit einem Tupfen Wärmeleitkleber oder Paste den Wärmeübergang verbessern. Parallel zur Diode 2k2 löten. Die Diode neben dem ruhestrompoti auf der Platine muß gebrückt werden, da sonst der Ruhestrom von dem Lüfter zu sehr beeinflusst wird. Ruhestrom von Null an neu einstellen, dabei Poti auf keinen Fall zu weit aufdrehen

              Nun zu einigen Eckwerten: der Klirr ist ordentlich, im HiFi Lastbereich unter 0,08%. Leistung kann man ruhigen gewissens mit 400W an 4 Ohm angeben. Die Dämpfung liegt zwischen 222@50Hz und 105@20kHz, gemessen bei 1Aeff. Rechteckwiedergabe ist ordentlich.
              Zuletzt geändert von Frank Schölch; 06.02.2009, 06:04.

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              • BN
                BN
                Registrierter Benutzer
                • 03.01.2003
                • 982

                #37
                Zitat von Frank Schölch Beitrag anzeigen
                In den Lautsprechern hört man die Lüfter surren und die Endstufe hat intern eine Masseschleife.
                Die Lüfter der Tamp 1400 habe ich bisher noch nicht aus den Lautsprechern gehört, aber die Endstufe hat einen leichten aber nicht überhörbaren Brumm, der eindeutig aus der Endstufe kommt, der also auch da ist wenn die Eingänge offen sind. Die Tamp 2400 hat das gleiche Problem. Die interne Masseschleife könnte dafür die Ursache sein. Wie aufwendig wäre es Deiner Ansicht nach, die Masseschleife zu beseitigen, falls überhaupt möglich? Allzuviel Arbeit möchte ich eigentlich nicht reinstecken, weil ich mich mental schon von den Tamps getrennt habe (wegen dem Brumm und den Lüftern, ansonsten bin ich sehr zufrieden).

                Grüße
                Bernhard

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                • sinus
                  Registrierter Benutzer
                  • 20.10.2002
                  • 1002

                  #38
                  tschuldigt meine Zwischenfrage:
                  ich hätte im Moment die Möglichkeit von nem Bekannten eine Crest Audio MPX-1500 für 190€ zu bekommen die meine zukünfigen beiden Subs befeuern soll. Wäre der Preis OK? Optisch hat sie schon gelitten, das wäre mir aber egal.

                  Gruss
                  Chris
                  "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." Albert Einstein

                  Kommentar

                  • gargamel
                    Registrierter Benutzer
                    • 13.08.2003
                    • 2104

                    #39
                    hallo

                    heisst die endstufe zufällig crest audio cpx-1500 und nicht mxp?

                    die cpx gibts neu für 499,-

                    für mpx findet goolge nichts

                    da musst du sleber wissen was dir eine gebrauchte endstufe mit ramponiertem gehäuse noch wert ist

                    gruß

                    guido
                    hören sie schon oder bauen sie noch ?

                    Kommentar

                    • sinus
                      Registrierter Benutzer
                      • 20.10.2002
                      • 1002

                      #40
                      es ist CPX-1500 natürlich.

                      "da musst du sleber wissen was dir eine gebrauchte endstufe mit ramponiertem gehäuse noch wert ist"

                      ob die Endstufe ihr Geld wert ist, wollte ich eigentlich von jemanden erfahren der sie kennt, sonst hätt ich nicht gefragt. Im Netz habe ich keine Meinungen/tests dazu gefunden, gebrauchtpreise auch nicht...
                      Aber lassen wirs, ich will hier nicht weiter in den Beitrag spamen...

                      Gruss
                      Chris
                      "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." Albert Einstein

                      Kommentar

                      • gargamel
                        Registrierter Benutzer
                        • 13.08.2003
                        • 2104

                        #41
                        hallo

                        war ja nicht böse gemeint
                        ich habe mir letztens auch eine 8 kanal pa endstufe bestellt
                        da habe ich im netz auch nichts drüber gefunden

                        ich versuche auch vorher informationen einzuholen

                        ich habe dann bei unserem pa händler vor ort nachgefragt

                        der meinte die dinger funktionieren zuverlässig, bisher gäbe es keine rückläufer
                        naja, da hab ich dann eine bestellt

                        vielleicht kannst du dir endstufe vom bekannten erst mal probeweise ausleihen?
                        ich denke aber mal für heimgebrauch wird es allemal reichen
                        wenn dich die lüfter nicht stören

                        gruß
                        guido
                        hören sie schon oder bauen sie noch ?

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                        • Frank Schölch
                          Registrierter Benutzer
                          • 22.04.2002
                          • 368

                          #42
                          Nachtrag: War mit der Ruhestromstabilisierung noch nicht ganz zufrieden und habe die Sache noch weiter analysiert. Eine optimale Stabilisierung ergibt sich mit folgender Modifikation:
                          -Ersetzen der 1N4148 am Ruhestrompoti durch eine Drahtbrücke
                          -Abkneifen des Basisanschlusses des BC546 am Kühlwinkel etwa 5mm vom BC546 entfernt
                          -Einfügen einer Parallelschaltung aus 68k und einer 1N4148 in Flußrichtung (Kathode weg vom Transistor) zwischen den Basisanschluß und den Lötnagel der Platine. Wichtig: die Diode muß gut auf dem Kühlwinkel aufliegen und die Anschlussdrähte müssen min. 1cm auf dem Wuinkel geführt werden. Nur so ist die Rückwirkung des Lüfters minimal. Wärmeübergang Diode zu Kühlwinkel mit einem Tupfen Wärmeleitpaste oder Kleber verbessern.
                          -Endstufe warmlaufen lassen, etwa 30°C Kühlkörpertemp und Ruhestrom so einstellen daß etwa 3mV über jeden der Emitterwiderstände abfallen.

                          Zum T-Amp: habe den nicht mehr hier, zum Test müsste man die Verbindung eingangsseitig auftrennen. Also direkt an der Endstufenplatine.

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                          • Frank Schölch
                            Registrierter Benutzer
                            • 22.04.2002
                            • 368

                            #43
                            Weiterer Nachtrag zur Optimierung der SA-1200:

                            1. Es sind im Gerät 6 Z-Dioden zu finden, die +/- 12V für die OPs erzeugen. Je zwei auf jeder Endstufenplatine im Bereich der von den Elkos kommenden Anschlußkabel und zwei auf der Eingangsplatine. Zur Verbesserung der Betriebsspannung der OPs sollte über jede dieser Z-Dioden ein 220nF Keramikkondensator gelötet werden.

                            2. Auf den Endstufenplatinen sitzt ein mitgekoppelter Eingangsfilter zur Subsonicunterdrückung. Werksseitig weist dieser eine Überhöhung von +2dB bei 15Hz, +1,1dB bei 20Hz und +0,6dB bei 30Hz auf. Empfehlenswert ist der Tausch des Mitkoppelwiderstands von 15k auf 27k. Dies ist der Widerstand, der am Knotenpunkt der beiden 0,68µF Folienkondensatoren abzweigt. Damit ergibt sich ein völlig glatter Frequenzgang bis 20Hz und -0,1dB bei 15Hz. Die Wirkung des Subsonicfilters bleibt mit -6dB bei 4Hz erhalten und verschiebt sich nur um etwa 0,5Hz. Am Ausgang des OPs in Richtung 220pF sollte der Widerstand von 12k auf 4k7 verringert werden. Das beseitigt den leichten Höhenabfall.

                            3. Für HiFi-Einsatz empfiehlt sich zusätzlich der Umbau des Lüftervorwiderstands von 2k2/17W auf 3k9/17W. Da dieser Wert kaum bestellbar ist, kann auch ein Widerstand mit 3k3 oder 4k7 eingesetzt werden. Der Lüfter läuft auch mit 5k6 noch an und aufgrund der Temperaturregelung droht keine Überhitzung der Endstufe. Der Widerstand sollte wegen der thermischen Beanspruchung mit Abstand zur Platine eingebaut werden.

                            4. Zur weiteren Reduktion des ohnehin schon geringen Rauschens: Tausch der LF351. Dies halte ich nicht für unbedingt erforderlich.
                            Angehängte Dateien
                            Zuletzt geändert von Frank Schölch; 19.02.2009, 02:57.

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